Hund hat Nachbarin geschnappt

Dass ein Hund nun nicht (in besonders bedrängenden Momenten und dann auch noch von Fremden) angefasst werden möchte, ist weder bösartig noch braucht man da geschockt sein. Man muss nur damit umgehen lernen. Nicht jeder Hund ist everybody's darling und das ist absolut in Ordnung.

Du musst lernen den Hund umschauender zu führen, solche Situationen bewusst zu entschärfen und schneller zu agieren, zB "nicht anfassen!" zu brüllen oder der grapschenden Person den Weg zu verbieten. Ich hab da schneller meine Hand am Handgelenk der Frau als man gucken kann... Die Leute sind dann auch oft irritiert, dass ich dann zufasse,wahrend sie gleichzeitig meine Tiere angrapschen wollen.

Wie soll denn dir dein Hund vertrauen, wenn du gar nichts tust. Selbst wenn du ihn auf die abgewandte Seite nimmst, dann kommt die Frau an den Hund ran? Wie geht das?

An sich ist ja nichts passiert? Oder was meinst du mit erwischt? Wenn da ein tieferer blutiger Kratzer ist, würde ich der Dame empfehlen evtl zum Arzt zu gehen. Nicht, dass sich bei einem Tierbiss was entzündet.

Ansonsten würde ich einen Kuchen backen, runter zu der Frau gehen, mich x-mal entschuldigen, sagen, dass ich demnächst stark drauf achte - und aber gleichzeitig darauf bestehen, dass sie ihn nicht nochmal versucht anzufassen! Einfach erklären, dass du nun ausweichen wirst, dass sie sich nicht wundern soll.

Und der Frau und generell solchen bedrängenden Situationen ausweichen. Nimm den Hund, dreh dich um und geh zurück, warte draußen, bis sie durch die Tür und weg ist. Telefoniere nicht in Situationen, die du nicht einsehen kannst und wo jederzeit aus einem Gebäude jemand rausstolpern kann.

In einem Mehrparteienhaus muss man da eben bisschen mehr drauf achten als bei einem eigenen Grundstück. Meine Hunde wollten immer die lieben alten Menschen und Kinder anspringen, das war absolut verboten und dann habe ich die Situation eben stark angeleitet, habe angeleint, bin auf Abstand gegangen und habe die Leute zuerst ihren Weg gehen lassen. Aufmerksamkeit auf die Umgebung und auf deinen Hund.

Denk die Dummheit anderer Menschen mit, am Ende hast sonst du die Probleme und Auflagen.

Die Dame sagt selbst dauernd, es sei ihre Schuld und man fasst fremde Hunde ja nicht an und dann macht sie es trotz solcher Erfahrungen mit dem Hund immer wieder?

Da kann ich nur den Kopf schütteln!

Du brauchst nicht geschockt sein.

Sei nächstes Mal einfach schneller um die Situation zu verhindern und gut ist.

Der Hund möchte das eben nicht und vermittelt das auch so.

Ehrlich gesagt würde der Hund bei mir in engerem Umfeld Maulkorb tragen. Finde es nicht normal und ok nur durch vorausschauendes Verhalten mögliche Bisse verhindern zu wollen.

Mein einer Hund findet Menschen auch eher kacke. Ja, ich weiche aus usw und bin auch mal dadurch unhöflich. Allerdings bellt der nur. Würde der schnappen, hätte der draußen innerorts nen Maulkorb drauf.

Würde ihm auch, vorsichtshalber, nen MK auftrainieren. Bis das sitzt eben achten das ihn NIEMAND ungefragt anfässt, ausweichen usw...

Was ist er denn für eine Rasse und wie alt ist er?

Zitat von Juliaundbalou

Ehrlich gesagt würde der Hund bei mir in engerem Umfeld Maulkorb tragen. Finde es nicht normal und ok nur durch vorausschauendes Verhalten mögliche Bisse verhindern zu wollen.

Sehe ich auch so.

Natürlich ist die Reaktion des Hundes eigentlich verständlich. Also er wird bedrängt, hat vorher schon versucht netter zu kommunizieren und wurde ignoriert.

Aber trotzdem würde ich nicht provozieren wollen, dass sowas nochmal passiert. Man kann nicht jede Situation zu 100% steuern. Und das Blöde ist ja auch, dass die nächste Person (selbst wenn sie sich doof verhalten hat) vielleicht nicht so entspannt ist und das ggf meldet.

Zusätzlich hätte ein MK den netten Nebeneffekt, dass er vielleicht gar nicht so oft einfach angefasst wird. Weil er auf viele Menschen dadurch gefährlicher wirkt.

Maulkorb auf in Situationen, die eng sind und zeitgleich kann man analysieren lassen von einem guten Trainer, was da los ist und wie man Gefahrenmomente durch bessere Führung umschifft.

Ich hab immer so Schnappis bei gehabt und geh seitdem immer auf Nummer sicher.

Zudem bin „Frau Grausam“ und setze Maulkörbe einfach auf. Ich hatte aber noch bei keinem Hund Gegenwehr. Der muss halt passen.

Egal ob das Verhalten der Dame "dumm" war:

Wir sind für unsere Hunde und die Unversehrtheit des Umfeldes verantwortlich.

Wenn ich schon weiss, dass mein Hund in engen Situationen ein Thema hat, hänge ich nicht im Flur am Handy, den Hund hinter mir ausserhalb des Sichtfeldes.

Ich kann nicht von meinen Mitmenschen erwarten dass sie sich so verhalten, dass mein Hund sich korrekt verhält.

Aber ich kann den Hund so umsichtig führen, dass alle Beteiligten einigermassen entspannt bleiben können.

Dieser Hund würde bei mir in engen, unübersichtlichen oder dunklen Stellen einen MK tragen. Der schnappt mir etwas zu schnell , egal was der Grund dafür ist. Die Probleme die daraus entstehen können halt ziemlich gross werden.

Und MK schafft auch für den Hundehalter viel Entspannung in den Situationen.

Ich glaube nicht, dass du dir Sorgen um das Vertrauen zwischen dir und deinem Hund machen musst.

Aber überdenke in Ruhe, wie du euch beiden mit etwas mehr Management stabileren Boden verschaffen kannst.

Und dazu gehört auch Aufmerksamkeit von deiner Seite her. Das spürt auch der Hund, ob du präsent bist oder nicht. Hilf ihm daher

Ich würde auch direkt einen Maulkorb besorgen und (untrainiert) aufsetzen wenn es eng wird (Treppenhaus, Öffis, Fahrstühle...)

Natürlich sollte niemand fremde Hunde anfassen - aber das gehört zu den Dingen, die einfach immer passieren werden. Und da der Hund das Verhalten steigert (von Abschnappen zum Zuschnappen) würde ich mich nicht drauf verlassen, dass er das nicht noch weiter steigert - und ggf. auf andere Personen ausweitet.

Dass andere Personen etwas "nicht tun sollten" bedeutet ja nicht, dass niemand es tut. Und die Verantwortung für meinen Hund (unabhängig vom Verhalten anderer) trage ich.