Wie viel Zuwendung braucht ein Hund?

  • Ich habe ein absolutes Schmusekätzchen, die eigentlich nicht zu viel Zuwendung kriegen kann, gerne auf oder an uns schläft, uns abschleckt und jederzeit gerne gekuschelt wird.

    Ihre Mutter ist etwas zurückhaltender, liebt aber Kontaktliegen und im Bett schlafen. Kuscheleinheiten fordert sie seltener ein.

    Ich mag es sehr mit zwei so anhänglichen, verschmusten Hunden und bei vier Menschen in meiner Familie kriegen sie definitiv so viel Zuwendung wie sie mögen!

  • Mailo sagt, alles unter 48 Stunden Körperkontakt am Tag ist tierschutzrelevant.


    Als Welpe und Junghund war sein Weg der Aufmerksamkeit spielen und Training.

    So mit ca 2 Jahren fing das Kontaktliegen an, mit 3 Jahren entdeckte er, dass ein Bauch gekrault werden kann.


    Er fordert sich Nähe ein, darf im Bett schlafen und auf die Couch kommen, we hält freiwillig die Schlafplätze.

    Morgens ist er penetrant liebesbedürftig, also da wird mir die haarige Wampe ins Gesicht gerammt, gleich nachdem die nasse Nase dasselbe verlassen hat. Ansonsten kommt er entweder mit Spielzeug im Maul an, wenn er spielen will, oder stupst/reibt den Schädel an mir, wenn er schmusen will.

    Sieht er mich mal auf der Couch relaxen (sehr selten), dann springt we sofort auf meinen Schoß, legt den Kopf auf meinen Bauch und schaut mich an, als wäre ich die Liebe seines Lebens. Bloß nicht weggehen, Frauchen

  • Das hängt echt vom Hund (und nicht von den Menschen) ab.

    Nastro ist eher distanziert, sein Vorgänger brauchte Kontaktliegen regelrecht. Der hatte sogar das Pudel-Couch-Privileg. Ein, zwei, drei Tage ohne Kuscheleinheiten war okay... aber spätestens dann musste er mal ein paar Stunden angedockt schlafen.


    Der momentane Hund meiner Eltern? Unglaublich verschmust. Wirklich irre. Ein Riesenkalb, das sich jeden Abend (spätestens) einen Menschen sucht für Nähe. Kontaktliegen, Kraulen... Dessen Vorgänger? Brauchte das kaum.


    Normalerweise glaube ich oft, dass Menschen ihre Hunde unbewusst deutlich mehr prägen als sie glauben. Aber zumindest beim Kuschelbedürfnis? Erkenne ich hier gar kein Muster. Mancher Hund will, mancher nicht.

  • Hier ebenfalls total individuell.


    Bei Susi wars echt wenig. Sie war absolut kein Kuschelhund und allgemein nicht so der Fan von Körperkontakt. Wenn sie mal Bock drauf hatte, hat sie es eingefordert, aber auch nur an den richtigen Stellen und solange sie mag und kein mm zu falsch oder zu früh aufhören, sonst motz. Witzigerweise war sie da bei Besuch viel toleranter, der sollte bloß nicht aufhören zu kraulen. :skeptisch2:


    Die Schnauznasen brauchen davon deutlich mehr ( aber wichtig is dass es die eigenen Menschen tun :klugscheisser:).

    Kontaktliegen, auf dem Schoß liegen, unterm Hals/hinterm Ohr kraulen, oder diese eine Stelle am hinteren Rücken an die man nicht ran kommt. Die drücken sich dann richtig wie eine Katze dagegen und es Kan garnicht dolle genug sein. Die kann man auch richtig abklopfen, finden die immernoch gut.

    Und sie finden da zu allen möglichen Zeiten Gefallen dran.

    Die stehen da sehr drauf, und sie brauchen das auch. |)

    Aber trotzdem sind es keine Kletten. Schlafen kann man auch alleine, eingekuschelt auf die geklaute Schnauz-eigene Plüschdecke, gequetscht in die Couchecke, halb im Regal, auf den kalten Fliesen, ganz breit gemacht auf der Couch, oder eingekugelt wie ein Donut im Hundebett...


    Aber manchmal hat man dann doch ein paar Phasen.

    Da ist es bspw ein Muss, dass man sich beim Schlafen mit aufs Kopfkissen quetscht. Oder sich zumindest versucht da drunter zu schieben :pfeif:

    Meinen Platz warm halten wenn ich nicht da bin is eh selbstverständlich.



    Ich würde mal sagen das ist bei den beiden in einem relativ vernünftigen Maße.

    Zwar sollte man definitiv ambitionierter Hundeknuddler sein und es mögen wenn es auch mal zu viel des Guten ist ( beim Aufwachen hat man dann schonmal eine gewisse "Schwere in der Magengrube", oder bekommt nicht gut Luft weil der Hund im Gesicht liegt...), aber da geht's extremer.

    Die zwei würden bspw nie unter die Decke krabbeln weil das viiiiel zu warm ist.

    Also am liebsten hätten sie ruhig den halben Tag lang, aber sie sind da recht genügsam wenns auch mal weniger ist.


    Susi dagegen war wie gesagt eher wie eine Katze... :pfeif:

  • Wahrscheinlich weniger, als die meisten Halter denken.

    Ein Hund braucht auch Ruhe vor der mentalen Anwesenheit und unbewussten Aufdringlichkeit seiner Halter.

    Hier schlagen ja immer mal wieder Halter auf, deren Hund drüber ist. Meist im Welpen- und Junghundealter. Meist liegt das auch mit daran, dass sie ihre Aufmerksamkeit, Augen und Hände nicht von dem Hund lassen können. Sie grenzen sich nicht ab und der Hund reagiert darauf.

    Natürlich können viele interessierte und informierte Halter gut einschätzen, was ihr Hund wirklich will und braucht, aber man sollte schon mal erwähnen, dass man sich "Aufmerksamkeitsjunkies" heranziehen kann. Gefühlt immer in Interaktion mit dem Halter sein zu müssen, kann den Hund auch stressen und zu viel Zuwendung (aka Aufmerksamkeit) kann für das Tier auch zur Zumutung werden.

    Hier ist für viele Stunden des Tages und der Nacht jeder bei sich. Kuschel- und Interaktionszeiten sind relativ ritualisiert. Meist findet Kontaktliegen auf dem Sofa so ein- bis zwei Stunden am Abend statt. Erst wird nach dem Fressen etwas Maulgerangelt und sich gegenseitig gepflegt, dann döst sie etwas bei mir auf den Sofa. Dann stellt sie fest, dass sie jetzt richtig schlafen will und dazu geht sie in ihre Kudde im WZ oder in ihr Bett im SZ.

    Kurzen Körperkontakt, ein bisschen Kraulen gibt es auch in kleinen Dosen über den Tag verteilt.

    Bei Kaya stelle ich fest, dass sie auch ihre Ruhe braucht und sich dann aktiv zurückzieht. Und ich blende denn Hund dann auch ziemlich aus und mache halt mein Ding.

  • Zuwendung definiere ich persönlich auch als/ über Augenkontakt. Der findet bei uns schon recht häufig statt. Körperkontakt wenn es passt. Ich bin aber von Haus aus kein 24/7 Knuddler, der die Hände ständig am Hund haben will. Tagsüber sind wir eh oft stundenweise in unterschiedlichen Etagen. Ansonsten gibt es Kontaktliegen auf dem Sofa, aber auch da geht der Hund, wenn er wirklich schlafen will, in seine Flocke. Kommt halt wirklich auf den Charakter von Hund und Mensch an. Mein erster Hund brauchte im Grunde den permanenten Körperkontakt, war vielleicht auch Kontrollverhalten. Mein Mastiff mochte es nicht zu eng. Mal paar Minuten durchknuddeln oder Striegeln lassen, gern. Körperkontakt nee. Und ich habe auch gern einen Hund um mich, will aber auch kein klebendes Anhängsel haben, weil das sehr anstrengend sein kann. Eros ist genau richtig dosiert, so dass wir zum ersten Mal dahingehend kompatibel sind 😁

  • Hier ist das ziemlich individuell.


    Dino braucht viel Zuwendung, besonders in Form von Körperkontakt. Er kann sich am besten erholen, wenn er sich an mich kuscheln oder unter die Bettdecke kriechen darf. Da schläft er dann so tief und fest, dass man die Entspannung im ganzen Hundekörper sieht. Die Ohren, die tagsüber steil nach oben zeigen, kippen dann eher zur Seite und sind richtige "Ost-West"-Ohren, die im größten Entspannungszustand auch fast eine horizontale Linie bilden.

    Das Gesicht ist dann auch ganz weich, da ist kein Funken Spannung zu sehen. Und manchmal, wenn er tiefenentspannt ist oder einfach nur blöd liegt, dann schnarcht er auch leise vor sich hin.


    Er kommt auch dann kuscheln, wenn ich aufm Sofa sitze oder mal aufm Boden rumlungere. Aber er geht auch, wenn er genug hat. Wenn wir zusammen aufm Sofa rumhängen, geht er irgendwann auf seinen geliebten Kissenstapel und schläft da weiter. Ohne Körperkontakt zu mir, aber in meiner Nähe.

    Ganz selten kommt es vor, dass er nachts doch lieber auf dem Sofa schläft. Entweder schlaf ich ihm dann zu unruhig oder er merkt von selbst, dass es mir nicht so super geht und ich mehr Ruhe als sonst brauche.


    Aber auch tagsüber kommt er mal an und möchte Zuwendung - gerade eben ist er zB am Gartenstuhl hochgeklettert, weil er gekrault werden wollte. Wir sitzen ja schließlich gerade im Garten, da kann ich mich doch mal mit dem Dreikäsehoch beschäftigen ... ist ja nicht so, als hätten wir seit 20:30 im Bett rumgelegen und gekuschelt. |)



    Bonny dagegen ist nicht so sehr der Kuschelhund. Die lässt sich zwar streicheln und knuddeln, schläft aber an 364 Nächten im Jahr garantiert lieber auf ihren Kissen und Körbchen als bei mir im Bett. Die Silvesternacht ist da die einzige Ausnahme, da liegen dann alle drei Hunde bei mir im Bett :ugly:


    Dafür kommt sie sehr häufig von selbst an, wenn sie gestreichelt, geknuddelt oder einfach nur verbal betüddelt werden möchte. Da drückt sie dann auch mal ihren Kopf in meine Armbeuge, reibt sich an mir und wenn sie ganz albern drauf ist, schmeißt sie sich auch auf den Boden und kullert rum.



    Masha ist hier der Hund, der am wenigsten Körperkontakt einfordert. Sie lässt sich natürlich auch streicheln und knuddeln, aber es ist doch eher selten, dass sie von selbst zu mir kommt, weil sie gestreichelt werden möchte. Wenn, dann hat sie oft einen weiteren Grund im Sinn, wenn sie ihren Kopf auf die Armlehne meines Schreibtischstuhls legt... zB Futter oder Willraus oder oder oder :pfeif:


    Genau wie Bonny kommt sie auch höchst selten zum Kuscheln aufs Sofa oder Bett. Wenn, dann liegt sie halt zufällig schon im Bett, wenn ich mich dazu lege.

    Seit sie die Flocke für sich entdeckt hat, ist das aber auch seltener geworden.



    Wenn z. B. Dino jetzt in Betreuung muss, sag ich den Leuten immer, dass er mit mir zwar sehr gerne kuschelt und auch gerne auf dem Sofa bei mir ist, das aber nicht zwingend auch bei Fremden so sein muss. Am besten ist es für ihn, wenn man ihm die Wahl lässt.

    Wichtig ist mir im Betreuungsfall nur, dass Dino grundversorgt wird (Futter, Wasser, Gassi oder Freilauf im Pensionsauslauf) und ansonsten sicher geführt wird (sprich mit MK drauf). Er braucht keine Kuschelstunden, er muss nicht verhätschelt werden. Wenn er von sich aus gestreichelt werden oder spielen möchte, ist das ok und man darf auch drauf eingehen :smile:



    Es gibt hier auch Tage, da will Dino nur kuscheln - ich hab aber keine Lust darauf oder keine Zeit. Ist halt so. Wir liegen ja nachts schon minimum 6 h eng beieinander, dazu tagsüber noch hier und da der Körperkontakt - irgendwann ist auch gut. Wäre er eine Ecke kleiner, würde er sicher auch auf meinem Schoß liegen wollen, wenn ich am PC bin :lol:

  • Nachts kommt Baldur immer zu mir ins Bett und kuschelt sich an meine Füße. Im Laufe der Nacht wandert er meist nach oben bis er im Arm liegt.

    Nach dem Aufwachen ist dann erstmal richtig kuscheln mit Bauchkraulen angesagt. Am liebsten stundenlang - aber unter der Woche muss er mit 10min zufrieden sein.

    Sobald wir nach Hause kommen will er eine kurze Kuschel Einheit. Danach geht jeder seine Wege.

    Bis zum Abend wenn er auf der Couch erneut kuscheln will. Und sich in die kleinste Lücke zwängt nur um dabei sein zu dürfen.


    Es gibt aber auch Tage wo er so gut wie gar nicht kuscheln will. Und im Sommer schlief er sogar oft alleine auf der Terrasse.


    Wir genießen es wenn er kuscheln mag. Akzeptieren aber auch wenn er seine Ruhe mag und sich zurück zieht.

  • Das eine ist hier der Pattexpudel. Name ist Programm.


    Das andere ist der Knödel. Der mag "mentale" Zuwendung wie auch körperliche, letztere sucht er auch immer öfter aktiv, aber will er seine Ruhe, zieht er sich auch einfach mal unter seine Eckbank zurück.


    Ich bin eher der Typ "Uhufrauchen" und finde es deshalb gut, wenn meine Hunde auch mal bewusst sagen "jetzt nicht".

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!