Haarfollikelzyste - Schwanzamputation

  • Bei meinem Gassihund wurde auch nach einer Rutenverletzung ein Teil amputiert, das musste wegen Komplikationen nochmal nachamputiert werden, jetzt ist da ne Handbreit übrig (Golden Retriever) und es beeinträchtigt ihn weder mit anderen Hunden noch sonstwie. Es ist ja, wie oben schon geschrieben, bei weitem nicht das einzige Kommunikationsmittel.

  • Bei meinem Gassihund wurde auch nach einer Rutenverletzung ein Teil amputiert, das musste wegen Komplikationen nochmal nachamputiert werden, jetzt ist da ne Handbreit übrig (Golden Retriever) und es beeinträchtigt ihn weder mit anderen Hunden noch sonstwie. Es ist ja, wie oben schon geschrieben, bei weitem nicht das einzige Kommunikationsmittel.


    Danke. Weisst du vielleicht mehr zu den Komplikationen und wie lange die Wundheilung dann dauerte?

  • Wie lange genau, kann ich dir gar nicht sagen, ist schon ne Weile her - ich möchte 4-6 Wochen meinen, aber ohne Gewähr.


    Er hat sich den Stumpf immer wieder aufgeschlagen, und man kann halt nicht unbegrenzt neu nähen, das war das Problem. Mit dem kurzen Stummel war Verbinden/ruhig stellen dann auch viel einfacher als mit dem langen Gummiknüppel.

  • Unser Hund bekam vor einigen Wochen ebenfalls eine derartige Stelle mitten auf dem Schwanz. Als die Tierärztin drauf drückte, kam weißes Zeug raus, nämlich Talg. Sie meinte, es handelt sich wohl um einen entzündeten Haarbalg/Haarfollikelzyste. Wirklich schwierig zu operieren, weil halt am Schwanz, man kann so ein Teil ja nicht „rausschälen“.


    Sollte sich das Ganze entzünden und eventuell über den Schwanz ausbreiten, müssten wir auch mit einer Amputation rechnen. Puh, Schock.


    Wir sollten also erstmal weiter beobachten. Mein Mann machte immer ein Cortison-Spray drauf (von der TÄ). Keine Entzündung. Das Teil ist geschrumpft, aber immer noch sichtbar. Wir behalten es im Blick, derzeit tut sich nix.


    Bei deiner Beschreibung finde ich einiges etwas, äh, seltsam, was deine TÄ betrifft.


    Sie spricht offensichtlich von einem Trichoepitheliom – Haarfollikel –Tumor.

    • Hat sie euch nicht gesagt, dass die in der Regel gutartig sind? Bösartig extrem selten. Natürlich kommt einem das schnell vor, wenn da innerhalb einer Woche so ein Teil entsteht, ist aber wohl üblich und sagt nichts darüber aus, ob es sich um die bösartige Variante handelt.
    • Wenn sie schon punktiert und es kommt Flüssigkeit raus- wieso wird das dann nicht sofort eingeschickt und erstmal histologisch auf bösartige Zellen untersucht, bevor man gleich die Amputationskeule schwingt?


    So ist es ein bloßer Verdacht oder hat sie ne magische Glaskugel? Holt euch bitte auf jeden Fall eine Zweitmeinung ein und lasst erstmal feststellen, worum es sich wirklich handelt!


    Sich verrückt machen kann man dann immer noch.


    Eine Amputation ist immer der letzte Weg.


    Hier mal ein Link zum Trichoepitheliom, wo das gut erklärt wird:


    Das Trichoepitheliom- Ein Haarfollikel - Tumor
    Ein Trichoepitheliom, ein Haarfollikel-Tumor, ist für uns Hundehalter schnell zu erkennen. Zur Diagnostik wird vom Tierarzt eine Biopsie durchgeführt.
    wissen-hund.de



    Drücke euch die Daumen, dass es sich um die gutartige Variante handelt.

  • Lilaja.


    Danke für deine Antwort und ich hoffe, dass es bei euch glimpflich ausgeht!


    Bzgl. deiner Frage zum Tierarzt (sorry, die Info hätte ich gleich im ersten Post integrieren sollen): Die Flüssigkeit wurde im Labor zytologisch untersucht und das Ergebnis ist, dass es höchstwahrscheinlich ein Trichoepitheliom ist, die fast überwiegend gutartig sind (95% vs. 5%). Da es aber das Restrisiko gibt, empfehlen die TÄ die Amputation (es ist ein Praxisverbund aus 2 Praxen mit insg. 3 TÄ).

    "Leider" kam bei Bodie kein Talg raus, sondern wirklich eine bräunliche trübe Flüssigkeit mit Sedimenten. Jetzt habe ich auch das Gefühl, dass es seit der Puntkion (vor 2 Wochen) wieder etwas praller geworden ist, aber sicher bin ich nicht.

    Ihn stört es null, nur wenn man wirklich (vorsichtig) drauf drückt, kuckt er was man macht.


    Ich habe am Freitag nochmals ein Beratungsgespräch und werde dabei auch nochmal ansprechen, was passieren würde/könnte wenn man es zunächst nicht entfernt und welche Methoden es noch gibt, die Zyste auf ihre Gefährlichkeit hin zu untersuchen. Denn so wie ich es verstanden habe, sollte man die Zyste auch entfernen, wenn sie gutartig ist.

    Mein Impuls wäre eben auch noch abzuwarten und zu schauen wie es sich entwickelt, aber dann kann man eben nicht sagen, ob wir vielleicht nicht doch zu den 5% gehören, was ein Risiko birgt.

    Da die Zyste schon eher gross ist, verstehe ich die Argumentation mit der Wundheilung, sollte man sie entfernen.


    Ich denke, die TÄ wollen einfach auf Nummer sicher gehen und sagen sich, lieber ohne Rute leben als ggf. mit einem bösartigen Tumor.

  • Wenn man jetzt abwartet und die Zyste noch größer wird, wird das dann mit der Entfernung später noch schwieriger bzw.dann irgendwann ohne Amputation nicht mehr zu entfernen.


    Ich persönlich habe alles was stört bzw später schwieriger operabel ist, lieber zeitnah entfernt und eingeschickt.

  • Ebenfalls danke für die guten Wünsche :smile: . Ja, das hoffen wir auch, bin da aber recht zuversichtlich.


    Hm. Wurden in der Zytologie also keine aussagekräftigen Zellen gefunden? Oder war es nicht genug Material zum Untersuchen?


    Bitte, holt euch unbedingt noch eine Zweitmeinung ein, von einem anderen Tierarzt, der mit dieser Praxis nix zu tun hat……


    Also wegen eines Restrisikos von 5% zu amputieren.... Ja, wie soll ich es sagen :???: ?


    Ein Restrisiko besteht doch immer. Das berühmte Beispiel: Bei uns Frauen besteht z.B. immer ein Risiko, Brustkrebs zu bekommen. Trotzdem lasse ich mir deswegen nicht vorsorglich die Brüste amputieren. Anders sähe es vielleicht aus, wenn ich eine familiäre, genetische Disposition hätte, dann würde ich wohl drüber nachdenken.


    Aber: das ist natürlich nur meine persönliche Meinung und Einstellung (übrigens, ich hatte bereits Krebs, allerdings an anderer Stelle und habe es überlebt).


    Will damit eigentlich nur sagen: wenn man immer, egal wie klein das Risiko ist, vom schlimmst möglichen Fall ausgeht, tja, dann hat man nicht viele Optionen.


    95% dieser Tumore sind gutartig, das wäre für mich ausschlaggebend. Persönlich würde ich darauf bestehen, dass nochmal eine pathohistologische Untersuchung gemacht wird. Amputation erst, wenn tatsächlich bösartige Zellen gefunden werden.


    Wie gesagt, eure Entscheidung, ich weiß, das ist nicht leicht. Kann ja nur meine persönliche Meinung dazu sagen, sorry.


    Drücke weiterhin die Daumen!

  • Wenn man jetzt abwartet und die Zyste noch größer wird, wird das dann mit der Entfernung später noch schwieriger bzw.dann irgendwann ohne Amputation nicht mehr zu entfernen.


    Ich persönlich habe alles was stört bzw später schwieriger operabel ist, lieber zeitnah entfernt und eingeschickt.

    Danke. Ja, grundsätzlich denke ich auch, dass es besser ist, schneller zu handeln. Aber laut der TA birgt eben die Entfernung auch jetzt schon sehr viele Risiken, so dass sie direkt zur Amputation rät.


    Ich habe nun am Freitag das Beratungsgespräch und auch noch eine Zweitmeinung bei einer Tierklinik angefragt.

    Wenn ihr hier aber noch Erfahrungen habt, wie das bei euren Hunden war (auch dann die tatsächliche Amputation und Wundheilung), freue ich mich sehr davon zu hören.


    Auf jeden Fall schon mal vielen Dank für die bisherigen Antworten :)

  • Ich glaube, so wie ich es bisher verstanden habe, dass man die Zyste in jedem Fall entfernen sollte, auch wenn sie gutartig ist. :crying_face: Aber das werde ich auf jeden Fall nochmals besprechen, ob das wirklich so ist und ob es vorher noch die Möglichkeit einer Biopsie gibt. Und warte auf die Einschätzung der Tierklinik.


    Freut mich, dass es bei eurem Hund gut aussieht, hoffe, es geht so weiter. :relieved_face:

  • Keine Erfahrung mit Schwanz, aber mit doofer Stelle für ne Wunde. Bei einem meiner Beiden war es eine Rißwunde (nur Haut, Gsd, Muskel und Sehnen unverletzt) quer über die Vorderpfote am Übergang zur Brust. Haut unter Spannung, Naht hielt nicht, Wundrand starb ab. Antibiotikum + Wechsel zu einem anderen nach Kultur ließ es heilen, aber laaaaangsam. Über (mindestens 8 Wochen, denke ich, täglicher Verbandswechsel mit säubern (seitdem bin ich Fan von Veterycin HydroPlus-Gel) + 2x wöchentlich zum TA zur Kontrolle. Die Wunde wuchs dann langsam von aussen zu (die Haut), tatkräftig unterstützt von Laserbehandlung. Heute hat er statt gut 5cm im Durchmesser Wunde nur noch einen recht schmalen Streifen haarloser Haut - keine Wulstbildung, kein Spannen.

    War knapp 1000 Euro für OP (säubern der Wunde unter Narkose und Naht - doppelt und dreifach und hielt trotzdem nicht überall dank doofer Stelle) und Nachsorge - und meine TA war sehr nett mit der Einstufung GOT, waren eben nur viele Besuche.

    Ich drück die Daumen für Euch.

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