Menschenbezogene Hunde vergesellschaften. Zweithund ja oder nein?

  • Was man zusätzlich bedenken sollte: Die Einschränkungen, die ein solcher Hund für den Rest des Lebens mit sich bringen kann. 24stündige Betreuung, auch in Notfällen, keine freie Freizeitgestaltung mehr, weil der Stress zu groß ist ...


    Das permanente Regeln der Kontakte zwischen Eurem derzeitigen Hund, der Hündin und Euch. Liegt Euch das überhaupt? Da muss man Bock drauf haben, das muss einem in Fleisch und Blut übergehen und zum Alltag werden, damit das Zusammenleben stressfrei wird. Das Besteigen ist ja bloß die Spitze des Eisbergs. Das Regeln muss ja viel früher ansetzen.

  • Was man zusätzlich bedenken sollte: Die Einschränkungen, die ein solcher Hund für den Rest des Lebens mit sich bringen kann.

    Absolut. Auch für mich selbst wünsche ich mir z.B. einen abwechslungsreichen Alltag in dem die Hunde nicht immer die Hauptrolle spielen. Für meinen Hund/meine Hunde wünsche ich mir ebenfalls Entspannung und Abenteuer in einem guten Verhältnis. Für die Hündin wäre eventuell ein Einzelplatz geeigneter. Das gilt es noch raus zu finden. Der Bedarf an action/Bewegung scheint mir auch sehr unterschiedlich. Während Ersthund Micki nicht genug Bewegung bekommen kann, ist die Kleine froh, wenn es wieder aufs gemütliche Sofa geht.


    Ich würde auf jeden Fall hoffen, dass ich das Miteinander der Hunde nicht immer regeln muss, sondern dass sich das harmonisch einspielt. Das will ich bei den nächsten Besuchen beobachten.

  • Mein Gedanke dazu: Diese Hündin ist eine Aufgabe.


    Wenn du wirklich - also richtig wirklich - diese Aufgabe übernehmen willst, gut. Mit allen Einschränkungen, die das mit sich bringt. Für dich und für deinen Ersthund.

    Es kann sein, dass sich alles super einspielt, es kann aber auch völlig anders laufen. Und dann müsstest du und müsste Micki auf einiges verzichten. du müsstest deinen Ersthund ständig einschränken und anleiten, du wärst in deinem Alltag eingeschränkt.


    Wenn du das für dich und vor allem FÜR und MIT dieser Hündin unbedingt willst und bereit dafür bist, fein.

    Wenn es aber mehr um eine Vorstellung von fröhlicher Hundehaltung ohne Probleme geht, der Gedanke mehr ist, dass du nettes was für dich und deinen Ersthund möchtest - dann lass es lieber.


    Ich denke, da solltest du ehrlich mit dir sein. Und vor allem NICHT beide Hunde jetzt noch häufig dem Stress aussetzen, den sie gerade haben. Das mit dem Aufreiten ist nicht "halb so schlimm". Es zeigt, dein Rüde hat Stress, und es ist sehr übel für die kleine Hündin.


    Dieses "Ausprobieren" finde ich in dem Fall nicht fair. du weisst ja bereits, dass das kein einfacher Selbstläufer wird, wenn du die Hündin nimmst. Und die Hunde passen nicht optimal zusammen, auch in ihren Bedürfnissen. Diese Erkenntnis wird sich nicht ändern. Da muss man jetzt nicht noch ewig rumprobieren auf Kosten der Hunde.

  • Mit der Stubenreinheit haben es die Chinese Crested allgemein nicht so. Da gibt's hier auch schon Threads zu im Forum. Kann also durchaus sein, dass das nicht an der Erziehung liegt. Kann sich natürlich durch Erziehung noch bessern.

  • Vieles von dem, was du schreibst, kann sich eventuell noch ändern. Wenn der Hund ankommen darf und nach ein paar Wochen merkt, dass das nicht nur eine Zwischenstation ist. Wenn er langsam Vertrauen zu euch aufbaut. Auch ein älterer Hund kann lernen noch lernen, da braucht es manchmal einfach eine Weile, bis es klick macht, wenn bisher nie was mit dem Hund gemacht wurde.


    Auch mit den beiden Hunden kann es sich einspielen, die Hündin wird vielleicht noch etwas selbstbewusster und besser darin, Grenzen zu setzen, dein Hund lernt, sich auch ohne ständiges Eingreifen zurückzunehmen.


    Aber es kann eben auch sein, dass die Hündin immer ängstlich und schnell mit allem überfordert bleibt. Dass sie nicht damit zurecht kommt, mit diesem Zweithund zusammenzuleben, einen Alltag mit viel Ruhe und Routine braucht, dass sie vielleicht nie Spaß daran findet, mit euch irgendwas zu machen... Das muss man wollen und auch realistisch händeln können, dafür muss man sich klar entscheiden, mit allen Einschränkungen, die das für euch und euren Ersthund mit sich bringt.


    Für mich klingt der Hund nicht passend zu euren Vorstellungen, es wäre eher eine Entscheidung aus Mitleid. Was natürlich auch OK ist, wenn man mit realistischen Erwartungen an die Sache geht, alles kann, nix muss.

  • Ja, hier hats Monate gedauert, bis Lob eine Bedeutung für den Hund hatte, das kann alles noch kommen. Ich denke auch, dass es weniger die körperliche Anstrengung ist als die geistige, wenn sie draußen ist. Das ist meistens das viel anstrengendere Problem und das ist schlechter zu trainieren als die körperliche Kondition.

    Da gebe es noch die Alternative einen Hundebuggy anzuschaffen, den man schließen kann, das man ihren Sicherheitsraum quasi mitnimmt.

    Passend und bereichernd für alle auf Anhieb, scheint es nicht zu sein. Aber nun ... wichtig fände ich eben, dass die Hunde wirklich gefallen aneinander finden ... sonst ists für beide ein Nachteil

  • Man muss sich bewusst sein, dass diese Art der Hundehaltung anstrengend und intensiv ist. Unkompliziert ist anders und sicher lange Zeit nicht möglich.

    Regeln wirst du lange Zeit den ganzen Tag müssen.

    Auch bei der Hündin wird man regeln müssen.

    Das muss man wollen. Das Unkomplizierte kommt vielleicht mit der Zeit. Vielleicht auch nicht, je nachdem was sie alles umsetzen kann.

    Überleg dir gut, wie sehr dadurch das Leben von dir und deinem Ersthund eingeschränkt wird.

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