Augentropfen verabreichen bei Junghund...unmöglich

  • Wenn man zu zweit drangeht, geht es auch "mit brutaler Gewalt", allein ist das aber bei einem Hund dieser Größenordnung kaum möglich, dazu ist der Kopf zu groß.

    Allein würde ich es probieren, wenn er sich so sehr wehrt: rauf aufs Sofa, Hund auf die Seite mit Rücken zur Lehne liegend - das geht noch nett mit Schmusen. Dann (Kopf links von mir) rechte Hand flach auf den Kopf, so dass die Finger zum Auge zeigen, Auge mit Daumen und Zeigefinger öffnen, Tropfen mit linker Hand rein-/rauftropfen und sofort zum Keks/Leberwursttube/Fleischwurst greifen und dann schmusen und füttern, füttern, füttern.

    Mit dem Im-Sitzen-Trick würde es bei meinen nicht klappen, dazu sind sie zu kräftig und wendig. Als ich meinen einen täglich an der Pfote (Höhe Brustansatz) die Wunde reinigen und verbinden musste und das über Wochen hinweg, ging das auch nur mit einer Mischung aus "Boah, machst Du das prima" und fiesem, drohenden "Schluss jetzt".

    Er liebt mich immer noch und hat mich, obwohl die Möglichkeit durchaus greifbar war, nie gebissen, auch ohne MK. Sollte jemand anderes als ich das versuchen, wäre aber als erstes der MK drauf (den wir immer noch nicht haben - seufz).

  • Hast Du schon mal mit einem Kooperationssignal gearbeitet?

    Grad bei Hunden, die bei solchen Dingen doofe Erfahrungen gemacht haben, kanns hilfreich sein, wenn sie die Kontrolle über die Situation behalten dürfen.


    Wenn ich aber im Training sein Auge zurückziehe, dann hält er still und alles ist gut. Da kann ich sogar die Tube übern Auge halten, er lässt es zu. Sobald er merkt "die meints ernst" dann zuckt er aus.

    Der Anfang klingt doch schon mal ganz gut. Was war denn der nächste Schritt beim Üben?

    Wenn ein Hund was noch nicht "kann", war man meist zu flott unterwegs, bzw. in zu grossen Schritten.


    HIer gibts einen ganzen Thread zum Thema:

    Gast101879


    Und hier ist ein Erklär-Video zum Thema Augentropfen mit Kooperationssignal, vllt. hilft Dir das ein wenig:


    Grad Tiere, die mittlerweile auf die Barrikaden gehen, verstehen das Prinzip sehr schnell. Die Motivation, mitzumachen, wird zunehmend größer, wenn das Tier verstanden hat, dass es jederzeit STOP sagen darf, wenn ihm was zu schnell/zu viel ist. Stop heisst nicht, dass man komplett abbricht, sondern nur, dass man z. B. noch einen weiteren Zwischenschritt einbaut.

  • Maverick ist ja ein Hund den man zu nichts zwingen kann. Bzw so hat es ein Tierarzt geschafft das er total panisch wurde und sich überhaupt nicht mehr anfassen ließ. Also mit solchen Tipps wäre ich vorsichtig, wenn man den Hund nicht kennt.


    Als er Augentropfen bekam , dachte ich auch, das wird nie was. Aber musste ...

    Ich habe mir einen Nachmittag Zeit genommen und kleinschrittig trainiert und hochwertig belohnt.

    Jede einzelne Bewegung in Schritte aufteilen

    - Flasche in die Hand- Leckerlies

    - Hand mit Flasche heben - Leckerlies

    - Flasche auf Höhe des Kopfes- Leckerchen

    - Flasche immer höher

    - Auge öffnen getrennt üben

    - Flasche und Auge zusammen üben

    - Tropfen mit geschlossener Flasche

    - Tropfen..... ups Jackpot


    Jeder Schritt solange bis der Hund ruhig ist.


    Und immer brav ankündigen wenn man Tropfen gibt. Wir machen das jetzt seit über 3 Jahren 2 x am Tag. Ist ja auch unangenehm, ich mag das auch nicht.


    Also wenn mam muss kann man sowas schon fix trainieren . Ich war selbst überrascht, bin es eigentlich immer noch , jeden Tag aufs Neue 🤣

  • Hallo!

    Ich kann dir nur sagen, wie ich es bei meinen Kindern gemacht habe, die auch eher unkooperativ waren, vielleicht funktioniert das auch bei einem Hund.


    Ich habe die Tropfen auf das geschlossene Auge getropft, beim nächsten Mal öffnen rinnt der Tropfen automatisch ins Auge, das könnte auch beim schlafenden Hund klappen.


    Liebe Grüße

  • Vor allem Katzen können da noch viel wendiger sein und Krallen tun da mehr weh als die eher stumpfen Krallen vom Hund. Werde das mal versuchen!

    Absolut, das Katerchen hatte auch erst gar keinen Bock drauf aber dann ging es immer besser 😘 ihr bekommt das sicher hin.

  • Ninma, einen Nachmittag hast Du nur gebraucht? Das finde ich super, so schnell geht das bei uns nicht. Aber ich bin schon Freund davon, mit Einwilligung des Hundes zu arbeiten. Zwang finde ich nicht schön und vermeide es, wo es geht. Bei unserer Verbandsarie gab es Stellen, wo es ohne (leichten) Zwang bzw. Druck nicht funktionierte - verständlich, ich lass mir ne offene Wunde auch nicht gern betupfen.


    Eine weitere Möglichkeit wäre vielleicht, diese Woche täglich zum TA zum Tropfen geben und in dieser Zeit die Tropfengabe positiv zu trainieren - die Anleitung ist ja prima - so daß der Notdienst für die Tropfengabe nicht mehr nötig ist.

  • McChris: Wir haben das jetzt kurz geübt. Das Prinzip gefällt mir super gut und ich kannte das nicht. Kopf länger ablegen hat er schnell verstanden und gemacht. Wir sind bis "Streicheln andeuten" gekommen, dann habe ich aufgehört, heute haben wir echt schon genug Medical Training gemacht. Nur wie lange übt man sowas gewöhnlich, bevor man es wirklich mit Eintropfen probieren kann? Was sind da deine Erfahrungen?

    Es ist jetzt keine super schlimme Augenentzündung, sondern eher eine Augenreizung, die laut Tierarzt bei Welpen oft vorkommt und eher auf Probleme im Darm hinweist. Den Darm baue ich gerade auch auf. Also ich schätze paar Tage ohne Tropfen sind verkraftbar. Werde aber Rücksprache mit dem Tierarzt halten. Grundsätzlich zählt er zur Kategorie Schnell-Checker, aber möchte trotzdem nichts überstürzen.

  • Nur wie lange übt man sowas gewöhnlich, bevor man es wirklich mit Eintropfen probieren kann? Was sind da deine Erfahrungen?

    Sobald der Hund das Prinzip begriffen hat, dass er für eine Pause sorgen kann und darf, wenns ihm grad zuviel wird, kommt man überraschend schnell ans Ziel.


    Ich hab das damals im Rahmen einer Ohrenentzündung sozusagen im Akutfall angefangen und es am selben Tag noch mit quasi erstauntem Hund hinbekommen. Einfach wirklich maximal kleinstschrittig aufbauen, ruhig bleiben, wenn der Hund das Kooperationssignal aufhebt, ihn kurz drauf gleich wieder "einladen", weiterzumachen, einen Schritt zurückgehen und das Unangenehme, so wie Ninma es beschrieben hat kurz ankündigen. Meine dürfen dann immer das Schüsselchen mit den übrigen Leckerlis leerfressen.




    Hier mal zur Motivation, weils eine tolle Art im Umgang mit Tieren ist:


  • ich bin etwas überrascht und leicht erschreckt, wie viele hier zu starkem Zwang raten (auf den Boden drücken / zwischen Sofa einklemmen?). Würde man bei Tara so rangehen, hätte man sich das Thema Augentropfen für Monate verspielt. Bei ihr kann man sich mit solchen extremen Zwangsmassnahmen sehr viel kaputtmachen und das Training danach (dass der Hund eben dann irgendwann schön still hält) ginge danach viel länger. Ein Nachmittag / Tag ist ja nix! Wir trainieren echt schon Monate für sowas (sie ist aber auch ein Spezialfall finde ich :woozy_face:).

    Abgesehen davon, dass ich es echt übertrieben finde, den Hund so krass zu zwingen wenn es nicht mal um eine echte Augenentzündung sondern nur um eine leichte Reizung geht. Also hier geht es nicht um Leben und Tod, wo der Hund eben "einfach mal durch muss" weil es sonst böse endet. Da würde ich es ja verstehen, aber eine leichte Reizung, die wegen des Darms wohl noch oft auftreten wird? Versau dir das nicht mit so brachialen Methoden wäre mein Ansatz.


    Ich würde es echt minikleinschrittig üben. Du hast offenbar keinen so sensiblen Hund wie ich und ich würde versuchen da anzusetzen, wo ihr schon seid.

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