Mache ich mir zu viel Kopf oder habe ich es komplett unterschätzt?
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Eine Sache liegt mir aber noch auf dem Herzen: So wie wir mit ihr momentan umgehen habe ich das Gefühl das sie langsam der Meinung ist dass die die Rudelführerin ist. Kann man das jetzt durch unseren anfänglichen Fehler ihr beibringen das wir das Kommando haben?
Zu dem Punkt möchte ich gerne ergänzen, dass die "Rudelführer"-Theorie als Ausprägung der Dominaztheorie längst widerlegt ist: https://www.easy-dogs.net/domi…ls-wiederlegt-erklaerung/
In dem Artikel ist es ganz gut erklärt. Kurz zusammengefasst wurden damals Wölfe in Gefangenschaft beobachtet und diese Beobachtungen wurden dann auf unsere Haushunde übertragen. Wölfe in Gefangenschaft verhalten sich aber anders, als Wölfe in freier Wildbahn, also kann man sagen, dass diese Beobachtungen verfälscht waren. Die Wölfe in Gefangenschaft haben angefangen ausgeprägte Hierarchien zu bilden, weil alle Ressourcen in Gefangenschaft natürlich begrenzt sind (Platz, Unterkünfte, Essen etc.). Biologisch nicht miteinader verwandte Wölfe mussten auf engem Raum miteinander klar kommen, was teilweise zu Aggressionsverhalten führte. In freier Wildbahn leben Wolfsfamilien allerdings eher in liebevollen Familienverbänden, in denen die Welpen so lange bei den Eltern bleiben, wie es sich lohnt und irgendwann abwandern, um eine eigene Familie zu gründen. Dabei konnten keine "Rudelführer" festgemacht werden. Die Welpen orientieren sich natürlich an den Elterntieren , aber das hängt damit zusammen, dass die Elterntiere natürlich viel mehr Lebenserfahrung haben (wie bei uns Menschen). Dennoch fressen sich zB auch nicht zuerst die Elterntiere satt und die Jungtiere müssen gucken wo sie bleiben. Deshalb sind auch so Sachen wie "als Mensch muss vor dem Hund fressen" Quatsch.
Wie gesagt, in dem Artikel steht es alles etwas ausführlicher und wissenschaftlich belegt. Vielleicht beruhigt euch das ja etwas.
In diesem Zuge würde ich auch sagen, dass du alles richtig gemacht hast, auf den Hund einzugehen, als er gefiept hat. Das fiepen hatte ja in dem Moment keine Funktion nach dem Motto "mir ist langweilig, ich will Aufmerksamkeit", sondern war eher dem geschuldet, dass Emma sich unwohl gefühlt hat und deine Hilfe / Nähe brauchte. Bei Kindern würde man da ja bspw. auch unterscheiden, ob es jammert weil es Langeweile hat oder weil es sich gerade unwohl fühlt.
Ihr müsst für die Kleine kein "Rudelführer" sein, sodern verlässliche Sozialpartner, die die Bedürfnisse des Hundes wahrnehmen und auch mal darauf eingehen. Dadurch bekommt ihr keinen verzogenen Hund. Lest euch ein bisschen ein und hört im Rahmen eures Wissens auf euer Bauchgefühl, das ist meistens ein guter Ratgeber.
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Hi
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Um mal auf den eigentlichen Thread Titel zurückzukommen…
Ob du Dir zu viel n Kopf machst….Da denke ich Nein…Aber bei allem was ich hier so lese erwartest Du einfach zu viel oder Du hast wirklich einen „komplett fertigen“ Hund erwartet der alles sofort so ohne Probleme mitmacht.
Wo wir grade bei Erwarten sind….wenn ihr Euch einen Hundetrainer für einige Stunden ins Haus holt, wo ich auf jeden Fall zu Rate wenn beide keine Erfahrung haben, sollten die zu erreichenden Ziele klar abgesteckt sein. Macht Euch schlau wer bei Euch im Raum einen guten Leumund hat.
Erschreckt Euch nicht…diese Trainer sind nicht billig. Spreche da aus Erfahrung.
Und auch da immer im Hinterkopf behalten…. Der Trainer Zeigt Euch wie Ihr es ihm beibringt…Trainieren müsst ihr ihn dann schon selber.
Wenn nicht beide die Übungen konsequent mit ihr machen….kann der noch so oft kommen und Stunden abrechnen….der Hund lernt dabei nicht mehr.
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[...]erwartest Du einfach zu viel oder Du hast wirklich einen „komplett fertigen“ Hund erwartet der alles sofort so ohne Probleme mitmacht.[...]
So sie es aus Jetset, ich habe gedacht bei 10 Monaten, einem der Hunde die die Züchterin behalten wollte das sie bereits fertig ist. Wenn ich so die beiden Treffen bei der Züchterin revue passieren lassen habe ich aber nie expliziert gefragt. Es kamen dann halt antworten mit "Das wird sie hinbekommen". Na und durch die Rosarote brille scheine ich mir in meinem Gehirn zusammengereimt zu haben sie ist fertig. Denn ich war mir eigentlich von Anfang an bewusst dass ich nicht sooo viel Zeit in die Erziehung stecken kann.
Nun jetzt ist es anders, ich hole mir von euch und vom Profi Tipps wie die Erziehung zu gehen hat und was man beachten muss, versuche nicht an mir selbst zu Zweifeln und verschiebe jegliche Prioritäten damit wir alle ein super miteinander haben. Mir tut die kleine Maus einfach nur leid den Einstieg in unserem Leben nicht einfacher gestalten zu können. Aber ich bin nur begeistert wie sie heute das Bahnfahren gemeistert hat und hier gerade im Büro vor meinen Füßen liegt, trotz fehlendem Kauknochen. Das richtige Gassigehen und der Vertrauen kommt mit der Zeit, da bin ich mir ziemlich sicher
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Also ganz im Ernst: würde ich Daisys Schwester übernehmen, welche die Züchterin behalten hat (die beiden sind etwas über 1 Jahr alt), würde die sich bei mir anfangs vermutlich auch nicht viel anders verhalten, als deine Maus jetzt. Die kann schon viel aber kennt mich halt nicht wirklich und würde sich bei mir auch erst einmal durchtesten.
War es naiv zu denken, dass der Hund "fertig" ist? Ja, denn kein Hund ist je "fertig" erst recht nicht bei neuen Menschen und Umgebung.
Aber ich sehe hier jemanden, der sich wirklich Mühe gibt alles richtig zu machen, sich reinhängt und auch einiges an Empathie zeigt.
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Übrigens ist man mit der Erziehung/dem Training eines Hundes nie „fertig“.
Das Leben stellt einem immer wieder Aufgaben, die bewältigt werden wollen.
Und wenn das Leben mal Ruhe hält in der Hinsicht, dann hast du spätestens dann selbst herausgefunden, wie viel Spaß das Training mit dem Hund macht und du wirst euch selbst immer neue Aufgaben stellen.
Mit meiner 11 jährigen Hündin in ihrer „seniorengruppe“ am Hundeplatz erarbeiten wir jede Woche immer noch neue Dinge und wir beide haben Spaß dabei.
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Hunde sind clever und anpassungsfähig….aber sie lieben auch Routine.
Ich weiss nicht ob man sagen kann das auch Rassespezifisch hier die eine empfindlicher ist als die andere. Der Charakter kommt da sicher noch dazu…Aber wenn sie dann aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen werden gibt es da sicher unterschiede wie lange die Eingewöhnung dauert.
Die Hunde die ich als Welpen bisher hatte haben sich Gott sei Dank vom ersten Tag an sehr gut eingelebt und keine Auffälligkeiten gezeigt.
Also…nicht gejault…normal gefressen….und ständig zum spielen aufgelegt.
Aber glaube auch das es bei Welpen meist noch einfacher ist als bei älteren Hunden.Ich höre da teilweise leider immer wieder echte Horrorgeschichten von Leuten die sich einen Hund aus dem Tierschutz geholt haben.
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Hihi, ich dachte früher immer, der Hund ist fertig, sobald er stubenrein ist.
Aber leider ist es wirklich so: Je nach Lebenssituation kann man wieder neu anfangen, also nicht ganz bei Null, aber eben mit neuen Dingen, die er lernen muss.
Als wir unseren zweiten Hund bekamen, war unser Ersthund bereits 10 Jahre und bis auf zwei kleine Macken ein prima Hund. Gehorsam, freundlich und unkompliziert.
Tja, aber durch den zweiten Hund wurden auf einmal Themen aktuell, die vorher überhaupt keine Rolle spielten. Z.b. war der Senior beim Alleinebleiben tiefenentspannt, aber als Junior auf einmal ebenfalls mit ihm alleine bleiben sollte, war er nervös. Usw.
Das bedeutete, dass wir mit dem Senior vieles noch mal neu üben mussten, damit es dann eben im Alltag zu viert klappt. Das hat echt ungefähr ein Jahr gedauert, weil der Junior in der Zeit eben auch seine Pubertät durchlaufen hat und sich ja auch verändert hat.
Jetzt so langsam stellt sich Routine ein...
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Das was du sagst Jetset ist auch so etwas was mich am Anfang bei Emma wunderte, irgendwie ist sie nicht sooo zum spielen aufgelegt oder wir wissen nicht was sie möchte. Klar kommt sie manchmal zu uns angerannt, aber sobald wir uns ja bewegen schreckt sie wieder zurück. Das Spielzeug was wir für sie haben hat sie noch nicht angerührt. Nur der Knauknochen, der hat es schon hinter sich .
Das muss bei mir am Samstag ein paar Synapsen durchbrennen lassen haben. Ein Junger Hund der nicht spielen mag und auch kein Gassi gehen kann und permanent Angst hat? Mir war bewusst das sie auch am Anfang Angst hat. Aber da war ich wirklich zu naiv 😅. An die ersten Tage mit meiner Dolly, das ist halt 18 Jahre her, kann ich mich halt einfach nicht mehr erinnern.
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Du musst auch bedenken, dass jeder Hund anders ist. Genauso, wie wir.
Ich bin jahrelang mit vielen Hunden aufgewachsen, die es geliebt haben zu kuscheln und gestreichelt zu werden. Meine Daisy mag streicheln und kuscheln überhaupt nicht höchstens, wenn sie müde ist und es sie nicht juckt.
Oder in unserer Hundeschule haben wir eine Pudeldame, die mit ihren Menschen unglaublich gerne spielt aber andere Hunde findet sie komplett blöd und will mit den Mäusen am liebsten nichts zu tun haben. So ist das halt mit den Individualitäten.
Oder auch unsere Nicky: die kuschelt unglaublich gerne aber sobald man sich in irgendeiner Form frontal nähert, weicht sie zurück (zB wenn sie auf das Sofa möchte und wir sie hochheben wollen (sie ist 14 und kann nicht mehr so viel selber))
Wenn ich meine beiden vergleiche, sind die auch komplett unterschiedlich von dem Charakter, Vorlieben, Ängsten, Verhaltensweisen,...
Edit: der letzte Hund meiner Oma war auch so einer. Der hat alles gemacht um gekrault zu werden und legte sich schon immer in Position aber spielen? Nö. Nie. Ich hab diesen Hund in 15 Jahren kein einziges Mal zum Spielen gekriegt.
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Mich entspannt es aber sehr, dass ich mal kurz raus gehen kann um meine Bedürfnisse zu erledigen
Das klingt für mich prima Und jaaaa die Entspannung kommt mit der Zeit.
Ihr lernt euch gerade kennen sie euch und umgedreht.
Ich war wie ein aufgeregtes Hühnchen als bella kam. Mit gaaaaaaanz viel Angst alles falsch zu machen. Und ja das habe ich auch. Ich habe meine Erwartungen viel zu hoch geschraubt.... aber kein Problem weil wie schon gesagt wurde, jeder macht Fehler Und daraus lernt man dann eben.
Ihr macht das doch ganz toll "gut Ding will eben Weile haben"
Lg
PS. Wenn du noch mehr Fotos sehe habe ich bald einen Zweithund *duckundweg*
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