Medizinischen Status vor dem Kauf überprüfen?
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Also ich hätte schon ein gutes Grundgefühl wenn ich mit einen ursprünglich ausländischen TSH, dem ich gerne ein Zuhause geben würde, beim TA meines Vertrauens vorstellig werden darf. Eine gründliche Allgemeinuntersuchung und die erneute Prüfung auf Mittelmeerkrankheiten, vielleicht auch nochmal genauer, wenngleich möglicherweise anders und teuerer in der Methodik. Das ist jetzt nur ein Beispiel, ich weiß nicht was für Möglichkeiten es da zur MME-Erkennung gibt und wie zuverlässig diese sind.
Ebenso wie es für meinen Kopf und Bauch einfach gut wäre, wenn ein TA meines Vertrauens nach einer eingehenden Allgemeinuntersuchung sagt, dieser Hund ist augenscheinlich gesund. D.h. z.B. frei von Parasiten, es ist keine Entzündungen in Gange, das Gangbild ist unauffällig, etc.
Es lässt sich über fast alles über Sinn und Unsinn streiten wenn man es will, aber manchmal geht es auch einfach um ein gutes Gefühl bei einer Entscheidung die das Leben für hoffentlich viele Jahre bereichert . Hier ging es meines Erachtens einfach um eine legitime Frage von HilfloseHexe . Ich finde die Überlegungen grundsätzlich im übrigen prima. Lieber jemand der sich paar Gedanken mehr macht als zu wenig, auch wenn diese im Sande verlaufen.
Ich fände es auch schön wenn es beim Hund so belastbare Standarduntersuchungen gäbe wie beim Pferd die AKU, gibt es aber nunmal nicht. Aber ich finde es zunehmend unangenehm das man sich hier als User dreimal fragen muss was man fragen kann, ohne mit indirekten Vorwürfen konfrontiert zu werden. Ich glaube ich brauche auch eine DF Pause. Tut allen ja mal gut.
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Hi
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Der Umfang der Untersuchung wird an das Wohl des Hundes angepasst, in jedem Fall reden wir hier von einer einmaligen Überprüfung. Vitalwerte, Blutabnahme, Gangbild, Abtasten, rassetypische Probleme, Krallen und Zähne kontrollieren zum Beispiel.
Einiges davon ist ja in der vor jeder Impfung stattfindenden allgemeinen Untersuchung enthalten. Ich gehe davon aus, dass das die TÄ im Ausland genauso machen.
Aber Blutabnahme, Gangbild und Untersuchungen auf rassetypische Probleme dürfte deutlich darüber hinausgehen. OK, Blutbild kann noch jeder Tierarzt. Ob der Hund geradeaus laufen kann, sieht auch jeder TA, für aussagekräftige Ganganalyse muss man aber schon zum Spezialisten. Für die Untersuchung einer ganzen Reihe rassetypischer Probleme (angefangen von HD und ED) muss der Hund in Narkose. Für viele rassetypische Probleme muss man auch wieder zum Spezialisten. Das ist gar nicht so übersichtlich wie es auf den ersten Blick vielleicht scheint und da ist schnell mal das Mehrfache der Vermittlungsgebühr beim Tierarzt geblieben.
Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass sich im Auslandstierschutz bei Direktimport da jemand drauf einlässt. In hiesigen Tierheimen oder bei Pflegestellenvermittlung kann ich mir dagegen vorstellen, dass begründete Wünsche diesbezüglich erfüllbar sind (auf Kosten des Interessenten). Ich persönlich hatte bisher nur Hunde aus hiesigen Tierheimen, die sowieso nach Aufnahme im Tierheim möglichst schnell und danach einmal im Jahr serienmäßig beim TA vorgestellt werden. Aber eben nur ganz allgemein. Da fallen die groben Sachen auf, mehr nicht.
Dass bekannte Erkrankungen verschwiegen wurden, habe ich nicht erlebt. Allerdings habe ich einmal erlebt, dass eine Erkrankung erst beim neuen Besitzer festgestellt wurde, bei der ich (als damals noch blutiger Anfänger und kleiner Gassigänger) sagte: oh, Mist, auf die Idee hätte man auch mal eher kommen können, dass der wegen Schmerzen so garstig ist. Der Hund hatte Tumoren unter der Haut, die bei den allgemeinen Untersuchungen nicht gefunden wurden und auch im BB nicht sichtbar waren (das bei dem Hund aus anderen Gründen sogar gemacht wurde).
Wer hat davon gesprochen, dass der Hund in Narkose gelegt werden soll für ein komplettes durchröntgen? Wer hat gesagt, dass andere Leute das machen sollen? Wer hat gesagt dass ich zu x Fachtierärzten will? Und dass ich verlange, dass der Hund so lange reserviert bleiben soll? Und dass ich das mehrmals mache, bis das Geld eines Gebrauchtwagens weg ist?
Niemand hat das gesagt. Aber es ist ein Szenario, dass recht schnell erreicht wird, wenn man über den Gesundheitszustand eines Hundes Bescheid wissen will.
Ich habe keine Ahnung von Pferden. Ich weiß erst recht nicht, wie umfangreich so eine Ankaufuntersuchung beim Pferd ist. Ich weiß nicht, ob das bei Pferden jeder TA kann. Ich weiß nicht, wie viel standardmäßige Untersuchung beim Pferd ohne Narkose möglich ist. Beim Hund kann nicht unbedingt jeder TA alles nötige. Man kann z.B. nicht beim gleichen TA Ganganalyse und Hörtest machen lassen (bei manchen Rassen beides sehr sinnvoll). OK, man könnte in eine Klinik gehen, dann geht das wenigstens in einem Aufwasch (und in einer Narkose). Aber wie gesagt: selbst grundlegende Untersuchungen (HD-Röntgen, Hörtest bei gefährdeten Rassen usw.) sind beim Hund nicht ohne Narkose möglich. Das ist nicht übertrieben, das ist bei Hunden ziemlich normal. Man macht das normalerweise entweder gut geplant (bei Hunden vom Züchter) oder wenn der Hund aus anderen Gründen eh in Narkose liegt.
Ich habe lediglich gefragt, ob eine AKU bei Hunden üblich ist und wenn ja, ob es dazu ein Standardverfahren gibt.
Die Antwort hast du ja bekommen: nein, ist nicht üblich. Also gibt es dafür (jenseits der allgemeinen Untersuchung, die vor der Impfung sowieso stattfindet) auch kein Standardverfahren.
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dragonwog verstehe ich das richtig, dass du deine Hunde einfach so übernommen hast ohne vorher irgendwas zu wissen? Spannender Ansatz.
Ich bin zwar nicht dragonwog, aber ich habe meinen TS Hund auch ohne Untersuchungen vorher übernommen. Konnte ihn einmal für mehrere Stunden auf der Pflegestelle in Deutschland, auf der er 2 Wochen war, besuchen. Wusste, dass er in Ungarn als 8 Wochen alter Welpe fast an Giardien gestorben ist und für MMK Untersuchung war er noch zu jung, die habe ich dann später machen lassen, bei älteren Tieren wird das bei dieser Orga aber schon in Ungarn gemacht. Aufgrund seiner Anatomie war mir aber auch so klar, daß ich mir diesen Hund nie zugelegt hätte, hätte ich z. B. vorgehabt mit ihm ZHS zu betreiben, dafür hat er mir zu krumme "Dackelbeine". Übrigens ist dieser Hund kein reiner "Spass-Haustier Hund", er wurde angeschafft, weil er mit mir arbeitet, da brauche ich aber seine Nase, die physische Anstrengung hält sich in Grenzen bei der Arbeit.
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Es geht wie gesagt nicht darum, dass ich keinen kranken Hund will oder das mental oder finanziell nicht schaffe. Schon gar nicht würde ich einen Hund wegen einer Krankheit abgeben.
Naja - dann spricht ja auch nichts dagegen, die Untersuchungen dann zu machen, wenn Du den Hund gekauft hast. Dan braucht man nimanden um Erlaubnis zu fragen, und Du hast die Möglichkeit, im training/Alltag auf evtl. vorhandene Krankheiten einzugehen...... ;-) Also - wenn das der wichtigste Grund für Deinen Wunsch nach einer Untersuchung ist.
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Kaum einer hat erzählt, was beim eigenen Hund zum Kauf untersucht wurde (weils unüblich ist), Preise oder Langzeitfolgen von Unterernährung hat niemand aufgegriffen.
Was genau untersucht wurde, kann ich dir nicht sagen, es hieß "tierärztlich Untersucht und gesund". Also, gekauft wie gesehen. Selbstverständlich habe ich die Hunde nach einer Zeit der Eingewöhnung nochmal einem Tierarzt vorgestellt. Allerdings bin ich auch nicht auf die Idee gekommen, dass ich den Hund vor Übernahme gerne gefühlt auf links gedreht gehabt hätte. Es wäre sowieso nur eine Momentaufnahme gewesen und, wie schon vor mir geschrieben wurde, keiner weiß was noch kommt.
Aber, ich bin auch der Typ der einen kranken Hund nehmen würde, wenn es von der Chemie her passt. In vielen Fällen bietet das Tierheim oder die Orga sogar schon eine gewisse Kooperation an.
Aber nun zu meinen Hunden:
Vorheriger Hund kam aus Ungarn, war hier in einer Pflegestelle. Er hatte diverse Allergien und eine relativ früh beginnende, und auch früh erkannte, Spondylose. Ist ja nun nichts unübliches und in wiefern es auf seine Herkunft zurückzuführen ist, wäre im trüben zu fischen.
Er wurde 13 Jahre alt.
Jetziger Hund ist 3 Jahre, kommt aus Rumänien und war hier in einem Tierheim. Er ist, bis jetzt und ich hoffe es bleibt so, gesund. Allerdings hatte er mit 1 1/2 eine Patelleluxation und musste operiert werden. Das ist auch etwas, was vorher einfach nicht absehbar ist und kommt.
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Ich versteh das Prinzip Ankaufsuntersuchung nur zum Teil, wenn es quasi eh nur darum ginge, zu wissen, woran man ist, um sich darauf einzustellen.
Jo, dann nimmt man den Hund und macht eine Nachkaufsuntersuchung. Dann weiß man es auch.
Vorab wollt ich nur ein Mal ein Blutbild haben, als ich wissentlich einen Ehrlichiosehund übernahm. Einfach auch als Referenzwert für den weiteren Verlauf. Und weil ich bei deutlich veränderten Organwerten den Hund nicht genommen hätte. Ich war bereit einen Ladenhüter zu nehmen, aber nicht die bereits fortgeschrittene Variante.
Dass er obendrauf, eigentlich schlimmere, orthopädische Probleme hatte, hat im Tierheim keiner bemerkt, der Verein nicht, der Tierarzt hier dann auch nicht und eigentlich kam es nur raus, weil er mir nach einer Weile für diese Rasse eine Spur zu langsam lief.
Hat auch der Fachtierarzt zu dem Zeitpunkt nicht ganz sicher erkannt. Nicht am Röntgen, da sah man nur die Skoliose, das wirkliche Problem erst im CT.
Reine Diagnosekosten der ersten Monate: ca. 2.000 Euro.
Er war übrigens 2 Tage nach Übernahme beim Tierarzt und wurde dort im Rahmen der Allgemeinuntersuchung als ziemlich gesund eingeschätzt.
Seine weitere Erkrankung hab ich nur deshalb zu einem sehr frühen Zeitpunkt vorm Tierarzt erkannt, weil mit der Rasse vertraut und leider auch mit der Erkankung, in seinem Fall lumbosakrale Stenose bzw CES.
"Ankaufsuntersuchung" hätte ergeben: der ist top fit. Nur halt Ehrlichiose positiv.
Die Risikokalkulation, die Dir vorzuschweben scheint, funktioniert am ehesten über Rasse und deren Dispositionen kennen, über Alter und ein paar Allgemeinplätze.
Fehlstellungen zb, ja, dann is halt das Risiko höher, früher Arthrose zu kriegen.
HD röntgen bei meinem favorisierten Hundetyp, auch aus dem Tierschutz, auch mangelernährt: wär zum Beispiel recht unnötig. Wird kaum je einen Befund geben und wenn, dann isses eher erworbene Hüftarthrose. Sinnvoller wäre zb die LSS/CES Thematik, ab mittleren Alter im Auge zu haben. Da ist man dann ab so ungefähr 800 Euro dabei, exklusive Narkosevoruntersuchung.
Oder Mitralklappendefekte. Mindestes Dopplerultraschall - mindestens 150 Euro. Das Herzgeräusch kann täuschen und führt bei dem Hundetyp häufig zu Fehldiagnosen, wenn da nur der Praktiker ran geht.
Mit Zahnsanierungen unter Narkose sollte man auch kalkulieren.
Ja und das mit Magel- Unterernährung kommt bei "meinem" Hundetyp recht häufig vor. So lang keine sichtbaren Fehlstellungen da sind, hat das oft erstaunlich wenige gravierende Folgen, zumindest sofort ersichtliche. Leistungssport wär halt eher sehr unvernünftig. Manche Organe können gelitten haben, aber so im Alltag fällt es meist eher im Verhalten auf, dass der Hund mal gehungert hat, wenn's jetzt nicht ewig war.
(Hierzulande würd ich mit aber mehr Sorgen machen, dass ein Hund überernährt wurde. Sooooo häufig sind krasse Hungerhunde nicht. Nicht optimal ernährt trifft man aber sicher an jeder Ecke.)
Die Probleme dieser Rasse sind aber nicht automatisch die, einer anderen.
Will ich wissen, woran zb die französische Bulldogge ist, bräucht ich ein Wirbeläulenröntgen, idealerweise auch Patella und Kreuzbänder angeschaut und eine endoskopische Untersuchung der gesamten Atemwege. Dann hätte man ein vorläufiges Bild.
Oder ich weiß halt, was so generell und für den einen oder den anderen Typ, Herkunft, Alter halt oft wahrscheinlich ist und arbeite es Stück für Stück ab oder achte mal grob darauf und lern derweil den Hund in meinem Alltag kennen, ist ja nicht nur Gesundheit sondern der individuelle Hund ansich, auf den man sich einstellen und gegebenenfalls Dinge anders machen muss, als gedacht.
(Und dann steht man ja, trotz oder wegen der umfangreichen Diagnostik mitunter
ja auch plötzlich vor so Fragen wie: Okay, jetzt weiß ich zwar, dass Hund dies oder jenes hat. Aber, was mach ich mit dem Wissen? Denn jetzt kenn ich den halt auch ein bisschen und zu diesem einen Hund passt halt eigentlich gar nicht, dass ich xy nicht mit ihm mache, auch wenn es vernünftiger wäre. Ist 15 werden um jeden Preis erstrebenswert, wenn dafür der Hund deutliche Einschränkungen in Kauf nehmen muss, damit er ja lang durchhält? Oder oder)
Ich seh's so: grad beim Tierschutzhund. Ein paar Eckdaten kann ich steuern, der Rest ist immer ein bisschen Glücksspiel. Will ich absolute Sicherheit, nehm ich keinen Hund.
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Ich glaube das Problem ist das Level an Untersuchungen, das du bräuchtest um auch nur einigermaßen Sicherheit zu haben - das ist dann bei einem Freizeithund schon "mit Kanonen auf Spatzen geschossen".
Bleibt es bei einer oberflächlichen Begutachtung, bist du de facto genauso klug wie vorher.
Zu der Frage:
Unterernährung in der Junghundezeit zum Beispiel: führt das zu Osteoporose, Arthrose oder ähnlichem? Haben solche Hunde schneller Probleme mit Nieren, Leber?
Rein anekdotisch: Meine bisherigen Tierschutzhunde (komplett durchgemixt) waren überdurchschnittlich gesund und langlebig. Und zumindest zwei waren definitiv unterernährt. Einer war recht proper aber komplett ungepflegt und hat sich sehr sicher von Abfällen ernährt.
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dragonwog verstehe ich das richtig, dass du deine Hunde einfach so übernommen hast ohne vorher irgendwas zu wissen? Spannender Ansatz.
Aha das schließt du jetzt aus der Angabe, dass Arthrose nicht immer durch Palpation und Gangbild Begutachtung beurteilbar ist? Interessante Encodierung des Inhaltes.
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Ich glaube das Problem ist das Level an Untersuchungen, das du bräuchtest um auch nur einigermaßen Sicherheit zu haben - das ist dann bei einem Freizeithund schon "mit Kanonen auf Spatzen geschossen".
Bleibt es bei einer oberflächlichen Begutachtung, bist du de facto genauso klug wie vorher.
Danke, genau so ist es...
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Zwischen Pferden und Hunden gibts halt auch einen enormen finanziellen Unterschied. Beim Pferd ist man teilweise im 10.000er, ja gar 100.000er Bereich unterwegs, da ist ne solide Ankaufsuntersuchung nur ein Bruchteil des Verkaufspreises. Und wird es, wegen der Ergebnisse etwa, doch nicht dieses Pferd, dann hab ich in Relation immer noch wenig "umsonst" ausgegeben.
Wohingegen Hunde nicht so viel "wert" sind, sich dafür von mehr Menschen geleistet werden können, zumindest so halbwegs.
Eine wirklich ausführliche Ankaufsuntersuchung würde teils ein vielfaches des Hundepreises kosten (wenn man sich nicht in Phantasierassen um 5.000 Euro, dafür mit ohne Substanz, hineintheatern lässt).
Hunde werden gängigerweise in einer anderen Alters- und Entwicklungsstufe gekauft, als Pferde. Beim 8-12 Wochen Welpen sind sehr viele Dinge diagnostisch überhaupt noch nicht möglich.
Da kauft man, wenn man möglichst sicher gehen will, auf Basis von Gesundheitsergebnissen der Eltern und idealerweise noch deutlich mehr Verwandtschaft. Unter Berücksichtigung von genetischen Rassedispositionen.
Und dann muss man warten, wenn mans sicher wissen will. Manche zb genetisch verursachte oder jedenfalls mitbedingte Gelenkprobleme entwickeln sich überhaupt erst ab einem bestimmten Alter oder können zumindest erst ab einem bestimmten Alter vermutet und noch später erst bestätigt werden.
Viele late onset Erkrankungen, womöglich nicht per Gentest zu bestätigen, weils dazu noch keinen gibt oder bei multifaktorieller Entstehung womöglich auch gar nie geben wird, sieht man, wenn sie auftreten. Da ist der Hund womöglich bereits erwachsen.
Gut, das wird beim Pferd nicht wirklich anders sein, aber die Zeiträume sind unterschiedliche.
Ein Pferd kauf ich womöglich erst mit 4 Jahren. Den Hund hab ich da oft bereits seit fast 4 Jahren. Da ist der etwa schon in der Zucht.
Und beim Hund gibt es wesentlich mehr erbliche Defekte, als beim Pferd.
Ich müsst quasi nach mehr suchen, mehr untersuchen, bei einem Tier, das "weniger wert" ist. (vielleicht mit dem Vorteil, dass Narkose nach Gewicht berechnet Hunde klar günstiger macht. Wenigstens was.).
Jetzt mal auf Rassehunde bezogen und weil man Hunde halt üblicherweise schon im Alter von 2-3 Monaten kauft.
Da macht ne große Ankaufsuntersuchung erst mal eher wenig Sinn.
Beim älteren Junghund oder erwachsenen Hund gibt es in bestimmten Einsatzbereichen, wie etwa bei Diensthunden, sehr wohl Ankaufsuntersuchungen. Da gibt es aber auch sehr klare Anforderungen und der Hund ist "mehr wert".
Im Normaloalltag... bei Auslandshunden würden sich, selbst wenn sicher ist, dass der potentielle Käufer zahlt, viele Auffangsstationen, Shelter, Refugios wohl quer stellen.
Ganz simpel auch deshalb, weil oft weder genug Personal oder ärztliche Möglichkeiten vorhanden sind, geschweige denn Zeit, da einen Nichtnotfall herum zu fahren. Tierschutz fungiert da schon auch sehr auf Katastrophenersthilfeniveau, schnell und günstig durchschleusen bestimmt auch, aber je nach Region und Verein sind halt auch Hunde am Markt aus "Heimen" mit mehreren hundert Hunden, die keiner genau kennt und die mit Glück wieder in den Zwinger zurück kommen, aus dem sie rausgeholt wurden. Oder 1-2 Frauprojekte, die von A bis Z alles selber machen und 20, 30 Hunde im Hof stapeln. Selbst die professioneller betriebenen Tierheime funktioneren eh so schon nur mit Ach und Krach und immer am Limit.
Wenn es Usus wäre, sich den 400 Euro Hund vorab noch umfangreicher untersuchen zu lassen, wär abgesehen vom Aufwand für den Verkäufer, der finanzielle Einsatz für den Käufer sehr hoch. Es gibt keine zig 100.000e herrenlose Pferde zu vermitteln, Hunde schon.
Wirtschaftlich betrachtet und angesichts der schieren Menge an Hunden, wär Ankaufsuntersuchung im Tierschutz wohl gewissermaßen geschäftsschädigend. "Jetzt hab ich zighundert Euro ausgegeben für den Hund, für den Sie sogar Schutzgebühr von mir verlangen. Aber der hat XY, das will ich nicht. Ich will mein Geld zurück. Ich hab grad 3x so viel gezahlt, wie der Hund kosten würd. Das mach ich sicher nicht nochmal" oder so Sachen. Da kommst vor lauter Streiten gar nimmer zum Arbeiten.
Tierschutzhund ist gebrauchte Ware. Also nicht, dass man da jetzt gar keine Ansprüche haben darf, was man gerne hätte. Besser platziert sind die in mancher Hinsicht wahrscheinlich beim Hund vom Züchter. Heißt auch nicht: Hund vom Züchter gut, Tierschutzhund schlecht oder Tierschutzhund krank, Züchterhund gesund. Nein, gar nicht.
Aber ich kauf beim Tierschutz, grad dem Auslandstierschutz, eher nicht das garagengepflegte Sportpferd, sondern den "Is einfach da, braucht nen Platz, wir kriegen gleich wieder 10 neue rein, für die brauchen aber wir Platz" Hund.
Ich bezweifle, dass Ankaufsuntersuchungen bei Tierschutzhunden, wären sie in großem Stile gefragt, wirklich was brächten, jedenfalls in Sachen Hunde vermitteln. Oder dass es sich ein Großteil der Käufer leisten wollen würde. Oder könnte .
Kann man auch kritisch sehen. Oder hinnehmen.
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