Über- oder unterfordert?

  • :see_no_evil_monkey: Oh Gott lass mich jetzt nicht verhört haben. Wäre das peinlich :see_no_evil_monkey:

    Wenn ihr das jetzt schon zu zweit sagt dann streicht die Aussage

  • 1. Kann das ja niemand jemals erhoben haben

    2. ist das schon rein rechnerisch unmöglich (wie gesagt, 10 Jahre)

    3. ist die Aussage ohnehin schwierig: Was GENAU heisst "ein Kommando sitzt"? Es gibt viele Hunde, die absolut gelernt haben, was ein Kommando bedeutet - aber nicht die Motivation haben, es auch auszuführen, situativ oder grundsätzlich. Wegen Persönlichkeit oder wegen Trainingsfehlern oder wegen anderen Faktoren. Heisst nicht, dass sie es nicht verstanden haben.

    4. das wichtigste: ob ein Lebewesen was lernt hat nicht nur mit der Zahl der Wiederholungen zu tun, sondern mit vielen anderen Faktoren, insbesondere mit Belohnung/Strafe. Bei der berühmten "heissen Herdplatte" reicht genau eine Wiederholung.

  • oh sorry, wollte dir jetzt nicht dumm kommen... so war das nicht gemeint.


    Was ich immer dazu sage bei der 1000-Wiederholung-Fausregel: 1000 ERFOLGREICHE Wiederholungen müssen es sein.


    Fiffi nein nein Fiffi nein nein nützt auch nach 1000 mal noch nix :-)

  • Also zu wenig Programm bzw. Unterforderung ist das auf keinen Fall. Und kein Hund muss 20 Stunden schlafen, mit den 18-20 Stunden sind Schlaf und Ruhe gemeint, also auch rumliegen und dich beobachten oder liegen und etwas kauen gehört da dazu 😉


    Mein Border Collie ist jetzt knapp 24 Wochen (5,5 Monate) alt. Mittlerweile findet er zu Hause schon sehr gut Ruhe, mit 17 Wochen war er vor allem am Abend auch noch aufgedrehter. Auf 20 Stunden Schlaf und Ruhe kommt er aber auch eher selten und natürlich hat er seine aufgedrehten Minuten, wo er seine Stofftiere totbeutelt und mit der „Beute“ durchs Wohnzimmer rennt, aufs Sofa rauf- und runterspringt… 😄 Aber er kommt meistens schnell wieder runter und schläft dann.

    Wenn aber mal mehrere Tage hintereinander aufregender waren und mehr Programm stattgefunden hat, war er allgemein aufgedrehter und ist schwerer zu Ruhe gekommen.

    Zurzeit bin ich krank, daher sind wir gestern nur 2x zu je ca. 20 Minuten rausgegangen, das auch noch permanent an der normalen Leine. Dazwischen nur auf die Wiese vor der Wohnung fürs Pipi, in der Wohnung gar nichts gemacht/trainiert.

    Er war trotzdem sehr entspannt und hat die meiste Zeit geschlafen. Also er ruht und schläft auch brav, wenn mal bewusst wenig gemacht wird.

    So allgemein würde ich sagen, dass „zu wenig“ ihm besser tut als „zu viel“ 🙂


    Trainiert wird hauptsächlich während den Spaziergängen (2x ca. 30 Minuten, wenn’s viele Pausen gibt auch mal bis zu 1 Stunde) und da vor allem so Dinge wie Rückruf, Warten, entspannt an anderen Hunden, Radfahrern, Joggern etc. vorbeigehen, mal kurz Fuß gehen etc.

    Ein paar Tricks bauen wir auch zwischendurch mal ein 😄 Aber der Fokus liegt auf Alltagstraining.

    Wenn wir drinnen was trainieren, dann auf einer eigenen Matte, die dann extra hingelegt wird und die er mit Training verbindet. Das dann nur 5-10 Minuten und auch nur ca. 2x pro Woche.


    Eine Box hat er im Schlafzimmer auch, allerdings ist sie immer offen, die Türe nichtmal eingebaut…er darf nachts im Schlafzimmer „rumlaufen“ und wechselt auch öfter mal seinen Schlafplatz, hin und wieder legt er sich in die Box. Das handhabe ich seit seinem Einzug mit knapp 11 Wochen so, kein einziges Mal hat er im Schlafzimmer sein Geschäft verrichtet. Als er mal Durchfall hatte und nachts raus musste, hat er einfach an der Türe gekratzt 😄

    Will damit nur sagen - für Stubenreinheit braucht es keine geschlossene Box, ein Zimmer tut es auch.


    Falls du dir unsicher bist, versuch einfach mal ein paar Tage weniger zu machen. Lass das Training drinnen mal weg, gib vllt öfter was zum Kauen und schau einfach.

    Dein Hund ist nichtmal 4 Monate alt, der braucht nicht 5 Mal am Tag beschäftigt werden mit Spaziergängen, Tricks üben, Suchspielen/Nasenarbeit etc. 😉


    Ich weiß nicht, wie groß und aus welcher Linie der Border Collie Anteil bei deinem Mix vorhanden ist, aber gerade bei Border Collies ist es im ersten Lebensjahr extrem wichtig, Ruhe zu lernen. Hochfahren können sie sehr gut und sehr schnell, Ruhe finden und halten muss gelernt werden. Und da ist weniger meistens mehr 🙂

  • Bekanntermaßen wechseln Hunde gern mehrfach pro Nacht den Schlafplatz.

    Daher halte ich es für weder artgerecht noch fair dem Hund gegenüber - abgesehen von der akuten Raumbegrenzung durch eine geschlossene Box, welche m. E. an nicht gerechtfertigte Freiheitsberaubung dem unschuldigen, jungen Individuum gegenüber grenzt - diesen in seinem natürlichen nächtlichen sowie Schlaf- und Ruheverhalten derartig zu begrenzen.


    Meine Hunde wechseln mehrfach nächtlich den Schlafplatz, je nach Wärme-Kältebedürfnis, oder wollen aus mir nicht bekannten Gründen woanders liegen. Sich zwischendurch kurz die Füße vertreten. Was trinken. Oder essen. Oder oder oder.

    Und im besten Fall natürlich zwischendurch auch mal kuscheln - also kontaktliegen.


    Was genau ist dagegen einzuwenden?

  • Wir haben einen ähnlichen Kandidaten und eine ähnliche Frage habe ich hier mal auch gestellt :winking_face:Haben einen Labrador Arbeitslinie. Also auch ein Hund, den man Ruhe erst erklären muss.


    Einen so jungen Hund kannst du nur überfordern und nicht unterfordern. Also um die Frage mal zu beantworten.


    Du hast dir auch eine aktive Rasse ausgesucht, aber es ist ein Irrglaube, dass solche Hunde erst recht ausgepowert werden müssen. Ganz wichtig ist es, dass Hunde und gerade so arbeitswillige Hunde eine Aufgabe bekommen, sonst sucht er sich die selber. Im Idealfall der Rasse entsprechend. Ich mache mit meinem Hund Dummyarbeit (bzw. lernen wir das gerade) und viele Suchspiele. Hier verstecke ich Spielzeug und lasse es suchen. Damit er auch lernt, dass er die Spielsachen zu mir bringt und dann ein Goodie bekommt.

    Denn wenn du Futter versteckst, dann frisst er es dort, aber verknüpft die Erfahrung nicht mit dir. Und es ist praktisch, weil so auch Apportieren lernt. Suchspiele machen auch sehr müde, weil das Schnüffeln anstrengend ist.


    Natürlich hetzt er auch mal über ein Feld und lebt sich aus, aber dosiert. Damit er nicht ständig in der Erwartung lebt, es gibt Action und er muss sich immer mehr Action suchen. Solche Rassen werden dann schnell auch Adrenalin-Junkies und rennen dich in Grund und Boden. Müde bekommt man meinen Hund nicht körperlich. Der kann 6h ohne Pause herumrennen, wenn man ihn lässt.


    Der viele Hundekontakt war bei uns eher ein Fehler. Er ist zwar ein sozialer, lieber Hund, aber denkt jetzt, dass alle Hunde mit ihm spielen wollen. Aktuell reißt er sich richtig in die Leine, weil er zu den Hunden will. Es ist anstrengend. Hätte hier lieber dosiert Hundekontakt erlauben sollen. Und mehr mit ruhigen Hunden, die nicht verspielt sind und das souverän vermitteln. Jetzt ist seine Erwartungshaltung ganz oben bei Hundesichtungen. Also Hundekontakt löst das Thema Ruhe nicht. Ist aber natürlich schon wichtig für die Sozialisierung. Aber dann zumindest kein Kontakt an der Leine, das setze ich jetzt durch. :face_with_rolling_eyes:


    Box haben wir gegen einen Welpenlaufstall eingetauscht. Akzeptiert er auch besser. Brauchen wir jetzt fast nicht mehr.


    Wichtig ist, selber ruhig sein. Nicht so streng die Stunden zählen, den Hund mehr ignorieren und einfach sein lassen. Das habe ich gelernt.

    Kommandos kann man wirklich reduzieren. Könnte ich die Zeit zurück drehen, würde ich viel mehr Medical Training und Ruhe üben, als irgendwelche Platz und Bleib Übungen UND weniger Beachtung dem Hund schenken, genauso auch deutlicher Grenzen setzen. Hast du einen entspannten Hund, der eine Bindung zu dir hat und gerne mit dir arbeitet, dann lernt er sowieso viel schneller.


    Es wird besser :) Habe auch schon fast die Hoffnung aufgegeben und jetzt liegt er neben mir und schnarcht. :yawning_face:

  • Der viele Hundekontakt war bei uns eher ein Fehler. Er ist zwar ein sozialer, lieber Hund, aber denkt jetzt, dass alle Hunde mit ihm spielen wollen. Aktuell reißt er sich richtig in die Leine, weil er zu den Hunden will. Es ist anstrengend. Hätte hier lieber dosiert Hundekontakt erlauben sollen. Und mehr mit ruhigen Hunden, die nicht verspielt sind und das souverän vermitteln. Jetzt ist seine Erwartungshaltung ganz oben bei Hundesichtungen. Also Hundekontakt löst das Thema Ruhe nicht. Ist aber natürlich schon wichtig für die Sozialisierung. Aber dann zumindest kein Kontakt an der Leine, das setze ich jetzt durch.

    Da würde ich jetzt doch einwenden, dass das nicht mit ZUVIEL Hundekontakt zu erklären ist, sondern damit, dass der anscheinend ohne Anleitung erfolgt ist und eine starke Erwartungshaltung aufgebaut wurde (das setzte ich _jetzt_ durch - also wars offensichtlich vorher anders) Das rächt sich.


    Schon komisch- einerseits wird es als restriktiv betrachtet, wenn man empfiehlt, keinen Kontakt an der Leine, früh eingreifen, deutlich anleiten, kein wahlloser Kontakt, keine Sterrhpartys mit fremden Hunden usw - auf der anderen Seite wird dann aber Kontakt komplett vermieden, was ich viel viel schlimmer finde, als wenn man dem Hundekind von anfang an die Regeln klar macht.


    IIIch weiß schon, dass ich hier Aussagen verschiedener Leute in einen Topf werfe. Aber dass - wie im Zitat oben - falsche Zusammenhänge gezogen werden, sieht man eben öfter.

    Natürlich "lösen Hundekantakte das Thema ruhe" nicht. ABER junge Hunde brauchen nun mal Sozialkontakte, wenn man die allerdings falsch handhabt, wird Stress draus. Den Stress dann abstellen, indem man Hundekontakte abstellt - das ist das Kind mit dem Bade ausgeschüttet.


    Hunde, die ständig an der Leine ziehen, haben MASSIVEN Stress. Und dass Verhalten ist nun mal beigebracht.

  • ABER junge Hunde brauchen nun mal Sozialkontakte, wenn man die allerdings falsch handhabt, wird Stress draus. Den Stress dann abstellen, indem man Hundekontakte abstellt - das ist das Kind mit dem Bade ausgeschüttet.

    Sehe ich genauso.

    Bei bekannt unverträglichen, aggressiven Hunden wird der Kontakt schon im Vorfeld möglichst unterbunden.

    Ansonsten helfen Welpenspielgruppe, Junghundestunde usw. sehr gut weiter, weil dort ein Trainer ist, der/die das Ganze beaufsichtigt und im Zweifel einschreitet, wenn die Hundebesitzer es nicht merken, daß dies nötig wäre.


    Kontakte mit anderen regelmäßig auftauchenden Gassi-Hunden der Nachbarschaft halt darauf hin abklopfen, ob es paßt oder eher nicht.

    Immer schön aufmerksam bleiben, wenn der eigene Hund sich hinter den Beinen versteckt, sucht er Schutz, dann bitte abbrechen.



    Mein Kaukase wurde mal, an der Leine bei Fuß gehend, von einem benachbarten Golden Retriever, ebenfalls angeleint, gebissen. Wir trafen uns zufällig im Wald, wo sie immer ihre Kreisel drehte mit dem Hund.

    Die Besitzerin ließ leider die Leine einfach lang (mit den Worten "na die kennen sich ja" und Retriever stürmte los, biß unvermittelt zu.

    Wie der "Kampf" ausging, brauche ich nicht zu sagen, oder?


    Die "Dame" wollte dann von mir die TA-Rechnung bezahlt haben.

    Ja nee, is klar.

    Wartet sie heute noch drauf *lach*

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