Ersthund-Überlegungen

  • Ohne, dass ich dafür eine Quelle nennen könnte, habe ich das Vorurteil in mir, dass Spitze generell sehr hibbelig sind und eher nicht zu den gemächlichen Rassen gehören, die den größten Teil des Tages verpennen.

    Mein Spitz ist alles andere als hibbelig. Meine Bordercollies waren hibbelig. Aber Shira (Wolfsspitz)? Nicht mal ansatzweise. Als Welpe hatte sie ihr "verrückten 5 Minuten", aber sie ist ein sehr ausgeglichener Hund, der einen großen Teil des Tages ruht.

    Bellen als Wachhund: Kurz und knapp wird gemeldet, das war's dann schon. Kläffen weil ein Blatt vorbeifliegt oder ein Passant am Tor vorbeiläuft? Nein, das ist hier kein Thema. Dauerkläffen erst recht nicht.


    Als ich mich für den Spitz entschied, wurde ich gefragt, ob ich denn nicht wisse, dass Spitze falsch und hinterhältig sind, kläffende Wadenbeißer und was weiß ich nicht alles.

    Fällt alles in den Bereich der Vorurteile und Legenden. :yawning_face:

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    Hi


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    • - Wachen: als Laie tue ich mir mit dem Begriff schwer. Ich habe kein Problem damit, wenn der Hund ein paarmal wufft wenn jemand das Grundstück betritt oder eine Katze am Fenster vorbeiläuft. Er ist ein Lebewesen und darf sich selbstverständlich artikulieren. Der Hund soll aber beispielsweise nicht völlig durchdrehen, wenn der Postbote Briefe einwirft. Also wahrnehmen und melden, gern. Durchdrehen, bitte nicht.

      so klingt für mich ein gut erzogener „Wachhund“. Melden Ja aber wenn man sagt Schluss ich übernehme ist auch Schluss.


      Ich kenn mich nicht so gut damit aus, korrigiert mich, falls ich falsch liege. Aber ein wachen heißt für mich nicht, dass der Hund durchdreht, Leute angreift oder 24/7 bellt. Für mich bedeutet das, dass der Hund seine Umwelt einfach immer bewusst im Blick hat und alles mitkriegt auch mal kleine verbale Verwarnungen austeilt und eben bei guter Erziehung und Training das Kommando dann auch abgeben kann.

    • - Wachen: als Laie tue ich mir mit dem Begriff schwer. Ich habe kein Problem damit, wenn der Hund ein paarmal wufft wenn jemand das Grundstück betritt oder eine Katze am Fenster vorbeiläuft. Er ist ein Lebewesen und darf sich selbstverständlich artikulieren. Der Hund soll aber beispielsweise nicht völlig durchdrehen, wenn der Postbote Briefe einwirft. Also wahrnehmen und melden, gern. Durchdrehen, bitte nicht.

      so klingt für mich ein gut erzogener „Wachhund“. Melden Ja aber wenn man sagt Schluss ich übernehme ist auch Schluss.


      Ich kenn mich nicht so gut damit aus, korrigiert mich, falls ich falsch liege. Aber ein wachen heißt für mich nicht, dass der Hund durchdreht, Leute angreift oder 24/7 bellt. Für mich bedeutet das, dass der Hund seine Umwelt einfach immer bewusst im Blick hat und alles mitkriegt auch mal kleine verbale Verwarnungen austeilt und eben bei guter Erziehung und Training das Kommando dann auch abgeben kann.

      Genau so ist es auch.

    • Ich hab hier einen sheltie,der alles mögliche kommentiert und einen Collie,der Bescheid gibt,wenn jemand in den Garten kommt bzw auch wenn meine Nachbarn etwas lauter im Flur sind. Das ist schon ein Unterschied und der Collie ist da angenehmer,wenn auch vom Ton her um einiges lauter. Aber sie bellt eben nicht dauernd,es ist oft auch einfach nur ein wuffen,wenn sie etwas nicht einordnen kann oder auch unsicher ist bzw sie ist eben sehr geräuschempfindlich.Und wir wissen immer,wann der Besuchshund von oben kommt. Ansonsten ist sie im Haus absolut ruhig.

    • Bis zum 1. Geburtstag war Gero schon raketenmässig unterwegs. Überall interessiert und dabei und sofort da. Junghund halt. Gut junghund ist er immer noch, aber daheim mittlerweile tiefenentspannt. Der Bub legt sich dazu, schaut ein wenig und fällt oft genug einfach um und pennt.


      Und weil der schlechte Ruf von wegen hinterhältig und wadenbeisser angesprochen wurde: ich erlebe meinen spitz als ehrliche Haut- grad a wie man hier sagt. Ich weiss immer wie ich bei ihm dran bin. Und die meisten fremden auch.

    • Und weil der schlechte Ruf von wegen hinterhältig und wadenbeisser angesprochen wurde: ich erlebe meinen spitz als ehrliche Haut- grad a wie man hier sagt. Ich weiss immer wie ich bei ihm dran bin. Und die meisten fremden auch.

      Schön formuliert. Genau so sehe ich es auch und so ist meiner auch. Absolut sauber und vorhersehbar im Verhalten.


      Ich vermute, dass der "Bösartigkeits-Ruf" bei den Menschen entstanden ist, die sich nicht spitzgerecht verhalten haben. Wer auf den Hof latscht und vom Spitz verbal ausgebremst wird, tut gut daran wirklich genau am Fleck zu bleiben bis der Mensch dazu gekommen ist. Wer allerdings weiterlatscht, ja, der wird halt dann tatsächlich mit Zähnen gemaßregelt. Das ist überhaupt nicht hinterhältig und fies. Sondern einfach die Konsequenz.

    • Nomi hat ja beim Wachinstinkt sehr deutlich aufgezeigt. Kopfloses, minutenlanges Bellen hab ich bei ihr noch nicht mal im Ansatz erlebt. Unsere Omi (Husky-Mix) ist am Gartenzaun hin- und hergeflitzt wie ein Gummigeschoß und hat sich die Seele aus dem Leib gebrüllt, wenn ein anderer Hund vorüber ging. Das war komplett anders und hatte mit Wachen auch überhaupt nichts gemeinsam.


      Wenn Nomi was aussergewöhnliches wahrnimmt, bleibt sie stehen, die Hinterbeine ganz steil gerichtet und weit ausgestellt, Schultern und Kopf hoch, die Ohren in einer ganz bestimmten, streng nach vorne gerichteten Stellung, starke Körperspannung, sie ist dabei muksmäuschenstill.


      Wenn ich ihr in der Situation sage, dass alles ok ist, kommt ein gedämpftes "woff" aus geschlossener Schnauze (unter dem Motto "Ist ok, ich wollte es nur gesagt haben"), die Spannung fällt ab, Thema erledigt.


      Wenn ich nichts sage, kommt ein ganz, ganz tiefes Grollen, dann 2 bis drei mal "GrrrWOFF" (kein hohes Bellen, sondern eine sehr ernst gemeinte Warnung mit tiefer Stimme). Wenn ihr wer wirklich nicht geheuer ist und den Garten betritt bzw. uns bedrohen würde, würde sie ihn stellen (ihn mit einem höherem Bellton in schnellerer Frequenz nicht mehr übertreten lassen).


      Sie läuft dabei weder im Garten umher, noch macht sie irgendetwas aus dem Effekt heraus. Das ist sehr ernsthafte Arbeit mit einem klaren Kopf und sehr bewusst eingesetzter Intensität und Lautstärke. Auch ist sie dabei sehr zielgerichtet und weiss genau, wer dazugehört (ich erkenn die Postbotin z.B. am "Woff-wedelwedelwedel", den Freund meines Mannes am "Grr-achdubistes-fiep", die Kinder am "Wuhuff" usw.


      Beim Wachen geht's viel mehr um tatsächliche Präsenz und Aufmerksamkeit als um viel Show durch viel Lärm und viel Theater.

    • - Wachen: als Laie tue ich mir mit dem Begriff schwer. Ich habe kein Problem damit, wenn der Hund ein paarmal wufft wenn jemand das Grundstück betritt oder eine Katze am Fenster vorbeiläuft. Er ist ein Lebewesen und darf sich selbstverständlich artikulieren. Der Hund soll aber beispielsweise nicht völlig durchdrehen, wenn der Postbote Briefe einwirft. Also wahrnehmen und melden, gern. Durchdrehen, bitte nicht.

      so klingt für mich ein gut erzogener „Wachhund“. Melden Ja aber wenn man sagt Schluss ich übernehme ist auch Schluss.


      Ich kenn mich nicht so gut damit aus, korrigiert mich, falls ich falsch liege. Aber ein wachen heißt für mich nicht, dass der Hund durchdreht, Leute angreift oder 24/7 bellt. Für mich bedeutet das, dass der Hund seine Umwelt einfach immer bewusst im Blick hat und alles mitkriegt auch mal kleine verbale Verwarnungen austeilt und eben bei guter Erziehung und Training das Kommando dann auch abgeben kann.

      Genau so! Erziehung und Training, das man sich aber sparen würde, wenn man keinen Wachhund wählen würde, den man eigentlich ja gar nicht möchte. Das möchte ich ja nur anmerken. Ich hab meinen Spitz weil ich genau die Eigenschaften möchte und nicht obwohl.

    • Findest Du das echt so aufwändig zu trainieren? Ich finde das sehr überschaubar. Also, so ein kläffender Hütehund ist da eine ganz andere Nummer. Oder das Wachverhalten eines Altdeutschen Hütehundes. Dagegen ist das beim Spitz ein Spaziergang, finde ich. :denker:

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