Dementer Hund - wie soll es weitergehen?
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Ich würde mir eine zweite Meinung einholen und eine vorbeugende Schmerztherapie besprechen sowie was zur Beruhigung geben wollen. Dieses herumlaufen und nicht zur Ruhe kommen tut dem alten Hund ja auch nicht gut.
Phen Pred kenn ich von meiner alten Schäferhündin damals, das ist ca 10 Jahre her. Kürzlich hatte ich wegen unseres 14jährigen Senior ein Gespräch mit meiner TÄ, und sie sagte, Phen Pred gibt man inzwischen nicht mehr. Es gäbe bessere Mittel. Sie empfiehlt die Librelaspritze, bei uns stand aber erstmal reine Schmerztherapie im Vordergrund.
Hilft dieser neue Ansatz nicht oder ist nicht angezeigt, würde ich meinem Hund noch eine schöne Zeit machen, solange ich kann und ihn dann gehen lassen. Die Unversehrtheit meines Kindes hätte bei mir absolute Priorität, und wie du sagst, Fehler passieren und man kann nicht überall gleichzeitig sein. Keine leichte Entscheidung, ich fühle mit dir.
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Hi
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Du hast eine alte Maus mit Schmerzschüben und Demenz, die Dein Kind gefährdet und der Du, ihr (beinahe) lebenslanger Anker und Vertraute, nicht mehr vertrauen kannst. Das ist eine wirklich schlimme Situation. Ich denke, da hätte jeder Verständnis, wenn Du sie einschläfern lassen würdest. Sie hatte ein tolles Leben bei Dir, aber es kann jetzt ja nur noch schlechter werden.
Ich könnte es auch verstehen, wenn Du noch einen Versuch machen würdest (Librela und Karsivan klingt da gut). Eine schwere Entscheidung. Ich wünsche Dir viel Kraft, egal, in welche Richtung es geht.
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Ich würde auch mal Librela bezüglich Schmerzen und Karsivan oder Probentotab bezüglich der Demenz versuchen. Das sind ja eigentlich DIE Mittel die man da nimmt und die eine gewisse Zeit gute Erfolge zeigen. Hat der TA das mal abgesprochen?
Alles Gute!
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Augen etc. könnte ich tatsächlich noch mal anschauen lassen. Aber so Gehirngeschichten sind ja nur durch MRT oder Ähnliches festzustellen, nehme ich an.
lass erstmal die Augen anschauen, Vielleicht sieht sie nicht mehr richtig, Glaukome und auch ein hoher Augeninnendruck sollen wohl recht schmerzhaft sein.
Ansonsten würde ich jeden verstehen der in so einer Situation sagt, dass hier jetzt Schluß ist.
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Danke euch allen für eure Antworten und Anregungen. Ich werde nächste Woche mal zu einem anderen TA gehen und die von euch genannten Möglichkeiten/Alternativen ansprechen.
Vielleicht hilft wirklich ein TA, der den Hund nicht näher kennt und hat einen Blick aus einer ganz anderen Perspektive.
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Ich würde nochmal alles an Schmerzmitteln ausprobieren, es ist einfach Unsinn Schmerzen auszuschließen. Karsivan kann auch unglaubliches, wenn es passt. Meine Hündin 15 war fast taub, durch Karsivan hört sie wieder die Kekstüte rascheln und schläft auch viel tiefer und besser.
Und dann. Ich war vor 20 Jahren in der selben Situation.
Mein Rüde war im Studium bei meiner Familie geblieben, er kam mit Stadt und Mietwohnung im Mehrparteienhaus einfach nicht klar. Er mochte auch keine fremden Menschen oder alleine bleiben ...
Er war fast 17 als er sich drastisch veränderte. Er erkannte Familienmitglieder nicht mehr und griff sie an wie Einbrecher, war nicht zu beruhigen, hatte wirklich Angst eingesperrt mit Fremden zu sein. Erst waren es nur Männer, schließlich sogar meine Mutter, sein ein und alles ... dann versuchte er auf meinen Neffen loszugehen, der auch dort wohnte. Mein Rüde wog zwar nur neun Kilo, aber er meinte es als Terrier wirklich ernst.
Er jaulte, als wäre niemand zuhause und man hätte ihn vergessen, fraß unverdauliches, aber eben das Schlimmste, dass er immer wieder dachte, Fremde sind in unserem Haus unangekündigt und mein Neffe war nur noch der Feind, immer, vorher waren sie Best Buddys sehr entzückend. Er spielte Apportieren mit ihm (er legte das Spielzeug irgendwo hin und mein Neffe holte es dann) schlief an seinem Fußende.
Auch für meinen Neffen war das absolut nicht zu verstehen und wirklich gefährlich. Meine Mutter versuchte ihn dann zu meiner Oma zu geben, die er noch meistens erkannte und auch liebte. Aber in ihrer Wohnung war er, obwohl da sein ganzes Leben lang mehrmals die Woche gewesen war, komplett verloren.
Also beschlossen wir ihn einschläfern zu lassen, das war für keinen mehr ein Leben und er hatte ein wundervolles langes Leben gehabt.
Ich kam zum einschläfern und er war .. .wie immer. Süß aufmerksam, hat mich erkannt, sich einen Ast gefreut, es war Folter. Zum ersten Mal in seinem Leben war er nett zur neuen Tierärztin (unserer hatte die Praxis altersbedingt abgegeben). Sie kannte ihn also nicht, fand ihn so süß, wollte das wir ihn ins Tierheim geben, hatte tausend Therapieansätze, war total verliebt. Sie fand uns wohl lieblos, alter Hund muss weg und die Geschichten erfunden.
Dann kam die Sprechstundenhilfe rein und er hat sie angegriffen wie in einem Cujo Film mit Schaumigem Gekläffe Besteck voll ausgepackt, ich hatte wirklich mühe ihn zu halten und zu verhindern, dass er dann in die Tierärztin hackte, weil sie ihn reflexhaft anfassen wollte.
Ich bin dann raus um ihn zu beruhigen, er erkannte mich wieder, war völlig erschöpft und verwirrt. Und ja ich bin wieder rein, um die Spritze abzuholen, die klaren Momente waren den Horror nicht wert, den er erleben musste, wenn es bei ihm aussetzte. Körperlich war er richtig fit, hatte noch alle Zähne, lief zwei Stunden Spaziergang, aber was nützte es, wenn er in dieser Alptraumwelt lebte, wo Menschen sich jederzeit verwandeln konnten oder er weggesperrt wurde, angeleint, mit einem Gitter eingefasst, er hasste es. Aber ich habe noch Jahre immer wieder davon geträumt, dass ich ihn einpacke und mit mir nehme, mein Sohn war damals ein Baby ... und trotzdem.
Aber ich weiß, es war das richtige und dass die letzten Monate seinem Leben nichts hinzugefügt haben ,was er gebraucht hätte. Sein Körper war stark, aber heute denke ich, es wird ein Hirntumor gewesen sein. Auch wenns schöne Momente immer wieder gab. Sie zählen nicht die Tage, sie wollen sicher nicht irgendein Alter erreichen. Sie leben im hier und Jetzt und wie ist das?
Die Sicherungsmaßnahmen, der Kummer. die Verwirrtheitszustände. Weil ein Hund davon nicht alleine stirbt, wird das oft so ... gering bewertet, aber es ist eine enorme Belastung, die Wesensveränderung, ist ja nicht, weil es dem Hund so mehr Spaß macht, er selber zu sein, die entspringt gewiss einem miesen Gefühl. Weggesperrt zur Sicherheit aller Mitbewohner und vorallem des Kindes ... wird sie auch nicht wirklich verstehen und sie ist nunmal ein wirklich kräftiger Hund, der ernsthaften Schaden anrichten kann.
Sie wird nunmal nicht einfach tüddelig und vielleicht unsauber, Drangwandern ist kein Zustand, den ich als angenehm erachten würde. Da steckt so ein wuchtiger Zwang hinter. Plus alle anderen Baustellen. Phenpred ist Schmerzlindernd, wenn die Ursache eine Entzündung ist, wenn nicht ... reicht das nicht.
Für dein Gewissen würde ich wie gesagt einen Behandlungsversuch machen und schauen, ob dein Altes Mädchen wieder länger zum Vorschein kommt, ihr die Chance geben. Aber die Möglichkeiten sind so vielfältig, wo das herkommt, neben einfach Genetik, wie meim Menschen auch, die Autoimmunkrankheit greift das Gehirn an. Ein Krankes Herz könnte die Durchblutung des Gehirns einfach nicht mehr schaffen, auch immer wieder anfallsweise. Oder der Tumor hat doch gestreut ...
Nochmal alle Lieblingsplätze aufsuchen, zu Futtern geben an ungesundem Zeig, was auch immer sie begehrt und dann den Tierarzt kommen lassen, bevor ihr leben 24/7 schlimm ist, ist auch ein Liebesbeweis.
Ich wünsche dir, dass du nach aller Abwägung, eine Entscheidung treffen kannst, mit der du letztlich im reinen bist. Wehtun wirds immer unendlich.
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Wir hatten bei Demenz noch gute Erfolge mit Pexxion, die diese nächtlichen Probleme, die du beschreibst, gut unterbunden haben.
Von sedierenden Mitteln hatte unser TA abgeraten, weil der Hund die Angst wohl noch spüren kann, aber nicht mehr loswerden, d.h. unter Umständen zwar ruhig liegt, aber das innerlich anders aussieht.
Wenn es mehr schlechte Zeiten gibt als gute, würde ich einschläfern. Die klaren glücklichen Momente, die mein Schlappohr noch hatte, konnten seine Angst und Verwirrung und Einschränkung meiner Meinung nach nicht aufwiegen.
Es bleibt trotzdem eine schreckliche Entscheidung, aber als ich sie getroffen Hatte, war sie richtig.
Ich wünsche euch alles Gute.
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Mein Gusti wurde 15,5 Jahre alt. Er war über ein Jahr so dement, dass er vor seinem Futternapf stand und nichts damit anfangen konnte. Ich habe ihn mit dem Löffel gefüttert. Und ich habe immer gesagt, er ist alt und nicht krank. Wir konnten das leisten, weil wir schon im Ruhestand waren. Berufstätig und mit Kind? No way, so hart das klingt. Dabei war er nicht gefährlich und als 5kg - Hund gut zu händeln.
Er ging ganz friedlich von selbst, ich war die ganze Nacht dabei. Jetzt würde ich sagen - nicht nochmal, auch wenn noch klare Momente da sind. Es wird nicht besser, nur schlimmer. Und die Situation beurteilen können nur die, die das Ganze schon erlebt haben. Mit allen Gefühlsschwankungen, mit dem Mitleid, mit der Verzweiflung... Er war ein stolzer Hund und ich glaube heute nicht mehr, dass wir ihm einen Gefallen damit getan haben, ihn unbedingt am Leben zu halten, als er gar nicht mehr wusste, was Leben heisst. Ich wünsche Euch viel Kraft für die Entscheidung.
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Ich kann mir schon vorstellen das der Hund durch die Spondylose Schmerzen hat und der Vorfall evtl deswegen passiert ist.
2. Meinung einholen finde ich sehr gut 👍🏻
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Da wir aktuell in der Familie auch mit Demenz zu tun haben, war mein erster Gedanke - die Hündin hat das Kind und den Chi nicht erkannt.
Der Vorfall mit dem Kind war ja direkt vor deinem Bett. Vielleicht wollte sie dich beschützen.
Schmerzen waren mein zweiter Gedanke. Da hat man auch schlechte Laune, wenn ständig was weh tut.
Mehrere haben die Augen angesprochen. Kann ich mur auch gut vorstellen.
Finde ich gut, dass du eine zweite Meinung einholen willst.
Wünsche euch alles erdenklich Gute!
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