Spätabends und Schlafengehen - Wie ist es bei euch? Wie wäre es optimal?

  • Ich hab in deiner Vorstellung gelesen, dass es sich bei dem Hund um einen Border-Mix mit hohem Border- Anteil handelt.

    Diese Rasse kann sich nur schlecht selbst gegen die Aufmerksamkeit des Besitzers abgrenzen und muss gezielt dazu erzogen werden abzuschalten.

    Dein Hund ist etwa sieben Monate und jetzt ist es höchste Zeit, dass du die Regeln etablierst, mit denen dein Tier zur Ruhe kommt. Ansonsten könntest du dir handfeste Probleme heranziehen, die dazu führen können, dass der Hund in eine Stressspirale gerät, was schlimmstenfalls den Hund ernsthaft krank macht und/oder dazu führt, dass er Sterotypien entwickelt.

    In deinem Vorstellungspost steht dazu nix, aber wenn ihr Hundeanfänger seid, sucht euch bitte einen rasseerfahrenen Trainer. Border sind im Schnitt schon noch ein bisschen spezieller als andere Hunde.

    Und Dein Anfangspost hier lässt mich befürchten, dass es bereits in eine sehr ungute Richtung geht.

  • Einen Hund zu ignorieren ist manchmal schwerer als es klingt.

    - Den Hund in seinem Bettchen in den Schlaf streicheln? Würde ich nie machen. Er soll zur Ruhe kommen und sich seinen Schlafplatz selbst wählen. Ein Hund braucht dafür genau das Gegenteil von gutem Zusehen für

    - 20 Mal runter laufen ohne das es da einen eindeutigen Grund für gibt? Würde ich nicht machen. Ich habe entschieden, dass wir uns jetzt hier aufhalten, die Grundbedürfnisse sind erfüllt, jetzt wird Ruhe gegeben.

    - Den Hund unten weiterschlafen lassen, weil er so müde schaut? Kann man machen. Es klingt bei dir aber so, als gäbe es nicht die Möglichkeit die Türen offen zu lassen und den Hund entscheiden zu lassen, ob er nachts doch lieber hoch kommen möchte. Dann wäre das für mich nichts. Ich möchte gerne mitbekommen, wenn meine Hunde nachts ein Problem haben. Im Prinzip gäbe es ja zwei Varianten:

    1. Hund bleibt die ganze Nacht unten oder

    2. Hund bleibt unten, du schaust deinen Film und wenn du schlafen gehen möchtest holst du ihn hoch.

    Du! entscheidest das. Ich würde also nicht extra lange wach bleiben, weil ich den Hund nicht wecken will.


    Du schreibst, dass du den Eindruck hast, dass der Fernseher an sich das Problem ist. Was passiert, wenn du in der Zeit ein Buch liest? Ist es dann anders?

    Man könnte sonst noch mehr Licht im Raum machen, dann fällt das Flackern des Bildschirms nicht mehr so auf.


    Ansonsten wäre meine Variante:

    Wenn ich den Film schauen will, sind meine Hunde abgemeldet. Ich gehe nicht auf sie ein, ich stehe nicht für sie auf, weil sie lieb schauen, ich schicke sie auf ihren Platz, wenn sie aktiv nerven.


    Wenn du das nicht schaffst und du das Gefühl hast, Hund kommt ohne Fernseher und unten besser zur Ruhe, dann lasse ihn immer unten solange du noch Film schaust (auch wenn er wach ist) und hole ihn hoch, wenn du schlafen gehst

  • Meine Hunde legen sich einfach dazu wenn ich fernsehe, lese , arbeite, esse usw.

    Wenn dein Hund Tage hat an denen er entspannt unten pennt, ist es wirklich nicht nötig alle 30 Minuten runter zu gehen und zu gucken. Lass ihn doch einfach selber entscheiden wo er schlafen will, wenn er eh alleine die Treppen laufen kann sollte das doch kein Problem sein.
    Das selbe wenn er mit dir oben ist, meine Hunde würden es auch blöd finden, wenn ich sie in ein anderes Zimmer bringe nur um dann direkt nebenan Fern zu sehen, obwohl sie auch dort mit liegen könnten. Wenn du partout nicht willst das er bei dir im selben Raum liegt, wäre ein Kindergitter der Weg. Dann kann der Hund dich sehen, aber nicht an dich ran.

    Mir liest es ich so (der Eindruck kann täuschen) als würdest du deinen Hund etwas zu sehr wie ein Menschenkind sehen (Stichwort "mit Wiegenliedern in den Schlaf singen") , das ist beim Hund nicht nötig. Weniger "klimbim" ist da meist besser.

  • Fokus weg vom Hund ist der entscheidende Tipp.


    Ich möchte unsere Hunde nachts auch im Schlafzimmer im OG haben.

    Davor schlafen sie unten im Wohnzimmer mit auf dem Sofa oder im Körbchen.

    Wenn sie da schlafen, dann werden sie geweckt, noch mal in den Garten gescheucht (meistens müssen sie nicht) und den Elan vom rausgehen nehmen wir mit und gehen zusammen nach oben.


    Wenn einer von uns noch länger unten bleibt, dann bleiben die Türen offen und sie können entscheiden, ob sie schon mitkommen oder nicht.

  • Ich stehe um 6:40 auf, um 7 bin ich mit dem Hund auf dem Weg zum Bäcker. Findet er sehr uncool, lässt sich aber organisatorisch nicht ändern. Dadurch hat er den Tag über schon eine gewisse Grundmüdigkeit und nutzt deshalb - neben mir im Homeoffice* - jede Gelegenheit, zum Schlafen oder Dösen . Nach der letzten Runde zwischen 21 und 22 Uhr legt er sich i. d. R. wieder zu mir, um 23 Uhr gehe ich dann ins Bett. Anfangs hat der Hund das nicht mitbekommen, ist liegengeblieben und ich bin immer wieder hingegangen um zu sehen, ob er nicht doch mit will, der Hund hat dann immer wieder woanders gepennt. Inzwischen steht er mit mir automatisch auf, wenn ich zum Schlafzimmer gehe und legt sich dann in sein Bett. Mittlerweile steht er regelmäßig schon vorher vor der Schlafzimmertür und will früher pennen gehen. :)


    edit: *Er liegt neben mir im Homeoffice, während ich sitzend arbeite! Der Satz sollte nicht bedeuten, dass ich im HO schlafe :)

  • Helikoter Herrchen :D
    Der Hund sollte sich schon nach Dir richten...nicht umgekehrt.
    Tips gabs ja hier schon genug. Du solltest halt nur nicht Dein verhalten ständig wechseln.
    Das verwirrt ihn dann....wenn sonst immer das Gleiche läuft...gewöhnt er sich schnell dran.
    Wir haben ein offenes Treppenhaus und die Stufen nach oben, wo es ins Schlafzimmer geht und unten bis er fast n knappes Jahr war auch mit Babygittern gesichert. Weil er keine Stufen steigen sollte.
    Er kann sich im Haus Frei bewegen. WIr hätten nichts dagegen wenn er jetzt ins Schlafzimmer kommt....aber...will er gar nicht...der bleibt immer schön unten. Auf dem Sofa schläft es sich wahrscheinlich auch besser als bei uns auf dem Boden vor dem Bett. :D

  • Grundsätzlich gebe ich den anderen Recht, weniger um den Hund kreisen, wobei ich kein Freund von Ignorieren bin. Es ist mMn viel einfacher für den Hund, wenn er Feedback bekommt, dass nerven unerwünscht ist, als wenn man ihn einfach in der Luft hängen lässt.


    Wenn du schreibst, der Hund hat ein Problem mit den Reflexionen auf dem Fernseher, kannst du ihm vielleicht einen geschlossenen Schlafplatz anbieten (eine Stoffbox oder auch einfach einen kleinen Tisch mit einer Decke darüber o. ä.), von dem aus er den Fernseher nicht sehen kann? Das würde vielleicht schon helfen.

    Es wäre aber auch wirklich kein Problem, wenn er allein in einer anderen Etage schläft. Manche Hunde kommen besser zur Ruhe, wenn sie eine Auszeit von ihrem Menschen bekommen, da muss man dann auch wirklich nicht ständig nachschauen gehen.


    Zur Frage, wie das bei anderen läuft: meine Hunde schmeißen sich je nach Müdigkeit entweder mit aufs Sofa, auf eines ihrer Kissen im selben Raum oder gehen (wenn sie sehr kaputt sind und wirklich ihre Ruhe haben wollen) schon allein ins Schlafzimmer, da sind sie absolut ungestört. Fernseher interessiert sie nicht, die schlafen einfach daneben.

  • Kleiner Edit: hier im Büro zB. steht Daisys Körbchen bewusst so, dass sie mich nicht sieht. Zuhause genauso (da aber unbewusst). Sie sieht zwar die Tür und kriegt es mit, wenn ich rausgehe aber kann mich nicht durchgehend beobachten. Das hat uns mit Ruhe sehr geholfen, weil sie so gelernt hat, dass sie sich entspannen kann auch, wenn sie mich nicht sieht.

    Zuhause hatte ich nach dem Umzug ihre Box in eine Ecke nur abgestellt, bis alles eingerichtet ist aber sie hat den Platz sofort angenommen und liegt da auch so drin, dass sie mich auf dem Sofa nicht sieht. Das habe ich dann einfach beibehalten.


    Ich würde dir raten, den Hund etwas mehr in Richtung Eigenständigkeit und Selbstbewusstsein umzulenken. Euch beiden muss bewusst werden, dass ihr beide alleine klarkommt und wenn du Schluss sagst, das auch einzuhalten ist.

  • Hallo und willkommen im Forum! :winken:

    Zugegeben, ich musste beim Lesen deines Beitrags erst mal schmunzeln. Irgendjemand hat ja schon geschrieben, das liest sich eher, als ginge es um ein Kind und nicht um einen Hund. Klar, der Hund ist auch bei uns ein echtes Familienmitglied, aber Einschlafbegleitung mit Wiegenlied und dieses ganze Brimborium? Das ist schon Helikopter-Level 2000. :ugly:


    Das ist immer noch ein Tier, dessen Bedürfnisse sich zum Teil erheblich von denen eines Menschenkindes unterscheiden. Und dann muss man ihnen auch manchmal dabei helfen, diese Bedürfnisse erfüllen zu können, weil sie es von selbst nicht schaffen. Das Bedürfnis nach Ruhe und Abgrenzung zum Beispiel. Sehr menschenbezogene Hunde, und Border gehören dazu, neigen dazu, ihre Menschen ein bisschen zu stalken, wenn man sie lässt. Das stresst sie eigentlich selbst, aber sie können das von selbst nicht abstellen, sondern müssen das erst lernen. Die Umstellung kann anfangs etwas hart sein, aber sobald der Hund verstanden hat, dass er wirklich abschalten DARF, wird der Stresspegel sinken.


    Dazu gehört natürlich auch, dass du selbst lernst abzuschalten. Sprich: Hör auf, immer um den Hund zu kreisen, auch gedanklich. Er soll dich begleiten, nicht andersherum. Das ist tatsächlich etwas, was ich mir selbst immer wieder ins Gedächtnis rufen muss, denn ich habe auch so einen kleinen potenziellen Stalker hier sitzen. :roll: Unser Pudel wollte zum Beispiel immer gern gegen 20/21 Uhr die Nachtruhe einläuten, aber bitte nicht alleine. :sweet: Mir ist das natürlich zu früh, also konnte er sich entscheiden, ob er bei mir im Wohnzimmer bleibt, während ich fernsehe, oder schon mal alleine ins Schlafzimmer geht. Er versuchte dann manchmal mich mit leidendem Blick zu hypnotisieren, aber ich ging darauf nicht ein. Irgendwann legte er sich seufzend hin, end of story. Inzwischen ist das kein Thema mehr.


    Halte durch, das wird schon! :nicken:

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