Fühlt sich unser Junghund unterfordert?

  • Meine Herren... Wie soll der Hund da zur Ruhe kommen? Dreimal pro Tag Training, zweimal hochpushen durch irgendwelche nicht näher beschriebenen Spieleinheiten... Was macht ihr da? Und on top dann nur mini Gassi-Runden wo der Hund gar keine Chance hat, den ganzen Stress abzubauen... Also wenn man sich einen hyperaktiven und ruhelosen Hund ranziehen will, wäre da genau das richtige Programm...


    Der Hund ist 6 Monate... Zwei Gassi-Runden a 45 Minuten, so viel wie möglich im Freilauf. Und zwar nur Gassi, Seele baumeln lassen, keinerlei Training, ausschließlich Alltagsgehorsam abfragen (Rückruf, Sitz an Straße, etc.). Abends nochmal eine kurze Löserunde, 5 - 10 Minuten. Das sollte es gewesen sein. Trainingseinheiten (5-10 Minuten) maximal dreimal pro Woche. Mehr kann kein Hund verarbeiten, schon gar nicht in diesem jungen Alter.

  • Mal ne ganz allgemeine Frage (da der TE es oben drin stehen hat): würdet ihr Zerrspiele bei so einer Rasse/Größe empfehlen?

    Kenne mich zu wenig mit der Rasse aus :thinking_face:

  • Mal ne ganz allgemeine Frage (da der TE es oben drin stehen hat): würdet ihr Zerrspiele bei so einer Rasse/Größe empfehlen?

    Kenne mich zu wenig mit der Rasse aus :thinking_face:

    Ja natürlich wenn der Hund Spaß dran hat, warum denn nicht? :ka:


    Zerrspiele können auch, wenn man zB. hundesportlich was machen will, später dort als tolle Belohnung fungieren.

  • Unser kleiner ist jetzt 4 Monate alt….zwar machen in diesem Alter 2 Monate viel aus, aber in 2 Monaten, also wenn er 6 Monate alt ist, kommt nur Mantrailing dazu…und so wie ich das sehe ist euer Hund eher über- als unterfordert….so sieht unser Alltag aus


    4.30 Uhr aufstehen, futtern, ca. 20 Minuten Runde

    5.15 Uhr ruhen, chillen, mit dem Großen zocken

    12.00 Uhr brechen wir zur großen Runde auf…fast komplett Freilauf…ein paar Alltagsdinge werden abgefragt (Rückruf etc.)

    13.30 Uhr Futter….danach ruhen, chillen, mit dem Großen zocken

    18.00 Uhr Futter…danach kurz in den Garten

    20.00 Uhr letzte Runde….ca. 20-30 Minuten


    Sonntags ist vormittags Welpenschule….da fällt die erste und die Mittagsrunde aus….da hat er genug zu verarbeiten….ab Mitte Januar kommt einmal die Woche Mantrailing dazu….trainiert wir bei uns nebenher….in Alltagssituationen wird halt der Alltag geübt (warten, bevor man über die Straße geht, vernünftig an der Leine laufen, sitzen und warten, wenn der Napf auf den Boden gestellt wird etc.)

  • Ich finde auch, mit dem Hund wird zu viel trainiert, 3x am Tag ist mMn viel zu viel.

    Hier geht es früh zum Pipi raus, Mittag Garten und Nachmittag die ganz große Runde, wo wir auch mal mit anderen Hunden gehen und der Hund an der langen Schlepp- oder Flexileine bei einer ausgedehnten Runde seinen Rüdenangelegenheiten nachgehen darf.

    Als wir noch in der Junghundestunde waren, haben wir meistens erst 2, 3 Tage vor der nächsten Stunde mal ein paar Übungen gemacht, damit die Hausaufgaben erledigt waren, alles andere wie Deckentraining, was bringen lassen oder sich mal am Kinderspielplatz hinsetzen und Hund gucken lassen, das macht man doch nebenbei und nicht nach der Uhr. Ich arbeite beim Training höchstens mit 2, 3 Wiederholungen, sonst wird es öde für den Hund. Also zb beim Gassi mal Hund ablegen, weitergehen, abrufen, das geht hier nebenbei, und macht er das gut, dann gibt's ein Leckerli und er wird mit einem Okay entlassen.


    Wenn man so viel trainiert wie ihr, ist die Gefahr groß, dass der Hund irgendwann sauer wird und keine Lust mehr hat.


    Futterunverträglichkeit, da weisen häufige Ohrenprobleme, Krallen- und Pfotenkauen und -schlecken, Maulgeruch, Blähungen, schlechtes, struppiges Fell, Schuppen, Zahnstein und Zahnfleischentzündungen drauf hin.

    Pfotenkauen kann aber auch eine Art Druckabbau sein, wenn der Hund sehr hohe Anforderungen erfüllen muss, die ihn überfordern.

  • Kurz zusammengefasst: Euer Hund ist überfordert. So ein Programm würde ich nicht mal mit meinen erwachsenen Border Collies machen, weil die sonst die Decke hochgehen würden.

  • Ich schließe mich an: Ich würde weniger gezielt trainieren, sondern das, was der Hund irgendwann können soll (z.B. auf der Decke bleiben), in den normalen Alltag integrieren. Das ist realistischer und da haben alle was davon.


    Mir fehlt bei Euch auch eine lange Runde, am besten im Freilauf oder an der Schlepp, auf der der Hund ein wenig rum kommt.

    Ich übe auf diesen langen Spaziergängen auch immer mal wieder was, aber eigentlich nur, wenn es sich anbietet und ich merke, dass meine beiden bei der Sache sind.


    Trainingseinheiten zuhause mache ich nur, wenn ich was Neues trainieren will, damit sie das Prinzip verstehen (in reizarmer Umgebung). Danach wird es dann wiederum in den Alltag integriert.


    Mit meinem Junior mache ich es seit der Junghundezeit so:


    Morgens eine entspannte, lange Runde in der Natur, ohne Verkehrslärm, nervige Hundebegegnungen etc. mit beiden Hunden im Freilauf.

    Danach hat er eigentlich, seit er ca. 5 Monate alt ist, bis ca. 13:00-14:00 Uhr geruht.


    Manchmal bespaße ich ihn dann ein wenig, indem ich mit ihm spiele, an neuen Kommandos übe oder - wenn ich keine Zeit habe - ihm in seiner "Buddelbox" etwas verstecke, was er dann suchen kann.


    Dann geht es mit ihm alleine noch mal raus, ca. 30-45 Minuten. Entweder mal in die Stadt, oder durch ein Wohngebiet, wo automatisch die Leinenführigkeit verbessert wurde und dort nötige Kommandos wie "raus da!" automatisch mit eingebaut werden.

    Oder wir treffen uns zu einem Social Walk mit einem anderen Hund.

    Manchmal gehen wir auch nur ganz normal spazieren.


    Danach ruht er eigentlich wieder, bekommt manchmal einen Kauknochen oder ein Spielzeug.


    Vor dem Schlafengehen geht es nur zum Lösen raus.


    Zusätzlich gibt es so alle zwei Tage etwas Besonderes, z.B. Hundeschule (1x wöchentlich) und Hundesportverein (1x wöchentlich), oder eben die Social Walks oder Ausflüge.


    Gut, da ich zwei Hunde habe, beschäftigen die sich auch miteinander, also extra Spielkontakte habe ich für ihn nicht mehr, weil die anderen Hunde in seinem Alter ihm leider immer zu körperbetont und wild sind.

  • was der so trainiert haben meine in Zeiten ihres Leistungssportes nicht bekommen und da waren sie erwachsen und leistungsfähig. Ein drittel davon genügt wenn der Hund erwachsen ist.

    Ansonsten wann darf der Hund mit Freunden rumballern, wann tut er mal wirklich nichts.


    Stress führt gerne zu vielen Erkrankungen und dazu zählen auch Magenprobleme die dann zu Futtermittelunverträglichkeiten führen und die dann auch zu Pfotenknabbern führen können. Unabhängig davon bitte tierärztlich vorstellen. Gesund ist anders

  • Erstmal danke für eure ganzen Antworten.


    Das Feedback ist ja relativ eindeutig ausgegangen das wir zuviel trainieren und zu wenig laufen.


    Ich hatte immer die bedenken mit dem laufen da man überall gelesen hat man sollte es nicht übertreiben im ersten Jahr und daher wollten wir auf Nummer sicher gehen.

    Hier werden wir dann nachmittags eine größere Runde mit Schleppleine einbauen .


    Hundebegegnungen hat sie mindestens einmal die Woche mit den beiden Hunden meiner Schwester oder einem Freund.


    Beim Training hab ich mir wenig Sorgen gemacht da sie immer extrem motiviert dabei war und auch nach 10min gerne noch weiter gemacht hätte. Aber das werden wir dann auch lieber reduzieren.



    Was wäre denn eine angemessene Distanz beim längeren Spaziergang ca.? Man liest ja immer so viel verschiedenes.

  • Hej!

    Es geht ja nicht um Distanz oder Strecke machen oder "der Hund muss so und so viel Kilometer oder Minuten traben".

    Geh raus und schaue dann, was das Draußen euch bietet. Lass den Hund Hundedinge machen und baue lieber beim Spazierengehen und im Alltag so kurze Übungen ein, die du eben brauchst, als dass du Situationen direkt stellst.

    Deckentraining habe ich immer (und nur dann) geübt, wenn es an der Tür geklingelt hat.


    Viel Erfolg!

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