Lebensveränderungen
-
-
Ich denke, wenn man einen Lebensstil hat, bei dem Ausgehen, Reisen etc im Vordergrund stehen, und beruflich viel außer Haus ist, kommt einem der Hund dabei schon in die Quere. Als mein Leben noch so war, habe ich auf die Hundehaltung (durchaus schweren Herzens) verzichtet.
Wenn man gerne draußen ist, gerne spazierengeht, eher Hobbies hat, die sich zuhause abspielen (Garten z.B.), abends lieber zuhause ist als dauernd unterwegs, sogar teilzeit oder teilweise von zuhause arbeiten kann, dann muss man wegen dem Hund sein Leben nicht umkrempeln.
Man muss aber nicht auf alles verzichten! Die meisten Hunde können durchaus auch alleine bleiben. Und man kann den Hund auch mal betreuen lassen. Mit der Wahl einer unkomplizierten Rasse macht man sich vieles leichter, sowohl was mitnehmen als auch Betreuung angeht.
Aber ja, man muss den Hund im Hinterkopf haben und bei der Planung einbeziehen. Das stimmt schon. Ob einen das belastet oder nicht - das ist Typsache.
Aber die meisten Hundehalter leben ihr Leben doch ganz normal. Wenn sich alles nur noch um den Hund dreht, läuft da irgendwas schief. Wenn ihr euch den Hund wirklich wünscht, würde ich mich nicht ins Bockshorn jagen lassen. Ein Hund ist eine tolle Bereicherung und eröffnet ja auch ganz neue Dinge, neue Bekanntschaften, auch Herausforderungen und bringt einfach Freude ins Leben, mehr Bewegung, mehr frische Luft und Lachen.
Für mich ist die Zeit, die der Hund mich "kostet" kein Verlust, kein MUSS, sondern es sind die schönsten Momente im Alltag.
Ist wie mit Kindern, da rechnen sich auch manche auf, wieviel "Opfer" sie bringen müssen... ich glaube, da macht man sich schnell selbst unglücklich mit solchen Rechnungen. Nix kommt ohne Preis im Leben, das macht es aber doch erst wertvoll.
Die Frau, die dir das alles erzählt hat, war da wohl eher der Typ, der gerne den Kuchen gleichzeitig essen und behalten will....
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Das kommt wirklich total auf dich selbst an, das kann dir niemand voraussagen.
Ich habe bisher selbst unter schwierigen Umständen meinen jeweiligen Hund immer nur als Bereicherung gesehen, nie auch nur einen Moment als Belastung. Während eine Freundin, die ich für deutlich fitter und lebenstüchtiger halte als mich selbst, letztes Jahr am heiß ersehnten Welpen derart verzweifelt ist, dass der Hund jetzt bei ihrer Tochter lebt. Sie liebte ihn sehr und tut das immer noch, aber sie kam mit Umstellungen nicht zurecht, die mir überhaupt nicht mehr auffallen.
-
Ich finde das Thema sehr individuell. Ja, ein Hund bringt eine gewisse Fremdbestimmung und Verantwortung ins Leben, weil es ein Lebewesen mit Bedürfnissen ist. In den meisten Fällen wird es aber wohl zu einem geliebten Familienmitglied und optimalerweise überwiegen dann die schönen Seiten und die Bereicherung. Wie belastend man die Einschränkungen, die ein Hund in verschiedener Ausprägung mit sich bringen kann, findet ist dann halt individuell.
Ich kümmere mich hier zu sicher 90-95% um die Hunde und liebe fast jede Minute daran. Ich bereue es, so viele Jahre meines Lebens ohne Hund „verschwendet“ zu haben, weil ein Leben mit Hund(en) für mich einfach so schön und erfüllend ist.
Mein Mann sieht auch viel mehr die Einschränkungen, obwohl er die Hunde auch sehr liebt. Aber ich kann insgesamt besser mit Fremdbestimmung umgehen bzw sehe nicht so das negative daran.
Und am Ende hat man es ja auch selbst in der Hand, wie man das Leben mit Hund gestaltet, wie sehr es einen einschränkt etc.
-
Vielen herzlichen Dank für eure Beiträge. Ihr beruhigt mich sehr, weil viele von euch die Hundehaltung genau so beschreiben, wie ich sie mir auch vorstelle. Ich halte mich nicht für naiv, ich gehe nicht blauäugig an das Thema heran. Natürlich bringt ein kleines Lebewesen, das von einem abhängig ist, Verpflichtungen mit sich, die auch nicht immer ein inneres Blumenpflücken sind.
Ich bin einfach bei der Reaktion unfassbar erschrocken, weil ich mit totaler Begeisterung der Kollegin gerechnet habe und dann so etwas kam...
-
das kommt bestimmt noch von dem nicht verarbeiteten Verlust.
Nimms ihr nicht übel und persönlich. Es dauert sicher nur noch ein Weilchen und dann ist sie auch wieder zu anderen Äußerungen fähig.
-
-
(Wir bauen gerade Haus und sind oft KO).
Ohje, das haben wir glücklicherweise letztes Jahr schon hinter uns gebracht. Wir sind also absolutes Klischee: Heiraten, Haus bauen, Hund adoptieren
Euch noch viel Kraft, die Zeit ist wirklich heftig!
-
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man Hundehaltung nie nie nie, in keiner Situation, niemals nicht restriktiv empfindet.
Hunde kosten einen Haufen Geld, sie kosten noch deutlich mehr Zeit, sie erfordern Aufmerksamkeit, man muss sich kümmern, ob man will oder nicht oder krank oder müde ist... Man muss sie immer einplanen, manchmal muss man auf andere Dinge verzichten, damit sie nicht zu kurz kommen...
Selbst wenn der Hund super easy ist, verdreckt er vielleicht mal den Lieblingsteppich indem er draufkotzt. Oder er muss mehrfach nachts raus, obwohl man selbst vielleicht gerade mal 5h Schlaf hat und ein wichtiges Projekt ansteht.
Das weiß man vorher. Erleben muss man es trotzdem.
Ein netter Begleithund macht die Hundehaltung angenehmer, weil prinzipiell weniger Konflikte mit der Umwelt auftreten, aber trotzdem ist das keine Garantie, dass einem Hundehaltung Spaß macht.
-
Ein ganz wichtiger Tipp: mach dir vorher um eine Betreuung Gedanken. Nicht nur für Urlaub/Krankheit, sondern auch mal tageweise. Ich habe zum einen Familie und zum anderen ein dörfliches Netzwerk aus Gassifreundschaften. Wenn da jemand krank ist, eine Veranstaltung hat, länger arbeiten muss, ... Dann nimmt problemlos jemand anderer den Hund mit auf den Spaziergang oder auch mal mit nach Hause. Kostet nix und läuft unter eine Hand wäscht die andere. Dafür braucht es natürlich verträgliche Hunde, die halbwegs erzogen sind. Aber mit einem kleineren Begleithund solltest du da gute Chancen haben. Natürlich drücke ich nicht jeden Tag einer anderen Person meine Hunde in die Hand, aber für solche Sachen wie einen Schwimmbadbesuch oder so ist es eine enorme Erleichterung.
Ansonsten haben die anderen das schon gut zusammengefasst: mit dem richtigen Hund und der richtigen Einstellung ist ein Hund auf keinen Fall eine To-Do Liste, sondern eine Bereicherung, die für mich ganz locker die Einschränkungen aufwiegt.
-
Hallo liebe Draselona
ich schliesse mich dem Tenor an: Es kommt drauf an. Auf dich, aber tatsächlich auch auf den Hund, den du kriegst. Es gibt Hunde, die mit bestimmten Dingen mehr Probleme haben als andere und ja, das kann eine Belastung sein.
Mit der Rassewahl und deiner guten Vorbereitung bist du da sicher nicht auf dem ganz falschen Weg. Aber man kann nicht alles voraussehen. Ich schreib mal in deinen Text rein, was bei Tara und mir unerwartet und stückweise belastend war, du kannst "Alles anzeigen" drücken und ihn so aufklappen:
Mir ist natürlich klar, dass ein Hund große Veränderungen mit sich bringt und viel Zeit in Anspruch nimmt (Gassi, Beschäftigung, Pflege, Erziehung, etc.). Auch finanzielle Belastungen sind mir klar (Futter, Spielzeug, Equipment, Tierarzt, etc.). Außerdem ist mir klar, dass die Wahl der Urlaubsziele mit Hund andere sein werden als ohne, dass man beim außer Haus sein ab einer gewissen Zeitspanne den Hund mitnehmen muss und dadurch eingeschränkt ist, dass wir eventuell unsere jeweiligen Homeoffice-Tage so verschieben müssten, dass der Hund nicht zig Stunden am Stück alleine wäre. Dass auch unvorhergesehene Probleme, wie eine größere chronische Krankheit gab leider unerwartet. Tara ist starke Allergikerin, das war natürlich nicht erwartet und teilweise nicht einfach (vor allem, bis man es genau wusste) oder Verhaltensprobleme, auftauchen können. All das ist mir klar. Für mich wäre ein Hund (gemäß meiner Vorstellung) vor allem ein Familienmitglied, zu dem man natürlich eine Bindung aufbaut, mit dem man kuschelt und gerne spielt. Dessen Wohlergehen einem am Herzen liegt und das nicht nur eine laufende ToDo-Liste ist, die täglich abgehakt werden muss (auch wenn natürlich fixe “Termine” im Alltag entstehen, wie z.B. Gassi). Wir hatten als Kinder einen Hamster, der war tatsächlich eher eine ToDo-Liste, weil da charakterlich und bindungstechnisch natürlich nicht viel rüberkam, das möchte ich nicht wieder. absolut richtig. Mein Hund ist mir (und sicher allen hier) sehr wichtig, es ist eine grosse Bindung zum Tier das und das fördert auch das Verständnis in belastenderen Situationen
Übersehe ich da einen großen Punkt? Mehrere Freunde von uns kommen regelmäßig, immer ohne Hund, abends für ein paar Stunden zu uns zu Besuch (Hund ist dann allein zuhause). das wiederum klappte tatsächlich sehr lange echt nicht gut bei uns. Das war etwas, was ich persönlich total unterschätzt hatte, es kostete sehr viel Training und dauerte lange. So einfach wie von dir hier dargestellt, war es bei uns leider nicht. Und das war echt eine Belastung, aber hallo. Aber nun gehts, zumindest für eine gewisse Zeit. Deine unten erwähnten 6h gingen bei uns aber wirklich nicht. Eine Kollegin gibt ihren Hund regelmäßig (ca. 2x pro Jahr) für einen Heimaturlaub oder normalen Urlaub in der Hundepension ab das mache ich auch. Unerwartet war für mich, dass es mir recht schwer fällt, Tara abzugeben. Ich musste aber, auch beruflich (1 Tag pro Woche Hundetagesstätte wenn ich arbeite) und ich wollte auch. Damit eben Kurzurlaube möglich sind. Da habe ich mich und Tara schon früh daran gewöhnt und muss den Hund berufsbedingt montags bis freitags 6 Stunden allein zuhause lassen (was ich ja nicht vor hätte). Andere schlafen am Wochenende gerne aus und der Hund lässt sie auch. hahaha null Problem. Ich hab den Ultralangschläferhund. Das war ein Punkt, wo ich mir zu viele Gedanken gemacht habe. Ist bei uns super einfach Diese Beispiele klingen für mich nicht so, als wäre absolut gar keine Freizeitgestaltung mehr möglich, ohne den Hund zu berücksichtigen. Natürlich sind einige Punkte charakterabhängig, aber wir gehen mal optimistisch von einem durchschnittlichen liebenswerten Hund aus, nicht von einem Problemfall (für den sich aber natürlich im Zweifel ebenfalls Lösungen finden würden)
Nun zur provokativen Frage: Wie viel (vor allem negative) Lebensveränderung bringt ein Hund mit sich?
ich frag zurück: wie viele positive Lebensveränderungen?
ich fang nicht an aufzulisten, sonst werden wir hier nicht fertig
ich bin Team PRO Hund. Aber ich gebe zu: An manchen Tagen wünsche ich mir kurzzeitig ein hundeloses Leben. Einfach weil es ja, einfacher ist. Ich musste v.a. am Anfang sehr viel organisieren weil ich sie damals fast alleine umsorge und sie eben nicht allein sein konnte. Das war sehr anstrengend und ich finde Tage, an denen man sich auch ein ganz freies Leben wünscht, normal.
Aber so mit knapp 2 ist Tara übrigens deutlich entspannter als Welpe / Jungsthund. Und die Tage an denen ich mehr Freiheit wünsche, werden dementsprechend immer weniger
alles Gute für euch
-
Es liegt im Auge des Betrachters. Wenn unser Jungspund meinen Mann um 6 zur Morgenrunde zuverlässig weckt, stellt er ein ums andere Mal fest, dass er auch ohne Hund gut existieren könnte
Ich dagegen hab den Großteil meines Lebens, bis auf ganz wenige Jahre, immer mit Hund verbracht. Ich genieße es, mit ihnen auf der Couch zu kuscheln, mit ihnen ausgedehnte Wanderungen zu unternehmen, von ihnen begrüßt zu werden, wenn ich heimkomme. Vor allem die Terrier machen halt einfach Spaß und sind für mich eine Herausforderung und Genuss zugleich
Aaaber, es gibt eben auch Contras. Ich bin mit Hunden aufgewachsen, deshalb sind Hundehaare, Hundetapser auf dem Boden, hereingeschleppter Dreck, zernagte Möbel, Tierarztrechnungen, Urlaub und Unternehmungen um den Hund rumplanen, Verhaltensoriginalitäten etc pp nichts, was neu wäre für mich.
Ich habe mich aber in einer Ausnahmesituation auch schon für die Abgabe eines Hundes entschieden. Und gerade ein Welpe kann anstrengend sein, wenn man nicht weiss, was auf einen zukommt und ob das dann "noch normal" und im Rahmen ist, oder ob da gerade was entgleist. Da würde ich unbedingt zu einer kompetenten Hilfe/Begleitung in Form eines Trainers oder Hundeschule raten.
Ansonsten, ja, ist man halt ein Hundemensch oder nicht. Rausfinden kann man das, wenn man zb öfter Hunde aus dem Tierheim Gassi führt oder sich mit Nachbarn anfreundet, die einen zum Gassi mitnehmen. Oder hier mitliest, da kriegt man viel der Nöte und schönen Momente eines Hundehalters mit
Als ängstliche Person, was diese große Entscheidung angeht, hat mich das Statement sehr verunsichert
Dazu möchte ich noch sagen, dass es die Persönlichkeit "shapen" kann, wenn man für seinen Hund einsteht, wenn man ruhig und konsequent seinen Jungspund erzieht, wenn man Verantwortung übernimmt für ein anderes Leben. Viele empfinden es als positiv und haben das Gefühl, sich weiterentwickelt zu haben durch ihren Hund. Man muss aber auch manchmal über seinen Schatten springen und bereit sein an sich zu arbeiten.
Hunde sind unsere besten Lehrmeister (und Pferde )
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!