Vom Galopper zum Reitpferd - eure Erfahrungen
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Hallöchen zusammen,
ganz unversehens bin ich über zwei Ecken mal wieder in so eine Geschichte reingeraten
Kurz umrissen:
Ein zehnjähriger englisch Vollblutwallach wird nach recht erfolgreicher Rennkarriere quasi direkt von der Rennbahn weg angekauft. Plan: Als Freizeitpferd mit schönem Pferdeleben das weitere Leben bestreiten.
Die Realität zweieinhalb Jahre später:
Pferd ist kalt vom Leistungssportler in ein Freizeitpferdeleben gestolpert (kein Betritt/professionelle Umstellung o.ä.), Besitzerin ist zweimal schwer gestürzt und traumatisiert (immer noch körperlich eingeschränkt/belastet), Freundin von ihr die "wirklich gut reiten kann" bekam den Buben auch nicht unter Kontrolle, Pferd koppt frei, klebt scheinbar und hat engstehende Wirbel (keine Kissing spines, Röntgen vorhanden) - gemeinsame Zukunft ausgeschlossen, das wird nicht mehr.
Chance, dass der Hübsche ein Wanderpokal wird ungefähr drölfzigtausendhundert...
So, jetzt habe ich mir den Wallach angeschaut, inzwischen vier- fünfmal am Boden gearbeitet mit unterschiedlichen Bedingungen und Anforderungen (auch mit seinen Weidekumpel auf den Reitplatz kommend und weggehend) und habe dabei ein freundliches, intelligentes und sehr motiviertes Pferd kennengelernt, welches sich schon nach den wenigen Einheiten selbst anbietet, menschenbezogen...tolles Pferd.
Ja, er ist mal bisschen aufgeregt, er registriert Veränderungen der Umgebung etc. schnell, der ist halt flink im Kopf und braucht mitunter Unterstützung im Umgang mit sowas, die nimmt er aber auch gut an.
Wirklich tolles Pferd aus meiner Sicht.
Nach meiner Ansicht fehlt ihm vor allem Vertrauen, er ist aber nicht verschlossen. Also heute am Reitplatz haben wir frei gearbeitet und beide Weidekumpel wurden bei uns warm gemacht und sind dann wieder gegangen, vom Hof zum Ausreiten und er ist komplett freiwillig bei mir geblieben. Und wir kennen uns ne Woche.
Jetzt ist natürlich die Überlegung ob ich ihn arbeite. Ich mag ihn total gut leiden, ich habe ja was über für Schnelldenker und er ist absolut pfiffig und blitzgescheit. Und ich schätze, das ist ebenso Teil von ihm wie auch des Problems...
Reiten seh ich grad noch nicht, was aber damit zu tun hat, dass ich sicher gehen will, dass die Bemuskelung und die Ausrüstung tausendpro passt plus Vertrauen und Beziehung. Denn sicher erwiesen ist: einfach draufsetzen und losreiten ist mit ihm nicht.
Zudem habe ich mir grad auch wieder mal Sitzschule geordert für die nächsten Wochen, ich kann vieles ganz gut (gutes Gleichgewicht, bewegliche Hüfte, ruhige Beine und Hände) aber ich trage meinen Oberkörper oft schlecht selbst, da muss ich immer hinterher sein, erst recht bei einem Sensibelchen.
Ich habe früher schon einige Male mit ehemaligen Trabern zu tun gehabt, aber noch nicht mit Ex-Galoppern.
Wie sieht es bei euch aus, hat jemand Erfahrung mit englischen Vollblütern aus dem Rennsport, vielleicht sogar einen eigenen?
Wie sind eure Erfahrungen?
Und, wenn ich grad dabei bin: jemand noch schöne Übungen für Oberkörperstabilität mit und ohne Pferd?
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Hi
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Ich kann leider nichts beitragen, mag aber Deine Art, über das Pferd zu berichten und Deine Herangehensweise (Bodenarbeit, Vertrauensaufbau)! Ich bleib mal hier und hoffe auf Fotos ☺️
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Letzte Woche als wir uns kennen gelernt haben:
gestern - seine neue Lieblingsübung, haben wir vorgestern zum ersten Mal gemacht, heute als ich schon Feierabend machen wollte, hat er es auf beiden Seiten alleine mitten auf dem Platz angeboten, da war ich schon beim Ausgang und habe auf ihn gewartet um ihn zurück auf die Winterkoppel zu bringen
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Tschuldigung, ich stolper ja immer in so Threads rein, aber was macht er denn auf dem zweiten Bild? Er liegt, richtig? Aber was ist die Übung?
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Er liegt nicht,denke ich.Das ist eine Verbeugung.
Es sieht aus der Perspektive fotografiert nur so aus.
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Was für ein Hübscher!! Ach, ich wünsche ihm, dass er Dich behalten darf 🥰. Das Bild von Euch Beiden ist echt schön! Und dass er jetzt schon Übungen anbietet zeigt doch, dass ihr gut harmoniert!
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Wie schön, dass du dich dem hübschen annimmst.
Will die Besitzerin ihn verkaufen und du überlegst ihn zu kaufen oder sucht sie jemanden, der mit ihm arbeitet und will ihn behalten?
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Ich kann nichts zum eigentlichen Sachinhalt beitragen, aber ich finde Du schreibst so empathisch im Umgang mit dem Pferd und ich habe den Eindruck "da hat der Topf seinen Deckel gefunden".
Wäre zu schön, wenn das Pferdchen und Du einen gemeinsamen Weg finden würden. Ansonsten glaube ich, dass das Pferd verkümmert oder wie so viele Pferde zum Wanderpokal wird und letztendlich beim Schlachter landet.
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Wie heißt er denn/wie ist er denn gezogen? :-)
Wenn er den Besitz zu dir wechselt, würde ich aufgrund des sympathischen Beitrags sagen: mach.
Alles andere würde ich halt aus Selbstschutz meiden, weil das Interesse am Pferd schnell wieder steigen kann, wenn’s denn dann mal funktioniert.
Das freie Koppen finde ich bedenklich mit Blick aufs Stallmanagement und die Magengesundheit, aber beides ließe sich ja angehen.
Fakt ist, dass das Pferd ja nach einer langen Rennkarriere viel kennt und kann. Nur halt nicht das, was der Freizeitreiter so braucht. ;-)
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Ich kann dir leider auch nichts hilfreiches Sagen.
Ich finde es aber ausgesprochen toll, dass du dich so kümmerst und hoffe, dass du und "dein Galopper" einen guten Weg finden.
Ich war mal, noch zu DMark Zeiten, auf einer Rennbahn. Da wurden dann nach den Rennen die Galopper verscheuert die nicht gut genug für die Bahn waren. Erschreckend wie viele Wendys da zuguckten und auch kauften. Mir taten die Pferde unfassbar leid. Ein Großteil wurde garantiert zum Wanderpokal und landete dann Jahre später ungeliebt und unverstanden doch beim Schlachter. Da wäre der direkte Weg oft besser gewesen.
Ich selber hatte viele Jahre einen Halbblüter. Sehr leichtrittig, sehr schlau und halt auch sehr schnelle Reaktionen wenn's für ihn brenzlig wurde. Aber im Großen und Ganzen auch sehr zuverlässig und nervenstark.
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