Vom Galopper zum Reitpferd - eure Erfahrungen
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Nö,
Bei Galoppern sitzt man drauf.
Die werden durch den Reiter in allen Gangarten geritten.
Traber werden gefahren.
Der Galopp wird seit vielen Generationen raus selektiert und definitiv nicht trainiert, weil er im Rennen zur Disqualifikation führt.
Es ist möglich, dass auf einem Traber noch nie ein Reiter saß. Das Pferd zumindest noch nie mit Reiter galopiert ist.
Also Belastung, Handling völlig anders.
Dazu kommt komplett andere Zucht seit ganz vielen Pferdegenerationen.
Es hilft also wenig Erfahrung mit Trabern zu haben, wenn man ein Galopprennpferd reiten will.
Oder umgedreht schon mal geritten zu sein, wenn man Sulky fahren will.
Ausser eben die grundlegenden Kenntnisse im Umgang mit dem Pferd.
Und nochmal das Pferd ist ja seit über 2 Jahren kein Rennpferd mehr.
Gemessen an einem Pferdleben ist das eine lange Zeit.
Also für mich wäre grundlegender, was ist gestern, vor einem halben Jahr mit dem Pferd gemacht/trainiert worden und was nicht.
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Genauso hatte ich auch verstanden Winkehund! Wollte eben nur ergänzen, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist und es viele tolle und engagierte "Freitzeitwendys" gibt, die solchen Pferde ein neues Leben ermöglichen. Die anderen gibt es auch, keine Frage, aber auch leider genug, die am "einfachen" Warmblut scheitern.
Ich verstehe, was du meinst mit „kein Meister vom Himmel gefallen“, Vollblüter sind halt zum Üben meiner Meinung nach nicht die richtigen Pferde und ich finde sie wirklich ganz fantastisch. Das kann ja jeder anders sehen und Erfolgsstorys gibt’s sicherlich, wo man zusammenwächst und die richtige professionelle Hilfe mit am Start ist.
Da bin ich ganz bei dir, mit "Meister vom Himmel gefallen" meinte ich auch eher gute Reiter oder Menschen mit viel Pferdeerfahrung aber eben noch nicht mit Blüten oder Ex-Rennpferden. Denn irgendwann muss man damit ja anfangen, wer soll denn die Pferde sonst alle übernehmen? Das können ja nicht nur "Profis" aus dem Rennsport machen. Hab mich wohl falsch ausgedrückt.
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Nö,
Bei Galoppern sitzt man drauf.
Die werden durch den Reiter in allen Gangarten geritten.
NÖ, es gibt seit den 90ern schon Trabrennen die geritten werden. Da sitzt man drauf.
Und bei Galopprennen werden die Pferde auch nur im Galopp geritten und nicht in allen Gangarten.
Der Galopp wird seit vielen Generationen raus selektiert und definitiv nicht trainiert, weil er im Rennen zur Disqualifikation führt.
Es ist möglich, dass auf einem Traber noch nie ein Reiter saß. Das Pferd zumindest noch nie mit Reiter galopiert ist.
Das ist richtig, das macht den Galopper eher einfacher in der Ausbildung, das wurde ja auch schon hier gesagt.
Also Belastung, Handling völlig anders.
Dazu kommt komplett andere Zucht seit ganz vielen Pferdegenerationen.
Mit Belastung meine ich, dass die Pferde oft mit 1,5 Jahren schon ins training gehen, mit 2 die ersten Rennen bestreiten und auf Grund dessen vor allem die Sehnen und Gelenke sehr oft sehr früh kaputt sind. Aus meiner Erfahrung auch aufgrund der Zucht haben Galopper eher Sehnenschäden und Frakturen als Traber und werden aufgrund dieser oft schon früh aus dem Rennbetrieb genommen. Die Traber haben eher Langzeitschäden durch die extreme Belastung der Hinterhand und durch die extra "falsch" bearbeiteten Hufe.
Alles andere stimmt und das hat ja auch keiner hier anders behauptet. Ich denke übrigens auch, dass es darauf ankommt wo das Pferd jetzt steht und ich denke Tucker kann das schon ganz gut einschätzen.
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Losgelöst von der ganzen Galloper, Vorgeschichte, etc Thematik, denke ich, ist es erst mal wichtig die Frage zu beantworten:
Was hast du eigentlich vor?Willst du das Pferd kaufen?
Falls ja, mit welchem Ziel? Willst du ihn irgendwann reiten oder einfach nur haben und schauen was passiert, im Sinne von was kommt, kommt eben, wir können mit allem umgehen?
In letzterem Fall ist alles in Butter, du kannst ihn händeln, er ist dir sympathisch und dann schaut man halt was kommt.
Soll er Reitpferd werden, muss man das etwas genauer beleuchten.
Oder willst du ihn nur trainieren und ein Kauf steht nicht zur Debatte?
Wenn das der Fall ist, würde ich sagen, nur wenn man selbst sehr leidensfähig ist und eine hohe Frustrationstoleranz hat.
Die Besitzer wird man nach der Vorgeschichte nicht umstimmen können, heißt, der kommt irgendwann weg, wenn sich jemand findet, der ihn will. Da darf man keine Rücksicht erwarten und auch nicht, dass die Arbeit, die man reingesteckt hat gewürdigt wird.
Ebenso muss man damit rechnen, dass irgendein anderer Bekannter oder "Profi" hinzugezogen wird und am Pferd rumbastelt, um ihn verkaufsfähig zu machen, eventuell auch ein Interessent dann daran rumschrauben darf.
Wenn du damit umgehen kannst, dass dir das vermutlich irgendwann bevorsteht, dann schau, wwas du im Training machen kannst. Wenn du damit nicht umgehen kannst, mach einen Bogen umd Pferd und Besitzer.
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Wie sieht es bei euch aus, hat jemand Erfahrung mit englischen Vollblütern aus dem Rennsport,
Ich habe teilweise auf solchen ex-Rennpferden reiten gelernt, in einem Stall, der zur Hälfte Trainingsstall für Galopper war und zur andern Hälfte Reitschule und Pensionsstall. Zugegebenermassen habe ich da nicht sehr gut reiten gelernt, wenn man die Ausbildungsskala anschaut, aber ich habe viel darüber gelernt, wie Vollblüter ticken im oder kurz nach dem Renntraining.
Ich habe auf gut und schlecht gerittenen VB gesessen, die meisten erstaunlich cool für so reaktive und blitzschnell denkende Pferde - wenn man die Leinen locker lässt und selber cool bleibt.
Habe dann später noch viel dazugelernt, da ich den VB meiner Schwester regelmässig geritten habe und an seiner Ausbildung beteiligt war.
Bin kein Experte, aber viele VB blühen in einer artgerechten Haltung regelrecht auf.sind Sind ein bisschen wie die Jagdhunde: blitzschnell reaktiv, aber auch sehr lernfreudig für Neues, sofern man sie auf ihrer Wellenlänge abholt.
Dieses Pferd tönt eigentlich recht cool. Gründlicher Check bzgl. Reitbarkeit ist angezeigt, aber vom Kopf her tönt das trotz langer Rennkarriere super.
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Hey,
danke schon mal für die zahlreichen Antworten!
Ich wollte nicht das Thema Rennbahn diskutieren, und sehe auch nicht wo ich das befördert hätte. Keiner weiß wie er dort behandelt wurde, wir waren alle nicht dabei. Und der Rennsport ist ohnehin umstritten, das ist aber ein eigenes Thema und soll bitte nicht hier stattfinden.
Relevant ist letztlich, dass der Bursche zehn Jahre Leistungssportler war, mit klaren Strukturen, Abläufen und Anforderungen. Gut trainiert in voller Kondition. Und dann kam praktisch nichts, also nichts was dieser Grundsituation annähernd gerecht würde, ordentlich ab- und umtrainieren, Körper und Geist entsprechend fördern... Das ist das Problem.
Ja, natürlich ist das total naiv und ahnungslos.
Die Besitzerin wird nie wieder dieses Pferd arbeiten, egal was passiert. Ganz sicher. Sie hat sozusagen denselben Fehler zweimal gemacht und wir versuchen da auch schon zu verhindern, dass es genauso läuft. Mehr mag ich dazu auch nicht sagen... es ist eine dritte Person und mir fehlen da auch die Worte.
Ich versuche die finanzielle Frage gerade zu lösen aber eher Unterhalt und Co. Denn ich bezahle ganz sicher nicht für ein "versautes Pferd" ums wieder hinzubekommen. Im Grunde für bodenlose Naivität. Da bin ich strikt. Normalerweise kostet das oder gibt bei/nach Verkauf Ärger.
Aber ja, ich würde ihn schon gerne in meinen Besitz nehmen um im Zweifelsfall Entscheidungshoheit zu haben wenn er weiter geht. Und ich würde ihn auch bekommen. Dauerhaft kann ich mir ein Pferd nicht leisten, ist so.
Ich arbeite ihn keinesfalls damit sie ihn verkaufen kann, so ein Pferd ist ja nicht einfach für immer in Ordnung gearbeitet. Da gehören Menschen dazu die das auch halten oder sogar erweitern können.
Die gesundheitliche Situation ist mir bewusst, ich habe ja in der Klinik in Opfenbach gelernt inkl. Pferdeklinik.
Ich bin schon verschiedenste Pferde geritten, auch Blüter, aber von solchen "ich hole mir günstig von der Bahn ein Pferd als Freizeitpferd" habe ich mich bestmöglich ferngehalten, das ist für mich einfach grundlegend der falsche Ansatz, ausgehend von den finanziellen Möglichkeiten statt den eigenen Fähigkeiten und den Bedürfnissen des Tieres. Sowas habe ich öfter mitbekommen als mir lieb ist, aber immer mit Abstand. Hier bin ich jetzt halt irgendwie so reingeraten, Freundin von Kundin deren Pferde ich teils mache...
Und ja, ich trau mir das schon zu. Ich bin zwar nicht mit Galoppern erfahren aber ich bin Trainingsfreak und Spezialistin, ich bin gut in Analyse, ich weiß wie lernen funktioniert, ich kenne mich mit Schnelldenkern und Reaktivität besser aus als mir lieb ist , ich kann Zuhören und bin über die Jahre enorm geduldig und ruhig geworden und ich habe eine gut gefüllte Werkzeugkiste. Außerdem weiß ich ziemlich genau was ich kann und wo ich selbst noch was brauche und bewege mich in dem Rahmen wo ich sicher bin. Der ist auch gar nicht so klein.
Reiten ist für mich zweitrangig, da steht aus meiner Sicht einfach ganz viel davor, von Gesundheit über Ausrüstung zu bestimmte eigene Fähigkeiten weiter optimieren... und ja, ich würde auch absolut bei null starten, alles neu, einschließlich Spaziergänge mit erfahrenen Pferden die sicher sind auch wenn einer nervös wird etc. Sind auch vorhanden.
Was mich an diesem Pferd begeistert ist wie gerne er mitmacht, wie schnell er lernt und anbietet ohne zu müssen, weil er gerne arbeitet und kooperiert, wie er Grenzen auf leichteste Signale akzeptiert... Das ist halt mein Typ, auch bei Hunden - mit allen Herausforderungen die diese Eigenschaften auch mitbringen.
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Achso, gerade noch gelesen:
"bisschen Bodenarbeit, so ein Süßer"... Ich bin nicht naiv, ich habe keinen Leistungssportler gekauft und dabei davon geträumt zwei Wochen später damit entspannt durchs Gelände zu zockeln, weil er so lieb guckt
Aber ich kenne das Pferd eine Woche, es gab zwei schwere Unfälle beim Reiten, natürlich arbeite ich mich am Boden da ran, teste mich durch, was ist wenn ich fordere, was wenn ich nichts mache, wie kooperativ ist das Gegenüber... ich bin nicht lebensmüde. Steigern geht immer.
Ich bin selbst gut versichert wenn ich mit fremden Tieren arbeite, aus beruflichen Gründen.
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Na, wenn Du all das im Blick hast, Erfahrungen mit "Pferden von der Bahn" und auch umsetzen kannst, verstehe ich die Anfrage nicht.
Ich bin eben der Meinung, dass Du da vorrangig kein Ex-Rennpferd/ keinen Leistungssportler vor Dir hast, sondern ein Pferd, mit dem in den letzten 2 Jahren bestenfalls nix gemacht worden ist.
Aber was da abgelaufen ist, dazu willst Du zu Recht nichts sagen.
Also das kann super funktionieren, wenn der Besitzer funktioniert.
Aber die Baustelle ist eben nicht Ex-Rennpferd sondern der Zustand jetzt und was darfst Du?
Ich weiß nicht, wie das rechtlich in den Niederlanden ist, aber für mich wäre extrem wichtig, dass das Pferd eine Haftpflicht Versicherung hat und Du eine Vereinbarung mit der Besitzerin.
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Bei der Übernahme wehre ich vorsichtig wenn du sagst du kannst dir ein Pferd nicht auf Dauer leisten. Stell dir vor er gehört dir und dann stellt sich heraus das da körperlich oder geistig doch etwas so arg nicht stimmt das es nicht zu reparieren ist, dann bekommst du ihn ja nicht mehr los… Evtl wehre so ein Verfügungsvertrag auf Zeit was für euch?
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Na, wenn Du all das im Blick hast, Erfahrungen mit "Pferden von der Bahn" und auch umsetzen kannst, verstehe ich die Anfrage nicht.
Ich bin eben der Meinung, dass Du da vorrangig kein Ex-Rennpferd/ keinen Leistungssportler vor Dir hast, sondern ein Pferd, mit dem in den letzten 2 Jahren bestenfalls nix gemacht worden ist.
Aber was da abgelaufen ist, dazu willst Du zu Recht nichts sagen.
Also das kann super funktionieren, wenn der Besitzer funktioniert.
Aber die Baustelle ist eben nicht Ex-Rennpferd sondern der Zustand jetzt und was darfst Du?
Ich weiß nicht, wie das rechtlich in den Niederlanden ist, aber für mich wäre extrem wichtig, dass das Pferd eine Haftpflicht Versicherung hat und Du eine Vereinbarung mit der Besitzerin.
Hä?
Ich weiß nicht wo es hapert aber ich habe nirgends geschrieben, dass er jetzt ein Leistungssportler ist.
Das ist die Beschreibung der Zwischenzeit Rennbahn bis jetzt. Da wurde vor zweieinhalb Jahren ein trainierter Sportler gekauft ohne das sorgfältig abzutrainieren und umzutrainieren. Und das führt meiner Erfahrung zufolge halt zu Problemen, bei Tieren wie auch Menschen, egal aus welcher Sparte des Leistungssports. Weil die komplette Struktur zusammenbricht.
Was wurde gemacht? Naja, von heute auf morgen als Freizeitpferd von netter junger Person mit viel Traum und wenig Handwerkzeug hingestellt, Tüddeln, Liebhaben, Ausreiten... schwer stürzen, Angst haben, irgendwie weiter probieren, nochmal stürzen. Mehr kann ich schlecht sagen, ich war nicht dabei.
Ich habe nach euren Erfahrungen gefragt, Austausch und dazu Kontext gestellt. Das ist Ziel des Fadens, es ist kein Hilferuf oder so.
Ich darf alles mit dem Wallach machen, als wäre er meiner.
Wie gesagt, ich arbeite gerade an einer Lösung diesbezüglich.
Ich kenne aus der Arbeit die Risiken und absurden Kosten die aus Pferdehaltung erwachsen können.
Verschiedene Modelle samt Vor- und Nachteilen sind wir ja hier schon durchgegangen.
Was ich mache und was wirklich möglich ist werde ich gut abwägen und sicher keine Herzentscheidung treffen, sondern eine vernünftige. Das kann ich ganz gut, sonst hätte ich nämlich schon zwei Höfe voller Herzentscheidungen .
Ich mag den Kerl sehr, aber ich bin noch klar im Kopf.
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