Vom Galopper zum Reitpferd - eure Erfahrungen

Hohohoo, frohe Weihnachten

jetzt bin ich also mittendrin... mit einem Tierchen dessen Lebensunterhalt teurer ist als mein eigener

Ich berichte einfach mal hier in "meinem" Thread weiter :-)

Also ich habe sozusagen das Ruder in Sachen Schorschi übernommen, ich mache alles rund um das Pferdchen, erfülle die Stalldienste, treffe die Vereinbarungen mit den Miteinstellern, Freitag haben wir z.B. gemeinschaftlich entwurmt, ich treffe alle Entscheidungen zum Pony und mache alles. Und bezahle...

Vertraglich wird das ab 01.01. der Fall sein.

Und ich habe das Futter was ich wollte nicht bekommen... Lieferschwierigkeiten.

Da stand ich Heilig Abend also im Raiffeisen mitten zwischen den Säcken "Müsli dies und das", "getreidefrei", "melassefrei", "haferfrei"...fest entschlossen nicht noch einen weiteren Sack der bisherigen "Leermischung" zu kaufen! und dann war ich ganz verwegen und habe an der Kasse nach einem schlichten Sack gereinigtem Hafer für Pferde (ganz) gefragt, bekommen und gekauft

Den misch ich jetzt unter den restlichen Sack "Leermasse". Dazu dann noch ein moderater Anteil Maisflakes, Reiskleie, Saftfutter, Kräuter, Öl, Mineralfutter. Aber der Reihe nach, eins nach dem anderen.

Das Mash was ich gerne wollte gab es immerhin und hat der Schorschi sich schon schmecken lassen gestern mittag- Weihnachtsessen

Dann habe ich noch ein grobmaschiges Heunetz mitgenommen, damit möchte ich ihm noch eine zusätzliche Möglichkeit schaffen noch eine Stunde in Ruhe Heu zu fressen. Solange wusel ich immer da rum ohne direkt mit ihm zu interagieren - misten, fegen, Heu für die Nacht stopfen, Futter vorbereiten usw.

Da binde ich ihn einfach draußen am Putzplatz an und häng das Heunetz dahin und dann steht er da. Das hat er gestern schon ganz chillig gemacht, stand gemütlich und hat gefuttert.

Meistens bin ich irgendwann am Mittag da, da passt das gut.

Vertragen hat er das gut, Pferd gut, Äppel gut.

Training mit ihm ist echt mega, ich klickere mit ihm auch, und wir machen alles in Freiarbeit, Halfter und Strick nur von Paddock bis Reitplatz.

Er muss diesen Quatsch also gar nicht mitmachen wenn er nicht will. Aber er ist munter dabei, manchmal braucht er eine Denkpause, dann geht er irgendwo am Rand vom Platz die letzten Grashalme pflücken

Dauert aber nie lange bis er guckt wo ich abgeblieben bin und wieder ankommt.

Und mich begeistert diese Motivation jeden Tag aufs Neue, diese Bereitschaft sich einzulassen und mitzumachen

Wir können Schritt, Stand, Trab zu ungefähr 70%, Rückwärts, Verbeugung, Stangen habe ich jetzt auch zweimal eingebaut. Ich laufe bei allem neben ihm, wie an der Hand, also zumindest ist das das Ziel...work in progress

Diese Sachen möchte ich erstmal schön verfeinern, denn natürlich ist das alles noch recht unsauber... präzisere Steuerung, gebogene Linie, saubere Übergänge, gerade Linie, geschlossen stehen usw. flüssig auf Signal hinzubekommen so als Basis.

Wenn das gut klappt möchte ich mehr Hilfen hinzufügen, auf dem Plan steht richtiger Kappzaum und klassische Handarbeit nach dem Motto "die Dressur ist für das Pferd, nicht das Pferd für die Dressur", um zunehmend die Muskulatur und die Kraft zu entwickeln die er braucht um einen Reiter überhaupt schmerzlos tragen zu können.

So als vernünftiges, reeles Ziel habe ich vor Augen nächstes Jahr um Weihnachten herum mit ihm zu reiten.

Vielleicht geht es theoretisch auch schneller, aber praktisch ist mir dann auch wichtig, dass alles passt, vor allem der Sattel, ein passender Sattel ist teuer - das muss auch erstmal da sein.

Nächstliegend haben wir aber auch alltägliche Ziele, was einfach wichtig ist.

Da wäre zunächst mal alleine, ohne andere Pferde, in den Stall/Box zu gehen ohne Stress zu kriegen...dort ein kleines Weilchen gechillt mümmelnd bleiben.

Das ist teils möglich, also reinbringen geht, aber er wird extrem gestresst wenn er merkt, dass kein anderes Pferd drin ist und in der Box randaliert er dann. Ich finde es aber sehr wichtig, dass das gut geht. Wenn er sich verletzt und Stehen muss, im Alltag um beim Fertigmachen nicht im Regen mit Sichtkontakt zu den Kumpels rumzustehen, extra zuzufüttern untertags...

Und natürlich Verladetraining, der Schorschi kann Verladen hundertprozentig, er soll beim letzten Mal aber "zickig" gewesen sein. Was immer das heißt, ich denke, ich werde ihn wohl einfach klickern, das kennt er und versteht er von mir.

Joa, wir sind also mittendrin

Pleite aber glücklich oder so.

Zitat von Hundebär

Na dann mach das mit dem Hafer weiter, den kannst Dir wenigstens noch leisten *glaub*

Nur der Hafer auf jeden Fall, ich habe für 25kg ganzen gelben Hafer gereinigt nicht ganz 15€ bezahlt.

Kommen allerdings Maisflakes, Reiskleie und Mineralfutter dazu bin ich fix bei ca. 40-45€/30kg und damit auch nicht günstiger als bei den meisten Fertigmischungen.

Vorteile sehe ich immer im Punkt wenige Zutaten, selbst in den Mengen abgestimmt/anpassbar, gute Verdaulichkeit, kein zu einseitiges Futter aber dennoch überschaubar.

Zusätze, Mash, Saftfutter und Co. kommen ja bei allen noch obendrauf.

Ich lasse mich da auf jeden Fall auch noch beraten bis ich den Durchblick habe, dass die wichtigen Verhältnisse passen (Calcium -Phosphor ist auch da ein Thema), welches Mineralfutter da am besten zu passt usw.

Kosten sind eine Sache, aber eine gescheite Ernährung, Versorgung mit allem und Berücksichtigung eines potentiell empfindlichen oder geschädigten Magens ist Lebensgrundlage. Da führt kein Weg dran vorbei zu bezahlen was es kostet.

Da muss dann halt eher das Reiten, der Sattel warten, ohne gescheit Futter gibt es auch keinen vernünftigen Muskelaufbau also auch eh nichts mit Reiten.

Und ChiChi, das fünfte Halfter, die dritte Abschwitzdecke, sonstiges Zeug was nicht wirklich gebraucht wird kauf ich eh nicht.