Club der (Hunde-)Altenpfleger & Altenpflegerinnen - Teil 4

  • Wann ist denn für euch Ende?


    Also dass ein Hund inkontinent ist, selbst nicht mehr stehen oder laufen kann, sehr dement ist und große Ängste oder Verwirrung auslebt usw. Das finde ich ehrlich gesagt schon sehr arg. Wie viele schlechte Tage braucht es, dass man sagt, es geht nicht mehr?

    Bei uns war Ende als meine Omma zwei Herzanfälle nacheinander hatte und nur noch nervös war. Sie hätte sich sicher wieder erholen können aber das ist kein Leben mehr. Herzanfälle sind verdammt schmerzhaft.

    Beim Oppa als nach einer Woche AB und hohem Schmerzmittel trotzdem Blut im Urin war und er dennoch alle 20min gepieselt hat. Er war von 24h vl. 4h entspannt. Er hatte also ununterbrochen Schmerzen und Harndrang. Und verwirrt war er auch zunehmend (hat nur noch mich erkannt). Er hätte mit Medis noch viel länger existieren können (vl. sogar jetzt noch) aber das war kein schönes Leben mehr.

    Ich gehe da von meiner Sicht aus. Was würde ich für mich wollen? Am Leben zu jedem Preis? Oder erlösend einschlafen?
    Was würde man für sich wollen, wenn man sich in diese Lage versetzt.

  • Bei uns geb es gestern leider auch schlechte Nachrichten und ich stehe noch immer unter Schock. Mein altes Mädchen (15) hat seit dem Wochenende nur schlecht gefressen, was sehr untypisch für sie ist. Wir haben zuerst auf die Bauchspeicheldrüse getippt. Der Wert war mit 1770 auch deutlich zu hoch. Im Ultraschall zeigte sich dann, dass sich in der Milz ein etwa 6 cm großer Tumor befindet. Auch zeigten sich schon Metastasen in der Leber.

    Sie ist mit Schmerzmitteln gut abgedeckt. Man merkt ihr allerdings an, dass sie nicht mehr die Alte ist, aber der Punkt zum einschläfern ist denke ich auch noch nicht ganz da. Tierarzt sieht es ähnlich und meint, wir sollen sie gut im Auge behalten damit wir im Zweifel schnell reagieren können.

    Ich bin fix und fertig mit der Welt und weiß nicht, was richtig ist. Soll ich sie gehen lassen? Zeigt sie mir wenn es so weit ist? Ich habe Angst, dass der Tumor platzt und sie Schmerzen erleiden muss 😔

  • Soll ich sie gehen lassen? Zeigt sie mir wenn es so weit ist? Ich habe Angst, dass der Tumor platzt und sie Schmerzen erleiden muss 😔

    Bei Tumoren/Krebs würde ich einen Zeitpunkt wählen, wenn der Hund noch bei sich ist. Lieber im guten einschlafen.


    Habe ich bei meinem Opp auch so gemacht. Er hatte Blasenkrebs. Zwar noch nicht mit Wucherungen aber eben permanenter Harndrang und aua beim Pipi (Schmerzmittel abgedeckt). Sobald das Schmerzmittel aufgehört hatte zu wirken hat man es ihm extrem angemerkt. Er frass, freute sich, ging freudig Gassi, wollte spielen. Aber Ihm ging es damit dennoch nicht gut.

  • Update bei uns: wir waren gestern wieder beim Tierarzt, antibiotische Augentropfen holen. Seine Entzündung im linken Auge scheint zum Dauerthema zu werden, sie ist die letzten Tage wieder aufgeflammt.


    Dabei habe ich gleich mal seine vorderen Krallen stutzen lassen - seit er nicht mehr stundenlange Riesenmärsche und Buddelorgien absolvieren kann, nutzen die sich nicht mehr so ab. Leider hat er auch wie‘s aussieht die härtesten Krallen der Welt, die arme TMFA musste alle Körperkraft einsetzen und meinte, sie hätte so etwas noch nie erlebt.

    Kenn ich - das ist mitunter der häufigste Satz der in Verbindung mit ihm fällt 😁


    Ansonsten schlägt er sich wacker - die Krebsdiagnose ist jetzt über ein Jahr her und er lebt fröhlich vor sich hin und schlägt alle Prognosen. Es läuft oft phasenweise so gut dass ich mich immer mal wieder proaktiv daran erinnern muss dass es theoretisch trotzdem jeden Tag vorbei sein kann. Aber eben nicht heute!


    Gelaufen ist er gestern auch sehr gut: den ganzen Weg zum TA und zurück ganz alleine (etwa 2.5 Kilometer in Summe) - mein Freund hatte ihn an der Leine und ich bin mit seinem Transportwägelchen als Sicherheitsbackup und Begleitäffchen nebenher geradelt. Toll!

  • Wir haben jetzt entschieden unsere Maus gehen zu lassen sie ist 14 Jahre, 4 Monate und 1 Woche alt.

    Lt. euren Definitionen zu früh, für uns fühlt es sich ok an.

    Wir wollen nicht das wir sie erst gehen lassen wenn sie komplett weg ist.


    Sie frisst noch, geht 1x am Tag 30-45 min Gassi (kommen max 1km weit, meistens weniger 😁)

    Sie schaut uns zu und nimmt Kontakt auf, freut sich wenn sie dabei sein darf.

    Sie ist total verkuschelt, liebt unsere kleine Tochter und verbringt sehr gerne und viel Zeit damit die Kleine zu beobachten und einfach dabei zu sein.



    ABER:


    Sie kann eine Pfote ab und an nicht mehr aufsetzen.

    Es fällt ihr immer schwerer Kot abzusetzen, manchmal fällt sie dabei um.

    Sie wandert nachts umher und weckt alle, sperrt man sie ein wimmert sie.

    Sie fällt Treppen hoch und runter, will man sie tragen oder ihr helfen wimmert sie.

    Sie bekommt Schmerzmittel, höher als empfohlen. Sie bekommt ein zweites Schmerzmittel, das verweigert sie seit einigen Tagen.

    Ihr eines Bein verdreht sich immer öfter, als würde es aus dem Gelenk springen.

    Sie will nur noch fressen und alles fressen: Decken, Bücher- ganz egal.

    Sie sieht einen an manchen Tagen nicht mehr, läuft gegen den Kinderwagen oder gegen die Tür.

    Sie verzieht sich immer mehr in ein komplett anderes Stockwerk und kommt für den halben Tag nicht raus, es sei denn man weckt sie und „zwingt“ sie.

    Abends geht sie in den Garten, vergisst was sie will geht rein und will wieder raus… mind. 10x.

    Sie springt ins Bett, fällt dann aber Nachts raus. Will man helfen zittert sie.

    Sie begrüßt Besucher, freut sich wie verrückt, fällt dann um, weil die Beine wegbrechen.


    Wir wollen und können nicht mehr zuschauen.

    Am Montag wird sie eingeschläfert und das tut verdammt weh; ihre Augen sind noch so da aber irgendwie hab ich das Gefühl sie verschwindet immer mehr.


    Eine Frau die wir beim Gassi getroffen haben meinte zu mir: ihr Hund liebt sie sehr, das sieht man sie will bei ihnen bleiben und reißt sich so sehr zusammen.

    Das tat weh, wir wollen auch das sie bleibt aber nicht zu jedem Preis.

    Nachdem haben wir noch 3 Monate gewartet aber jetzt tut es uns nur noch weh den Hund den wir lieben immer mehr verschwinden zu sehen und zu sehen sie hat Schmerzen.

  • Das hört sich für mich nach dem richtigen Zeitpunkt an loszulassen, auch wenn es selbstverständlich schwer ist. Ich finde eure Entscheidung toll ( das hört sich in diesem Kontext so blöd an), dass ihr eure Maus würdevoll gehen lasst.

    Ich wünsche euch viel Kraft und einen ruhigen Abschied. :streichel:

  • Für uns ist es Sch… wir sitzen hier und heulen wie die Babys, zwei Erwachsene die nicht loslassen wollen!

    Wir fragen uns ob es doch zu früh ist, seit dem Anruf beim TA reißt sie sich so zusammen, so fit war sie schon lange nicht mehr, daher zweifeln wir gerade. Auf der anderen Seite bettelt sie um Futter (hat schon 2x bekommen) und läuft die ganze Zeit wieder in den Garten und wieder rein und fiept einen andauernd an. Das ist so schwankend :loudly_crying_face:


    Danke, dass ich mich hier ausheulen kann!

  • Für uns ist es Sch… wir sitzen hier und heulen wie die Babys, zwei Erwachsene die nicht loslassen wollen!

    Wir fragen uns ob es doch zu früh ist, seit dem Anruf beim TA reißt sie sich so zusammen, so fit war sie schon lange nicht mehr, daher zweifeln wir gerade. Auf der anderen Seite bettelt sie um Futter (hat schon 2x bekommen) und läuft die ganze Zeit wieder in den Garten und wieder rein und fiept einen andauernd an. Das ist so schwankend :loudly_crying_face:


    Danke, dass ich mich hier ausheulen kann!

    :loudly_crying_face: Ich fühle so mit euch, ganz ganz ganz viel Kraft :streichel:


    Und für euch auch secret08 :streichel:

  • Loslassen ist mit eins der größten Liebesbeweise, die wir unseren Hunden geben können, auch wenn es verdammt weh tut 😢


    Viel Kraft für den letzten Weg, und genießt die euch noch verbleibende Zeit :streichel:

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