Club der (Hunde-)Altenpfleger & Altenpflegerinnen - Teil 4

  • Ist dieser Verlust von Frustrationstoleranz und Geduld ein Indikator für beginnende Demenz?

    Ich würde in aller erster Linie an Schmerzen denken.

    Das ist natürlich möglich.

    Ich muss aber anmerken, dass meine Hündin jetzt im fortgeschrittenen Alter auch deutlich ungeduldiger ist und sogar bellt und manchmal auch hechelt, wenn es ihr nicht schnell genug geht bzw. sie sich aufregt. Das gab es früher nicht (z.B. sie wird nicht schnell genug aus dem Auto gelassen).

  • Ja weil Stresslevel alter Hunde höher ist, durch nachlassende Sinne, Schmerzen, nachlassende körperliche Fähigkeiten, etc. Und ein höheres Stresslevel und Stressempfindlichkeit erhöht unter anderem Frustration und Impulskontrollfähigkeit. Oft werden auch Schmerzsymptome mit Demenzsymptomen verwechselt, weil sie recht ähnlich sein können (verglichen mit Anfangsstadium von Demenz).

    Und wenn der Hund bei Anstrengung schnell hechelt zusammen mit den anderen "Auffälligkeiten", hört sich das für mich danach an, als wenn körperlich den Hund etwas belastet.

  • Ich frage mal hier nach. Betti steht nun häufiger einfach irgendwo herum und macht nix. Wenn man sie nicht dabei stört, dann auch für unbestimmte Zeit.


    Beispiel eben. Wir waren 20min spazieren, sie bekommt ihren Abendkeks und normalerweise wäre nun längst ihre Zeit fürs Schlafen. Ich bin kurz im Bad, komme wieder und Hund ist weg. Ich suche und finde sie irgendwo im Blumenbeet stehend an die Wand gucken (aber nicht vor der Wand). Ich beobachte sie heimlich vom Fenster aus und sie macht wirklich nix, hat auch keine Körperspannung, es dreht sich kein Ohr, schnüffelt keine Nase, nix. Wenn ich zu ihr gehe, wedelt sie zwar leicht, aber nix von schön, dass du hier bist. Eigentlich hätte sie da noch länger gestanden.

    Gerade am Abend steht sie dann auch mal an ungewöhnlichen Orten. Tagsüber passt sie sich eigentlich dem Treiben an bzw liegt dann wenigstens wo rum.


    Mich kriegt es eigentlich nur, weil sie steht. Und dann auch nicht richtig auf mich reagiert.


    Haben eure älteren Hunde das auch?

    Das ist relativ neu, aber es wird zur Routine. :denker:

  • BettiFromDaBlock Habt ihr denn beim Arzt ein Augen untersuchen lassen, einen Alterscheckup machen lassen und auch mal über bisschen Unterstützung wie zB Karsivan gesprochen?


    Demenz ist eben Demenz, man kann es nicht wegtherapieren. Aber man kann schon ein bisschen unterstützend tätig sein mit Medikamenten und "Gehirnjogging" usw.

  • Danke für eurer Feedback


    Czarek

    Wir hatten erst vor 3 Monaten den großen Check Up und sind wegen Schmerzmitteln jeden Monat beim TA. Da wurde bei bisher noch nicht in diese Richtung gedacht.


    Tagsüber zeigt Betti nix, was ich mit Demenz in Verbindung bringen würde. Sie kann ihre Kommandos, kennt die Wege und Routinen, scheint klar usw. Sie ist nur etwas gemütlicher, stolpriger und freundlicher, als vorher. Ok, manchmal steht sie im Weg bzw. hinter mir. Hatte das mit Besuch und Routinewechsel in Verbindung gebracht.


    Mh.


    Ich werde mal das Verhalten protokollieren und beim TA ansprechen. Dass Bettis Verhalten merkwürdig ist, ist im Moment auch eher mein Bauchgefühl und noch nicht problematisch für uns. Wir wechseln nächste Woche wieder in die Stadt, mal sehen, ob es da auch so intensiv vorkommt.


    Ich werde die Ärzte mal konkret darauf ansprechen.

  • Vielleicht sind die Tage für sie auch (zu) anstrengend, sodass sie abends einfach „durch“ ist.


    Wenn unsere Hunde anstrengende Tage hatten, sind sie abends auch ziemlich abwesend. Nicht mit irgendwo stehen, aber die Sprechstunde ist dann echt vorbei.


    Ich würde mal versuchen ihr über Tag mehr ruhige Zeit zu verschaffen; wenn möglich.


    Für unsere Hunde ist es die Zeit, wenn keiner im Haus ist. Deshalb fahre ich auch ohne festen Termin einfach mal ein paar Stunden irgendwo hin mit dem Kind, wenn ich denke, dass sie Ruhe brauchen.

  • Panzer hat das auch gemacht. Der stand manchmal vor der Wand und hat einfach die Wand angestarrt. Mit Karsivan ist das ein bisschen besser geworden.


    Mir bereitet Erna Sorgen… Der immer so verfressene Hund, der alles geil fand, frisst nicht mehr und wenn, dann nur sehr ausgewählte Sachen. Wir experimentieren hier also mit tausend Futtersorten, waren zwischendurch auch im Urlaub, wo das noch komplizierter war. Dazu kommt, dass sie viele der Experimente nicht vertragen hat, Durchfall hatte oder auch mal was wieder ausgekotzt hat. Angefangen hat es nach ihrer Blasenentzündung und der TA bestätigte gestern meine Vermutung, dass ihr das wohl die Darmflora gekillt hat. Sie bekam eine Spritze gegen Schmerzen und eine gegen Übelkeit, das sollte auch schnell wirken, aber fressen wollte sie heute wieder nicht. Das Pulver für die Darmflora findet sie scheiße, das habe ich also vorhin nicht unters Futter (mit Liebe gekochte Schonkost) gerührt, sondern in Quark und es ihr Finger für Finger ins Maul geschmiert. Ich hoffe, sie kommt bald wieder auf die Beine :no:

  • Wir sind seit zwei Monaten auf dem Dorf, unser Zweitwohnsitz. Bettis Leben ist hier sehr langweilig, im Gegensatz zur Stadt. Außer ab und zu Besuch und meine Eltern aka ihre Lieblingsmenschen passiert nicht viel.


    Aber wenn ich genau darüber nachdenke, schläft Betti hier sehr wenig. Von 19-6 Uhr. Ggf. weniger, falls sie wo rumsteht. Dösen wahrscheinlich auch weniger da Garten und immer einer in der Küche. Vielleicht ist es echt ein Schlafdefizit. Andererseits zieht sie sich ja schon zurück und ist allein in einem der Zimmer. Mh. :fear:


    Bin echt gespannt, was da los ist. Der Ortswechsel wird es zeigen. Betti macht seit ein paar Monaten einen richtigen Verhaltenswandel. Vieles ist wird besser, anderes...

  • Bei unseren Hunden bemerke ich einen großen Unterschied zwischen komplett alleine zuhause und „nur“ alleine in einem Raum.


    Wenn noch jemand im Haus ist, schlafen die einfach weniger fest und weniger lange am Stück, weil sie doch immer ein Ohr irgendwo haben, um nichts zu verpassen.


    Bevor ich in Elternzeit ging, waren sie es gewohnt jeden Vormittag alleine zu sein und das als Ruhepause zu nutzen. Das fällt nun oft weg, weil ich mit dem Chaos-Kind zuhause bin.

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