richtig mit aggressivem Verhalten umgehen
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Hast Du eine Idee was rassemäßig drin steckt? Viele Hunde aus dem Osten sind genetisch so gestrickt, dass sie Besuch massiv angehen und attackieren.
Ich habe mal eine App benutzt, bei der man Bilder des Hundes hochladen kann und dann werden mögliche Rassen angezeigt. Die Seriösität mal außer Acht gelassen 😅 - laut App hat sie einen hohen Prozentteil "norwegischer Buhund" in sich und Parson Russell Terrier.
Ich würde ihr daher einen Schlafplatz fern vom Sofa zuweisen und nur zum kurzen Schmusen den Hund ranrufen und dann wieder wegschicken. Oder noch besser: Wenn man Bock hat auf Schmusen an einen neutralen Ort gehen, auf dem Boden schmusen und dann den Hund wieder wegschicken und selbst zurück aufs Sofa.
Wir haben sie bisher immer zu ähnlichen Zeiten aufs Sofa eingeladen, quasi als feste "Kuschelzeit" (meistens abends). Aber ich denke auch, dass es erstmal besser ist, wenn wir das kuscheln auf den Boden verlegen :)
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Wo wohnt ihr den ungefähr? Vielleicht kann euch ja jemand aus dem Forum einen guten Trainer empfehlen.
Wir wohnen bei Halle (Saale) :)
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Ansonsten haben die Hunde im Schlafzimmer eine Ruhezone und wenn Besuch kommt, dann kommen sie in's Schlafzimmer, wo es ein Kindergitter gibt
Das Kindergitter finde ich eine super Idee, ich werde mal schauen, wo ich eins kriege! Sie ist bisher noch nie an einem Zaun hochgesprungen (weder bei eingezäunter Hundewiese, noch im Garten), sie versucht höchstens, drunter durch zu krauchen. Aber darauf kann man beim Anbringen ja achten ☺️
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Wo wohnt ihr den ungefähr? Vielleicht kann euch ja jemand aus dem Forum einen guten Trainer empfehlen.
Wir wohnen bei Halle (Saale) :)
Sarah Nagel von der Hundeschule Spürsinn in Leipzig ist sehr gut. Je nachdem, wo in der Nähe von Halle ihr wohnt ist das ja eventuell eine Option.
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Mich würde mal ein Foto interessieren.
Ansonsten :
Wer sich auf der Couch nicht benehmen kann, darf da nicht drauf. Besonders wenn man dort ressourcig wird.
Wenn Besuch kommt - safety first - lieber weg sperren und den Stress sparen ( erstmal).
Im Zweifel pack nen Maulkorb drauf. Sowohl im Treppenhaus, als auch indoor beim bspw Kuscheln ( eben in sämtlichen Konfliktbehafteten Situationen).
Und sucht euch nen besseren Trainer. Einen, der sich mit diesen Themen auskennt.
Es ist wichtig dass euch jemand vor Ort sieht, es erklärt, euch zeigt wie man den Hund besser lesen kann und wie man das ganze managed.
So wie sich das für mich liest, würde ich eher weniger von Angst ausgehen. Unsicherheit kann sein, aber tendenziell würde ich damit rechnen dass das nie everybodys Darling sein wird.
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Ich habe vor drei Jahren eine BC Mix Hündin aus Slowenien adoptiert, die uns anfänglich genauso wie deine Hündin angeknurrt hat und auch nach uns geschnappt hatte.
Erst im Nachhinein wurde mir klar, dass sie wirklich komplett verängstigt, traumatisiert und total überfordert war und das war halt ihre Methode, damit umzugehen und uns weg zu halten.
Viel Geduld, viel kleinschrittiges Belohnen der Fortschritte, nochmal Geduld, Humor, Ruhe, Zeit, gut erziehen, ihr Gelegenheit zum Denken mit ein bisschen erfolgreicher Kopfarbeit geben, und auch zweimal ein Abbruch, haben geholfen.
Das Vertrauen von ihr zu euch und umgekehrt muss erst gegenseitig langsam wachsen. Bei uns hat es etwas über ein Jahr gedauert, bis Donna uns nicht mehr angeknurrt hat und nicht mehr die Zähne gezeigt. Jetzt- nach 3 Jahren- ist das innerhalb unserer Familie überhaupt kein Thema mehr, aber von Fremden halte ich sie immer noch im Abstand.
Wir haben eine Hundeschule besucht und hatten 2 Mal Einzelstunden zu Hause.
Was du geschrieben hast, klingt vernünftig und gut durchdacht. Ich finde, ihr habt sehr gute Chancen, dass ihr ein super Team werdet, wenn ihr den schwierigen Anfang - das erste Jahr- durchhaltet.
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Um auch eine etwas optimistischere Perspektive zu geben: Meine Hündin Inari, aus rumänischem Tierschutz, hat sich anfangs genau so verhalten. Zusätzlich hat sie jeden Menschen draußen verbellt und bei näherem Kontakt auf jede schnelle/unbedachte Bewegung, Bellattacken, Knurren und sogar Abschnappen gezeigt. Hat sich dabei vor mich gestellt, war gleichzeitig aber defensiv. Sie war klar missr
misstrauisch und hatte wohl ungute Erfahrungen gemacht. Ich dachte sie wird nie eine neutrale, neugierige Hündin und muss für immer stark gemanged werden mit (fremden) Männern. Der Umgang mit dem Aggressionsverhalten war ein Balanceakt, da sie einerseits durch Angst/Unsicherheit motiviert war, worauf ich mit Sicherheit geben, Geduld haben und sanftes Eingrenzen reagiert habe. Also sie aus der Situation zu nehmen und auf ihren Platz geleitet z.B.
Übergangslos fing sie dann aber auch an zu Testen wie denn die Verhältnisse stehen, wahrscheinlich auch bedingt ob des sehr umsichtigen Umgang meines Mannes mit dem Hund. Er hat sich die ersten Wochen sehr deeskalierend und ruhig verhalten auf und das Verhalten nicht persönlich nahm,
auf mein Anraten. Aber es ist ja auch natürlich für (junge) Hunde zu testen, ob der Mensch nicht vielleicht nach der eigenen Pfeife tanzt. Warum nicht, sie sind halt Opportunisten.
Als sie dann etwas sicherer fühlte, hat sie auch immer wieder versucht ihn einzugrenzen und wegzuschicken. Für Inari hätten wir zwei gereicht auf dem Sofa. Natürlich kann man den Hund komplett vom Sofa verbannen, da aber alle das gemeinsame Kuscheln lieben, wollte ich das hinbekommen. Hier musste ich sie immer klar eingrenzen, da der Mann sie nicht so authentisch wegschicken konnte, das ist nicht so sein Ding. Sie hat es regelmäßig mal probiert und ist jedes Mal weggeschickt worden von mir. Nach einer Weile kam wohl im Hundehirn an, dass das Aggressionsverhalten nicht das gewünschte Ziel bringt. Ich habe aber nie das Knurren oder Bellen sanktioniert, aber sie hat auch NIE ihr Ziel erreicht damit. Wir haben immer ruhig, aber konsequent reagiert. Ich hab mit meiner Körpersprache klar signalisieren, dass das MEIN Gast/Freund etc ist, und der Hund soll das akzeptieren. Bei Besuch kommt sie oft einfach im den Nebenraum, sie sieht es halt als ihren Job aufzupassen, den Stress möchte ich ihr langfristig nicht aufbürden, auch wenn der Gehorsam sie sehr gut kontrollieren lässt. Aber sie lässt den "Eindringling" keine Sekunde aus den Augen.
Mittlerweile liebt sie meinen Mann fast genauso wie mich und bei fremden Männern die sich "hundekonform" verhalten, nimmt sie freiwillig neugierig und freundlich Kontakt auf. Ich muss sie schon noch oft Abschirmen bei Gruppen, lauten/aufgeregten Menschen und Gehbehinderten, Menschen die ihr nicht passen etc. Sie wird halt nicht zum allesliebenden Goldi mutieren, aber dass sie doch so umgänglich, freundlich und sogar kontaktfreudig (!) wird, hätte ich mir am Anfang nicht zu träumen gewagt. Es bleiben eine Terretorialität die stärker ist als jede Unsicherheit und der Reflex alles was zu uns gehört verteidigen zu wollen. Auch Rucksacke, Taschentücher die aus der Tasche fallen...
Wenn du sie nicht in ein anderes Zimmer sperren willst, überlege dir wenigstens ein Gitter zu nutzen. Damit der Stress raus ist. Sie ist ja erst 6 Wochen da, das ist kurz.
Ein Trainer ist bestimmt eine gute Sache, damit es eine Einschätzung und ein paar Umgangstipps gibt. Ich habe mich da auf mein recht gutes Bauchgefühl verlassen und so reagiert, wie ich es angemessen fand. Das inkludierte auch, dass ich mir sehr sicher war, das das Wegknurren nicht zum Beißen wird. Da lag ich bei ihr richtig, hatte aber auch schon viel Wissen zu Körpersprache gelernt durch vorige Hunde, Bücher und Videos. Das kann man aber sicher auch arg in die Hose gehen! Also wenn unsicher, lieber einen Experten drauf schauen lassen!
Ich wollte dir nur auch ein bisschen Hoffnung machen, dass es manchmal mehr Verbesserungspotential gibt, als man annimmt. Umd das es auch vorallem viel Zeit, Geduld und Wiederholungen bracht. Allein durch den Stresspegel, haben Tierschutzhunde oft anfangs nicht soo das Lernpotential. Nach einem halben Jahr hat man richtig gute Fortschritte gesehen, davor war es eher durchwachsen und ein Auf und Ab. Ich hab zwischendurch echt bezweifelt, ob ich das hinnekommen.
Also will ich dir etwa Mut, Durchhaltevermögen und Geduld zusprechen
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Ich habe mit meinem Russen ähnliches durch (und wohne in deiner Ecke ).
Ich kann dir vor allem sagen dass das sehr viel Zeit braucht. Über den Satz z.B. bin ich gestolpert:
Die Psychologin hat uns geraten, dass wir streng auf die Reihenfolge des Eintretens in die Wohnung achten - zuerst der Besuch, dann wir. Das haben wir auch probiert, aber das blieb ziemlich erfolglos.
Sowas geht leider nicht von heute auf morgen, aber die Reihenfolge wie rein gegangen wird hat bei uns viel geholfen. Gerade territoriale Hunde akzeptieren Besuch der quasi schon in der Wohnung ist wenn sie rein kommen viel leichter.
Das heißt wenn es klingelt leine ich den Hund an, gehe raus (komplett raus, nicht in den Hausflur) und dort wird der Hund mit einer Sitzdose empfangen. Danach geht der Besuch zuerst rein, dann ich mit dem Hund. Der Besuch wird vorher natürlich instruiert. So haben wir es geschafft dass Leute die regelmäßiger kommen mittlerweile sogar einfach so rein kommen können. Bei Besuch der nur kurz kommt wie Handwerker, kommt der Hund einfach vorher ins Auto. Das ist viel stressfreier.
Insgesamt habe ich eher den Eindruck dass ihr gerade mehr reagiert anstatt vorher zu managen. Wenn der Hund z.B. vorschießt wenn der Besuch sich bewegt und ihr erst dann den Hund anleint, hat er einfach wieder mehr gelernt alles selbst zu regeln und mit jedem Mal festigt sich dieses Verhalten.
Ich wünsche euch viel Erfolg.
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. Ich habe aber nie das Knurren oder Bellen sanktioniert, aber sie hat auch NIE ihr Ziel erreicht
Das war hier genauso.
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