Fragen, die man sich sonst nicht zu stellen traut - Teil 20
- Helfstyna
- Geschlossen
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Den ältesten Brief, der noch von mir erhalten ist, habe ich mit 3 Jahren und 10 Monaten geschrieben. Da hat jedes E nicht nur drei Querstriche, sondern so viele, wie ich eben jeweils untergebracht habe, aber lesbar ist er. (Hm, ganz sicher bin ich mir nicht, dass es die Briefe heute noch gibt - meine Großeltern hatten ausgewählte Exemplare an der Wand hängen, aber ich weiß nicht, was nach deren Tod mit den Briefen passiert ist.)
Ich bin meinen Eltern sehr dankbar, dass sie mir diese Welt früh eröffnet haben und finde die "Anweisung", den eigenen Kindern nicht zuviel beizubringen, ganz grauenhaft. Ich verstehe, dass unser derzeitiges Schulsystem am besten mit Kindern klarkäme, die auf einem einheitlichen Wissensstand mit ähnlichen Lernvoraussetzungen wären, aber das wird in meinen Augen den Kindern nicht gerecht. Selbstverständlich würde ich meine Kinder - so ich denn welche hätte - auf verschiedensten Gebieten fördern wollen und mit ihnen entdecken, woran sie Spaß haben. Wenn das dazu führt, dass sie mit "Schulstoff" schon früher in Kontakt kommen, fein. Wenn das dazu führt, dass sie Schulstoff erst zu Schulzeiten vermittelt bekommen, genauso fein. Es kommt aufs Kind an, nicht auf meinen "Lehrplan" oder gar den einer Institution.
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Hi
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Den ältesten Brief, der noch von mir erhalten ist, habe ich mit 3 Jahren und 10 Monaten geschrieben. Da hat jedes E nicht nur drei Querstriche, sondern so viele, wie ich eben jeweils untergebracht habe, aber lesbar ist er. (Hm, ganz sicher bin ich mir nicht, dass es die Briefe heute noch gibt - meine Großeltern hatten ausgewählte Exemplare an der Wand hängen, aber ich weiß nicht, was nach deren Tod mit den Briefen passiert ist.)
Ich bin meinen Eltern sehr dankbar, dass sie mir diese Welt früh eröffnet haben und finde die "Anweisung", den eigenen Kindern nicht zuviel beizubringen, ganz grauenhaft. Ich verstehe, dass unser derzeitiges Schulsystem am besten mit Kindern klarkäme, die auf einem einheitlichen Wissensstand mit ähnlichen Lernvoraussetzungen wären, aber das wird in meinen Augen den Kindern nicht gerecht. Selbstverständlich würde ich meine Kinder - so ich denn welche hätte - auf verschiedensten Gebieten fördern wollen und mit ihnen entdecken, woran sie Spaß haben. Wenn das dazu führt, dass sie mit "Schulstoff" schon früher in Kontakt kommen, fein. Wenn das dazu führt, dass sie Schulstoff erst zu Schulzeiten vermittelt bekommen, genauso fein. Es kommt aufs Kind an, nicht auf meinen "Lehrplan" oder gar den einer Institution.
Ein wichtiger anderer Gesichtspunkt, danke dafür .
Meine Erfahrungen waren halt anders, ich wurde zum Turnierschauplatz für familiäres Konkurrenzgedöns und Tummelplatz für mütterlichen Ehrgeiz. Mit teils wirklich schlimmen Folgen. Mich hätte eine entsprechende Anweisung geschützt.
Schwieriges Thema …
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Schwieriges Thema …
Ja, definitiv. Elterlicher Ehrgeiz kann ganz grauenhaft sein, es tut mir leid, dass Du das auch erleben musstest.
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Vielleicht ein eigenes Tonie besprechen - sowas haben sie vielleicht
Das war auch schon ne Idee. Aber ne Toniebox haben sie tatsächlich nicht und eine kaufen sprengt das Budget.
Und wenn du ihr fast altmodisch ne CD besprichst?
Geht recht einfach, Aufnahmeprogramm und Brenner, mehr braucht man nicht. Und das hat sicher keines der Geschwister.
Alternativ schreibst du ihr eine ganz eigene Geschichte, die dann von Papa oder Mama vorgelesen wird, als Gute Nacht Geschichte oder so.
Falls du basteln kannst, Tiere für sie machen? Stricken, häkeln, aus Ton oder Fimo machen. Die sind dann auch einfach super speziell weil sie eben auch niemand sonst hat, nur sie.
Du könntest es auch kombinieren, also die Helden der Geschichte basteln.
Buchstaben und Zahlen schreiben
seinen Namen schreiben
einfache Plus- und Minusaufgaben verstehen und lösenAlso wenn mein Kind schon seinen Namen, alle Buchstaben und Zahlen schreiben kann, dazu schon rechnen kann, was bitte macht es dann in der ersten Klasse?
Achja, sich langweilen.
Wahnsinnig toller Start in die Schullaufbahn, ohja....
Meiner konnte sich zwar halbwegs ein Brot schmieren, aber im Leben hätte der in dem Alter keinen Sparschäler in die Hand bekommen. Das hätte blutig geendet....
Dafür konnte er mit einem scharfen Messer Gemüse schneiden und würfeln, geschält hab ich es.
Und eines finde ich viel, viel wichtiger als Brote schmieren und Gemüse schälen: Selbstständig sich sauberhalten! Das konnten nämlich sehr viele noch garnicht in seiner Klasse.
Also, im Sinne von sich vernünftig abputzen nach dem Klogang.
Vom alleine duschen können red ich nichtmal, da war er auch der einzige der das schon konnte. Aber hey, ich hab da offensichtlich völlig andere Anforderungen an Kinder und deren Eltern.
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Super spannend das Schulthema - und so unglaublich schwierig.
Ich bewundere jede (fähige) Grundschullehrkraft.
Selbst konnte ich auch schon sehr früh fließend lesen, aber ohne jeglichen Druck. Bücher waren schon früh meine Flucht aus der Realität.
Hatte im Kindergarten irgendwie auch überwiegend ältere Freunde - und dann sollten "alle" eingeschult werden, nur ich nicht.
Musste dann zu einer Untersuchung, ob ich denn schulreif wäre (und weiß bis heute, dass es furchtbar war) und durfte dann aber mit 5 in die Schule (habe aber auch Ende November Geburtstag).
Trotzdem habe ich mich tödlich gelangweilt - für Klasse überspringen war ich aber eben zu jung.
Das 6.te Schuljahr habe ich dann ausgelassen. Aber schön war es nicht. Ich war immer die jüngste, es gab von einigen Neid und Missgunst (wurde aber nie ernsthaft gemobbt - bin einfach verstummt und wurde quasi unsichtbar) und auch die Lehrer waren nicht immer nett und haben viel erwartet.
Und was meine Freunde jetzt von ihren zur Schule gehenden Kindern erzählen, klingt vieles einfach nur grauenhaft.
Beruflich erlebe ich die "Fälle" (Jugendliche und junge Erwachsene), wo das System Schule schon meist früh versagt hat.
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@Vakuole es gibt so individualisierte Kinderbücher. Vl wäre das was?
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Also ich konnte vielleicht meinen Namen schreiben und bestimmt etwas zählen. Aber ich hatte vielleicht Max ne Ahnung wie man zählt, aber nicht was diese Zahlen eigentlich bedeuten.
Die Uhr hab ich in der ersten Klasse gelernt zu lesen.
Wir haben damals zuerst Schreibschrift gelernt, was dazu geführt hat, dass das mit dem Lesemöglichkeiten doch arg eingeschränkt haben, was ich immer ätzend fand und ich die Druckbuchstaben mir dann selber beigebracht habe (war ja dann nicht mehr so schwer am Ende).
Ich hab auch das Gefühl, dass bei uns damals in der 1-2 Klasse viel Wert auf "saubere Handschrift" gelegt worden ist (sauber nicht im Sinne von schön, sondern das man die Buchstaben korrekt angesetzt hat und "richtig" geschrieben hat"). Viel mehr als heute. Aber das kann vielleicht auch individuell je nach Lehrer sein.
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Die Uhr haben auch in der Ersten gelernt!
Hat mir gar nix gebracht, als ich mit 16 in den Norden gezogen bin.
"Was ist 'dreiviertel' "?
Lesen und Schreiben mochte ich schon immer gern und konnte es auch früh, gelangweilt habe ich mich aber in der Klasse nicht. Wir zwei, die schon lesen konnten, durften in der Ecke kleine Bücher lesen, während der Rest geübt hat . Das lag aber auf keinen Fall an meinen Eltern, das Interesse kam von mir selbst.
Und mit dem Sparschäler umgehen gehörte, wenn ich mich recht erinnere, bei uns zum Test im Kindergarten. Da haben wir einmal zusammen gekocht gegen Ende und dann jede:r musste alles mal kurz schnibbeln/schälen etc.
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Eltern-Frage!
Ich habe letztens in einer Sendung jemanden sagen hören, dass man seinen Kindern selbstverständlich mit drei Jahren beginnen würde, das Schreiben, Lesen und Rechnen beizubringen.
Der Mensch war ca in meinem Alter, irgendwas zwischen 35 und 45 und sagte, dass das zu seiner Kindheit ja noch absolut selbstverständlich war, dass die Kinder vor der Einschulung schreiben, lesen und das kleine 1x1 kennen würden.
Da bin ich aus allen Wolken gefallen. War das so?
Ich erinnere mich, dass an meinem ersten Schultag "Fu" an der Tafel stand und die Klassenlehrerin uns gefragt hat, ob wir die Buchstaben kennen würden. Maximal die mit älteren Geschwistern konnten die Buchstaben schon benennen.
Und beim Rechnen kam auch erst mal addieren und subtrahieren, Multiplikation erst in der 3. Klasse, glaube ich.
Ich konnte vor der Schule auch keine Uhr lesen.
War das bei euch anders?
Und wenn nicht, wieso lernen die Kinder das denn jetzt vor der Grundschule? Dafür ist die Grundschule doch da... ich bin verwirrt.
Lesen und Rechnen konnte ich nicht und ich kam mit 7 in die Schule, wie alle Kinder bei uns. Uhr lesen und Schnürsenkel binden konnten die Kinder früher aber schon vor der Schule.
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Man konnte seinen Namen schreiben. Das war's.
Und das reichte dicke.
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