Die DF-Bücherchallenge 2023

  • 7. Lies ein Buch, in dem der/die Protagonist*in im ähnlichen Alter (+-5 Jahre) ist wie du


    Simone Buchholz- Unsterblich sind nur die anderen, Note: 4,0



    Puh, ja. Schwieriges Buch. Die Geschichte ist an sich ganz nett und die Fantasy darin hat mich nicht gestört, im Gegenteil. Aber das Ganze war einfach unglaublich wirr, ohne roten Faden, ohne Gefühle. Das hat tatsächlich auch viel mit dem experimentellen Schreibstil zu tun, mit dem ich nicht zurecht kam. Das Buch ist original deutschsprachig, aber es las sich, als würde ich versuchen ein Buch in einer mir nur rudimentär bekannten Sprache zu lesen, so konfus war das, und manchmal verstand ich erst nach mehrfachem Lesen, was da eigentlich passierte. An keine der Figuren kam ich näher heran, etwas, was mir jedes Buch verleidet. Es war ein Roman der schrie: 'Da, schaut her, ich bin Schreibkünstlerin!'. Ich vergebe nur keine noch schlechtere Bewertung, weil ganz zu Anfang des Buches bei der Beschreibung der Umgebung einige sehr schöne, treffende Worte und Sätze gefunden wurden. Sonst bleibt als Eindruck ein Buch, in dem der Sinn der Handlung sich mir nicht erschlossen hat und es letzten Endes auf jeder Seite um Rauchen, Saufen und Vögeln geht. Für mich zu experimentell.

  • Kategorie 40. Lies ein Buch eines/einer Autor*in, der in mehreren Genres unterwegs ist

    Sebastian Fitzek: Der erste letzte Tag, Note 2

    Zeitgleich Monatsmotto Januar


    Die Beschreibung habe ich aus dem Internet geklaut, aber ich hätte es genau so formuliert :pfeif::


    Ein ungleiches Paar. Eine schicksalhafte Mitfahrgelegenheit. Ein Selbstversuch der besonderen Art.
    WAS GESCHIEHT, WENN ZWEI MENSCHEN EINEN TAG VERBRINGEN, ALS WÄRE ES IHR LETZTER?
    Ein Roadtrip voller Komik, Dramatik und unvorhersehbarer Abzweigungen von Deutschlands Bestsellerautor Nr. 1 Sebastian Fitzek - mit zwei skurrilen, ans Herz gehenden Hauptfiguren, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Livius Reimer macht sich auf den Weg von München nach Berlin, um seine Ehe zu retten. Als sein Flug gestrichen wird, muss er sich den einzig noch verfügbaren Mietwagen mit einer jungen Frau teilen, um die er sonst einen großen Bogen gemacht hätte. Zu schräg, zu laut, zu ungewöhnlich - mit ihrer unkonventionellen Sicht auf die Welt überfordert Lea von Armin Livius von der ersten Sekunde an. Bereits kurz nach der Abfahrt lässt Livius sich auf ein ungewöhnliches Gedankenexperiment von Lea ein - und weiß nicht, dass damit nicht nur ihr Roadtrip einen völlig neuen Verlauf nimmt, sondern sein ganzes Leben!


    Hat mir total gut gefallen, kurzweilig, zum schmunzeln und nachdenken, einfach nett…

    Und ganz ehrlich, bin ich etwas beruhigt, dass Fitzek auch solche Sachen schreiben kann, dann hab ich nicht mehr das Gefühl, dass der Typ ein totaler Psychopath sein muss…. |) :ugly:

  • 6. Lies ein Buch mit einer Landschaft auf dem Cover, auf dem keine Personen abgebildet sind (kleinere Gebäude sind ok):

    Ian Bray - Klippentod


    Hmh. Ein deutscher Autor, der unter britischem Pseudonym einen Krimi schreibt, der in Cornwall spielt.

    Die Kritiken rügen, dass die Geschichte überlade; ist und erzählerische Längen da sind. Das stört mich nicht, ich liebe z. B. Landschaftsbeschreibungen. Was mich stört, ist, dass die Charaktere blass und stereotyp bleiben und in ihrer Motivation nicht schlüssig bzw. überzeugend sind.


    7. Lies ein Buch, in dem der/die Protagonist*in im ähnlichen Alter (+-5 Jahre) ist wie du:

    Georges Simenon - Maigret und die Keller des Majestic


    Nochmal ein Krimi. Aus einer anderen Zeit, als die meisten Krimis noch kurz waren, die Fälle nicht übermäßig raffiniert und die Aufklärung mehr durch menschliche Schlussfolgerung als durch akribisch gesammelte Beweise passierte. Maigret ist zumindest in diesem Band eher angelehnt an die Hardboiled Detective Storys amerikanischer Tradition als an die englischen Krimis dieser Zeit, die mehr auf Charakter und Eigenarten bzw. Schrullen des Ermittlers aufbauten. Nicht ganz mein Ding, aber bei dieser Art Serie kann man aus nur einem Roman heraus wenig sagen. Muss mal schauen, ob ich das weiter verfolge.


    8. Lies ein Buch mit einem buchthematischen Wort im Titel (z.B. Bibliothek, lesen, Seiten, …):

    T. L. Huchu - Die Bibliothek von Edinburgh


    Eine interessante Idee fürs Setting, dystopische Fantasy in einem Edinburgh der Zukunft, in dem Geister anerkannterweise neben den Lebenden existieren und Rechte haben und eine riesige Kluft zwischen Arm und Reich herrscht.


    Die Geschichte st etwas unstrukturiert aufgebaut, weshalb ich anfangs auch motzig war mit dem Buch. Der Stil - Ich-Erzählung in Slang - hat mich genervt, weil die Protagonistin definitiv auch anders kann als Slang und seine Verwendung nicht logisch war. Sowas mag ich nicht. Hat sich im Verlauf der Geschichte geklärt, aber ich hätte es deswegen beinah zur Seite gelegt.


    Aber die Grundidee ist gut und jetzt will ich auch wissen, wie die Geschichte weitergeht, also werde ich mir den zweiten Band auch zulegen.


    9. Lies ein Buch, in der eine Gruppe (ab 3 Personen) im Fokus steht:

    David Edmonds - Die Ermordung des Professors Schlick


    Das erste Sachbuch in dieser Challenge. Edmonds beschreibt anhand seiner Protagonisten die Entstehung, Blüte und den Fall des „Wiener Kreises“, eine lose Vereinigung von Philosophen und der Philosophie nahestehenden Wissenschaftlern, die inspiriert von Russell, Mach und Wittgenstein eine moderne von der Metaphysik befreite Philosophie vertretet haben. Der Wiener Kreis gilt als Wiegestätte des logischen Positivismus (logischen Empirismus).


    Auf jeden Fall lohnenswerte Lektüre. Ich hätte mir auch hier etwas mehr Struktur gewünscht. Der Autor springt zwischen den Beschreibungen der handelnden Personen, ihrer Biographie und ihrer Theorien/Werke, der Arbeit des Kreises, der vertretenen Theorie, der Arbeit Einzelner miteinander, der Differenzen untereinander und mit Anderen und der gesellschaftlichen Entwicklung. Und ich stehe dem logischen Positivismus bei weitem kritischer gegenüber als der Autor, aber das war zu erwarten :smile:. Nichtsdestotrotz hochinteressant und empfehlenswert für jeden, der sich mit Europa in der Zeit zwischen den 2 Weltkriegen beschäftigen möchte.


    10. Lies ein Buch eines/einer Autor*in, der/die mit Nachnamen mit Mc… beginnt:

    Val McDermid - Rachegier


    Ich war anfangs sehr angetan von der Tony Hill/Carol Jordan Reihe. Sowohl von den Büchern als auch den Filmen. Hat sich dann im Verlauf sehr abgeschwächt. Val McDermid erzählt gut und schafft interessante Charaktere, aber es wiederholt sich viel. Und man hat das Gefühl, dass sie eine Challenge mit ihren Protagonisten am Laufen hat, in der es darum geht, wie oft sie ihnen mit Anlauf in die Weichteile treten muss, bis sie sich endlich nicht mehr unter ihre Feder trauen. Ist auch in diesem Band nicht anders. Da der Nächste schon erschienen ist, ist die Challenge offenkundig noch nicht abgeschlossen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!