Was, wenn man Tierarztrechnung nicht bezahlen kann?
- berlingruss
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Ausserdem wüsste ich ja im Normalfall, dass bei der Pflicht-KV im Monat dann diese Kosten mitgerechnet werden müssten. Gehen wir mal von den eben genannten 35 Euro im Monat aus, dann wäre klar: Hund kostet Futter und dazu die KV im Monat.
Dann kann ich mir ausrechnen, ob ich das habe jeden Monat.
Übrigens funktioniert Solidarität genau so: jeder trägt seinen Teil, aber die Härten federt die Gemeinschaft ab. Und da ist es erstmal wurscht, ob man die Notlage auch zum Teil selbst verschuldet hat. Menschen, die solidarisch sind, verstehen halt, dass viele Schultern einfach mehr tragen können als ein einzelner und dass jeder einzelne in eine Lage garaten kann, die ihn allein überfordert. Schade, dass das Solidaritätsprinzip heute teilweise so diskreditiert ist. Vieles, was heute selbstverständlich ist, wurde nur durch die Bereitschaft zur Solidarität erreicht.
Ich bin bereits solidarisch, indem ich eine freiwillige Krankenversicherung habe. Und es steht jedem frei, eine Krankenversicherung für seinen Hund abzuschließen und dadurch die Solidarität der anderen in Anspruch zu nehmen. Warum muss ich diejenigen, die keinen Bock drauf haben oder anderweitig ihre Finanzen geregelt haben, dazu zwingen, solidarisch das Hobby der anderen mitzufinanzieren?
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Hi
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Pflichtbeitrag zur Hunde-KV für alle wäre ja wenigstens ein guter Verwendungszweck für die ansonsten völlig überflüssige Hundesteuer.^^
Ansonsten bin ich aber auch dafür, dass der Staat sich raushält und zwar weitgehend auch aus allen anderen Aspekten der Hundehaltung. Es braucht im Grunde genommen nur das Tierschutzgesetz und das Strafgesetzbuch. Damit wäre eigentlich alles abgedeckt: Es ist sowieso jeder verpflichtet, sein krankes Tier behandeln zu lassen. Wie er/sie das finanziell bewerkstelligt, bleibt jedem selbst überlassen. Beschlagnahme aufgrund von Vernachlässigung/schlechter Haltung ist auch so möglich, dazu braucht es keine Pflichtversicherung. Und es braucht auch kein Hundegesetz mit Leinenpflicht und pi pa po, weil jeder Mensch (inklusive Hundehalter) auch ohne explizite Präventiv-Gesetze niemanden schädigen darf, auch ohne explizite Gesetze haftpflichtig ist, auch ohne spezifische Gesetze seinen Müll wegräumen muss, etc.
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Und es braucht auch kein Hundegesetz mit Leinenpflicht und pi pa po, weil jeder Mensch (inklusive Hundehalter) auch ohne explizite Präventiv-Gesetze niemanden schädigen darf, auch ohne explizite Gesetze haftpflichtig ist, auch ohne spezifische Gesetze seinen Müll wegräumen muss, etc.
Um auf so ein konkretes Gesetz (Verordnung...) verzichten zu können, sind leider zu viele Menschen zu dumm und/oder zu ignorant.
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Die Wurzeln dafür liegen aber woanders. Da helfen nicht immer mehr Gesetze und "Herumdoktorn" an Symptomen.
Es gibt ja beispielsweise auch kein "Alkoholgesetz", mit dem der Staat präventiv Schäden vorbeugen will, die aus verantwortungslosem Alkoholkonsum entstehen könnten (beispielsweise: Konsum nur in geschlossenen Räumen, um niemanden zu belästigen oder Vorlage eines negativen Schwangerschaftstests beim Besuch einer Bar ). Und dabei ist der Schaden für die Allgemeinheit auch nicht gerade gering. Muss man mit leben.
Es ist halt der Preis für Demokratie und Freiheit, dass nicht immer das dabei rauskommt, was jeder sich wünschen würde. Totale Kontrolle gibt es aber nicht und wäre mMn wohl auch das größere Übel.
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Meines auch!
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Und was genau willst du jetzt sagen, dass es Menschen gibt, die den Durchschnitt nicht erreichen?
Nein, dass der Durchschnitt nicht wirklich Durchschnitt ist und damit die Ausgangsbasis zur Diskussion verfälscht ist. Diskussionsfähiger Durchschnitt wäre eine Normalverteilung, das ist aber beim Gehalt nicht gegeben. Wenn du dir die Tabelle anguckst, sind 60% unter dem Durchschnittsgehalt, 46% sogar einen Tausender unter dem Durchschnittsgehalt. Die Hälfte der Bevölkerung wäre bei einer Diskussion über Finanzen, wo das Durchschnittsgehalt zu Grunde gelegt wird, überhaupt nicht in der Lage, das so auszuführen.
Der Median ist hier ein besserer Wert. Ich habe den aber gerade für das Einkommen nicht parat. Findet man aber sicher beim großen G.
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Schade, dass das Solidaritätsprinzip heute teilweise so diskreditiert ist.
Naja - wenn Solidarität so ausschaut, daß alle in die staatlichen Rententöpfe ihr Leben lang feste einzahlen, aber hinterher trotzdem keiner davon leben kann, dann fragt sich bestimmt so Mancher, was das für nen Sinn macht...... *gg Da kann ich Zweifel halt schon verstehen.
Und ich fühle mich nicht wirklich solidarisch mit Menschen, die sich todsterbenskranke Hunde (ich sag nur "Parvo"....) vom Vermehrer für n Appel und n Ei andrehen lassen, angesichts heutiger Informationsmöglichkeiten, und man selbst kauft zB beim seriösen Züchter für ein Vielfaches des Preises, um Krankheitskosten so weit es eben geht zu minimieren, und dann soll jemand für diese Menschen mitzahlen, obwohl sie die Möglichkeit hatten, sich zu informieren, es ihnen aber einfach egal war? Klar - passieren kann das jedem (und das sage ICH - meine Hunde sind bisher ALLE nicht vom seriösen Züchter!). Aber irgendwie kann ich den Widerstand da schon verstehen....
Mir ist klar, daß das in manchen Fällen am Tier rausgeht. Aber eine PflichtKV würde nur auf Eines hinauslaufen: Hinz und Kunz schafft sich nen Hund von egalwoher an, weil es gibt ja ne Krankenversicherung, die alle größeren Kosten zu tragen hat.... Dann überlegen die Leute doch erst Recht nimmer, wo sie den Hund her holen?
Ich denk halt, man kann und darf den Menschen nicht jegliche Verantwortung abnehmen für ihr Tier. Wenn jemand dem Tier notwendige Behandlungen verweigert, weil er kein Geld hat - jo, der kann HEUTE schon angezeigt werden, weil das tierschutzwidrig ist.
Ein ehem. Kollege von mir hat damals seine Katze verloren, weil sie vom Balkon gestürzt war und sich irgendwas gebrochen hatte. Er hat sie zum Doc gebracht und operieren lassen. Konnte dank Hungerlohn (nach längerer Zeit der Arbeitslosigkeit) damals die Rechnung nicht am Stück zahlen. Angebot zur Teilzahlung mit Vorlage des Arbeitsvertrages (!!) wurde vom Arzt nicht angenommen. Er mußte eine Verzichtserklärung unterzeichnen und hat die Katze nie wieder gesehen. Auch beim Tierheim hatte er nochmal nachgefragt, ob er die Kosten dort abstottern könnte (hat extra die Stundenzahl im Job erhöht dafür!), und die Katze wieder mitnehmen kann. Nö. Er sei nicht in der Lage, eine OP am Stück zu zahlen, also darf er keine Katze halten... Und das, obwohl er die Verantwortung tragen und das Geld abstottern wollte und mit Sicherheit auch gekonnt hätte. Das war schon hart.
Also: funktioniert doch schon heute, daß das Tier nicht leiden muß, wenn einer wenig Geld hat. Und wer ein Haustier holt, dem muß das eben bewußt sein, daß Kosten entstehen können, ist ja nicht so als wär das ein Staatsgeheimnis *gg Und es ist auch kein Geheimnis, daß man inzwischen in ner Tierklinik das Tier gar nicht mehr in die Hand kriegt, bevor nicht die Rechnung beglichen ist (oder halt der Kredit dafür bewiligt worden ist über BHS & Co.). Da muß halt jeder die eigenen Schlüsse draus ziehen.
Ich hatte für meine Hunde auch keine Krankenversicherung, als die operiert werden mußten (Frieda zB kam mit 8 Jahren erst zu mir, Faro mit 7 - da kriegste gar keine mehr! Zumindest nicht in zahlbar.). Zweimal bei Frieda ne OP, einmal bei Biene, einmal beim Kater Krankheit für über 2.000 €. Trotzdem hab ich es hinbekommen, auf eigene Verantwortung, das Geld zuverlässig zu zahlen, und das selbst mit dem Doc zu regeln, wie ich es machen kann. Und dank der zuverlässigen Zahlung hätte ich jederzeit wieder die Möglichkeit, das so zu machen, wenn es denn nötig wäre. Bei DIESER Praxis. War es gsd bisher nicht mehr *aufholzklopf..... ) Für einen Welpen würde ich heute jederzeit eine abschließen, wenn hier mal wieder einer landen sollte... Sicher ist sicher. Möchte nicht auf das Wohlwollen vom Doc angewiesen sein....
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Und ich fühle mich nicht wirklich solidarisch mit Menschen, die sich todsterbenskranke Hunde (ich sag nur "Parvo"....) vom Vermehrer für n Appel und n Ei andrehen lassen, angesichts heutiger Informationsmöglichkeiten, und man selbst kauft zB beim seriösen Züchter für ein Vielfaches des Preises, um Krankheitskosten so weit es eben geht zu minimieren, und dann soll jemand für diese Menschen mitzahlen, obwohl sie die Möglichkeit hatten, sich zu informieren, es ihnen aber einfach egal war?
Warum muss ich die medizinische Behandlung von Menschen mittragen, die alkoholisiert einen Unfall gebaut haben? Warum die Behandlung von Rauchern, deren Erkrankung durchs Rauchen ausgelöst wurden? Warum die Zahnbehandlung von jemanden, der nie Zähne putzt?
Das ist beim Solidaritätsprinzip halt so. Fair ist im Leben das wenigste. Manchmal hat man halt Pech. So wie jetzt halt die Tiere, die keine medizinische Versorgung erhalten.
Aber eine PflichtKV würde nur auf Eines hinauslaufen: Hinz und Kunz schafft sich nen Hund von egalwoher an, weil es gibt ja ne Krankenversicherung, die alle größeren Kosten zu tragen hat.... Dann überlegen die Leute doch erst Recht nimmer, wo sie den Hund her holen?
Das denke ich nicht.
Im Normalfall hat man den Wunsch nach einem gesunden Hund ja nicht primär wegen der TA-Kosten, sondern weil man nicht möchte, dass der Hund krank ist/Schmerzen hat/frühzeitig eingeschläfert werden muss. Also ich zumindest habe keinen Hund vom Züchter, weil ich TA-Kosten sparen wollte (was zudem eh nicht geklappt hat )
Solche Käufe geschehen überwiegend aus Unwissenheit - ja, auch wenn es zig Informationsmöglichkeiten gibt. Die wenigsten ziehen los und kaufen absichtlich und bewusst einen potentiell kranken Hund. Wem schon klar ist, dass ein Hund aus dubioser Quelle ein höheres gesundheitliches Risiko hat, dürfte außerdem ja auch schon einen Schritt weiter sein. Ich habe jetzt auch nicht den Eindruck, als wäre der überwiegende Großteil der generell angeschafften Hunde irgendwelche Kofferraum-Parvowelpen.
Natürlich gibt es ignorante Idioten. Aber um die geht es ja nicht primär.
Und, ich möchte noch einmal sagen: Es geht nicht darum, „Hinz und Kunz“ die Hundehaltung zu ermöglichen.
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Ich sehe hier keine Frage der Solidarität. Wie gesagt: Diese zu praktizieren steht jedem frei. Und Solidarität innerhalb einer privaten Interessensgemeinschaft (welche das hier auch immer sein mag) kann nicht gesetzlich verordnet werden. Ich sehe hier - abgesehen davon, dass ich es für unrealistisch halte - eine Frage dahingehend, wie tiefe staatliche Einschnitte in seine Entscheidungsfreiheit man sich wünscht. Und welches Maß an staatlich verordneter Ungleichbehandlung.
Das ist nicht Larifari, das ist ein Eingriff in Grundrechte. Dem Menschen soll bei Ausübung eines Hobbys auferlegt werden, eine Zwangsversicherung für dessen Ausübung abzuschließen. Nur fürs eigene - nicht existenzielle! - Risiko. Nicht, um das gesellschaftliche Risiko zu minimieren - das wird ja z. B. mit der Hundehalter- oder der KFZ-Haftpflicht durchaus schon gemacht (zu recht). Sondern wirklich nur für das eigene Risiko. Nicht mal die private Haftpflicht, die Fremdrisiken abdeckt, ist Pflicht. Das steht in keiner rechtlich irgendwie zu begründenden Verhältnismäßigkeit.
Es müsste zwangsläufig unterschieden werden zwischen Haus- und Nutztier. Dann wäre die Kluft bei der Bewertung von Leben nochmal größer als sie eh schon ist. Dann müsste auch bei Haustieren unterschieden werden, weil die Risiken und schlussendlich auch der „Ausfallswert“ unterschiedlich ist (und auch über den wird man diskutieren müssen, wenn man Risiken und Leistungen standardisiert für alle einbringen will).
Das Argument des Tierschutzes und Tierwohls ist wichtig. Aber liefert keine Begründung für eine allgemeine Versicherungspflicht. Denn diese müsste mit existenziellen Risiken begründet werden (wie z. B. bei Kranken-, Renten-, oder Arbeitslosenversicherung) und das ist bei Haustierhaltung nicht der Fall.
Begründung wäre hier also, dass der Staat unterstellt, dass Tierhalter sehr wahrscheinlich massenhaft der Verpflichtung zu artgerechten Versorgung ihrer Tiere nicht nachkommen und daher quasi per Gesetz dazu gezwungen werden müssen, Vorsorge zu betreiben, damit es nicht zu massenhaften Verstößen gegen das Tierschutzgesetz kommt. Dass also der Einzelne gezwungen werden muss, bei der Ausübung eines Hobbys verantwortungsbewusst beim Schutz seines Eigentums vorgehen muss.
Ich würde in keinem Staat leben wollen, der seine Bürger so betrachtet und behandelt.
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Warum muss ich die medizinische Behandlung von Menschen mittragen, die alkoholisiert einen Unfall gebaut haben? Warum die Behandlung von Rauchern, deren Erkrankung durchs Rauchen ausgelöst wurden? Warum die Zahnbehandlung von jemanden, der nie Zähne putzt?
Das ist beim Solidaritätsprinzip halt so. Fair ist im Leben das wenigste. Manchmal hat man halt Pech. So wie jetzt halt die Tiere, die keine medizinische Versorgung erhalten.
Weil wir Menschen sind. Ich kann mir nicht aussuchen, das Menschsein aufzugeben, wenn ich es mir nicht leisten kann (oder doch, kann ich, aber diese Lösung ist wohl eher wenig erstrebenswert...). Aber ich kann die Hundehaltung aufgeben, wenn es finanziell nicht geht.
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