Was, wenn man Tierarztrechnung nicht bezahlen kann?
- berlingruss
- Geschlossen
-
-
Ich glaube, dass ein Darlehen zur Deckung der Tierarztrechnung durch das Jobcenter in der Praxis nicht umsetzbar ist. Zum Einen haben fast alle Bürgergeldempfänger/innen bereits Darlehen, die sie abstottern müssen, für Elektrogeräte , zu große Wohnungen etc., zum Anderen muss ein Hund nicht nur einmal zum Tierarzt, sondern regelmäßig. Das wäre einerseits für die Behörde ein hoher Verwaltungsaufwand, und vom Bürgergeld bliebe zum Leben nicht mehr viel übrig.
Ein Hund ist Luxus, weil er Geld kostet. Wenn meine finanzielle Situation instabil wäre, würde ich mir kein Tier anschaffen, aus Angst, Futter und Tierarztrechnungen nicht bezahlen zu können. Nicht alles ist machbar.
Ein Darlehen ist ja kein Geldgeschenk. Und warten wir mal ab, wenn D in die Rezession rauscht, wie viele sicher geglaubte Lebensentwürfe mit Haustier sich in Luft auflösen. Dann werden viele Hunde ihren Besitzern Vorwürfe machen können, wie diese es nur wagen konnten, sich derlei Luxus in guten Tagen anzuschaffen.
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Fenjali Nein, ich sage nicht mit anderen Worten das, was Du mir in den Mund legen willst.
Ich sage, dass die Kassen aktuell einen Füllstand haben, der notwendige Ausgaben unmöglich werden lässt und dass ich vor diesem Hintergrund absolut kein Verständnis für diese Forderung habe.
Und nein, ich möchte auch nicht darüber diskutieren, ob der verabschiedete Haushalt sinnvoll ist.
Fakt ist, dass Leistungsempfänger solche Darlehen überwiegend gar nicht stemmen können. Sambo71 hat dazu ja schon etwas geschrieben. Erklär mir doch mal, wie das funktionieren soll?
Ca. die Hälfte meiner Schützlinge hat ein Darlehen für Mietkaution, Strom oder Konsumschulden. Wie bitte sollen die denn noch zusätzliche Tierarztkosten abstottern? Die kommen doch jetzt schon mit dem Geld nicht mehr hin, weil die Preise explodieren.
Hinzu kommt, dass die Ausgaben für Hundebesitzer ja eh schon deutlich höher sind, weil aus den Sozialleistungen noch zusäzlich Futter, Haftpflicht und Steuer bezahlt werden müssen. Das Budget, aus dem getilgt werden könnte, ist also noch geringer als bei einem Leistungsempfänger ohne Tier. Wie soll denn daraus noch irgendwas zusätzlich abbezahlt werden?
Total gewagter Vorschlag: Statt irgendwann ein Darlehen in Anspruch zu nehmen könnte man ja auch vor oder mit der Anschaffung eines Hundes Geld zur Seite legen. Und zwar in Höhe der Raten, die man später für ein Darlehen benötigen würde.
Aktuell sind 10.000 Euro Schonvermögen möglich, im letzten Jahr waren es 5.000. Davon bekommt man einen kranken Hund erst einmal versorgt. Ebenso hätte man das Geld, das man für die Tilgung benötigt, in eine KV stecken können, bevor die K***ke am Dampfen ist.
So, wie es ganz viele Menschen unabhängig von ihren Einnahmen machen, sobald sie sich ein Tier anschaffen.
-
Ich weiß nicht, haben das alle?
Ich beobachte zwei "Typen" von Leistungsempfängern: diejenigen, die es schaffen, trotz der geringen Bezüge zu sparen. Das sind regelmäßig Menschen, die in Einrichtungen/ Heimen leben und voll versorgt sind.
Und diejenigen, die es nicht schaffen.
Menschen mit eigener Wohnung, die eine Stromnachzahlung bekommen, eine neue Waschmaschine brauchen, eine Mietkaution brauchen.
Und ja, in dieser Gruppe sind es bei mir sehr viele, die mehr als ein Darlehen laufen haben.
-
Edit by Mod
-
Ich glaube, dass ein Darlehen zur Deckung der Tierarztrechnung durch das Jobcenter in der Praxis nicht umsetzbar ist. Zum Einen haben fast alle Bürgergeldempfänger/innen bereits Darlehen, die sie abstottern müssen, für Elektrogeräte , zu große Wohnungen etc., zum Anderen muss ein Hund nicht nur einmal zum Tierarzt, sondern regelmäßig. Das wäre einerseits für die Behörde ein hoher Verwaltungsaufwand, und vom Bürgergeld bliebe zum Leben nicht mehr viel übrig.
Ein Hund ist Luxus, weil er Geld kostet. Wenn meine finanzielle Situation instabil wäre, würde ich mir kein Tier anschaffen, aus Angst, Futter und Tierarztrechnungen nicht bezahlen zu können. Nicht alles ist machbar.
Ein Darlehen ist ja kein Geldgeschenk. Und warten wir mal ab, wenn D in die Rezession rauscht, wie viele sicher geglaubte Lebensentwürfe mit Haustier sich in Luft auflösen. Dann werden viele Hunde ihren Besitzern Vorwürfe machen können, wie diese es nur wagen konnten, sich derlei Luxus in guten Tagen anzuschaffen.
Meine Argumente gegen Darlehen zur Deckung von Tieraztkosten hast du offensichtlich nicht wahrgenommen. Die meisten Bürgergeldempfänger zahlen bereits verschiedene Darlehen ab! Wo ist das Ende der Fahnenstange? Und ja, es kommt vor, dass sich Lebensumstände ändern. Zum Glück gibt es immer mehr Tiertafeln, die zumindest beim Futter aushelfen. Wie sieht denn dein Lösungsvorschlag aus?
-
-
Markus Lanz hat mal in einer Sendung zu diesem Thema gesagt: "Wie weit sind wir als Gesellschaft eigentlich gekommen, wenn man einem Rentner sagt: Gib doch deinen Hund ab, wenn die Rente nicht reicht."
Da hat er mal Recht.
Ich gebe zu, davor habe ich auch Angst. Hab mein ganzes Leben voll gearbeitet, trotz Studium aber nie viel verdient, viel Befristungen gehabt. Meine Rente wird klein sein, und ein Vermögen habe ich auch nicht. Altersarm und hundelos - da wünsche ich mir fast schon, früh zu sterben. Im besten D aller Zeiten.
-
Meine Argumente gegen Darlehen zur Deckung von Tieraztkosten hast du offensichtlich nicht wahrgenommen. Die meisten Bürgergeldempfänger zahlen bereits verschiedene Darlehen ab! Wo ist das Ende der Fahnenstange? Und ja, es kommt vor, dass sich Lebensumstände ändern. Zum Glück gibt es immer mehr Tiertafeln, die zumindest beim Futter aushelfen. Wie sieht denn dein Lösungsvorschlag aus?
Ehmm, Einzelfallprüfung? Wie bei allen Darlehen.
-
anstatt sich mal zu überlegen, für welchen Luxus unsere Steuergelder mit vollen Händen zum Fenster herausgeworfen werden (neuer Bundestag, fürstliche Diätenerhöhungen, aufgeblähte Bürokratie,
Meine Kollegen und ich kämpfen gerade um den Luxus, aus öffentlichen Kassen so vergütet zu werden, dass wir unsere Büros nicht schließen müssen.
Und wenn Du mich fragst, ob ich dafür bin, dass aus leeren Staatskassen, aus denen ich aktuell teilweise gar kein Geld für meine Arbeit erhalte,
Ja offensichtlich läuft ja da massiv etwas schief, wenn du für umsonst arbeitest. In die Diskussion gehört das aber nicht.
-
Markus Lanz hat mal in einer Sendung zu diesem Thema gesagt: "Wie weit sind wir als Gesellschaft eigentlich gekommen, wenn man einem Rentner sagt: Gib doch deinen Hund ab, wenn die Rente nicht reicht."
Da hat er mal Recht.
Ich gebe zu, davor habe ich auch Angst. Hab mein ganzes Leben voll gearbeitet, trotz Studium aber nie viel verdient, viel Befristungen gehabt. Meine Rente wird klein sein, und ein Vermögen habe ich auch nicht. Altersarm und hundelos - da wünsche ich mir fast schon, früh zu sterben. Im besten D aller Zeiten.
Es gibt doch x Möglichkeiten Zeit mit einem Hund zu verbringen auch wenn das Geld nicht für einen eigenen reicht. Man muss nicht komplett auf einen Hund verzichten
Dog Sitter
Dog walker
Dog sharing
Helfer im TH
Usw
Es mag vielleicht etwas anders sein, aber die Tierliebe kann man so trotzdem ausleben
-
Sorry, die gegenseitige Beziehung zwischen meinem Hund und mir ist etwas tiefer gehend, als hin und wieder einen Hund ausführen. Das triftt mich jetzt etwas, solche "Vorschläge" zu bekommen.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!