Was, wenn man Tierarztrechnung nicht bezahlen kann?
- berlingruss
- Geschlossen
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In dem Moment, wo Du unter Bürgergeld fällst, haste wahrscheinlich auch kein Geld mehr, diese Versicherung zu bedienen - und schon fliegste raus.
Und wie willst Du dann ein Darlehen bedienen?
Genau das ist doch der Punkt.
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Hi
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Für viele wird es in der Zukunft nicht leichter werden.
Schnelle Hilfe für Tierbesitzer in Not ist rar, obwohl es schon viel Unterstützung gibt wie Tiertafeln, die im Einzelfall auch mal eine TA-Rechnung übernehmen, Tierheime/Tierschutzvereine geben auch mal was habe ich gelesen, crowd-funding bei aufschiebbaren Behandlungen, ehrenamtliche Tierärzte. Die Haustierärzte stunden eventuell auch.
Aber: Nichts davon ist gewiß und man muss sich wohl arg anstrengen.
Wenn es unglücklicherweise so weit gekommen ist, dass die Futterkosten den Etat übersteigen und der Hund/das Tier auch noch erkrankt und niemand einspringen kann oder will, dann wird es eng.
Ich finde nicht, dass die Versorgung von Haustieren eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. Das sollte schon privat bleiben.
Solidarität unter den Hundehaltern könnte noch verstärkt werden.
Ein Fond vielleicht mit Spendengeldern explizit zu diesem Zweck und für Tiere in der Region.
Ich denke da jetzt eher kleinstädtisch/ländlich und werfe das unausgegoren in den Raum.
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Ich finde nicht, dass die Versorgung von Haustieren eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. Das sollte schon privat bleiben.
Solidarität unter den Hundehaltern könnte noch verstärkt werden.
Ein Fond vielleicht mit Spendengeldern explizit zu diesem Zweck und für Tiere in der Region.
Ich denke da jetzt eher kleinstädtisch/ländlich und werfe das unausgegoren in den Raum.
So sehe ich das auch. Ein Hund ist nichts lebensnotwendiges sondern eine ganz persönliche Entscheidung. Ich finde es nicht richtig das in irgendeiner Form zu einer gesellschaftlichen Verpflichtung werden sollte Hundehalter finanziell zu unterstützen, auch nicht um zwei Ecken.
Allerdings fände ich es auch gut wenn die freiwillige Unterstützungsbereitschaft wächst. Wobei ich, bei aller Tierliebe, lieber anderweitig finanziell unterstütze.
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In der Regel fällt man ja nicht von jetzt auf gleich ins Bürgergeld. Da gibt's meistens noch etwas dazwischen. Zeit also Lösungen zu suchen wie man das Tier finanzieren kann.
Und auch im Bürgergeld gibt's die Möglichkeit etwas dazu zu verdienen. Man darf 100€ abzugsfrei behalten (darüber hinaus wird es angerechnet), allein dies würde für eine kv doch ausreichen.
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Ich halte es auch nicht für eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe TA-Kosten zu übernehmen.
Nur mal genauso unausgereift in den Raum gestellt: Stünde bei meinem TA ein Sparschwein, das für OPs/Behandlung von Tieren genutzt würde wenn der Halter nicht kann, das würde ich genauso füttern, wie ich regelmäßig Tierfutter kaufe und in die TH-Box lege wenn im Supermarkt oder bei Fressnapf eine steht.
(Liebe TÄ und Fachangestellte, bitte reißt mir nicht den Kopf runter von wg. Verwaltungsaufwand oder Vorwurf der Bereicherung oder Veruntreuung von Geldern...mir fiel nur gerade Italien ein wo es etwas Ähnliches mal gab für Espresso und Leute, die sich nichtmal den leisten konnten).
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Ich finde dieses Argument mit dem privaten Hobby und der persönlichen Entscheidung schwierig, weil unsere Gesellschaft so letztlich nicht funktioniert. Persönliche Interessen und Hobbys werden in großem Stil gesponsort und subventioniert. Allem voran Fußball (und da zwckts mich manchmal gewaltig, welche Summen für was ausgegeben werden). Aber das trifft auch auf andere kulturelle Angebote und Freizeitangebote zu. Wenn Hobbys nun nicht immer rein privat sind, was spricht im Grundsatz dagegen, auch Tierhaltung unter diesem Aspekt zu betrachten? Frankreich macht es bei den Tierarztkosten ja vor.
Ich finde auch das Moralverständnis schwierig, dass sich in solche Diskussionen so oft einschleicht. Meine persönliche Moral mal außen vor gelassen - die interessiert vermutlich eh niemanden außer mir - unsere Gesellschaft funktioniert unter Anderem auf der Basis von rücksichtsloser und Leid erzeugender Ausbeutung von Lebewesen zu wirtschaftlichen Zwecken. Kein Vorwurf, das ist einfach eine Tatsache. Ich finde irgendwie unlogisch, wenn sich der Anspruch an den Einzelnen umdreht, sobald das Lebewesen nicht auf dem Teller, sondern auf der Couch landet. Es befriedigt dort nicht weniger ein wichtiges, in manchen Fällen zentrales Bedürfnis. Und ist letztlich in unserem gesellschaftlichen Kontext nicht weniger ein Konsumgut. Halt Eins, das geliebt wird. Aber das ist ein ideologischer, kein logischer Unterschied.
Dass es dann dazu kommen kann, dass jemand in finanzieller Not nicht mehr das Vermögen hat, seinem geliebten Tier die bestmögliche Versorgung zukommen zu lassen, das ist traurig und schmerzhaft. Aber ich sehe es in unserem Kontext (abgesehen von den letztlich leidtragenden Tierärzten) nicht als nachvollziehbare Basis für eine moralische Verurteilung. Nicht so, wie wir leben und so lange dann der Schritt gegangen wird, den das Tierschutzgesetz vorsieht und das Tier, falls es leidet, eingeschläfert wird.
Wenn unser ideologisches Verständnis vom Wert eines geliebten Haustiers dieses Verständnis nicht zulässt, wenn es unserem gesellschaftlichem Wertekonsens widerspricht, dann wiederum fände ich es sogar sehr logisch, Haustierhaltung als allgemeines gesellschaftliches Interesse zu werten und entsprechend zu unterstützen, wo Not am Mann ist.
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Auch jenseits von Bürgergeldempfängern können Leute ernsthaft Probleme kriegen - nicht nur sind die Tierarztkosten für bestimmte Behandlungen gestiegen, es sind auch ganz andere Behandlungen möglich und üblich als noch vor 15 Jahren.
Klar, gab es auch damals schon Operationen in der Tiermedizin - aber im Bereich der Diagnostik? Wurden damals schon normale Familienhunde bei unklarerem Krankheitsbild ins MRT gesteckt?
Haben vor 25 Jahren wirklich viele Menschen 5.000 DM für die Behandlung des Familienhundes aufgebracht? Jetzt können 5.000 EUR recht fix passieren - und auch wenn die Einkünfte gestiegen sind, sind sie es nicht in dem Maß.
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Naja aber wo zieht man die Grenze?
Wie viele Darlehn soll man geben?
Hier die Kaution, da die Waschmaschine, die stromnachzahlung… wo sind wir da? Bei 1500, evtl 2000€? Dazu dann noch 4500€ für den Magendreher im Notdienst….
Und dann? Abbezahlt werden 10% vom regelbedarf. Das sind dann aktuell nicht ganz 50€/Monat….
6500€ Schulden, bei 50€ sind über 10 Jahre ….. Und was passiert in der Zeit? Kühlschrank kaputt? Die nächste hohe Stromrechnung?
Irgendwo muss man einfach auch mal sehen was ist zwingend notwendig ist und was privatvergnügen darstellt.
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Klar, gab es auch damals schon Operationen in der Tiermedizin - aber im Bereich der Diagnostik? Wurden damals schon normale Familienhunde bei unklarerem Krankheitsbild ins MRT gesteckt
Für mich persönlich haut eine Tierhaltung und längeres geringes Einkommen leider in der heutigen Zeit auch nicht mehr gut hin. Nicht mit der derzeitigen Preisentwicklung, den medizinischen Möglichkeiten (CT, MRT usw) und der vorherrschenden Moral einer angemessenen Tierhaltung. (Natürlich mehrstündige, komplizierte Op, statt einfach Bein ab oder gar Einschläferung)
Haben vor 25 Jahren wirklich viele Menschen 5.000 DM für die Behandlung des Familienhundes aufgebracht? Jetzt können 5.000 EUR recht fix passieren - und auch wenn die Einkünfte gestiegen sind, sind sie es nicht in dem Maß.
Das ist doch das Problem.
Wir hatten mal eine Hündin mit einer Hämometra, einer blutenden Gebärmutter.
Mit der bin ich vormittags zum Tierarzt, mittags wurde sie schon dort operiert.
Inclusive Nachsorge 500,- DM.
Wenn uns sowas heute leicht 5000,- Euro kosten könnte, weil zufällig Wochenende ist, dann hätten wir auch ein Problem.
Nicht, weil wir arm sind, sondern weil 5000,- Euro ziemlich viel Geld sind.
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Ich bin da sehr kritisch, denn wie soll dann verhindert werden das die „Gesellschaft“, die nunmal zu großen Teilen nix mit Hunden am Hut hat, private Tierhaltungskosten mittragen muss wenn Menschen die es sich eigentlich finanziell gar nicht leisten können dann Hunde holen. Eben mit der Gewissheit das andere für ihre private Entscheidung, einen Hund haben zu wollen, wenn notwendig die Kosten (mit)tragen?
Und deine Vergleiche verstehe ich nicht. Bei Fußball und Co. geht es ausschließlich um Menschen. Es sind keine Tiere involviert.
Ich interessiere mich nicht für Fußball aber sehr wohl für Tiere. Dennoch.. meine freiwilligen Spendengeldern fließen in die finanzielle Unterstützung von alten Menschen und Kindern - nicht in Tiere. Und würde man mich dazu zwingen wollen, wäre der Geldhahn sofort zu. Egal um welchen Topf es geht.
Kurz zum Verständnis, ich bin bei dem Thema eine gemeingesellschaftliche Verpflichtung daraus zu machen, Tierhaltern in Geldnot zu unterstützen.
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