Was, wenn man Tierarztrechnung nicht bezahlen kann?
- berlingruss
- Geschlossen
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Ein Hund bedeutet ja oft auch Teilhabe an der Gesellschaft. Manchmal ist die Unterhaltung im Hundepark der einzige soziale Kontakt den Menschen noch haben. Und das soll man ihnen wegnehmen weil …
…Arme Menschen nur existieren dürfen
…Arbeitende arme Menschen es teilweise genau so schwer haben
…
Ich denke man müsste das ganze System nochmal neu durchdenken. Und das nicht nur was Hunde und Arme Menschen betrifft.
Im Zuge der weiteren technischen Entwicklung wird es immer weniger Jobs geben. Gerade Jobs die mit wenig Bildung ausgeübt werden können wird es immer weniger geben. Künstliche Intelligenz wird auch anspruchsvollere Jobs schlucken…
Das wird zur Folge haben das es wenige sehr Reiche und sehr viele Arme bis sehr arme Menschen geben wird. Also werde da sehr viele Leute sein die nur noch existieren dürfen weil sie keine Arbeit haben. Die Frage ist ob das erstrebenswert ist…
Wenn nicht, müsste die Denkweise über in Armut geratende Menschen Grundlegend geändert werden.
Zur Zeit ist es ja zwischen den Zeilen oft ein selber schuld … diese gierigen Schmarotzer ( was nicht meiner Meinung entspricht)
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Hi
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Das ist doch das Problem.
Wir hatten mal eine Hündin mit einer Hämometra, einer blutenden Gebärmutter.
Mit der bin ich vormittags zum Tierarzt, mittags wurde sie schon dort operiert.
Inclusive Nachsorge 500,- DM.
Wenn uns sowas heute leicht 5000,- Euro kosten könnte, weil zufällig Wochenende ist, dann hätten wir auch ein Problem.
Nicht, weil wir arm sind, sondern weil 5000,- Euro ziemlich viel Geld sind.
Beim "Like" habe ich mich etwas schwer getan; es steht in dem Fall für "teile die Einschätzung" - nicht unbedingt für "gefällt mir".
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Ich bin auch nicht der Meinung, dass früher alles besser warTM - zum einen haute die Finanzierung von Tierarztpraxen teils überhaupt nicht hin, zum anderen wurde sicherlich auch mehr Schmerz akzeptiert und "vorschnell" eingeschläfert.
Aber wenn früher ein Viertel und jetzt ein Doppeltes Monatsgehalt für Tierarztnotfälle vorhanden sein muss, ist das schon ein sehr, sehr krasser Unterschied.
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Tierschutz ist ein gesamtgesellschaftlicher Aufgabenbereich
Wenn ich "zu armen Menschen " Hilfe verweigere
Verweigere ich sie doch eigentlich dem Tier
Am besten gehört private Tierhaltung generell verboten
Und schon haben wir eine Menge Ärger und Probleme
Aus der Welt geschafft
Ist gut fürs Klima, den sozialen Frieden und den Tierschutz
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Ich bin da sehr kritisch, denn wie soll dann verhindert werden das die „Gesellschaft“, die nunmal zu großen Teilen nix mit Hunden am Hut hat, private Tierhaltungskosten mittragen muss wenn Menschen die es sich eigentlich finanziell gar nicht leisten können dann Hunde holen. Eben mit der Gewissheit das andere für ihre private Entscheidung, einen Hund haben zu wollen, wenn notwendig die Kosten (mit)tragen?
Und deine Vergleiche verstehe ich nicht. Bei Fußball und Co. geht es ausschließlich um Menschen. Es sind keine Tiere involviert.
Ich interessiere mich nicht für Fußball aber sehr wohl für Tiere. Dennoch.. meine freiwilligen Spendengeldern fließen in die finanzielle Unterstützung von alten Menschen und Kindern - nicht in Tiere. Und würde man mich dazu zwingen wollen, wäre der Geldhahn sofort zu. Egal um welchen Topf es geht.
Kurz zum Verständnis, ich bin bei dem Thema eine gemeingesellschaftliche Verpflichtung daraus zu machen, Tierhaltern in Geldnot zu unterstützen.
Mir gings bei dem Vergleich mit Fußball darum, aufzuzeigen, dass private Hobbys und Interessen auch in anderen Bereichen umfangreich staatlich unterstützt werden und sehr viel Steuern dafür verwendet werden. Auch für Interessen, die nicht von allen geteilt werden. Im sportlichem Sektor, im kulturellen Sektor. Es ist eine der Aufgaben unseres Sozialstaats, auch Teilhabe an Aktivitäten zumindest zu vereinfachen, die Bildung, Lebensfreude, Bewegung, Gesundheit … fördern. Ergo sehe ich kein strukturelles Problem dabei, für die tierärztliche Versorgung von Haustieren von Menschen mit schwachem Einkommen staatliche Zuschüsse bereitzustellen (ich rede hier nicht von privaten Spenden, das ist nochmal ein anderes Thema). Das ist kein Gedanke, der unserem Staat vom Grundsatz fremd ist. Frankreich macht es ja vor.
Zu Deinem ersten Absatz: Da hast Du ein anderes a priori als ich. Das ist eine klassische Frage, wenn es um Leistungen zur Teilhabe geht: „Wie stelle ich sicher, dass es nicht Menschen gibt, die das missbrauchen?“ Für mich ist die Beantwortung dieser Frage nicht Voraussetzung dafür, eine entsprechende Leistung anzubieten. Zumal die realistische Antwort eh „gar nicht“ lauten müsste. Das ist nicht mein Ansatz.
Ich plädiere nicht mal unbedingt dafür, müsste das Thema dafür noch deutlich gründlicher durchdenken. Aber attraktiv finde ich den Gedanken durchaus.
Was ich aber - wie gesagt - einfach unlogisch finde: Wenn der Umgang mit Haustieren und ihre Versorgung als rein privates Problem definiert wird, woher kommt dann die Bereitschaft, Andere offensiv moralisch zu verurteilen, deren Standards und Ansprüche von den Eigenen abweichen, die aber nicht im Widerspruch zu unseren kulturellen Gepflogenheiten stehen? Warum ärgert man sich über Leute, deren Finanzierungsstrategie für die ärztliche Behandlung ihrer Tiere zum Teil auf Fundraising basiert? Wieso wird es von Teilen von Menschen als menschliches Versagen gewertet, wenn man die Kosten für eine tierärztliche Behandlung nicht aufbringen kann und das Tier verfrüht eingeschläfert werden muss (Tierärzte hier ausdrücklich ausgenommen, deren Ärger verstehe ich nur zu gut und der ist auch völlig legitim)? Wie gesagt, die Frage stellt sich mir vor dem Hintergrund einer Gesellschaft, die Tiere generell als Konsumgut be- und teils auch misshandelt.
Da klafft es für mich. Entweder ist es ein privates Thema, dann verstehe ich aber nicht, wieso über Ve4halten moralisch geurteilt wird, das weder deviant noch gesetzeswidrig und vor dem kulturellen Hintergrund auch echt nicht ungewöhnlich grausam oder gedankenlos ist. Oder dieses Thema trifft ganz zentral unseren gesellschaftlichen Wertekonsens (dann ist es zwar immer noch doppelbödig, dass Haustiere und Nutztiere unterschiedlich behandelt werden, aber seis drum. Kulturen machen solche Unterschiede, Ideologie ist Bestandteil jeder Kultur). Wenn es aber so ist, dann ist es doch kein rein privates Thema mehr? Sondern etwas, was der Steuerung bedarf. So klingt es hier im Forum ja auch mal öfter durch, bei verschiedenen Diskussionen
Und da das Recht auf freie Entfaltung und gleichberechtigte Teilhabe zu den Fundamenten unserer Kultur gehören, halte ich es hier für wünschenswerter, der Staat sponsert unter bestimmten Umständen Tierarztkosten (Regulationsmechanismen gegen Missbrauch würden da sicher mit einhergehen), als dass die Steuerung z. B. beim Recht auf Haustierhaltung eingreift.
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Sorry, die gegenseitige Beziehung zwischen meinem Hund und mir ist etwas tiefer gehend, als hin und wieder einen Hund ausführen. Das triftt mich jetzt etwas, solche "Vorschläge" zu bekommen.
Es gibt eine ganze Reihe von Tieren, bei denen ist absehbar, dass sie nicht vermittelt werden, sondern bei einer Pflegestelle "hängenbleiben", sofern sie passt. Kosten werden in der Regel anteilig oder sogar komplett getragen.
Manche Züchter geben ihre aus der Zucht ausgeschiedenen Rentner ab, bezahlen aber weiterhin den TA und/oder das Futter. Bei manchen Züchtern wohnen die Deckrüden in anderen Familien, werden aber vom Züchter finanziert.
Es gibt also durchaus Wege, Tiere zu halten und Tieren zu helfen, ebenso enge Bindungen aufzubauen und dennoch finanziell nicht allein dazustehen.
Bei Vereinen nachzufragen und Hilfe anzubieten lohnt sich - für den TS, für die Tiere und für die Menschen, die sich anderweitig kein Tier leisten könnten. Und selbst das Gassigehen, Spielen, stundenweise betreuen - ja, das ist nicht 24/7 mein Hund. Aber ich finde es schade, dass du das so abwertest und als Affront empfindest. Denn ob man stundenweise betreut und sich ausgiebig mit dem Vierbeiner beschäftigt, Gassirunden abnimmt oder im Urlaub aufpasst - für den Halter ist das eine emotionale, zeitliche und finanzielle Entlastung und für den Vierbeiner kann es eben so wie für einen selbst eine enorme Bereicherung sein.
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Tatsächlich finde ich es auch spannend, wieviel ‚Angst‘ vor dem System-Missbrauch besteht, wie krass wir versuchen zu kontrollieren, dass da auch bloß niemand Armes(!) einen Krümel mehr abbekommt, als wir ihm zugestehen.
Dabei sind das solche Kleckerbeträge, gesellschaftlich gesehen.
Denn die Systemausnutzung der wirklich Reichen, die Steuerhinterziehungen und -fluchten, kosten den Staat soviel mehr. Aber die Durchschnittsbürger arbeiten sich daran ab, wenn die Wohnung eines Bürgergeld-Empfängers nen Quadratmeter zu viel hat, oder wenn einer im ALG I ein paar Tage zu viel zelten geht, das müssen wir mit riesigen Bürokratien kontrollieren und verhindern, darüber ärgert man sich so sehr, dass Leistungskürzungen gemacht werden bei Leuten, die sich eh schon am Minimum bewegen.
Wenn aber diese Leute dann in „Sozialwohnungen“ leben, wo der Schimmel aus der Wand kommt, vom Amt/vom Steuerbezahler bezahlt, dann ist das irgendwie gottgegeben, da können manche Wohnungsgesellschaften tun, was sie wollen.
Wei die Fehltritte der Reichen nicht wichtig genug sind, solange es Oma Jutta gibt, die dumm genug war, die Inflation der 2020er nicht vorherzusehen und den 11jährigen Pauli jetzt nicht an einen der zahllosen gut betuchten Interessenten weiterzugeben, die auf den akut erkrankten Hund nur warten.
Man muss sich doch ab und an mal fragen, auf wen oder was man wirklich wütend sein will.
PS: Ich finde auch, dass man sich Tiere nur anschaffen sollte, wenn man sie bezahlen kann. Aber wie gesagt - wer in Not gerät, verdient in einem Sozialstaat Hilfe.
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Es gibt inzwischen etliche gerichtliche Entscheidungen zu diesem Thema.
Tenor: Es gibt kein Grundrecht auf die Haltung eines Hundes und die entstehenden Kosten sind dadurch zu vermeiden, dass man sich keinen Hund anschafft. Aus diesem Grund wurde auch das Budget für Tierfutter aus den Sozialleistungen gestrichten und es werden keine laufenden/ aufgelaufenen Kosten übernommen.
Das kann man nun finden, wie man will, aber muss sich eben auch die Konsequenzen vor Augen halten: Schaffe ich mir in einer Situation, in der ich Sozialleistungen beziehe, einen Hund an, sind die Kosten nicht über diese Leistungen gedeckt. Nicht einmal das Hundefutter ist abgedeckt. Wird der Hund krank und habe ich es nicht geschafft, Rücklagen aufzubauen, kann ich die Tierarztkosten nicht finanzieren.
Werde ich arbeitslos/ krank, habe einen Hund und habe ich nicht vorgesorgt, sind die Kosten für den Hund (s.o.) nicht abgedeckt.
Die staatliche Hilfe besteht darin, dass der Hund über ein Tierheim ärztlich versorgt wird. Dann ist der Hund aber auch weg und wird neu vermittelt.
Der Staat hilft in diesem Falle dem Hund und nicht dem Halter, der sich die Grundversorgung des Hundes nicht leisten kann.
Klar kann man nun mitten in einer Debatte, in der Tag für Tag in den Medien Thema ist, dass das aktuelle Niveau des Sozialstaates so nicht mehr aufrecht erhalten werden kann, darauf setzen, dass die Leistungen doch noch individuell ausgeweitet werden. Die Chance dafür, dass das passieren wird, kann sich aber jeder an fünf Fingern ausrechnen.
So hart und so schlimm das unbenommen im Einzelfall ist muss man sich eben klar machen, dass die Entscheidung, sich einen Hund anzuschaffen, ohne eigenständig für eine finanzielle Absicherung zu sorgen, im Falle von Krankheit oder Alter des Tieres bedeutet, dass man ihn nicht mehr angemessen versorgen kann.
Hier wird jedem gepredigt, dass er sich vor der Anschaffung eines Hundes sehr sorgsam die Konsequenzen überlegen soll. Von der Rassewahl bis hin zur Betreuung. Und so bitter das ist: der finanzielle Aspekt gehört eben auch dazu.
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Ich finde es sehr befremdlich nach staatlicher Unterstützung finanzieller Hilfen für ein Hobby - das ist ein Hund oder auch ein anderes Tier - zu rufen. Der Staat soll es mal wieder richten!
Immer wenn es darum geht, Geld zu erhalten soll der Staat - das sind ja alle wir - für den Einzelnen aufkommen.
Reglementiert der Staat, wird lauthals losgeschrieen, fordert der Staat Hilfe ein, kommt das große Maulen. Aus dem Topf rausholen, aber selbst nichts reinstecken wollen.
In erster Linie ist doch die direkte Familie gefragt. Im Notfall muss man dort Bittsteller werden. Die Familie sollte so was auffangen können.
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Danke @Juno2013 013 für deinen klaren sachlichen Post.
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Ich finde es sehr befremdlich nach staatlicher Unterstützung finanzieller Hilfen für ein Hobby - das ist ein Hund oder auch ein anderes Tier - zu rufen. Der Staat soll es mal wieder richten!
Ich will das Beispiel von Phonhaus diesbezüglich noch einmal anführen.
Ich finde Fußball vollkommen überflüssig. Wenn im Großaufgebot die Polizei wöchentlich zwei Gruppen Fußballfans davon abhält, sich in Stadionnähe in einer Großstadt gegenseitig die Köpfe einzuhauen, zahle ich das als Steuerzahlerin auch mit.
Hier handelt es sich ebenfalls um ein Hobby einer Gruppe von Menschen, das ich absolut nicht teile.
Edit: Damit behaupte ich nicht, dass für mich die Lösung "Staat zahlt Tierarztkosten" auf der Hand liegt. Nur halte ich es für zu kurz gedacht, den Gedanken, inwiefern Hundehaltung mehr als nur reine Privatsache ist, komplett von der Hand zu weisen. So viele Tierarztkosten wie ein durchschnittlicher Polizeieinsatz beim Fußball kostet kann der Pudel meiner Nachbarin in Rente gar nicht produzieren.
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