Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 12

    Heute mal ein etwas längerer Text von mir. Wir üben gerade Sozialkontakt und Freilauf mit anderen Hunden. Vielleicht hat jemand von Euch einen Tipp für uns: Wie übt ihr das Abrufen aus dem Hundekontakt oder einen Abbruch vor dem Hundekontakt?


    Ich habe im ersten Schritt mit ihm geübt nur auf meine Freigabe in den Kontakt zu gehen. Das kann man ja gut mit Schleppleine absichern und auch durchsetzen. Ich möchte aber wegen der Verletzungsgefahr nicht, dass er mit Schleppleine mit anderen Hunden flitzt und leine ihn dann ab, bevor ich ihn freigebe. Das kann dann total unproblematisch sein: Beide Hunde begrüßen sich, und gehen weiter ihrer Wege, wenn kein Interesse besteht oder wir gehen zusammen weiter/schnüffeln/spielen etc. Wenn dann kurze Interaktionspausen sind, kann ich Balu unproblematisch abrufen und anleinen oder einfach in eine andere Richtung weitergehen und er kommt hinterher.

    Aber wie macht ihr es aus der laufenden Interaktion? Zum Beispiel bei Hunden die sich nach dem Erstkontakt nicht so ganz grün sind und gegenseitig imponieren, oder Spielpartner, die von Ihrer Art zu spielen nicht zusammen passen, oder ein Rennspiel das kippt etc?

    Habe mir gedacht, ich schaue mal hier im Thread nach ähnlichen Problemchen, wie wir sie derzeit mit dem Pubertier haben... dann 1120 Seiten :flushed_face: da suche ich wahrscheinlich etwas länge und fühle mich wegen der vielen Infos dann möglicherweise so: :exploding_head:

    Auf die Gefahr hin, dass das bestimmt schon 35428 mal angesprochen wurde und sich Iwo in einen der anderen bis in diesem Teil dieses Threads befindet....

    Mein zauberhaftes Mädchen, jetzt 9 Monate alt, ist seit rund 2 - 3 Monaten teilweise echt zum abgewöhnen :face_with_steam_from_nose:

    Ich bin mir 100% sicher, dass ich mit ihr ab 10. Woche in der Welpenschule war, mich umfassend, abwechslungsreich und altersgemäß mit ihr beschäftigt habe, bzw. sie sich entsprechend beschäftigen durfte und konnte, sie ein festes Rudel mit souveränen Alttieren um sich hatte und hat, sie andere Hunde und Menschen kennengelernt hat, sie regelmäßig im Auto mit gefahren ist und Stadt - Land - Fluss kennengelernt hat, Schlafplatz, Ruhe, etc...


    Neuerdings, oder besser, immer mal wieder, ist Autofahren SCHRECKLICH, fremde Menschen würde sie gerne anpöbeln, fremde Hunde, bzw. Gelegenheitskontakte würden gefressen werden, einen 4 Monate alten Welpen hat sie sich gepackt dem die Haut verletzt, zwar oberflächlich, aber darum gehts nicht, sie hat ihn verletzt.


    Natürlich könnte man es als nachlässig bezeichnen, dass ich zu spät, nicht vorausschauend genug und vor allem langsam reagiert habe und dass der Welpen - Besi sein Baby einfach so rum stromern lies, der auf meine zuhielt, die nun bei mir angeleint war und so gar nix unternommen hat, das Welpentier zurück zu holen. Himmel waren die beiden schnell :face_screaming_in_fear: dem Welpen ist aber Gott sei Dank nix Schlimmeres passiert und ich bin froh, dass ich meiner schon im Welpenalter den Maulkorb auftrainiert habe, und nun weiß, sie trägt ihn nicht mehr nur beim Spazierengehen (Giftköder), sondern auch überall anderswo.


    Trotzdem blöd :pouting_face:

    Punkt: "Was zum Geier habe ich alles falsch gemacht?" erreicht :face_with_rolling_eyes:


    Und ich möchte jetzt vorrangig hören: "Haha, Mädchen = Pubertät => zum Abgewöhnen, willkommen im Club!"


    Und wenn nicht... ich bin offen für alles :upside_down_face:

    Zitat von Laek

    Und ich möchte jetzt vorrangig hören: "Haha, Mädchen = Pubertät => zum Abgewöhnen, willkommen im Club!"

    Also meine (begrenzten) Erfahrungen sagen mir: die Grundeigenschaften dahinter (bspw Artgenossen nicht so toll finden, Bereitschaft das auch mit Aggression zu klären) werden nicht mit der Pubertät wieder verschwinden, sondern sich eher verfestigen. Aber die Ansprechbarkeit und die für Dich verfügbare Konzentration werden wieder besser.


    Ich denke, ich würde da bei eigener Unsicherheit mal mit Einzeltrainings dran gehen, um herauszufinden, was Du momentan von ihr verlangen kannst und welche Situationen Du vielleicht lieber meidest, bis sie in ne bessere Phase kommt.


    Oh und was ich in den richtig ekligen Phasen hilfreich fand: ein Hobby mit dem Hund, was ohne Druck Spaß macht, Tricksen im Wohnzimmer oder so.

    Zitat von Laek

    Neuerdings, oder besser, immer mal wieder, ist Autofahren SCHRECKLICH, fremde Menschen würde sie gerne anpöbeln, fremde Hunde, bzw. Gelegenheitskontakte würden gefressen werden, einen 4 Monate alten Welpen hat sie sich gepackt dem die Haut verletzt, zwar oberflächlich, aber darum gehts nicht, sie hat ihn verletzt.

    Tut mir leid, aber das ist nicht die Pubertät, sondern klingt eher nach rassetypischen Eigenschaften. Was hast du denn für eine Rasse?


    Das gute ist, dass sich sowas unter Gehorsam stellen lässt. Wirklich stören tun diese Eigenschaften nur, wenn man darauf angewiesen ist, dass der Hund Everybodys Darling ist. Ansonsten würde ich es locker sehen und weitermachen bei der Erziehung, ggf. Ein paar Stellschrauben nochmal anpassen.


    Und nein, ich will den Hund nicht schlecht machen! Ich hab ein Herz für Ziegen und mag garstige Hündinnen am liebsten.

    Laekenois, oder?


    Naja bei den Belgiern isses jetzt nicht ungewöhnlich dass die irgendwann fremde Menschen oder Hunde eher verzichtbar finden.


    Anderer Aspekt : Kann es sein dass sich langsam die erste Läufigkeit nähert?

    Meine Hündin ( wenn auch sie ein Schnauzer ist, aber da isses ja auch nix Ungewöhnliches) bspw fing so gegen Geschlechtsreife an neben Menschen auch Hunde doof zu finden.


    Ich würde mich tendenziell also auch eher drauf einstellen dass sie grad feststellt dass Menschen und Hunde wenn fremd eher doof sind.

    Aber das wird mit Training und Erwachsener werden handelbarer.

    Nicht im Entferntesten habe ich daraus etwas Schlechtmachendes verstanden! Im Gegenteil.

    Alleine, zu hören, dass ich evtl doch nicht voll versagt habe (sondern vllt nur ein bisschen), ist schon wohltuend :upside_down_face:

    Rassespezifisch... durchaus sehr möglich :thinking_face:

    Gehorsam, wo du das so schreibst und ich das lese, mit ihrem "sonstigen" (?) Gehorsam bin ich absolut zufrieden (tatsächlich wurden wir schon gelobt dafür :smiling_face: )

    Memo an mich selbst: Guck auch mal auf das, was ihr alles schon könnt..

    Und nein, Everybodys Darling bitte nicht notwendig.


    Ein Herz für Ziegen und garstige Hündinnen :rolling_on_the_floor_laughing:

    Yes, a Laeken. Ist nicht so, dass ich mich vorher nicht intensiv informiert habe und da völlig naiv rein gestolpert bin oder so :thinking_face: Ist in "Real Life" nur gefühlt anders als erlesen/ gesprochen und "fremd" erlebt, vermutlich :thinking_face:

    Das ist doch schon mal super.

    Nein, man hat natürlich nicht versagt, nur, weil ein Hund diese Verhaltensweisen zeigt. Ein Laeken bringt das ja durchaus mit.


    Gehorsam vor allem in den Kontext, dass du einen Außenreiz hast, der ihr nicht unwichtig ist. Auch ein Hund der Fremde doof findet, kann lernen, dass man das manchmal trotzdem erdulden muss. Tierarztbesuche sind so ein Beispiel. Im Hundesport zum Beispiel kannst du den Verkehrsteil oder die Gruppe ja auch nicht abwählen, nur, weil der Hund das weniger leiden mag. Sie dürfen schon lernen, dass sie sich trotzdem benehmen müssen.

    Was nichts heißt, dass man nun damit anfangen muss, dass jeder den Hund anfässt, bedrängt und sowas. Genauso ist es gut, dass du direkt zum Maulkorb greifst. Top! Sicherheit geht vor, die können natürlich trotzdem lernen, dass man andere Hunde auch mal ertragen muss und nicht gleich freidrehen darf, weil man wen doof findet.

    Also ein Malinois in rauhaarig oder? Alle Eigenschaften des Malinois aber rassespezifisch vorhanden bzw. gleich? Sorry, ich weiß nicht ob es nur das Fell betrifft oder auch die Rasseeigenschaften.


    Na dann würde ich es tatsächlich unter, Rasse ist halt nicht auf Artgenossenverträglichkeit selektiert und diese Nichtverträglichkeit kann in geringer bis epischer Ausprägung vorhanden sein, ablegen. Da hast Du nix falsch gemacht im klassischen Sinne.


    Dazu ist sie hormonell bissl durcheinander durch Pubertät plus sich evtl. anbahnende Läufigkeit = Du tust gut daran sie enger zu führen und managen, aber mit verständnisvollen Blick auf diese besondere Phase die deine Hündin gerade durchläuft.


    Über Gehorsam kann man bei Schäfertieren unheimlich viel regulieren finde ich. Soll sie Artgenossen ruhig blöd finden, aber akzeptieren das diese eine Lebensberechtigung haben und deren Unversehrtheit nicht zur Diskussion stehen 😃


    finde ich super, das sie den MK gewöhnt ist und es auch für dich selbstverständlich zu sein scheint das sie diesen auch trägt.

    Laek je nachdem aus welcher Verpaarung sie kommt und wie viel anderes als laekenois bei ihr durchschlägt ist das halt ausgeprägter was du beschreibst.

    Muss man halt genau hinschauen, ich kenn leider in D auch sehr viele nicht stabile Hunde dieser Rasse die eher unsicher sind und deren Verhalten daraus resultiert im Ursprung. Dazu dann mehr oder weniger viel hau drauf Genetik ist dann doof. Muss man dran bleiben.

    Aber ja, einfach garstig gibt es auch genug xD

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