Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 12

  • Fuer mich trifft das in erster Linie auf Welpen zu. Die sind mEn mit dem Alltag genug beschaeftigt und brauchen nicht noch zusaetzlich gezielte Auslastung.

    Je aelter die werden, desto mehr verschiebt sich der Fokus hier von Alltag zu rasse- und hundgerechter Auslastung. Alltag findet natuerlich weiterhin statt, ist fuer meine Hunde aber meist nichts was sie auslastet. Entweder es ist ihnen egal oder es macht sie auf Dauer fertig (Amica in der Stadt z.B. oder alle meine Hunde wenn wir bei meiner Oma waren). Mit fertig meine ich nicht zufrieden entspannt, sondern wirklich fertig.

  • Es kommt halt auch einfach 1. auf den Alltag und 2. auf die Rasse an, denke ich :ka: Ja, meine Pudeline kann ich mit unserem Alltag wunderbar auslasten: 1-3 Stunden täglich frei streifen durch die Natur (am Wochenende manchmal mehr) und dabei „Hundedinge“ tun können, Toben mit Lilly, zwischendrin ein paar zusammen erarbeitete Tricks und Übungen, ein paar Spielrunden draußen oder drinnen und viel Kuscheln. Ein paar Konzentrationsspiele fürs Hirn und viel Zuwendung. Ruhe Halten während dem HO und Akzeptanz, dass Frauchen beim Häkeln oder Basteln auch mal bei der abendlichen Couchzeit Finger und Kopf bei was Anderem hat als beim Hund.


    Damit ist sie rundherum ausgeglichen und zufrieden. Aber sie ist eben auch keine auf eine bestimmte Arbeit selektierte Spezialistin, sondern eine freundliche Allrounderin.

  • Und zahlreiche andere Trainer sind anderer Ansicht :ka:

    Eben. Das ist ja das Verzwickte. Es gibt Trainer, die der Meinung sind, rassegerechte Beschäftigung ist gar nicht möglich (da zB kein Vieh vorhanden) und die Haltung von Rasse XY in Privathand sollte daher generell überdacht werden, andere sagen, man sollte eine dem ursprünglichen Einsatzzweck ähnliche Beschäftigung finden, und wieder andere sagen, durch die heutige Art der Hundehaltung haben gerade die reizoffenen Hunde mit dem normalen Alltag sowieso schon genug zu tun und rassegerechte Beschäftigung ist daher gar nicht nötig.

    :ugly:

    Zitat

    Ich glaube man muss da einfach schauen, was für sich selbst und eben vor allem auch den Hund am besten funktioniert.

    Genau

  • Damit ist sie rundherum ausgeglichen und zufrieden. Aber sie ist eben auch keine auf eine bestimmte Arbeit selektierte Spezialistin, sondern eine freundliche Allrounderin.

    Haette ich einen Allrounder, waere das Programm wohl aehnlich wie bei dir.

    Habe ich aber Fachidioten (das sind Spezialisten fuer mich), noch dazu aus einer entsprechenden Zucht, muss ich mich mAn als HH anpassen. An diesen Fachidioten, an seine Staerken UND auch/besonders an seine Schwaechen, ich muss seine Grenzen annehmen, usw.

    Und fuer viele dieser Fachidioten sind eben Dinge wie zum bummeln mitkommen, mit ins Restaurant, am Hundepartystrand sein, etc. unfassbar schwierig und machen sie auf Dauer eben kaputt. Weil es nicht das Zuchtziel ist mit sowas (dauerhaft) umgehen zu koennen.

  • Das meinte ich damit :smile: Ich finde eine ganze Menge klassischer Arbeitsrassen toll. Aber so lange ich nicht bereit bin, genau diese Arbeit zu leisten, werde ich mir keinen Hund dieser Rassen zulegen. Deshalb wird hier nie ein ausgewiesener Jagd- oder Hütespezialist einziehen, auch wenn ich diese Rassen noch so liebe.


    Die Altdeutschen, die ich bisher kennengelernt habe, waren bei fehlender rassegerechter Arbeit nicht nur schnell überreizt, sondern auch sehr schnell sehr ungemütlich und hatten den Hang, sich recht zwanghaft auf ausgewählte Dinge zu fixieren. So einen Hund wollte ich nicht ohne strukturierten Alltag und entsprechende Auslastung führen.


    Edit: Natürlich kann es einem bei jedem Hund passieren, dass der auf einmal ein ganz bestimmtes Bedürfnis zeigt, auch beim Allrounder. Und auch dann müsste ich den Hintern hochkriegen und dem Genüge tun. Aber die Wahrscheinlichkeit ist nicht so groß.

  • Ich hab sowas ja hier. Wobei ich nicht weiss, ob der reinrassig ist und aus was fuer einer Zucht er kommt, etc.


    Der Hund ist eine Katastrophe. Ohne Witz. Im Kopf ist da irgendwas nicht richtig (das meine ich wirklich so) und ich hab lieber 10 Malis als einen solchen Hund.. Den kann man aber glaub auch gar nicht rassegerecht auslasten wenn ich ihn mir so ansehe..

  • Aber so erklären sich möglicherweise entsprechende Trainerstimmen? Ich bin in der „Trainerszene“ nicht firm, ich gucke auch keine entsprechenden Shows. Aber wer es eher mit den klassischen Begleitern zu tun hat, für den mag das Konzept „Auslastung per Alltag“ ggf. stimmig sein (wobei ich hoffe, dass der Alltag dann ein bisserl mehr bietet als Leinenrunden und Hundepark). Er sollte dann halt nur schon so weit differenzieren, dass nicht jeder Hund für jeden Alltag gemacht ist. Und dass er ggf. auch nicht jeden Hundetyp trainieren kann.

  • Ich habe eher das Gefühl das Argument ist, dass gerade und vor allem für reizoffene Hunde Alltag ausreichend ist und alles andere sie nur noch mehr stresst.

  • wer es eher mit den klassischen Begleitern zu tun hat, für den mag das Konzept „Auslastung per Alltag“ ggf. stimmig sein

    Hier (im Ausgangsbeitrag zu der Diskussion) ging es ja aber gar nicht so sehr um Auslastung durch einen schönen Alltag, sondern durch "der hat mit dem Alltag genug zu tun" iSv viele Situationen sind schwierig/fordernd/frustrierend und es gibt viel Trainingsbedarf, damit der Alltag zu bewältigen ist. Und da habe ich tatsächlich noch nie einen Hund kennengelernt, für den das dauerhaft eine sinnvolle alleinige Auslastung ist.

  • Ok. Das wäre traurig, wenn die Arbeit mit Hund ausschließlich nur aus „Aushalten und Dulden lernen“ bestünde, da haben ja weder Hund noch Halter irgendwie Spaß mit.


    Beim total zwangsgestörtem neurotischem Hund in der Anfangszeit vom Training, da mag es erstmal nicht anders gehen. Aber gerade beim Junghund soll doch bitte der Spaß nicht zu kurz kommen.


    Ich lese nochmal nach :smile:

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