Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 12
- Murmelchen
- Geschlossen
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Ich habe eher das Gefühl das Argument ist, dass gerade und vor allem für reizoffene Hunde Alltag ausreichend ist und alles andere sie nur noch mehr stresst.
So kommt es mir auch vor.
Was einfach auch absolut schlüssig ist, aber trotzdem nicht richtig. Die Anforderungen an einen Begleithund haben sich in den letzten Jahrzehnten so massiv gesteigert, ein Hund soll möglichst nie alleine bleiben, sondern überall dabei sein, darf nicht bellen, nicht knurren, beißen etc.
Das ist für jeden echten Begleithund eine Menge Arbeit, und ein fast unmögliches Ziel für Spezialisten. Mich stört es massiv, dass einige Trainer sagen, dass alles trainiert und geübt werden kann, auch wenn es länger dauert. Und damit werden weiter teure Einzelstunden eingekauft und zu Tode trainiert, anstatt einzusehen, dass es Dinge gibt, die bestimmte Hundetypen nie leisten können.
Und gleichzeitig wird all das ignoriert, wofür der Hund seit Jahrzehnten bis Jahrhunderten gezüchtet wurde.
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Ich finde auch, man muss sich halt überlegen, wo man gegen die Genetik antrainiert, also den Hund schlicht über Gehorsam regelt, und wo man den Hund halt auch einfach mal machen lässt..
So für mehr Realität: ich habe grade ziemlich „dynamisch“ Sachen ausgepackt, mit viel knistern, anderen spannenden Geräuschen, bin mehrmals durch die ganze Wohnung gelaufen und so weiter..
Da hatte ich dann auch recht schnell zwei Begleiter, die mich mehr oder weniger tatkräftig unterstützt haben, während Mia einfach auf ihrer Decke geblieben ist..
Klar kann ich Ares und Kalle auf ihre Decken schicken und da festhalten.. Aber warum? Also was ist so schlimm dran, wenn sie sich das einfach anschauen?
Kaum sitze ich jetzt wieder auf der Couch, haben sich beide auch wieder zusammen gerollt und dösen..
Es ist für die beiden halt doch sehr reizoffenen Hunde halt einfach von ihrer Genetik her logischer, sich das mal anzuschauen, was da so passiert..
Deswegen ist es für die beiden halt auch umgekehrt wichtig, dass sie Auszeiten, auch im Sinne von alleine bleiben, haben, damit sie sich so richtig runter fahren können.
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Fakt ist aber: Ich kann meine Umwelt nicht ändern. Und die Umwelt ist nicht wirklich das Problem. Sie ist es nur, wenn ich und mein Hund damit nicht umgehen können.
Das finde ich einen total wichtigen Satz. Und ich habe lange gebraucht mich selbst dahingehend zu erziehen. Emil war als Junghund und auch noch darüber hinaus eine echte Katastrophe. Und kam uns wer entgegen, hab ich schon Schnappatmung bekommen. Irgendwann hab ich es für mich und meinen Kopf umgedreht. Sprich, "Oh super da kommt jemand, Gelegenheit zum Üben". Und das allein hilft schon. Denn gerade reizoffene und sensible Hunde bekommen ja so genau mit, wie das andere Ende der Leine einen sich nähernden Trigger wertet. Und da muss ich mich nicht wundern, wenn der Hund austickt.
Ist der Hund reizoffen und reaktiv, ist er das eben. Das kann man dann nur kontrollieren und nicht wegerziehen.
Finde ich auch total wichtig. Ich muss meine Hunde so akzeptieren und führen, wie sie nun einmal sind. Emil und Lucifer sind beide reizoffen und zumindest bei Emil kann ich ein Abdrehen schlicht verbieten und das klappt auch, er fährt sich auch ein Stück weit wieder runter, aber es ist anstrengend. Für ihn und für mich auch. Aber er hat einfach gelernt es auszuhalten. Lucifer noch nicht wirklich. Wenn zu viele Reize da sind kommt irgendwann der Punkt, wo er es halt nicht mehr aushält und jodelig wird. Sprich, Löffelchen leer. Somit versuche ich das Maß an Reizen zu kontrollieren, was natürlich nicht immer klappt, indem ich Situationen verlasse, die er nicht lange aushalten kann.
Fiete war da ganz anders. Einzig läufige Hündinnen bringen ihn in Wallung. Ansonsten ist er chillig, regt sich nicht auf, kann in Biergarten, Baumarkt, Restaurant, alles kein Thema. Er braucht Individualdistanz, Fremde Menschen und Hunde sollte man ihm von Hals halten. Tut man das, ist er der ideale Begleithund.
nein,er arbeitet nicht...... der kleine kerl hat genug mit dem normalen alltag zu tun
Aber Arbeit ist Spaß. Alltag ist oft eher anstrengend für den Hund und in meinen Augen kein Ersatz für die Arbeit, für die ein Hund brennt.
Jaaaa, auf jeden Fall. Wir waren heute Morgen beim Trailen und jetzt liegen zwei glückliche, müde Hunde hier rum. Gerade Lucifer brennt fürs suchen und es geht einem echt das Herz auf, wenn man ihn dabei sieht. Und er kann, wenn er sucht, Dinge ausblenden, die ihn sonst sehr anstrengen. Fremde Hunde, Kinderwagen, laut redende Menschengruppen? Egal. Ich muss SUCHEN.
Somit ist das "Arbeiten" für meine Hunde immer etwas zutiefst befriedigendes, was sie dann eher aussöhnt mit dem Alltag, wo sie sich dauernd zurücknehmen müssen.
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Ok, habe nochmal nachgelesen, jetzt verstehe ich den Punkt.
Ohne es böse zu meinen, aber: Du schreibst, die Trainerin kennt Euren Hund von klein auf. Jetzt ist es aber so, dass er in manchen Bereichen scheinbar gar keinen Trainingsfortschritt macht. Was doch sehr deutlich darauf hindeutet, dass am Konzept was nicht stimmt - für diesen speziellen Hund. Genau dann würde ich nochmal Jemanden von Außen draufgucken lassen, mit unbefangenem Blick.
Ihr habt als Auslastung Longieren angefangen und plant Scooter, habe ich gelesen. Welches Ziel verfolgt Ihr mit diesen beiden Beschäftigungen, also was soll trainiert/kanalisiert werden und welche Eigenschaften sollen gefördert werden?
Das Thema mit der Partnerin vom Sohn und deren anders geartetem Erziehungsansatz wirst Du alleine nicht lösen können. Ich würde auch nicht versuchen, es mit Druck zu forcieren. Wenn sich die Partnerin Deines Sohns zwar um des familiären Friedens willen auf eine gemeinsame Trainingsstunde einlässt, aber nicht hinter dem steht, was gemacht wird, dann ist die Saat fürs Scheitern schon gelegt. Lieber die Hunde getrennt ausbilden und dann zusammen führen, wen; die Ausbildung soweit sitzt.
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du hast da was mißverstanden
ich kenne die trainerin seit über 10 jahren durch unseren verstorbenen sam.sie kennt änni seit welpe,tamilo aber hat sie erst vor kurzem kennengelernt.zwar wußte sie um den kleinen,hatte ihn aber noch nicht gesehen.
wir sind mit dem milli normal in einer hundeschule(wo wir auch mit änni waren und ab und an auch noch mit ihr mal sind)
dort hat er sehr gute fortschritte gemacht,war ,obwohl mit der jüngste,den anderen in einigen dingen immer ein bischen vorraus.
nur seine unruhe steht im öfter im weg.....
bei der trainerin(aktive schlittenhundesportlerin) haben wir die einführungsstd (noch kein fahren,nur die grundübungen)zum scooter gemacht.
sie hatte ich um rat/hilfe gebeten weil der milli im auto immer schlimmer reagiert hat.... alles verbellt was sich draussen bewegt hat(beim fahren nicht so ohne..) gebell ohne ende wenn unser gassigebiet in sicht kam......mal warten im auto war überhaupt nicht möglich..... wir haben wirklich alles probiert und auch den trainer der hundeschule hinzugezogen.seine ansätze stellten sich für tamilo als unpassend heraus und zuletzt wußte er auch keinen rat mehr.
für tamilos züchterin war das alles altersgemäß normal,würde sich legen wenn er reifer ist....
so habe ich eben die trainerin gebeten mal drauf zu sehen... einfach weil sie ohne vorurteile zu tamilos rasse ist,das alles neutral betrachtet.
zu einzelstunden sind wir dann gekommen weil das für den milli alles ruhiger abläuft als in einer gruppe.
wir haben für 4 wochen(durch weihnachten und jahreswechsel) eine pause beim longieren und i.d. hundeschule und die einzelstunden gemacht.
zum longieren,die tierärztin riet uns dazu.... dort lernt er sich zu konzentrieren,und hat bewegung..... er hatte nach 2x raus wie das läuft und macht gut mit,nur die wartepausen fallen ihm extrem schwer(sam,mischling aus bordercollie u. altdeutscher hütehund, war in dem alter genauso).
und ja,wir arbeiten an frustationstoleranz,an ruhe und warten.....jeden tag...
zum scootern.... das wäre für den milli ideal,läuft sehr gerne und hätte damit mehr bewegung als bei anderen dingen... dazu gezielter ...
zu deinem letzten absatz
wir bilden die hunde nicht gemeinsam aus,das wäre schon aufgrund der total unterschiedlichen hunde kaum möglich.wir haben ja selbst diese konstellation jagd und hütehund zuhause und beide sind schon sehr verschieden was die interessen angeht......obwohl der milli durchaus interesse für wild hat
es ging vielmehr darum die beiden jungs nicht immer anbinden zu müssen wenn wir uns sehen,nur weil von der seite bedenken sind das die sich (aufgrund des damals etwas rüpeligen spiels und der aussage einer welpengruppen betreuerin) nicht mehr verstehen ..... was inzwischen widerlegt ist,die kennen sich und mögen sich,sind aber halt noch kleine wilde kerlchen wo langsam noch ein fremdwort ist.
lg
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Mal ne ganz dumme Frage, woran merkt ihr dass eure Hunde besonders reaktiv/reizoffen sind? Macht ihr das an der Rasse fest, oder im Vergleich zu anderen Hunden, oder macht es euch im Alltag bestimmte (größere) Probleme, und wenn ja, welche?
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Mal ne ganz dumme Frage, woran merkt ihr dass eure Hunde besonders reaktiv/reizoffen sind? Macht ihr das an der Rasse fest, oder im Vergleich zu anderen Hunden, oder macht es euch im Alltag bestimmte (größere) Probleme, und wenn ja, welche?
Naja, dass ist wie bei Menschen. Das erkennt man doch schon ganz gut. Bei manchen Rassen ist gerade das reaktive aber ja sogar gewünscht.
Das ist auch nicht grundsätzlich ein Problem/negativ. Es kommt halt drauf an wie man damit umgeht und in welche Bahnen man das lenkt. Man kann es ja sogar super nutzen. Es kann also eine gute Eigenschaft sein. Wie bei vielen anderen Eigenschaften.
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Mal ne ganz dumme Frage, woran merkt ihr dass eure Hunde besonders reaktiv/reizoffen sind? Macht ihr das an der Rasse fest, oder im Vergleich zu anderen Hunden, oder macht es euch im Alltag bestimmte (größere) Probleme, und wenn ja, welche?
Es ist meiner Meinung nach bei einigen Rassen sehr häufig. Es ist aber auch abhängig vom Individuum.
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Ein Mali der nicht reaktiv ist, ist mAn eine absolute Ausnahme..
Deswegen macht das bei mir aber noch lange keine Probleme (weder kleine noch grosse)
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Das Problem war auch gar nicht der Fokus der Frage, sondern woran ihr das reizoffene im Alltag fest macht
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