Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 12

  • Die Richtung wechseln hat bei meinen drei Hunden noch nie funktioniert. Blocken (übers Bein) oder stehen bleiben - um dann wieder in die richtige Position zu finden - hingegen schon. Allerdings ging das Verständnis dafür bei allen Hunden unterschiedlich schnell. Aber jeder Hund ist anders. Und nur weil es bei mir funktioniert, muss es nicht bei anderen so sein.


    Vielen ist die Position ihres Hundes egal. Mir nicht. Ich habe immer wieder gemerkt wie entscheidend es ist, wo der Hund läuft. Für meinen ersten Hund war die Korrektur der Position der Schlüssel für die Beseitigung der Leinenagression. Und wir haben vorher wirklich einiges probiert.


    Auch für meine 11 Monate alte Hündin ist das so. Sie ist zwar nicht leinenagressiv. Aber vermutlich auch, weil ich - durch meine Erfahrungen - in diese Falle nicht nochmal getappt bin. Sie hat das von Anfang an mitgekriegt. Für sie ist es absolut entscheidend wo sie geht. Hat sie die korrekte Position, gibt sie Verantwortung ab, checkt nicht vorher schon irgendwas ab, bleibt ruhig und gut führbar. Läuft sie vor, ist die Situation anders.


    Wie gesagt, es funktioniert halt für uns. Und meine Hunde.

  • Nando fällt es sehr schwer hinter mir zu laufen, der versucht immer nach vorne zu kommen. Checkt er nicht, will er nicht, was auch immer. Richtungswechsel findet er gut, weil ist ja an jeder Ecke was zu schnüffeln, dann ziehtber eben dahin. Stehenbleiben können wir, aber dann steht er, er korrigiert sich nicht selbst.


    Was bei uns geholfen hat war, ihn zurückzubeordern im Bogen hinter mir herum laufen zu lassen und wenn er ruhig neben mir steht weiterzulaufen. Damit hat er verstanden was ich will, bzw. dass er keinen Erfolg mit ziehen hat. Er kam damit weder vorran, noch an interessante Stellen. Ab und an muss ich ihn damit noch erinnern, aber dann klappts meist.


    Ist vermutlich super laienhaft, aber es hat halt funktioniert.

  • Erregung runterbringen ist meist einer der Schlüssel bei Leinenführigkeit.

    Ich persönlich bevorzuge ja ein Training, dass sich auf das erwünschte Verhalten fokussiert und nicht das Ziehen in den Vordergrund stellt. Also eher präventives Vorgehen.

  • Notfalls läuft der Hund, wenn er sich in die Leine hängt, auch mal eben 500m so im Fuß

    Wegen der vielen Menschen, Radfahrer, Hundedichte gehörte sowas bei uns auch von Anfang an zum Gassi gehen dazu. Nur das es ein Alltagsfuß ist und kein richtiges Fuß. Das heißt, kein Überholen. Sofort stehen bleiben, wenn ich stehen bleibe. Der Abstand soll bei ca. einem halben Meter bleiben.

    Weil es bei uns Alltag ist, damit der Hund nicht von Radfahrern umgefahren wird, oder von Joggern umgerannt wird, ist es von Anfang an sehr Konsequent geübt.

    Mal ein spontanes nach links oder rechts wechseln, um irgendwo zu schnüffeln wäre im worst case ein Unfall mit nem Radfahrer.

    Wir haben das Alltagsfuß über längere Strecken laufen aber überwiegend ohne Leine geübt. Und brauchen das ja auch bei jedem Gassigang.

    Sonst wären wir die ersten Kilometer im Wald nur mit an- und ableinen beschäftigt, wenn wir keine verbindlichen Regeln hätten, wo Frau Hund zu laufen hat.

    Zudem kann Tiny wunderbar Ignorant an Menschen vorbei gehen, die sie locken, wenn sie im Alltagsfuß bei mir läuft. Wenn sie aber weiter vor geht und Menschen locken sie, dann muss ich deutlich Abbrechen, damit sie keine Menschen Knuddeln geht :tropf: .

    Vielen ist die Position ihres Hundes egal. Mir nicht. Ich habe immer wieder gemerkt wie entscheidend es ist, wo der Hund läuft.

    Selbst für meinen Kuschel Labi ist die Position der Schlüssel. Auf der abgewandten Seite latscht sie entspannt mit durchhängender Leine an allem vorbei.

  • Aktuell ist hier alles sehr wechselhaft, gute Tage und schlechte Tage folgen direkt aufeinander, manchmal ändert sich das auch im Verlauf des Tages noch. Gefühlt laufen die guten Tage aber mittlerweile deutlich besser ab. Der Unterschied, nachdem ich mit meinen Prüfungen durch war, war schon krass. Da hat mein Stress echt unheimlich auf sie abgefärbt.


    Auch aufm Hundeplatz wars die letzten beiden Male besser. Sie hat da immer noch Momente, wo sie laut, nervig und abgelenkt ist, aber nicht mehr so extrem wie früher. Das Hüpfen bekomm ich aber nicht raus, irgendwie ist das drin und wird auch nicht besser. Und die Höhe, die dieser kleine Hund springen kann ... :woozy_face:

    Allgemein gesehen schien mein Bauchgefühl damit aber richtig gewesen zu sein. Sie brauchte nicht mehr Ruhe, wie mir erst empfohlen wurde, sondern tatsächlich mehr Beschäftigung/Auslastung. Hab jetzt seit ca. 3 Wochen das Programm erweitert und es scheint der richtige Weg zu sein.


    Morgen kommt dann endlich mein Buch mit Übungen für Frustrationstoleranz. Ich hab das typische mit auf die Bank/Wiese setzen und warten, dreimal erfolglos probiert. Sie wird ja LAUT dabei und fängt dann auch an, gefrustet sämtliche Passanten anzubellen. Wir bräuchten also irgendwo ne Bank im Nirgendwo, wo garantiert keiner vorbeikommt. Ich wüsst halt nur nicht wo hier in meiner Gegend, ohne erst jedesmal ne Stunde mitm Auto rauszufahren - worauf ich eigentlich keine Lust hab, um ehrlich zu sein. Ich hoff jetzt also mal aufs Buch, dass da ein paar gute Anregungen für andere Übungen sind. :tropf:


    Vorletzte Woche ist die kleine Motte dann ein Jahr alt geworden. :party: Fotos schauen überwiegend noch so aus:




    oder auch so:


  • Haben wir hier getestet und hatten genau diese Reaktion - das hatte sie innerhalb von Sekunden raus und damit ist das leider auch gestorben. :see_no_evil_monkey:

  • Ich persönlich bevorzuge ja ein Training, dass sich auf das erwünschte Verhalten fokussiert und nicht das Ziehen in den Vordergrund stellt. Also eher präventives Vorgehen.

    Du arbeitest dabei ja sehr viel mit Belohnung. Je höher die Erregung, desto uninteressanter ist aber die Belohnung.

    Bei uns hat das in ruhigen Alltagssituationen daher zwar ganz gut geklappt (besser als diverse andere Methoden, die wir bis dato probiert hatten), aber wir konnten die Ablenkung nicht steigern, es wurde einfach nicht generalisiert.

    Und Abbau/Ausschleichen der Belohnung in Alltagssituationen hat dazu geführt, dass Hund total verwirrt war („aber das ist doch das gewünschte Verhalten, wieso werde ich nur noch so wenig belohnt? Ist das jetzt wieder falsch? Ich fiepe einfach mal doppelt so viel, das hilft mir immer!!“)

  • Selbst für meinen Kuschel Labi ist die Position der Schlüssel. Auf der abgewandten Seite latscht sie entspannt mit durchhängender Leine an allem vorbei.

    In den Hochzeiten der Pubertät sah abgewandte Seite bei uns so aus:

    Der Collie - ich - unsere Hündin - mein Mann

    Dann der Gehweg und auf der anderen Seite der andere Hund.


    Wie reagiert der schlaue Collie?

    Beim ersten Mal versucht er, tobend an uns allen 3 vorbei auf den anderen Hund zu zu springen.

    Dann hatte er dazugelernt.

    Also abwarten bis der andere Hund vorbei ist, dann blitzschnell umdrehen und nach hinten seitwärts zum Hund springen. Da hat man viel weniger Hindernisse im Weg und der Klotz am anderen Ende der Leine braucht ne Sekunde länger, um gut zuzupacken!

  • Wie oben beschrieben: Jeder Hund ist anders. Nicht jede (Trainings-) methode passt zu jedem Hund. Wie auch. Unterschiedliche Charaktere, unterschiedliche Temperamente, unterschiedliche (kriminelle) Energie, unterschiedliche Baustellen.


    Der eine kommt mit der abgewandten Seite super zurecht, der andere nicht. Beim einen funktioniert umdrehen, beim anderen stehen bleiben. Beim wieder nächsten funktioniert gar nichts von alldem.

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