Hund geerbt - Nichts klappt. Bitte Hilfe

  • Meine Mutter hat sich komplett in diesen Hund hineingesteigert.

    Nein, hat sie vermutlich nicht. Sie hat wahrscheinlich genau so viel getan, wie erforderlich war, um mit diesem Hund auf Dauer klarzukommen. Bist du dazu auch bereit?


    Zu dem Trainer möchte ich keinen Kontakt mehr aufnehmen. Er war wirklich unfreundlich.

    Die meisten Hundetrainer/innen sind nach meiner Erfahrung eher in der Lage, mit Hunden zurechtzukommen und mit ihnen adäquat zu kommunizieren, als mit anderen Menschen. Das solltest du ignorieren, oder viel Zeit mit der Suche eines neuen Trainers investieren. Wäre es das wert?


    Wenn du beides mit ja beantworten kannst, kann das schon gut werden, dein Leben wird sich dann aber komplett auf links drehen. Deine Mutter wird das Beste für den Hund wollen, nur wenn er auch das Beste für dich ist, wirst du ihr wirklich einen gefallen tun, sonst ist er woanders vermutlich glücklicher.

  • Auch mir tut es leid, dass du Deine Mutter so früh verloren hast.

    ich hätte mir das Leben mit Hund nicht ausgesucht.

    Damit hat sich für mich die Frage beantwortet. Du möchtest kein Leben mit Hund. Und dann auch noch mit einem nicht einfachen Kandidaten. Ich würde mich auch an die Organisation wenden, von dem er vermittelt worden ist. Eine seriöse Organisation wird Dich bei einer Vermittlung unterstützen.


    Alles Gute für Dich!

  • Kathi, dein Verlust tut mir sehr leid.


    Ich möchte dich auf etwas aufmerksam machen. Bisher geht es in allen Texten um deine Bedürfnisse.


    Es hat hier aber noch einen weiteren Beteiligten: der Hund.


    Er hat ebenfalls Bedürfnisse. Eines davon ist, bedingungslos geliebt und geführt zu werden. Er ist schliesslich der, der momentan herumgeschoben wird und seine wichtigste Bezugsperson, seine soziale Sicherheit, verloren hat.


    Ich verstehe sehr gut, dass du das für deine Mutter tun willst. Allerdings hat sie nicht dich als Notfall Plan auserkoren. Das hat bestimmt seine gute Gründe, auch um dir das nicht „aufzubürden“.


    Daher: gib den Hund in ein geeignetes Zuhause ab. Zu jemandem, der genau das sucht, nen coolen Hund mit dem man arbeiten kann und muss.


    Wenn du mit Murks versuchst dein jetziges Leben auf den Hund anzupassen, wird das wahrscheinlich nichts ausser Frust für dich und den Hund. Du bist ja bereits frustriert und der Hund ist führungslos. Keine gute Grundlage für ein gemeinsames Leben.


    Auch wenn es ein Teil von deiner Mum ist, den du gehen lassen würdest, tu es für den Hund und dich.

  • Du musst dir vor allem folgende Frage stellen:


    Mit 5 Jahren ist dieser Hund quasi in der Blüte seines Lebens, er könnte noch 10 Jahre leben (plus, minus) .


    Bist du bereit dazu?


    Wenn ja, dann würde ich mir so schnell wie möglich einen Trainer suchen um mit diesem Hund zu arbeiten. Ihr müsst ein Team werden und er muss lernen, dass du jetzt sein Besitzer bist und er auf dich hören muss.


    Es wird vermutlich nie einfach werden, aber du musst schnell dagegensteuern, sonst macht dieser Hund was er will und du kannst ihn die nächsten Jahre an der kurzen Leine mit Maulkorb durch die Gassen führen, damit niemand zu schaden kommt.


    Auch wenn du dich dazu entschließt, den Hund in erfahrene, gute Hände abzugeben, solltest du das schnell tun. Zum einen, um das Tier nicht noch mehr zu verunsichern, zum anderen, das was er gelernt hat ist ja noch da, seine Fortschritte, die gute Führung,.. man muss es nur aus ihm herauskitzeln, aber wenn dir der Hund jetzt 2, bis 3 Jahre verkommt, schwieriger und "schlimmer" wird dann wars das für ihn und er hat keine Chancen mehr, vermittelt zu werden.


    Das ist nicht fair.


    Wenn du den Hund behalten möchtest würde ich auch dazu raten, dort zu bleiben wo er trainiert hat/wurde. Er kennt den Platz, die Trainer, hat dort ein vertrautes Umfeld und ich denke, das gelernte lässt sich dort am ehesten herauskitzeln, da auch die Trainer dort wissen, was der Hund gelernt hat.


    Dass der Trainer unfreundlich war würde ich auch nicht zu nah an mich heranlassen. Wie schon jemand schrieb: Die können am ehesten mit Hunden und sind auch keine Pädagogen. Wenn der Umgang wirklich schlimm ist und bleibt kann man noch immer wechseln, wenn sich das nicht in einem sachlichen Gespräch klären lässt.

  • Auch von mir aufrichtes Beileid zum Verlust deiner Mutter :bussi:

    Hinzu kommt, dass sie mir ihren Hund vererbt hat. Naja, nicht wirklich. Aber die Person, die zugesagt hat ihn im Notfall zu übernehmen ist abgesprungen, als der Notfall tatsächlich eintrat.

    Da schreibst du ja selber, dass deine Mutter vorgesorgt hatte, wer ihren Hund übernehmen sollte, falls ihr etwas zustößt. Diese Person hat vermutlich Hundeerfahrung und deine Mutter traute ihr zu, mit dem Hund zurecht zu kommen.

    Sehr schade, dass diese Person nun den Hund nicht übernehmen will, aber das kann man nicht ändern.


    Aber ich entnehme dieser Vorsorge deiner Mutter, dass sie selber nicht gemeint hat, dass du den Hund übernehmen sollst. Ich glaube sie wäre glücklich, wenn du ein gutes neues Zuhause für den Hund suchst.
    Ich finde es toll, dass du hier Hilfe suchst. Und ich hoffe du findest bald jemanden, der den Hund deiner Mutter übernehmen möchte und dafür auch geeignet ist.

  • Bei allem Verständnis dafür, dass Hundetrainer oft besser mit Hunden „können“ als mit Menschen: was muss man denn bitte für ein Arschloch sein, um einer jungen Frau, die gerade ihre Mutter verloren hat und die trotzdem noch das Pflichtgefühl und das Rückgrat hat, sich um den schwierigen Hund der Mutter zu kümmern (während die, die das eigentlich tun sollten, sich vornehm raushalten), so einen unverschämten Rotz entgegenzuschleudern? :face_with_symbols_on_mouth:


    @Kathiiiii Ich drücke Dir die Daumen, dass Du eine gute Lösung findest, für den Hund und für Dich. Was ist denn mit dem eigentlichen „Notfallplan“, kann der den Hund gar nicht übernehmen oder nur jetzt gerade akut nicht? Ich würde den Trainer an Deiner Stelle auch nochmal kontaktieren und um Vermittlungshilfe bitten, auch wenn er sich da wirklich unmöglich verhalten hat - er kennt den Hund und kann wahrscheinlich gut einschätzen, zu welchen Menschen er passen könnte.

  • Wenn's nicht soo weit weg ist, vielleicht mal bei der Hundeschule "Starkes Team" in Perleberg anfragen?

    Über Mich


    Ich hatte mit Patricia gemailt, nachdem mein Rüde zwei andere Hunde angegriffen hat und sie macht einen sehr kompetenten Eindruck auf mich.


    So ein schwieriger Hund ist eine Lebensaufgabe und man muss das wirklich wollen. Ich hab hier auch einen Hund, den Dino, sitzen - der ist wie Spirit. Er hat bereits gebissen (Mensch und Hund), geht also nur mit Maulkorb raus. Er ist extrem territorial - ich kann Besuch nur dann empfangen, wenn Dino bei einer Freundin betreut wird, weil er den Besuch sonst angreifen würde.


    Als ich ihn Anfang 2019 bekommen habe, hat er ebenfalls alle Menschen verbellt, die uns begegnet sind - auch wenn die auf der anderen Straßenseite sind. Auch, wenn die dann noch 50 m entfernt sind.


    Das wichtigste bei "solchen" Hunden ist die Führung. Du musst (!) für den Hund der Fels in der Brandung sein. Du musst ihm glaubhaft vermitteln können, dass du die Situation erkannt und im Griff hast.


    Wenn du möchtest und nicht zu weit weg wohnst, können wir uns gerne mal treffen (ohne meine eigenen Hunde). Ich geb dir dann gerne ein paar Tipps an die Hand. Das ersetzt aber eben keinen Trainerbesuch.

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