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Ich kann aus der anderen Perspektive berichten.
Wir haben uns schon lange einen Hund gewünscht. Die Umstände passen jetzt endlich und auf eine Rasse hatten wir uns auch festgelegt.
Und wo kriegt man dann eigentlich einen Hund her? Erstmal Google befragen und die Tierheime abklappern. Hm, ne. Da gab es keine Pudel, es sollte ja ein Großpudel werden, wie der, den wir Teilzeit bei uns hüten.
Also mal nach Anzeigen geguckt, dann versuchen wir es mit einem Welpen. Klar, Verkauf über eBay ist mit Vorsicht zu genießen, das war uns immerhin klar. Aber dann gibt es haufenweise Portale, die seriös klingen und wo Leute ihre Würfe einstellen.
Groß Gedanken über Zucht haben wir uns nicht gemacht. Mein Mann ist mit TS-Hunden aufgewachsen. Da war das nie Thema. Ich komme vom Land und kannte diese ganzen "Bauernhof-Würfe" an Katzen und vereinzelt auch Hunden. Das war (?) leider völlig normal.
In meinem Kopf hielt sich das Vorurteil, dass man Zuchthunde nur für Sport und Arbeit und natürlich weitere Zucht braucht. Sonst sind doch Papiere egal.
Natürlich haben wir uns vor der Wahl nochmal mit der Rasse auseinander gesetzt. Aber auch hier muss ich gestehen, da war viel selektive Wahrnehmung im Spiel. Zum Beispiel den möglichen Jagdtrieb habe ich völlig ausgeblendet. Und das steht ja wirklich auf fast allen Seiten.
Mir hat die Besitzerin unseres "Teilzeit-Pudels" die Augen geöffnet und mit mir die VDH Seite durchsucht und geschaut. Da ging mir dann erst ein Licht auf. Also habe ich mich mit dem Thema auseinander gesetzt, bin über das Forum hier gestolpert und habe eigentlich alles hinterfragt, was ich dachte zu wissen. Hätte mir meine Freundin nicht ausnahmslos VDH Links zu Züchtern geschickt, wäre ich nie drauf gekommen. Für sie war es so selbstverständlich, dass man vom Züchter kauft, wie es für mich eben nicht selbstverständlich war.
Tja, was kann man dagegen tun?
Ich glaube, da muss ein bisschen mehr Aufklärungsarbeit her. Der Warnhinweis bei eBay ist mittlerweile vielen bekannt. Bei anderen seriös wirkenden Seiten fehlt ein solcher Hinweis. VDH kam bei den Suchen auch gar nicht wirklich auf oder wirkte so unansprechend, dass ich gleich wieder weggeklickt habe.
Klar, das ist auch mein Fehler. Ich möchte aber schon behaupten, dass ich mich bemühe, das richtige zu tun. Und ich glaube, da haben wir jetzt (auch dank des Forums) eine gute Züchterin gefunden. Ohne meine Freundin, hätten wir ziemlich sicher völlig unbedarft von einer vermehrerin gekauft.
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Hi
hast du hier Gut informiert und dennoch in die xxx gegriffen. Ursachenforschung* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
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Heut zu Tage nennt sich doch fast jeder Vermehrer "Hobby-Züchter" und gibt irgendwelche selbst gedruckten Papiere mit.
Die Preise sind hoch, also muss das ein "echter" Züchter sein und praktischerweise kann man den Hund gleich mit nehmen. Toll. Jackpot. Hund mit "Papieren" vom "Züchter"
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du meinst also dann gleich zum Vermehrer weils einfach ist und man auch beim Züchter mal Pech haben kann?
an welcher Stelle meine ich das?
Habe nur geschrieben, das VDI überbewertet wird ( und solange aus deren Richtung Qualzuchten i.O. sind, kann mich der Laden mal vor lauter Scheinheiligkeit! ) und das man sich bei den "Bewerbungsromanen" ( Märchengeschichte? ) nicht zu wundern braucht, wenn man alternative Quellen sucht.
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@Lockenwolf
Auch beim besten Züchter wirst du auch eine A-Karte ziehen, weil ein Hund trotz Genetik noch immer ein Individuum ist und bleibt. Mag sein, das hier und da die Wahrscheinlichkeit kleiner ist ( ist sie das wirklich? ) aber VDI Zucht wird in meinen Augen etwas überschätzt.
Und wenn man ganze "Bewerbungsromane" schreiben muss um evtl. an einen Hund vom "guten" Züchter zu kommen, muss man sich nicht wundern, wenn man Ausweichmöglichkeiten sucht.
ich hab dich mal zitiert damit du weißt was du geschrieben hast. Du formulierst ganz klar dass deiner Meinung nach VDI zucht (ich denke du meinst VDH) überwertet wird und das ist meiner Meinung nach (ausgenommen der erwähnten Qualzuchten) eben nicht der Fall und selbst die Qualzuchten beim VDH sind eben prozentual wirklich selten.
Zu den bewerbungsromanen, ich finde es normal dass man sich vorstellt und seine Vorstellungen und Gegebenheiten erläutert. Kann man auch im nachfolgendem gespräch machen aber wenn der Züchter aus Zeit gründen nicht ans Telefon geht dann eben so. Ich selbst habe auch nie einen Hund an Leute verkauft die nur kaufen wollen. nee ist nicht ich wollte immer wissen wo meine Babys landen
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Trotz Informationen kann man gehörig daneben greifen. Einfach weil es Dinge gibt über die selbst innerhalb der Rasse teilweise nicht gesprochen wird. Weil überhaupt nicht drauf Wert gelegt wird. Mir ist das innerhalb von 6 eigenen Hunden ganze 3x passiert. Gerade beim Sheltie gehen nämlich die Vorstellungen von "Wesensstärke" von Züchtern und Besitzern nicht selten sehr sehr weit auseinander Und dann heißt es "Die sind halt sensibel oder zurückhaltend". Nein sind sie nicht. Sie sind einfach wesensschwach. Das merkt man aber erst wenn man die anderen Varianten kennt.
Bei meinem 2. Rüden damals. Gut 2002 war das mit dem informieren ohne Internet noch etwas mau. Aber man fragte beim Club nach, ich sprach mit den Züchtern meines anderen Rüden. Ergebnis: Geh zu Züchter X. VDH, Deutschlands bester Züchter etc. Was mir aber niemand sagte (und vermutlich auch nicht wusste) war das der Kerl völlig wesensschwach und unsozialisiert war. Die nächsten 12 Jahre hatte ich dann den Salat, musste mit den Einschränkungen leben und erst Jahre später hörte man dann über 10 Ecken "jaaa von dort sind viele Hunde so". Ja Dankeschön.
Bei meiner Mittelspitzhündin war ich schon Jahre Rassekenner und meinte ich hätte Ahnung. Aber von Inzucht hat mir auch keiner was gesagt. Und so hatte ich dann meinen ersten extrem verhaltensauffälligen Inzuchtshund da sitzen. Das war nicht lustig und hat mein Leben sehr geprägt.
Ich geb heute auf allgemeine Infos nichts mehr. Von Lianos Zucht wurde mir aktiv abgeraten. Und? Ich habs ignoriert und bin soo glücklich mit ihm. Der hat soo ein meega Wesen für einen Sheltie
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Ich glaube, das hab ich hier auch schon mehrfach irgendwo geschrieben, man überschätzt als Hunde-Insider einfach unglaublich die potentiellen Informationsquellen, die man als Outsider hat.
Meine Schwester hat sich einen von und zu Welpen für mehrere tausend Euro gekauft, lange bevor ich meine Hunde hatte. Ich fande das total verrückt. Heute weiß ich, dass das eine VDH-Zucht ist (bin immer noch Zucht-skeptisch, aber das ist jetzt ein ganz anderes Thema) und der Preis daher kommt und in dem Sinne auch vernünftig war. Damals dachte ich einfach nur, dass Menschen einfach aus irgendeinem Grund prämierte Hunde haben wollen, was ich ja nicht brauchen würde. Hätte ich nach einem Zucht-Welpen gesucht, hätte "liebevolle Hobbyzucht" super für mich geklungen. Wie hätte ich denn herausfinden sollen warum es VDH sein sollte? Woher? Wie wäre ich überhaupt daurauf gekommen dass ich da Beratungsbedarf hab?
Ich persönlich hätte mir ja einen Hund aus dem Tierschutz geholt. Ich habe viele Freunde mit Tierschutzhunden, da ist nie irgendwas schief gegangen. Also hätte ich die wahrscheinlich gefragt, welchen Verein ich nehmen soll. Aber sonst? Was hätte ich denn machen sollen? "Probleme mit Tierschutzhunden" googeln? Ja, kommt halt dass die oft traumatisiert sind und Angst haben. Uff, der Arme, das kriegen wir schon hin, hätte ich mir halt gedacht.
Man darf ja auch nicht vergessen, dass ein Gros der Hunde vor allem für den unaufmerksamen Beobachter problemlos so mitläuft. Denk ich ja sogar jetzt als aufmerksamer Beobachter, dass jeder weniger Probleme hat als ich. Wenn man mal jemand nache stehenden hat der ernsthaft am Kämpfen ist und man das mitverfolgen kann ist man ja auch schon sensibilisiert.
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Man sieht es ja hier im Forum leider auch immer wieder... die Leute kommen, wollen sich informieren, ob Hunderasse xy passt und dann wird der Filter aufgesetzt. Man hat für jedes Contra Argument eine Gegenantwort, ein Gegenbeispiel und wenn dann nur ein User auftaucht, der im "Spinne in der Yucca Palme" jemanden kennt, der einen kennt, der mal mit wem gesprochen hat, der mit einem Verwandt ist, dessen Nachbarn die gewünschte Rasse hat und bei dem es genau so hinhaut, wie sich der Fragesteller das vorstellt, dann ist alles geritzt und es wurde von einem "Rassekenner" bestätigt, dass das passen wird.
Dass 15 andere Halter dieser Rasse mit Engelszungen gewarnt haben, wird da dann unterschlagen.
Es ist leider ganz große Mode, sich die Argumente rauszusuchen, die das gewünschte Ergebnis stützen und all die anderen außen vor zu lassen. Rationale und sachliche Auswertung und Bewertung von Argumenten und Fakten liegt vielen Leuten einfach nicht (mehr). Es geht viel um Emotion und gerade beim Haustierkauf wird die immer mehr in den Vordergrund gerrückt und teilweise den leuten noch ein schlechtes Gewissen gemacht, wenn sie überlegt und verantwortungsvoll vorgehen wollen- ich sage nur dieses unsägliche Gerede darüber, man wolle ein "perfektes" Wesen, etc.
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Man muss es ja auch erstmal bis in dieses Forum schaffen. Ich hab das noch nie vorher gefunden, als ich mich schonmal vorsichtig nach Hunden umgeschaut hab. Hier wären ja alle Infos irgendwo zugänglich. Aber ich bin erst auf dieses Forum gestoßen, als ich schon konkrete Probleme mit einem konkreten Hund hatte.
Ich hätte zum Beispiel auch überhaupt nicht gewusst, dass es irgendwo Rasseberatungen gibt. Was man gar nicht kennt, kann man auch nicht ergoogeln.
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Es ist außerhalb des Forums aber das gleiche in Grün... hab ich regelmäßig auf dem Hundeplatz. Die Leute kommen, wollen einen Gebrauchshund, 10 Leute, die da mit Gebrauchshund am Platz stehen, raten ab, weil die Vorstellung einfahc nicht mit den Rassen zusammengeht und dann kommt der Schwager vom Postboten und kennt natürlich einen Hund bei dem das garantiert genau so geklappt hat... dass der Typ einen schwarzen Labrador nicht von einem Rottweiler unterscheiden kann, ist egal, er sagt einem, was man hören will,also muss er recht haben.
Die Infos, die man hier findet, sind auch alle draußen zugängig. Aber man muss sie halt auch annehmen und richtig gewichten.
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Wenn die Suchenden sich im Internet auf die Seiten der VDH RassenhundVereine durch geklickt haben, wird es aber auch nicht besser.
Lese ich die Beschreibung der Schäferhunde beim SV, wäre das ein idealer Hund für mich. Kein Wort von Unverträglichkeit und dem speziellen Bedarf nach Führung.
Auch die Beschreibung des Border Collies bei den Britischen Hütehunden würde mich nicht abschrecken. sie brauchen halt viel Beschäftigung, kein Problem… Und wer möchte nicht ein Hund mit einer „fast menschlichen Seele“ haben?
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