Gut informiert und dennoch in die xxx gegriffen. Ursachenforschung

  • Also wenn man die Rassebeschreibung vom Leonberger liest,dann könnte man meinen das ist der Hund für jeden der es einfach mag:

    Als Familienhund ist der Leonberger unter den heutigen Wohn- und Lebensbedingungen ein angenehmer Partner, der ohne Schwierigkeiten überallhin mitgenommen werden kann und der sich durch ausgesprochene Kinderfreundlichkeit auszeichnet. Er ist weder scheu noch aggressiv. Als Begleithund ist er ein angenehmer, folgsamer und furchtloser Begleiter in allen Lebenssituationen.
    Zur geforderten Wesensfestigkeit gehören insbesondere:

    • Selbstsicherheit und souveräne Gelassenheit,
    • mittleres Temperament (u.a. auch Spieltrieb),
    • Unterordnungsbereitschaft,
    • gute Lern- und Merkfähigkeit,
    • Lärmunempfindlichkeit.


    Zitat von der offiziellen VDH Club Seite

    Leonberger-hunde.de


    Da steht nix davon,dass sie auch ordentlich wachen oder davon dass grade junge Leonberger eben auch gerne mal 60 Kilo Abrissbirnen sind.Es steht da auch nichts von Reserviertheit gegenüber Fremden.

    Kinderfreundlichkeit, hmm das liegt doch keinem Hund einfach so im Blut.

    Ich mag Leonberger habe grade aktuell auch einen VDH Leonberger.Hatte mittlerweile schon mehrere aber das wäre nicht die Rassebeschreibung die ich schreiben würde.Das ist für mich ein Werbetext aber keine vernünftige Charakterbeschreibung.

    Ich finde daran hapert es oft,klare offene Rassebeschreibungen.Zb sowas wie:" Denken Sie daran ihrem Leonberger frühzeitig Leinenführigkeit beizubringen,denn auch ein Leonberger erzieht sich nicht selber.Es dauert nicht lange und er überschreitet die 30 Kilo Marke und spätestens ab da ist das nicht mehr lustig "

  • Tatsächlich find ich das oft mit am schlimmsten. Selbst wenn Interessenten sich zur Mutter aller Rassebeschreibungen - denen von Züchtern, die der Zuchtordnung folgen - durchkämpfen, steht da nur Werbung. Dabei sollte es doch gerade den Züchtern/den Verbänden wichtig sein, dass die passenden Leute ihre Hunde nehmen.


    Allerdings wurde der Leonberger mir hier im Forum auch schon mehrfach als „großer Begleithund“ empfohlen, unter anderem bei meiner eigenen Rassesuche, und das Dutzend, das ich kenne, ist auch genau das…

  • Tatsächlich find ich das oft mit am schlimmsten. Selbst wenn Interessenten sich zur Mutter aller Rassebeschreibungen - denen von Züchtern, die der Zuchtordnung folgen - durchkämpfen, steht da nur Werbung. Dabei sollte es doch gerade den Züchtern/den Verbänden wichtig sein, dass die passenden Leute ihre Hunde nehmen.


    Allerdings wurde der Leonberger mir hier im Forum auch schon mehrfach als „großer Begleithund“ empfohlen, unter anderem bei meiner eigenen Rassesuche, und das Dutzend, das ich kenne, ist auch genau das…

    Klar großer Begleithund passt aber auch nur wenn man Arbeit reinstecken.Ich habe einen Jungrüden übernommen ( Rückläufer).Puhh,also mit dem anspringen haben wir noch ein wenig ein Thema...Das man Pferde/Kühe/Schafe nicht anbrüllt und dabei unter allen Umständen von der Leine kommen will um selbige über Wiesen zu hetzen haben wir geklärt.Also ich kann ganz klar sagen,ohne Erziehung sind die definitiv nicht von Haus aus in sich ruhende kinderfreundliche Begleithunde.Kinder mag unser Rüde zwar,allerdings darf er da nur unter absoluter Kontrolle Kontakt weil die kann man auch anspringen :ugly:

  • Naja, aber wenn man es bis auf die Seite eines seriösen Züchter geschafft hat, dann wird man doch spätestens beim persönlichen Gespräch auf bestimmte Dinge hingewiesen oder nach Lebensumständen gefragt.


    Ich weiss noch wie verunsichert ich bzgl. unserer Rassewahl nach einem Gespräch mit einer LHC-Züchterin war, die uns keinen Hund geben wollte, weil ich in Teilzeit arbeite und sie der Meinung war, dass Collies nicht alleine bleiben sollten.

  • Uns haben aber auch drei Züchter gesagt, dass Leos total entspannt und gechillt sind - nicht werden können.


    Der Faktor ‚Menscheln‘ kommt ja noch bei - was der eine Züchter toll findet, da schlägt der andere die Hände überm Kopf zusammen… es gibt ja nicht die objektiven Kriterien (außer die seeeehr allgemeinen), was ein gutes Hund-Halter-Gespann ausmacht…

  • Hm, eigentlich eine gute Frage.


    Zwei Aspekte. 1. zu Leuten, die sich eigentlich informieren, bevor sie einen Hund holen. So wie wohl alle wir hier. Bücher, Besuche beim Züchter, Internet und so weiter.

    ich finde, dazu haben viele schon wichtige Dinge geschrieben: als Ersthundehalter oder wenig erfahrene Person sind Informationen nicht so einfach zu analysieren wie als Hundekenner. Und ein Hundekenner ist für mich wirklich jemand, der viel Erfahrung mit vielen verschiedenen Hunde(rassen) und Situationen hat. Jemand der 15 Jahre lang einen Hund hatte, der einfach easy und problemlos war, kann z.B. genauso unerfahren sein. Weil der Hund vielleicht sehr einfach war und mit etwas Liebe und wenigen Besuchen in der Hundeschule problemlos mitlief. Da dachte der Mensch dann, hach was hab ich den gut erzogen, ich krieg das wieder hin und greift dann evtl. auch in die Scheisse mit einer schwierigeren Rasse oder einem schwierigeren Exemplar.

    Wie viele Leute haben 30 Jahre lang Hunde und glaube noch an die Alphatheorie, von Körpersprache aber keine Ahnung. Soviel mal zur Definition. Ich selber z.B. beschäftige mich so viel mit Hunden und ihrem Wesen, ihrem Ausdrucksverhalten und ich denke, ich brauche noch etliche Jahre bis ich mich wirklich auskenne.


    Zum Beispiel lerne ich noch immer, was all die Begriffe genau, ganz genau bedeuten.

    Wurden ja schon ein paar erwähnt: Was heisst "eher reserviert gegenüber Fremden"? Welche Formen kann sowas annehmen, geht der Hund einfach nicht hin oder findet er Fremde eckt kacke und geht "nach vorne"? Ach ja, was heisst das eigentlich ganz genau? Nur bellen oder auch beissen?

    Was heisst lebhaft? Einfach dabei wenns Action gibt oder immer und überall nervös ohne Ende und daheim auch schwer zur Ruhe zu erziehen?

    Lernwillig und leicht zu erziehen oder aber dauernd latent übermotiviert und überreizt inkl. Dauerfiepen beim Training?

    Sensibel oder einfach wirklich zu (für Menschenaugen) irrationalen Ängsten neigend, die viel Training brauchen?


    Klar sind das vielleicht extreme Beispiele aber ich finde es zeigt halt, in welche Richtungen gewisse beschriebene Rasseneigenschaften, die, das hatten wir ja auch, immer sehr geschönt werden, gehen können wenn man Pech hat.


    2. Leute die einen Hund einfach mal so schnell kaufen, weil süss, Trend (Frenchies) oder schön oder ja der Onkel hatte vor 20 Jahren nen DSH. Ja da geb ich dir recht, TE, die verstehe ich auch nicht. Wie man 2022 noch einen Frenchie oder Mops kaufen kann, das verstehe ich auch wirklich nicht. Die ganze Qualzuchtdebatte ist gerade so omnipräsent auch in Nicht-Hundemedien, das kann man wirklich nicht übersehen, wenn man nur einmal bei YouTube "Französische Bulldogge" eingibt.



    Kennt ihr die "ungeschönten Rassebeschreibungen"? Finde ich toll https://www.hey-fiffi.com/hunderassen/

  • interessant und informativ finde ich inzwischen die fb Gruppen, denn da liest man doch oft von den rassetypischen Schwierigkeiten, was Verhalten und Gesundheit angeht. So ehrlich kann kein Züchter sein. Und man liest auch mit welcher Verblendung manche Hunde aussuchen.

  • VDI Zucht

    Was Züchten die denn, Ingenieure? Ich wusste gar nicht, dass es für die Partnersuche auch Züchter gibt. :see_no_evil_monkey:


    Es tut mir leid, aber ich finde gerade andauernd solche lustigen Verschreiber. :rolling_on_the_floor_laughing:

    Noch einer ...

    Club für britische Hütehunde, also VDH, gestolpert und über den ASCA als Registrierungsstelle

    BCs und Aussies werden ja gerne mal in einen Topf geworfen. |)

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