Gesundheitsgefährdung erkennen?!

  • Kommt es nur mir so vor oder häufen sich zuletzt Threads, wo Besitzer*innen noch relativ entspannt nachfragen, wenn sich ihre Tiere schon seit Tagen in lebensbedrohlichen Situationen befinden. Meist ist dann ein Tierarzt schuld, der*die auch bis zur letzten Stunde tiefenentspannt blieb.

    Aber wo bleibt das eigene Bauchgefühl? Weiß man wirklich nicht, wie gefährlich Durchfälle sein können? Oder einen Hund über Wochen leiden zu lassen, dass er ein Viertel seines Gewichts verliert? Einen Hund der nach einer OP tagelang nichts zu sich nimmt?

    Bitte, ich will hier niemandem Vorwürfe machen und man war ja auch bei (inkompetenten) Tierärzten.

    Aber das man gar nicht merkt, wenn es lebensbedrohlich wird? Ich bin selbst mit vielen Tieren aufgewachsen und als Kind war gute tierärztliche Versorgung leider nicht immer verfügbar. Aber man sah zumindest, wenn es ernst wird.

    Und auch heute. Natürlich gibt immer wieder Tiere, die ihren Zustand wirklich gut maskieren. Aber Input, Output, Fieber, usw sind doch Parameter, die man beobachten kann und wenn was entgleist, das muss man doch merken, wenn es ernst wird?

  • Denke das sind einfach die extreme die es in jede richtung gibt und das es aktuell so oft vorkommt einfach Zufall.


    Die die sofort wenn der Hund schief guckt zum Tierarzt rennen gibt's ja auch. Und dann gibt's die, die unzählige Tage zusehen wie ein welpe Durchfall bis zum Tod hat.


    Aber ich denke doch, das der wirkliche Großteil der Hundehalter ein vernünftiges Mittelmaß fährt.

  • Puh ich weißet nich. Ich stimme dir auf jeden Fall zu, ich hab auch gerade das subjektive Gefühl, dass es sich häuft. Aber vermutlich gibt's das schon immer.


    Ich bin selbst keine Person, die immer sofort in die Praxis oder Klinik fährt, das liegt aber daran, dass ich einige Sachen ganz gut einschätzen kann und da nicht sofort in Panik verfalle. Aber ja, dass man so gar nicht merkt, wenn's ernst ist, kann ich auch nicht nachvollziehen. Zum Teil wirkt das wirklich absurd. Wenn z.B. einer meiner Hunde einen Eingriff unter Narkose hatte, habe ich immer im Vorfeld wissen wollen: wann kann er aufstehen, wann darf er fressen, wie läuft die Nachsorge, worauf muss ich achten?

    Und wenn zu mir gesagt wird "der wird heute abend/am nächsten Tag wieder ganz normal sein" dann bin ich doch sofort alarmiert, wenn dem nicht so ist.


    Und ich hab natürlich auch schon mal falsche Diagnosen oder Behandlungen erhalten. Aber ich muss sagen, dass man da doch trotzdem in der Regel skeptisch und aufmerksam bleibt, wenn nach Behandlung X keine Besserung feststellbar ist...hm.

    Ich kann's mir nicht erklären.

  • Ich muss sagen, dass ich früher Tierärzten auch zu viel vertraut habe. Leider musste es mein Kaninchen damals mit dem Leben bezahlen. Ich hab auch darauf vertraut, dass es nicht gefährlich ist, wenn der Tierarzt das so sagt.

    Mittlerweile habe ich aber bei Tierärzten so viele falsche Behandlung erlebt bzw. unnötige Behandlung, die das Leiden meiner Katze damals einfach nur verlängert haben, dass ich skeptisch geworden bin.

    Jetzt informiere ich mich selbst mehr im Internet, in Foren und hole bei Zweifeln eine Zweit- und notfalls auch eine Drittmeinung ein.

  • Ich glaub das fällt im Forum auch dadurch auf, weil eben die Themen, die thematisiert werden extremer sind.


    Also was ich sagen will, es stimmt was nicht, man macht sich sorgen, macht ein Thema auf und sucht rat. Aber die Themen: "hey mein Hund hatte starken Durchfall, war beim tierarzt, es wurde dies und das gemacht und alles ist geklärt", das liest man ja nicht so wirklich.


    Aber ja, das ist halt das, was mir in Foren auch auffällt, teilweise werden Themen erstellt, da denkt man sich, man wäre selbst schon lange auf dem Weg in die Klinik statt zu posten ob man denn soll.


    Und manchmal ist es so, dass (das ist nur mein Empfinden) Threadersteller sich den Weg zum Tierarzt gern sparen würden und austausch suchen, was man bei Durchfall oder so machen soll.. würd ich selbst halt auch nur machen, wenn ich den Zustand des Tieres gut einschätzen kann, was bisher glaub ich recht gut geklappt hat.


    Dann gibts halt auch wiederum die Themen, wo man etwas völlig belangloses schreibt und Rat sucht.. so.. keine Ahnung. "Mein Hund hat angst vor Feuerwerk, was kann ich tun?" Und irgendwann kommt jemand um die ecke, der dann der Meinung ist, man muss unbedingt zum Tierarzt, der Hund könnte ja krank sein (überspitzt gesagt natürlich, aber eigentlich ist das recht oft so, wenn jemand eine Frage zu Verhalten/erziehung hat :D )


    So erlebt in einem Fall (war aber nicht in diesem Forum) wo jemand schrieb, dass die Katze plötzlich neben das Katzenklo pinkelt. Da wurde dem Threadersteller auch unterstellt, er wäre verantwortungslos weil er noch nicht beim Tierarzt war. Ja klar ist es irgendwann bei der Ursachenforschung eine überlegung, aber wirklich die erste?

  • Bauchgefühl vs. Vernunft.

    Schwierig.


    Wir lernen frühzeitig uns nicht so anzustellen, dass Ärzte wissen was sie tun und dass wir nett und höflich sein sollen.


    Der Rest bringt dann die Erfahrung und die ist meist nicht so schön.


    Zum Glück gibt's Foren wo man nachfragen kann :herzen1:

  • Es gibt sehr inkompetente Tierärzte, es gibt aber auch Hundehalter, die gern verschweigen, dass sie - aus welchen Gründen auch immer - eine vernünftige Diagnostik abgelehnt haben, bsi es fast zu spät war und dann dem TA den schwarzen Peter zuschieben, um sich selber besser zu fühlen und erst auf massives Drängen des Umfelds endlich eine vernünftige Diagnose und damit eine Behandlung in Auftrag gegeben haben.

  • Hundehalter, die gern verschweigen, dass sie - aus welchen Gründen auch immer - eine vernünftige Diagnostik abgelehnt haben

    BOA ja! Das darf man auch nicht ausser acht lassen.


    Oft ist es so, dass der Tierarzt vermutungen aufstellt. Symptome deuten auf X hin, man könnte mit Medikament Y schauen obs besser wird. Untersuchung Z würde ich noch vorschlagen um auf nummer sicher zu sehen... Und dann sagt der Hundehalter, schauen wir mal ob das Medikament anschlägt.


    Ich erinnere mich mit Bauchweh an zwei Tierarztbesuche, wo ich mich echt verarscht gefühlt hab, wo der Tierarzt vorschlug, man könnte ein Antibiotikum geben und abwarten. Wofür das Antibiotikum sein sollte hat sich mir nicht erschlossen.


    Symptome waren: Starke Bauchschmerzen (bei berührung), Einstellen der Nahungsaufnahme, verweigern der Flüssigkeitsaufnahme, hochsommer, es war sehr heiß. Der Tierarzt hatte sämtliche Geräte wie Röntgen und Ultraschall da. Meine Befürchtung, weshalb ich hingegangen bin war entweder vergiftung durch irgendwas was er gefressen hat oder Fremdkörper im Magen/Darm - da passten die Symtome nicht und man könnte zuwarten hieß es. Ich war es, die dann gefragt hat, ob man nicht in den Bauch schauen könnte. Ein Blutbild wurde dann vorgeschlagen, gab aber keine Möglichkeit, das direkt auszuwerten und müsste wo hingeschickt werden - ich bin dann lieber in eine Klinik gefahren, wo er dann kompetent untersucht wurde..


    Über die Geschichte der großen möcht ich erstmal gar nicht schreiben.. mache mir da selbst riesen Vorwürfe, so lange "zugeschaut" zu haben und dem Tierarzt vertraut zu haben. Wobei ich nicht sagen würde, sie wurde grundsätzlich falsch Behandelt.. die Zeit war unser Gegner und.. dass ich nicht auf mein Bauchgefühl gehört hab...


    Irgendwie "freut" man sich auch und hat Hoffnung, wenn der Tierarzt, dem man vertraut (natürlich ein anderer als der in der ersten erzählung..) eine Behandlungsmethode vorschlägt die nicht so viele Kosten mit sich trägt.. (ich hätte aber niemals eine Behandlung/Untersuchung ausgeschlagen, die notwendig wäre, nur weil sie "zu teuer" ist..)

  • Dann gibts halt auch wiederum die Themen, wo man etwas völlig belangloses schreibt und Rat sucht.. so.. keine Ahnung. "Mein Hund hat angst vor Feuerwerk, was kann ich tun?" Und irgendwann kommt jemand um die ecke, der dann der Meinung ist, man muss unbedingt zum Tierarzt, der Hund könnte ja krank sein (überspitzt gesagt natürlich, aber eigentlich ist das recht oft so, wenn jemand eine Frage zu Verhalten/erziehung hat :D )

    naja, das ist nun mal die Frage um zu wissen ob gesundheitlich alles abgedeckt ist, damit kann man dann eher beurteilen ob es vllt eine Änderung des Verhaltens aufgrund zb schmerzen ist oder aber einfach ein Erziehungsfehler.


    Leider wissen noch viel zu wenig HuHas das sich das Verhalten unter Schmerzen zb in Agressionen richten kann


    Viel zu wenig Halter teilen beim TA auch nicht alles mit, so dass der Tierarzt dann alles aus der Nase ziehen muss und nur mit halben Antworten fachsimpeln kann was denn nun los ist. Auch können viele Halter bei der Behandlung nicht damit umgehen wie man gerade mit dem Tier umgeht (zb kann meine Mutter beim impfen nicht zuschauen oder den Hund dabei halten und benimmt sich da schlimmer als der Hund xD )

  • Ich gehöre zu den Leuten, die eher mal zu oft als zu selten zum Tierarzt wandern. Bei plötzlichen Verhaltensänderungen - auch z. B. bei plötzlicher wiederholter Stubenunreinheit :smile: - wäre ich erstmal beim Tierarzt. Auch wenn ich eine andere Ursache für naheliegender hielte. Weil sich viele Gesundheitsthemen doch recht schnell und einfach abklären lassen, während Training viel Zeit und Einfühlungsvermögen kostet. Und wenn ich die aufwende, will ich vorher sicher sein, dass ich es nicht umsonst tue, weil eine körperliche Ursache nicht behandelt wurde.


    „Bauchgefühl“ speist sich ja letztlich auch nur aus den eigenem Vorerwartungen, dem Einfühlungsvermögen und den Erfahrungen, die man schon sammeln konnte. Das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.


    Zur Häufung der Threads kann ich nicht viel sagen. Aus der reinen Lebenserfahrung hier im Dorf kommts mir zumindest so vor, dass heutzutags deutlich weniger junge Hunde an eigentlich behandelbaren Erkrankungen sterben als früher. würde eher sagen, dass der Fokus sich etwas verändert hat.

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