Argumente pro Tierschutz - ein Sammelthread

  • Drasleona

    Nein, definitiv nicht. Wenn wir mal einfache Anfängerhunde haben, dann gibt es rasch die vier grundsätzlich passende Interessenten, bei denen wir dann erstmal die Warteliste zu machen, bis die ‚abgearbeitet‘ sind, weil einer ziemlich sicher passt.


    Aber bei Kandidaten mit Baustellen ist das schon mal so. Und viele Interessenten haben auch übrigens ohnehin keinen Bock auf sowas. Die kommen zwei Mal, und wenn dann der perfekte Hund nicht da sitzt, gehen sie halt zu eBay…

  • Es gibt guten und schlechten Tierschutz. Schlechter Tierschutz ist mindestens so schlimm wie Vermehrerei, wenn nicht schlimmer (ich habe Dinge gesehen und erlebt im sogenannten Tierschutz, da ist jeder Hobby-Vermehrer a la "mein Hund soll einmal Kinder haben und wir haben Abnehmer" der größere Tierfreund). Gute Züchter sind aktive Tierschützer. Da gibts auch - außer Parolen - kein Argument dagegen.


    Vorteil am Tierschutz: Man hat (wenn man unter den guten Organisationen schaut), die Möglichkeit, das Tier erwachsen vorher kennen zu lernen. Damit weiß man schon ziemlich genau, was einen erwartet. Das hat man beim Welpen vom Züchter nicht. (Beim Welpen aus dem Tierschutz auch nicht... nur die größere Chance auf Krankheiten und Verhaltensauffälligkeiten.)


    Das ist für mich das größte Argument für einen Hund aus dem Tierschutz. Gerade als Anfänger ist das eine wirklich gute Sache für beide "Parteien" - Mensch und Hund.

  • Pro Tierschutz finde ich die Wartezeit. Man kann sofort anfangen zu suchen und ist beschäftigt. Der Hund einer Bekannten ist gestorben und nun möchte sie einen Mittelpudel und hat ca 2 Jahre Wartezeit. Das finde ich heftig, wenns auch natürlich verständlich ist, daß es halt dauert, bis es Welpen gibt. Aber dann zwei Jahre ganz ohne Hund, das könnte ich nicht


    Ist das bei "einfachen Anfängerhunden" wirklich so? Die Frage ist durchaus ernst gemeint, weil ich als Laie es mir eher so vorstelle, dass bei einem Traumhund zig Bewerber da sind und der Hund schneller weg ist als man überhaupt anrufen kann.

    Man bekommt es doch auch hier in einem anderen Thema gerade mit: Abends neu eingestellten Hund auf Homepage des Tierheims entdeckt, morgens angerufen, leider schon reserviert.

    Gebrauchte Hunde gibt es ja nicht nur in Tierheimen, mein Pon war ein Rückläufer zum Züchter, ich hab den Nachts zufällig auf der Züchterseite entdeckt, weil ich Ponfotos ansehen wollte, nachdem meine Hündin gestorben war. Chilly wurde mit 3 Jahren verkauft und losgeworden ist sie ihn nicht sofort, weil sie halt mehr als 100 Euro wollte und viele nicht einsehen, für einen erwachsenen Hund noch was zahlen zu müssen.

    Man kann auch mit dem Tierheim seiner Wahl Kontakt aufnehmen, sich bisschen bekannt machen und das Tierheim öfter besuchen. Mit den Leuten von Organisationen reden, nicht alle Hunde sind auf den Websites.

    Und einfach auch mal mit Leuten auf der Hundewiese reden, die Hunde aus dem Tsch haben, ob sie zufrieden sind mit der Vermittlung etc, oft ist es ja auch irgendwie der Zufall, daß man dann genau seinen Traumhund findet, bei mir ist es zumindest so.

    Man kann schon durchaus auch viele nette anfängertaugliche Hunde finden, aber das ist halt auch nicht unbedingt einfach per Mausclick und Fotos schauen. Eine seriöse Orga ist das A+O :)

    Ich bin berufstätig, hab kein Haus mit Garten und hab dennoch immer Second Hand Hunde und Hunde aus dem Tierheim, also man hat da durchaus auch Chancen :)

  • Ich sehe hier kein Tierschutzthema.

    Bestenfalls mittelbar ein hundliches Thema.


    Du fragst hier nach Möglichkeiten bzw. Ansätzen, um deine Freundin zu missionieren und zu manipulieren, damit sie nach deinen dogmatischen und fanatischen Glaubenssätzen handelt.


    Du glaubst, sie hintergehe dich, indem sie selbst eine andere Meinung hat als du, welcher Hund in ihr Leben passt.


    Das ist sehr egobezogen von dir. Es geht um ihr Leben mit Hund und nicht um dich oder deine rigiden Glaubenssätze.


    Ich kann dir nur sagen, wie ich agieren würde, sollte mein Neupartner (nach 8 Monaten ist das nicht mehr für mich) meine (Hunde-)Wahl persönlich und öffentlich derart missionieren und manipulieren wollen, seine persönlichen Dogmen und seinen Fanatismus über mir auskippen, dann wäre ich weg.


    Derartiges Verhalten passt mit Partnerschaft nicht zusammen.

  • Mir persönlich geht es doch um das Individuum, wenn ich einen Hund im Tierschutz sehe.

    Ich habe micn damals vor meinem ersten Pudel auf einen aus dem Tierschutz beworben, wo es gut passen könnte. Der war aber schon reserviert. Danach habe ich keinen mehr gefunden, der mich so ansprach, zumal sie wie gesagt recht selten sind. Dann wurde es ein Hund vom Züchter. "Nur mal gucken und für nächstes Jahr auf die Interessentenliste setzen lassen" ist 5 Wochen später eingezogen und heute fast 7 Jahre alt :pfeif: ich wollte einfach genau dieses Individuum und war mir bewusst, dass das gut zu uns passt.

    Hätte ich damals den Tierschutzhund bekommen, wäre ich wahrscheinlich genauso glücklich geworden. Ebenso mit meinen Vermehrer-Mischling.

    Heute würde ich mich auf ihn aktuell nicht mehr bewerben, weil meine derzeitigen Interessen einen Rassehund voraussetzen. Bin ja zwischenzeitlich sogar selbst unter die Züchter gegangen. Aber viele Züchter haben auch Hunde aus dem Tierschutz, die irgendwie hängen blieben oder das Schicksal ihnen so zuspielte. Das eine schließt das andere doch nicht kategorisch aus.


    Ich bin übrigens auch schon bisschen länger als 8 Monate mit meinem Partner zusammen und seine Frage war nie: oh, wieso vom Züchter, wieso nicht... Sondern immer nur: meinst du, der passt zu uns und in unser Leben? Und wenn ich dann nach Überlegung und Besprechung Ja gesagt habe, dann war das ok so. Auch wenn man zusammen ist und die meisten Lebensansichten sich decken, ist man immer noch ein Individuum. Und ich erwarte von meinem Partner, dass er sich nicht hintergangen fühlt, sondern er mir vertraut, dass ich in meinem Bereich die richtigen Entscheidungen treffe, und dass er mich unterstützt. Und nicht, dass er mir eine Szene macht, weil ich seinen Prinzipien nicht folge. Denn das ist es hier, Prinzipienreiterei. Kein Dialog. Mich würde das in so einer jungen Beziehung wirklich erschüttern, mit welcher Vehemenz hier nach Argumenten gesucht wird, einen nahe stehenden Menschen von seinen Idealen zu überzeugen, der augenscheinlich erwachsen ist, nicht um Rat gefragt hat und sich das alles gut überlegt hat. Und das alles, bevor man auch nur zusammen lebt.


    Mal davon ab, dass immer noch die Frage ist, in welcher nicht vorhandenen Pudel in Not Organisation der perfekte Großpudel seine Zeit absitzt, wenn er das alles super mitmacht, was gefordert ist. Und wieso da nicht schon x Bewerber Schlange stehen. Denn sowas sucht jeder.

  • Das eine schließt das andere doch nicht kategorisch aus.

    Genau das würde uns in vielen Dingen ( nicht nur Zucht oder TS ) weiterhelfen. Es gibt im Leben nicht nur Schwarz oder Weiß, sondern viele Grautöne dazwischen. Man muss Kompromisse eingehen können und respektieren und akzeptieren, dass es nicht nur die eigene Meinung gibt, die ( manchmal sogar moralisch überhöht ) über der Meinung Anderer stehen soll. Hier fängt dann nämlich Intoleranz an.

  • Nein, definitiv nicht. Wenn wir mal einfache Anfängerhunde haben, dann gibt es rasch die vier grundsätzlich passende Interessenten, bei denen wir dann erstmal die Warteliste zu machen, bis die ‚abgearbeitet‘ sind, weil einer ziemlich sicher passt.

    dann scheint mir die Darstellung "im Tierheim kann man die Tiere erstmal in Ruhe kennenlernen" in diesem Thema hier aber ein wenig fehlt am Platz zu sein. Ich habe bislang den (vielleicht falschen?) Eindruck gewonnen, dass die Freundin, von der hier die Rede ist, Anfänger mit recht komplexen Erwartungen ist. Da ist ein Problemhund, den man 6 Monate kennen lernen kann, einfach kein guter Tipp...


    Gebrauchte Hunde gibt es ja nicht nur in Tierheimen, mein Pon war ein Rückläufer zum Züchter, ich hab den Nachts zufällig auf der Züchterseite entdeckt, weil ich Ponfotos ansehen wollte, nachdem meine Hündin gestorben war.

    da sind wir ja aber wieder beim bösen bösen Vermehrer, dem man kein Geld in den gierigen Schlund werfen möchte :zany_face:

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