Argumente pro Tierschutz - ein Sammelthread
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Aus welchen Gründen sollte ein Großpudel nicht passen? Weil er ausgeprägten Schutztrieb hat? Zu viel haart?
Les nochmal das Fettgedruckte...
Großpudel haben durchaus Schutztrieb.
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Hi
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Les nochmal das Fettgedruckte...
Großpudel haben durchaus Schutztrieb.
Dann frage ich dich nochmal Feenzauber:
welche Hunderasse würdest du denn nun empfehlen, wenn man Hundesport machen will und auch einen guten Begleithund haben will.
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Ich kenne den theoretischen Unterschied zwischen Vermehrern und Züchtern durchaus. Sehe ihn aber nicht.
Seriöse Zucht ist in meinen Augen gelebter Tierschutz. Warum ich das so sehe, erkläre ich dir gerne am Beispiel der Zucht unseres Fynns. Fynn stammt aus einem seriösen VdH-Kennel und kam im Alter von 16 Wochen in schlechtem Zustand zurück zur Züchterin. Seine Käufer hatten offensichtlich falsche Vorstellungen vom Zusammenleben mit einem Welpen, waren überfordert, haben die Lust verloren und wollten den Hund schließlich loswerden. Als der Züchterin dies bekannt wurde, hat sie umgehend die Reißleine gezogen, das Tier zurückgekauft, medizinisch versorgen lassen, zwei Monate lang gepäppelt und „resozialisiert“. Fynn landete somit weder in den Kleinanzeigen noch musste er unter Einsatz von Steuergeldern und Spenden in einem Tierheim untergebracht werden.
Fynns Züchterin ist mittlerweile leider verstorben. Seit ihrem Tod haben zwei weitere Hunde aus ihrer Zucht das jeweilige Zuhause verloren, weil sich in einem Fall die Lebensumstände und im anderen Fall der Gesundheitszustand der Besitzer stark verschlechtert hatten. Auch diese beiden Tiere mussten weder über Verkaufsportale noch über Tierschutzeinrichtungen vermittelt werden. Das Züchternetzwerk hat sich sofort gekümmert, die Hunde privat aufgenommen, versorgt und schließlich in geeignete, rassekundige Hände gegeben.
Für mich ist diese Art „Lebensversicherung“ oder Rückfallebene, die ein Hund aus VdH-Zucht üblicherweise mitbringt, gelebter Tierschutz und einer der Gründe, warum ich Hunde von seriösen Züchtern habe. Egal, was mir und meiner Familie widerfährt: Unsere Hunde haben lebenslang ein sicheres, rassegerechtes Unterkommen.
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Großpudel haben durchaus Schutztrieb.
Dann frage ich dich nochmal:
welche Hunderasse würdest du denn nun empfehlen, wenn man Hundesport machen will und auch einen guten Begleithund haben will.
Ganz klar: den Sarplaninak- oder Kangalmix aus Bulgarien oder den Galgo aus Spanien. Oder noch besser, einen DJT-Welpen aus einem Upswurf, der mit 6 Wochen an eine Familie im dritten Stock verkauft wurde aber leider ein wenig bissig und laut war und mit einem halben Jahr im Tierheim landete.
Die sind alle viel unkomplizierter als so ein Pudel vom Züchter und passen alle super in die Hotelrezeption und in den Hundesport und zu einer voll berufstätigen Ersthundehalterin, die mit ihrer Partnerin + erwachsenem Hund zusammenziehen sowieso.
<---- jetzt aber!
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dann scheint mir die Darstellung "im Tierheim kann man die Tiere erstmal in Ruhe kennenlernen" in diesem Thema hier aber ein wenig fehlt am Platz zu sein. Ich habe bislang den (vielleicht falschen?) Eindruck gewonnen, dass die Freundin, von der hier die Rede ist, Anfänger mit recht komplexen Erwartungen ist. Da ist ein Problemhund, den man 6 Monate kennen lernen kann, einfach kein guter Tipp...
Hm, weiß ich nicht.
Also ich hab Bolle in einem deutschen Tierheim zufällig kennengelernt. Seine "Ich habe Interessenten-Karte" hängt neben mir am Kühlschrank. Es waren keine Monate der Entscheidungsfindung, aber ich musste ihn zwischen "Aufwartung" und "Abholen" mindestens fünf mal vor Ort besuchen kommen und mindestens ein Mal zur Probe mit nach Hause nehmen.
Ich war acht Mal da und hatte ihn ein Mal zur Probe zuhause.
Er ist übrigens ein absolut unkomlizierter, mittelgroßer, hübscher Anfängerhund. Allerdings wurde er auf 9 Jahre geschätzt und vielleicht war das sein Handicap. Aber es gab dort einige unkomplizierte Hunde, drei hatte ich auf meiner Liste, eine Seniorin, einen wuseligen Welpen und eben Bolle. :)
Und von allen Pflegehunden, die als Direktimport zwischendurch hier waren, wäre höchstens einer (außer Bolle) als Rezeptionshund geeignet gewesen, aber nicht für den Sport. Aber was ich auch sagen muss: bevor ich einen Hund vermittelt habe, haben immer mehrere Treffen stattgefunden. Mit einer Familie habe ich mich über Wochen und Monate alle zwei Tage getroffen, die wohnten nur 15km entfernt, da ging das. Aber ich würde das jederzeit wieder tun, wenn ich und die Interessierten dadurch größtmögliche Sicherheit erlangen, dass es passt. Es hat im Fall mit dem meisten Aufwand nicht gepasst, Elsa ist immer noch hier.
^^
Aber Pflegestellen machen das glaube ich öfter mal so. Vielleicht nicht alle, aber bestimmt einige, denen eine möglichst nachhaltige Vermittlung wichtig ist.
Ich finde es beinahe fahrlässig, von deinem positiv-Beispiel auf die Allgemeinheit zu schließen. Diesen Eindruck vermittelst du mit deiner Antwort nämlich, zumindest für mich.
Es bestreitet doch keiner, dass es tolle, unkomplizierte Hunde im Tierschutz gibt. Aber es bestreitet doch (hoffentlich?) auch keiner, dass es genügend Fälle gibt, die ordentlich schief gegangen sind.
Hat man Hundeerfahrung, kann man mit gewissen Macken bestimmt gut umgehen. Als Anfänger ist das wohl schnell ein Horrorszenario, das sich nur durch Abgabe lösen lässt.
Ich habe manchmal den Eindruck, dass den meisten Antwortern hier der Blickwinkel des Anfängers fehlt. Vielleicht mal von mir berichtet:
- gute TS-Orga suchen: ich habe keine Ahnung, wie ich das erkennen soll. Null Idee. Bauchgefühl? Wohl eher nicht ausreichend.
- den Hund kennenlernen: joa, da könnte mir der aktuelle Verantwortliche (Orga, PS, Tierheim) aber auch absolut alles erzählen, ich könnte es nicht einordnen, weil ich mich eben null auskenne
- als Anfänger ist schon die Vorstellung, wie die Haltung eines unkomplizierten Hundes aussieht, Stress und kompliziert genug, wenn man sich viele Gedanken machen möchte. Worauf achten, wie wird mein Leben eingeschränkt, welche Kosten, welches Futter, welche Erwartungen habe ich an den Hund, was kann ich einem Hund bieten, was mache ich bei Krankheit, etc. pp. Sich da auch noch mit eventuellen Macken und Problemen zu befassen ist halt auch echt ein ordentliches Paket.
Ich persönlich möchte meinen Hundehalter-Anfang lieber in der Bilderbuchwelt machen. Mit einem gut sozialisierten, putzigen Welpen.
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Drasleona ich sehe das Beispiel von Momo und Lotte als gut durchwachsene, realistische Berichterstattung und keinesfalls als Schönrederei. Als Beispiel, dass es für jemanden mit viel Erfahrung (auch mit schwierigen Hunden) und viel Hundeverstand trotz des Glückes, einen passenden, "milden" Hund gefunden zu haben, nicht selbstverständlich ist, all die Bedingungen zu erfüllen, die der Hund in der Konstellation der TE erfüllen muss.
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Ich versuche aber so wenig Leid wie möglich zu verursachen.
Aber warum muss ein Hund dann vorher Leid erfahren zu haben um bei Dir leben zu dürfen? Wenn Du möglichst wenig Leid verursachen möchtest, dann solltest Du diejenigen unterstützen, die dafür sorgen, dass ein Lebewesen niemals in seinem Leben Leid erfahren muss! Ansonsten ist es Heuchelei. Du brauchst ein Lebewesen, dass es schlecht hatte, damit Du Dich besser fühlen kannst. Das ist schon ganz schön verdreht, oder?
Das ist aber eine etwas merkwürdige Heranleitung. In meiner idealen Welt gäbe es keine Hunde in Not, und in dieser Welt hätte ich dann auch keinen Hund. Ich persönlich könnte ohnehin auch gut ohne, mir ist tatsächlich vor allem wichtig, dass meine beiden gut versorgt sind. Ich sehe da auch uns Menschen in der Verantwortung, weil es ohne uns diese Lebewesen gar nicht gäbe und die meisten ohne Menschen auch gar nicht mehr zurecht kommen.
martina.s Die Argumentation finde ich als Vertreterin einer der vielen Rassen, die im Rahmen des VDHs mitsamt ihren Papieren an den Rand der Überlebensfähigkeit gezüchtet wurde, etwas gewagt.
SaveUs das ist jetzt schon fast etwas ironisch, da gerade "Freundlichkeit" eines DER menschlichen Zuchtergebnisse sind. Hunde gäbe es allgemein ohne den Menschen nicht, und den freundlichen Wolf trifft man jetzt im Wald eher selten. "Freundlichkeit" ist ohnehin eine sehr merkwürdige Kategorie, und auch ein ganz verklärtes Verständnis von Tieren (und Menschen). Wie gesagt, damit tust du deiner Freundin keinen Gefallen. Du kannst ihr helfen realistisch zu überlegen ob ein Hund mit eventuell diversen Baustellen in ihr Leben passt, und wenn nicht, ob du damit leben kannst wenn sie dementsprechend einen Zuchthund kauft, anstatt zu verzichten.
Ich verstehe nicht warum Daktari so viele hochgezogene Brauen geerntet hat mit ihrem AFD-Vergleich, das ist doch das Grundthema. Tolerieren heißt ja nichts anderes als erdulden/ertragen, und die Frage ist hier ja, wieviel Andersartigkeit in einer Beziehung kann ich ertragen. Und je näher einem jemand ist, desto mehr wird das Thema. Wenn mir jetzt Fleiß und Strebsamkeit wichtige Werte wären und ich meine Hansguckindieluft Freundin einmal die Woche zum Kaffee treffe, ist mir das egal. Wenn wir zusammen wären, kann so etwas zur Trennung führen. Wenn meine Schwester sich unbedingt den Welpen vom Deutschen Meister für mehrere tausend Euro kaufen will merke ich auch wie wir da in unseren Vorstellungen divergieren, kann ich jetzt aber auch mit leben. Wenn mein Partner so einen Welpen anschleppt, ist das schon schwieriger. Am Wunsch nach Gleichheit in Beziehungen bei Lebensbereichen die einem sehr wichtig sind, ist nichts falsch.
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Hm, weiß ich nicht.
Also ich hab Bolle in einem deutschen Tierheim zufällig kennengelernt. Seine "Ich habe Interessenten-Karte" hängt neben mir am Kühlschrank. Es waren keine Monate der Entscheidungsfindung, aber ich musste ihn zwischen "Aufwartung" und "Abholen" mindestens fünf mal vor Ort besuchen kommen und mindestens ein Mal zur Probe mit nach Hause nehmen.
Ich war acht Mal da und hatte ihn ein Mal zur Probe zuhause.
Er ist übrigens ein absolut unkomlizierter, mittelgroßer, hübscher Anfängerhund. Allerdings wurde er auf 9 Jahre geschätzt und vielleicht war das sein Handicap. Aber es gab dort einige unkomplizierte Hunde, drei hatte ich auf meiner Liste, eine Seniorin, einen wuseligen Welpen und eben Bolle. :)
Und von allen Pflegehunden, die als Direktimport zwischendurch hier waren, wäre höchstens einer (außer Bolle) als Rezeptionshund geeignet gewesen, aber nicht für den Sport. Aber was ich auch sagen muss: bevor ich einen Hund vermittelt habe, haben immer mehrere Treffen stattgefunden. Mit einer Familie habe ich mich über Wochen und Monate alle zwei Tage getroffen, die wohnten nur 15km entfernt, da ging das. Aber ich würde das jederzeit wieder tun, wenn ich und die Interessierten dadurch größtmögliche Sicherheit erlangen, dass es passt. Es hat im Fall mit dem meisten Aufwand nicht gepasst, Elsa ist immer noch hier.
^^
Aber Pflegestellen machen das glaube ich öfter mal so. Vielleicht nicht alle, aber bestimmt einige, denen eine möglichst nachhaltige Vermittlung wichtig ist.
Ich finde es beinahe fahrlässig, von deinem positiv-Beispiel auf die Allgemeinheit zu schließen. Diesen Eindruck vermittelst du mit deiner Antwort nämlich, zumindest für mich.
Es bestreitet doch keiner, dass es tolle, unkomplizierte Hunde im Tierschutz gibt. Aber es bestreitet doch (hoffentlich?) auch keiner, dass es genügend Fälle gibt, die ordentlich schief gegangen sind.
Hat man Hundeerfahrung, kann man mit gewissen Macken bestimmt gut umgehen. Als Anfänger ist das wohl schnell ein Horrorszenario, das sich nur durch Abgabe lösen lässt.
Ich habe manchmal den Eindruck, dass den meisten Antwortern hier der Blickwinkel des Anfängers fehlt. Vielleicht mal von mir berichtet:
- gute TS-Orga suchen: ich habe keine Ahnung, wie ich das erkennen soll. Null Idee. Bauchgefühl? Wohl eher nicht ausreichend.
- den Hund kennenlernen: joa, da könnte mir der aktuelle Verantwortliche (Orga, PS, Tierheim) aber auch absolut alles erzählen, ich könnte es nicht einordnen, weil ich mich eben null auskenne
- als Anfänger ist schon die Vorstellung, wie die Haltung eines unkomplizierten Hundes aussieht, Stress und kompliziert genug, wenn man sich viele Gedanken machen möchte. Worauf achten, wie wird mein Leben eingeschränkt, welche Kosten, welches Futter, welche Erwartungen habe ich an den Hund, was kann ich einem Hund bieten, was mache ich bei Krankheit, etc. pp. Sich da auch noch mit eventuellen Macken und Problemen zu befassen ist halt auch echt ein ordentliches Paket.
Ich persönlich möchte meinen Hundehalter-Anfang lieber in der Bilderbuchwelt machen. Mit einem gut sozialisierten, putzigen Welpen.
dann würde ich persönlich immer zu einem Hund aus einem deutschen Tierheim raten. Wenn man denn schon mit einem Tierschutzhund beginnen will.
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Ich hab es jetzt noch drei Mal gelesen und muss mich teilweise revidieren. Ich habe den Anfang ("Hm, weiß ich nicht") auf meinen letzten Satz ("Da ist ein Problemhund, den man 6 Monate kennen lernen kann, einfach kein guter Tipp") bezogen, was ich eine mehr als problematische Aussage fand.
Nach mehrfach lesen gehe ich jetzt aber davon aus, dass es sich eher auf das "Kennenlernen ist meist nicht möglich" bezogen hat? Dann nehme ich meine Anmeckerei hiermit offiziell zurück und entschuldige mich.
P.S.: hat sich auf den Beitrag von King-Kong bezogen
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Ich finde es beinahe fahrlässig, von deinem positiv-Beispiel auf die Allgemeinheit zu schließen. Diesen Eindruck vermittelst du mit deiner Antwort nämlich, zumindest für mich.
kannst du gern finden wie du willst! :)
Das war keinesfalls deduktiv abzuleiten, ist auch nicht mein erster Beitrag in diesem Thema. Wer daraus ableitet, dass es immer gut laufen muss, stolpert über die eigenen Schlussfolgerungsfähigkeiten, nicht über meine Erfahrungen. Und das ist außerhalb meines Erziehungsauftrags.
Ich habe oft genug an mehr-oder-minder-Hundeanfänger*innen vermittelt, auch an solche mit jahrelanger Hundeerfahrung ("wir hatten schon immer" "ich bin von klein auf aufgewachsen mit"...), die leider keine Auseinandersetzung mit dem Thema Lerntheorie ersetzt. Davor schützt einen aber auch ein Hund aus der Zucht nicht. Man muss sich eben immer mindestens das Wissen draufschaffen, das man individuell benötigt.
Ich habe hier keinen missionarischen Auftrag. Der*Die Themenstarter*in scheint einen zu verfolgen, ich tu das nicht. Auch nicht ihm*ihr gegenüber.
Aber wenn hier gesagt wird, dass man Hunde im Tierschutz ja auch nicht besser kennenlernen kann, als dies bei einer Zucht der Fall wäre (was zuvor als gegenteiliges Argument angebracht wurde), muss ich da eben, aus eigener Perspektive, sowohl aus vermittelnder Sicht, als auch als Bewerberin auf einen Hund, widersprechen.
Das darf ich!
... uuuund das muss dich keinesfalls in deine putzigen-Welpen-Bilderbuchwelten stören. Die stören mich nämlich auch nicht und ich bwerte die auch nicht, steht mir nämlich nicht zu.
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