Argumente pro Tierschutz - ein Sammelthread
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Meine Argumente stoßen auf taube Ohren, daher hätte ich gerne ein paar gesammelte Meinungen hier.
Was fütterst Du denn Deinem Hund? Wieviel Tiere müssen denn sterben für Deinen Hund? Warum ist für Dich Tierhaltung Tierschutz und gleichzeitig ist aber der Kauf eines Welpen von einem gescheiten Züchter für Dich unerträglich?
Warum bist Du denn der Meinung, daß Dein Weg der richtige ist und der andere der falsche?
Und glaube mir, ich bin ganz bestimmt nicht pro Züchter
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Es gibt im Grunde sehr viele Argumente für den Tierschutzhund.
Die Sache ist immer nur, ist es immer noch Tierschutz, wenn der Hund absolut fehl am Platz ist?
Ist deine Freundin in der Lage, schlechter Sozialisierung entgegen zu arbeiten?
Seid ihr in der Lage einen Hund, der eventuell nie was anderes als Zwinger kennengelernt hat, an ein Leben in der Zivilisation beizubringen?
Seid ihr in der Lage, objektiv 20 Tierschutzhunde anzusehen, und den auszuwählen, der passt?
Ich bin auch für Tierschutz, wobei ich das "ins Land karren" von Auslandshunden etwas kritisch betrachte.
Ich spende lieber an Organisationen wie Equiwent, die Kastrationen durchführen.
Meine Schwester hat im Sommer auch eine Hündin aus Spanien geholt.
Zum einen war ich froh, das die Maus in ein erfahrenes Zuhause kommen würde, wo alles passen würde... aber ich war auch ein wenig in Sorge, das die Hündin mit dem Terrier, den Katzen oder den Kindern nicht zurecht kommen würde.
Wir haben beide sachlich darüber disskutiert, es wurde lange überlegt und abgewägt. Und schlußendlich ist sie auch eingezogen.
Und Stella war ein Volltreffer. Sie ist tatsächlich wie beschrieben... lieb, anhänglich, allem neuen aufgeschlossen.
Es hätte aber auch anders sein können.
Ich selber habe mich wieder für einen Rassehund entschieden, aus den gleichen Gründen, wie deine Freundin.
Und weil ich weiß, das mein Lebensgefährte einfach nicht in der Lage ist, Konsequent mit einem eventuellen agressiven Hund umzugehen.
Klar, auch beim Züchter kann ich ins Klo greifen, und es kommt ein Charakterschwacher Hund raus.
Ein weiteres "Problem" mit einem für deine Freundin passenden Tierschutzhund ist, das diese Tiere(wenigstens in unserem Tierheim) es meistens gar nicht in die offizielle Vermittlung schaffen, da es eine ellenlange Liste mit Interessenten gibt, die solche Hunde suchen(Jung, Gesund, offen, folgsam)
Im Tierheim sitzen dann meist die, mit diversen "Sonderausstattungen". Und dafür muss man auch den willen, das wissen, und oder den Risikowillen haben.
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Sie möchte unbedingt einen netten Begleithund, der aber auch Bock auf Sport und lernen hat. Er sollte außerdem nicht zu klein sein. Deshalb der Großpudel. Er soll mit an die Hotelrezeption kommen und Menschen aufgeschlossen und freundlich begegnen.
Ich glaube, du unterschätzt, was das für eine Leistung für einen Hund bedeutet, all diese Anforderungen zu erfüllen. Gefordert wird hier ein hohes Maß an Nervenstärke, überdurchschnittliche Anpassungsfähigkeit, die Fähigkeit zum Entspannen auch in belebter Umgebung, dabei trotzdem ein aktives Temperament und viel Spaß an Kooperation für den Hundesport. Dazu freundlich-neutraler Umgang mit Menschen (auch Fremden) und Artgenossen.
Das alles zusammen ist nichts, was jeder normale Hund einfach so mitbringt. Es gibt viele Rassen, die auch bei allerbester Aufzucht nicht für ein solches Leben geeignet sind, weil sie bzw ihre Vorfahren für ganz andere Zwecke gezüchtet sind. Daneben werden auch Hunde aus schlechter Aufzucht und Haltung große Schwierigkeiten haben, sich einem solchen Leben anzupassen.
Deine Freundin hat für ihre Pläne eine gute und vernünftige Wahl getroffen. Mit einem Pudel, sei es einem Welpen oder auch einem Rückläufer vom guten Züchter ist die Chance sehr hoch, daß sie und ihr Hund miteinander glücklich werden.
Für Hunde aus dem Tierschutz, die diese hohen Anforderungen erfüllen, gibt es im übrigen lange Wartelisten. So einen Traumhund will doch jeder haben. Wenn man also ein solches Goldstück bekommt, darf man sicher sein, daß es mindestens ein Dutzend andere Bewerber gibt, die denselben Hund ebenso gerne aufgenommen hätten. Der Hund wäre also keinesfalls auf deine Freundin als "Retterin" angewiesen.
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Schwierig. Also erstmal, bei allen Unterscheidungen zwischen Züchtern und Vermehrern, die ich auch verstehe und gutheiße, muss ja trotz allem gesagt werden, dass auch Züchter rein faktisch Hunde vermehren. (Und, bei aller Liebe, mir fallen gleich auf Anhieb ungefährt zehn Rassen ein, die im VDH zur Grenze der Überlebensfähigkeit gezüchtet wurden, also allzu rosig ist das alles auch nicht...)
Und egal wie ethisch ich vermehre, würde ich persönlich auch grundsätzlich jegliches Vermehren von Hunden ablehnen. Es gibt weltweit einen riesigen Bestand an Hunden, der muss meines Erachtens nach nicht künstlich vermehrt werden.
Dass ich meine Hunde teilweise mit Fleisch füttere ist für mich auch ein ethisches Dilemma mit dem ich umgehen muss, und für das ich lieber keinen Hund habe der für mich produziert wurde.
Ich finde das - ganz persönlich - auch eine merkwürdige und riesige Verantwortung, dass da so ein Lebewesen von jemand anderem nur für meinen Freizeitspaß gebärt wurde, die möchte ich irgendwie nicht haben.
Auch bin ich selbst viel in Gegenden mit Straßenhunden, und solange da noch irgendwer rumläuft der gerne auf jemandems Sofa schlafen würde, muss man finde ich nicht unbedingt neue Hunde produzieren.
Und das Ganze, "im Tierschutz läuft ja auch das und das" ist argumentatorisch nicht ganz so pralle. Wenn ich auf der einen Seite darauf bestehe, dass die Sonnenseite der Zucht (die deutsche VDH Zucht bei der Rasse bei ders wirklich rosig läuft) als Argumentationsgrundlage genommen wird, dann muss ich auf der anderen Seite auch beim Tierschutz den gutlaufenden Verein als Referenzpunkt nehmen.
Das "aus der Umgebung reißen" halte ich auch für teilweise überbewertet. Wenn es einem Hund im neuen Heim gut geht, wird er nicht ewig traurig über die Heimat grübeln. Mein Angsthund hat zwei interkontinental Langstreckenflüge mit einem Schulterzucken weggesteckt und ist komplett neu aufgeblüht, weil ihm die alte Heimat anscheinend um einiges weniger getaugt hat. Kann man nicht eins zu eins übertragen weil er vorher schon bei mir war, aber die "Umgebung" oder der Transport per se ist auf jeden Fall kein entscheidender Faktor. Ich habe schon viele halbwilde Hunde getroffen die ziemlich happy schienen (gut genährt und in ein Rudel integriert) die wären jetzt wahrscheinlich nicht gerne "gerettet" worden, aber auch mehr als genug Seelchen, die sehr gerne aus der Umgebung gerissen und transportiert worden wären.
Nun das aber: Bei den Ansprüchen deiner Freundin halte ich es für gewagt bis naiv zu denken dass würde bei einem (Auslands)Tierschutzhund schon klappen, weil der eigene Tierschutzhund ist ja so ein lieber. Mit meinen beiden, keine Chance. Und die hab ich immerhin seit Welpenalter. Ich finde es auch gefährlich bis verantwortungslos, ihr das so einreden zu wollen. Meine persönliche Lösung in diesem Dilemma (wenn denn unbedingt alle diese Faktoren erfüllt werden müssen!) wäre tatsächlich, einfach keinen Hund zu haben. Man muss ja nicht unbedingt haben. Es gibt viele Sachen auf die ich verzichte, weil es besser für mich, andere Lebewesen oder die Umwelt ist, egal wie gerne ich es hätte.
Und wenn deine Freundin aber gerne einen netten, sportlichen, menschenfreundlichen Hund für Hundesport und die Rezeption hätte, dann kann sie ja auch einfach sagen, dass ihr eigener, egoistischer Wunsch ihr da jetzt wichtiger ist. Hundehaltung ist ja nunmal in erster Linie ein egoistischer Wunsch, und das ist ja auch okay so. Und da geht das ganze Thema wirklich eher in Richtung Paartherapie. Sie ist ja nunmal nicht du. Sie kann deine Werte teilen, aber eben an irgendeiner Stelle trotzdem eine andere Entscheidung treffen. Du musst dir überlegen, ob du damit leben kannst. Ich will grundsätzlich auch die Welt retten, aber hab dieses Jahr schon zwei Langstreckenflüge gemacht. Würde ich auch verstehen, wenn da jemand nicht mit Leben kann. Mein Partner hat auch grad den Empanada mit Schinken gegessen, gut fand ichs nicht. Wenn er mir jetzt allerdings nen Zuchtpudel anschleppen würde wär wirklich was los, und diese Gewichtung meines Echauffierens ist vollkommen logikfrei. Du kannst das ja nochmal mit ihr ausführlich besprechen, aber anstatt sie in einen Hund reinzudrängen den sie nicht will, würde ich mich dann eher Fragen, ob du damit leben kannst, dass ihr in bestimmten Bereichen eben andere Werte habt oder andere Prioritäten setzt.
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Nein Potato nichts und niemand ist nur gut und nur perfekt auf dieser Welt. Aber deshalb muss man trotzdem so fair sein zu differenzieren. Es gibt auch miese Tierschutzvereine auf dieser Welt. Aber die alle in einen Topf zu schmeißen ist genauso unfair wie engagierte gute Züchter mit Hinterhofvermehrern gleich zu setzen.
Allerdings sehe ich hier in diesem Thread auch eher ein beziehungstechnisches Problem und da ist ein Hundeforum kein Ansprechpartner
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Sie möchte unbedingt einen netten Begleithund, der aber auch Bock auf Sport und lernen hat. Er sollte außerdem nicht zu klein sein. Deshalb der Großpudel. Er soll mit an die Hotelrezeption kommen und Menschen aufgeschlossen und freundlich begegnen.
All das kann meine Jenna auch.
Natürlich gibt es im Tierschutz ungeeignete Hunde für diese Situation. Aber es gibt auch hunderte die perfekt passen würden.Wo wohnst du, dass es hunderte von Hunden im Tierschutz gibt, die dazu perfekt passen?
Bei uns ist das örtliche Tierheim und die seriösen Organisationen im Bezug auf „nette“ Hunde unter 6 Jahren leergefegt. Um solche Hunde wird sich regelrecht geschlagen. Aus dem .Tierheim würde sie als Berufstätige eh keinen Hund bekommen.
Wie es nicht laufen soll, hab ich jeden Tag vor Augen:
Eine Kollegin hat sich vor zwei Jahren einen Hund aus dem Ausland geholt. Als Bürohund. Die Hündin hat jeden Tag Angst. Das Büro ist ihr zu eng, jeder Mann im Umkreis furchterregend und Kleintransporter ein Grund zur Panik. Und davon ist unser Stadtteil voll.
Gut geht es ihr in der HuTa, in einer festen Hundegruppe. So hat sie früher gelebt. Aber dass ist so teuer…
Die Argumente meiner Kollegin waren:
Kein Hund soll für mich produziert werden
Ich möchte eine arme Seele retten
Der Hund soll nicht so teuer sein
Der Hund soll sofort verfügbar sein.
(In Coronazeiten waren die beiden letzten Ansprüche außerhalb von Direktimporten kaum möglich.)
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Ich bin total pro Tierschutz. Ich arbeite in einem Tierheim und habe selber Hund und Katzen aus Tierheim, der Hund ist sogar ursprünglich auch dem Ausland, auch, wenn ich sie als Rückläufer gekauft hab.
Pro Tierschutz aus Hundesicht: Die Tiere sind da und brauchen jemanden, der sie finanziert. Manche kommen im TH schlecht zurecht und brauchen engen Menschenkontakt zum Glücklich-Sein.
Pro Tierschutz aus Menschensicht:
- Man kriegt vor allem erwachsene Hunde und muss oft keine Stubenreinheit mehr vermitteln.
- Wenn ich gar nicht so genaue Erwartungen habe, ist ein TH ein guter Anlaufpunkt um verschiedene Hundetypen kennenzulernen und zu erleben, woran Menschen bei Hunden scheitern (Abgabegründe), und das hilft wiederum mir bei der Hundeauswahl.
- Ich kann einen Kandidaten im TH oft sehr viel länger und besser kennenlernen als beim Züchter - bei uns sind schon Interessenten über mehr als ein halbes Jahr immer wieder gekommen, beim Züchter undenkbar.
- Die Hunde sind oftmals deutlich günstiger in der Anschaffung als Verbandszucht- oder auch und gerade eBay-Vermehrer-Hunde
Aber es gibt auch Gründe, gerade Hunde nicht im TH zu holen - Gründe, die ich bei anderen Heimtierarten übrigens nicht gelten lasse.
- Wenn jemand - ich kenn die Freundin der TE ja nicht - wirklich gut recherchiert hat und es der Großpudel sein soll, dann führt am Züchter kein Weg vorbei, denn die sind zumindest in unserer Region im TS nicht vorhanden. Hatten wir noch nie, und wie hatten schon PowderPuffs, DoKhyi und Saarloos…
- Wenn ich unflexibel bin, was Verhaltenskreativität angeht, erhöht ein Rassehund aus wohl organisierter und durchdachter Zucht die Wahrscheinlichkeit, dass es klappt.
- Wenn ich bestimmte Sportambitionen habe, brauche ich einen Bund mit Abstammungsnachweis.
Das sind so meine spontanen Argumente, nicht gewichtet oder gar gewertet.
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Zu spät zum Editieren:
SaveUs das Beispiel, dass Frau+Hund da gebracht hat, erleben im TH übrigens oft als Abgabegrund - so schwierig hat man sich das mit dem Hund nicht vorgestellt, das will man dem Hund dann doch nicht antun, also muss er ins TH.
Ich glaube insgesamt aber auch, dass ihr euch in der Partnerschaft viel eher um die Themen Emotion und Kommunikation kümmern müsstet als Sachinformationen auszutauschen.
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Argumente für einen Tierschutzhund (Voraussetzung eine seriöse und gute Tierschutzorganisation, die nicht selbstverständlich ist!)
- du verschließt nicht die Augen vor dem Leid eines einzelnen Wesens und hilfst ihm
-du unterstützt Kastrations- und Hilfsmaßnahmen vor Ort
-du suchst dir keine Rasse sondern ein Individuum aus
-du weißt genau was du bekommst (älterer Hund von Pflegestelle, den man da besuchen kann)
-du kannst einen älteren Hund haben, der schon stubenrein ist und schon alleine bleiben kann
-die Auswahl an verträglichen Tieren ist recht hoch
-du unterstützt nicht die Vermehrung kranker oder wesenschwacher Tiere
-du unterstützt nicht das ätzende Ausstellungs-/Schönheitssystem in der Rassehundzucht
Bezüglich der Argumente deiner Freundin für einen Großpudel würde ich noch anmerken, dass die Großpudel die ich kenne ( sind nur 4, aber immerhin) so einfache Hunde nicht sind:
- haben fast alle großen Jagdtrieb, können kaum mal ohne Leine laufen
-sind teilweise recht unverträglich mit anderen Hunden
-sind sehr plegeaufwendig
-sind teilweise misstrauisch bei Fremden, bellen viel, sind nicht so einfach zu erziehen
Ich selber habe bisher hauptsächlich Rassehunde gehabt, alle von seriösen FCI- Züchterinenn.
LG und viel Spaß beim Diskutieren
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- Ich kann einen Kandidaten im TH oft sehr viel länger und besser kennenlernen als beim Züchter - bei uns sind schon Interessenten über mehr als ein halbes Jahr immer wieder gekommen, beim Züchter undenkbar.
Ist das bei "einfachen Anfängerhunden" wirklich so? Die Frage ist durchaus ernst gemeint, weil ich als Laie es mir eher so vorstelle, dass bei einem Traumhund zig Bewerber da sind und der Hund schneller weg ist als man überhaupt anrufen kann.
Man bekommt es doch auch hier in einem anderen Thema gerade mit: Abends neu eingestellten Hund auf Homepage des Tierheims entdeckt, morgens angerufen, leider schon reserviert.
Ich könnte mir vorstellen, dass so ein langes Kennenlernen vielleicht eher bei Problemhunden möglich ist?
Als absoluter Anfänger tendiere ich gerade aus diesem Grund übrigens eher zum Züchter: auch wenn jeder Hund ein Individuum ist, hat man beim Züchter generell doch weniger "Wundertütenrisiko", zumindest wurde mir das bislang so erklärt.
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