Was bringen "Papiere" wirklich? Unterschied Vermehrer und Züchter

  • Phonhaus ist halt schon witzig, weil man gerade bei dieser Rasse keine der genannten objektiven Kriterien für eine kontrollierte Zucht hat und beim Großpudel dazu noch Krankheiten vorhanden sein können, die man nur schätzen kann, weil keine Gentests vorhanden sind.

    Also ggf keine Zwingerabnahme je nach Verband, keine Neuzüchterschulung, keine Wiederholungsverpflichtung für Kurse, kein Wesenstest, kein Arbeitstest, keine Formwertbeurteilung nötig, keine 3 Ausstellungen nötig, die Pflichttests sind ein Witz (HD, PRA, Katarakt), es gibt keine Nachzuchtkontrolle, keine Deckzahlbeschränkung, keine Wurfbeschränkung, Neigung zu Popular Sires, sehr junge Altersgrenzen für Erstbelegung und Deckfreigabe... Dazu einige Linien, wo ich persönlich keinen Hund draus nehmen würde, weil sie mir nicht im Wesen oder im Körper gefallen. Nicht zuletzt eine charakterlich sehr große Spannweite plus Unterschiede in Jagdtrieb etc.

    Also gerade für mich das beste Beispiel, dass ich mich echt stark in das Thema einfuchsen würde und anhand meiner Kriterienliste einen kompetenten Züchter suchen muss. Weil eben kaum reglementiert ist und ich mich auf das tolle Siegel nicht verlassen kann. Gibt richtig tolle Züchter und welche, wo ich nie kaufen würde. Und um den Unterschied zu erkennen, müsste ich da schon echt genauer in die Materie, was es mir wesentlich schwerer machen würde.


    Also ganz anders als beispielsweise bei Rassen, die das alles mitbringen müssen und wo Züchter sich lange darauf vorbereiten sollen.

  • Kurzfassung „Papiere“ bringen nichts.

    Eine durchdachte verpaarung, gesunde Eltern/Vorfahren, eine gute (auch kontrollierte) Aufzucht mit Sachverstand (und natürlich liebe) bringt dem Hund und Dir jede Menge.

    Und diese durchdachte Verpaarung mit nachweislich gesunden Vorfahren und Verwandten, kriegste ohne Papiere kaum hin, weil die Ergebnisse sonst nirgends dokumentiert sind. Mit Papieren und Zuchtverband gibt es Datenbanken auf die man zurückgreifen kann und wo man überprüfen kann, wie viele Verwandte, Wurfgeschwister, Halbgeschwister, etc untersucht und ausgewertet wurden.


    Ja, es gibt dort draußen sicher Cracks, die das für ihre Rassen im Kopf haben, als Welpenkäufer und gerade Rasseanfänger da ohne Papiere anfangen zu wollen, durchzublicken ist utopisch. Die Papiere machen die genetische Familiengeschichte des Welpen für den Käufer nachvollziehbar. Es gibt drei Möglichkeiten:

    Möglichkeit eins, ich habe selbst genug Wissen, dann brauch ich sowas nicht

    Möglichkeit zwei, ich kaufe mit Papieren, wo ich gewisse Dinge einfach nachprüfen kann

    Möglichkeit drei, ich kaufe ohne Papiere und vertraue dem Verkäufer blind und bete, dass er mich nicht absichtlich über den Tisch zieht oder sein eigenens Wissen nicht doch gnadenlos überschätzt hat.

  • Und diese durchdachte Verpaarung mit nachweislich gesunden Vorfahren und Verwandten, kriegste ohne Papiere kaum hin, weil die Ergebnisse sonst nirgends dokumentiert sind. Mit Papieren und Zuchtverband gibt es Datenbanken auf die man zurückgreifen kann und wo man überprüfen kann, wie viele Verwandte, Wurfgeschwister, Halbgeschwister, etc untersucht und ausgewertet wurden.

    Ganz genau.

    Die Papiere meines Hundes und seiner Eltern sind eine Garantie, dass die Züchter mich nicht belügen, mir keine falschen Elterntiere zeigen oder einen kranken oder zu jungen Welpen verkaufen. Das ist der Vorteil eines etablierten Zuchtverbandes mit zentralen Standards und Datenbanken.

  • Czarek

    Wär es also egal gewesen, ob wir zum Verbandszüchter gegangen wären oder uns anhand einer Homepage oder den Kleinanzeigen einen Welpen geholt hätten?


    Du züchtest selbst und stellst aus. Deine Ansprüche und Voraussetzungen sind natürlich komplett anders als unsere. Wir haben schon bewusst kranke Tiere aufgenommen und Tiere mit Sozialisationsvoraussetzungen, mit denen sich ganz viele Andere vermutlich nicht abgefunden hätte. Für uns ist ein Hund ein Individuum, ob es ein exzellenter Vertreter seiner Rasse ist, ist uns ganz einfach nicht wichtig. Deinen Aufwand würden wir nicht betreiben.


    Wenns dann ohne vertiefte Kenntnisse nun egal ist - so klingt es gerade bei Dir - ob man nun zum Verbandszüchter geht oder jemand, der mit seiner Pudeldame A denn Pudelrüde B getroffen hat und beschlossen hat, dass die ganz gut zusammen passen würden - dann hoffe ich mal, dass sich unser Eindruck, mit unserer Wahl Glück gehabt zu haben, auch in Zukunft bewahrheitet.


    Nach Erstalter und Häufigkeit der Belegung habe ich übrigens tatsächlich gezielt geguckt, weil mir diese Kriterien wichtig sind. Ebenso war für uns Bedingung, die Mutter kennen zu lernen. Ob ich den Angaben glauben kann? Nun, ich denke schon.

  • Ich verstehe jetzt nicht so richtig, warum das OT hier trotzdem so lange weiterläuft.

    Weil die Halter und Kenner von diesem Typ Gebrauchshund davon ausgehen, dass man sich gründlich informiert, bevor man sich einen solchen nicht alltagstauglichen Hund ins Haus holt.

    Und sie gehen davon aus, dass diese Informationsbeschaffung nicht gründlich genug erfolgt ist, wenn es bereits an Basics wie dem Unterschied zwischen Züchter und Vermehrer und dem Sinn von gezielter Zucht/ Zuchtzielen & Co mangelt.


    Tausendmal danke! Ich finde es enorm wichtig und richtig dass Malihalter hier Mal ungeschönt berichten.


    Wer einen Mali beim Vermehrer kauft, im Forum fragen muss warum der ständig Durchfall hat und nicht zur Ruhe kommt und nicht weiß wo der Unterschied von kontrollierter Zucht zu Vermehrern ist der kann in meinem Augen keine große Ahnung von Hundehaltung haben.


    Und da darf man ruhig einmal zu viel als Zuwenig schreiben was es bedeutet einen Mali zu haben. In der Hoffnung, dass evtl doch ein bisschen hängen bleibt.


    Hätte man sich bei seriösen Quellen über die Rasse informiert dann stößt man eigentlich sofort auf die Info dass es gerade bei dieser Rasse enorm wichtig ist eine gute Aufzuchtstätte auszuwählen!

  • Ok, und wo zieht man dann die Grenze bei OT? Kann man dann jeden Thread zu einem ganz anderen Thema machen, weil man meint, dass Sache x eben nicht oft genug gesagt werden kann? Ich verstehe die Warnungen inhaltlich total, aber das kann doch nicht der Maßstab sein.

    Der Threadtitel und die Frage sind komplett andere. Die TE hat ausdrücklich kein Interesse an dem OT. Wenn das beides aber irrelevant ist, weil einige User eben über Malis reden wollen, dann finde ich persönlich das einfach unlogisch. Nach dem Maßstab (der eben eigentlich keiner ist, weil total subjektiv ist, was nun noch gesagt werden sollte und was nicht) könnte man dann kein OT jemals wieder einbannen. Weil irgendwer findet es ja relevant, sonst wäre es nicht geschrieben worden.

    Aber gut, ich bin kein Mod, ich muss es nicht entscheiden und werde jetzt auch selbst nicht weiter zum OT beitragen.

  • Ok, und wo zieht man dann die Grenze bei OT? Kann man dann jeden Thread zu einem ganz anderen Thema machen, weil man meint, dass Sache x eben nicht oft genug gesagt werden kann? Ich verstehe die Warnungen inhaltlich total, aber das kann doch nicht der Maßstab sein.

    Der Threadtitel und die Frage sind komplett andere. Die TE hat ausdrücklich kein Interesse an dem OT. Wenn das beides aber irrelevant ist, weil einige User eben über Malis reden wollen, dann finde ich persönlich das einfach unlogisch. Nach dem Maßstab (der eben eigentlich keiner ist, weil total subjektiv ist, was nun noch gesagt werden sollte und was nicht) könnte man dann kein OT jemals wieder einbannen. Weil irgendwer findet es ja relevant, sonst wäre es nicht geschrieben worden.

    Aber gut, ich bin kein Mod, ich muss es nicht entscheiden und werde jetzt auch selbst nicht weiter zum OT beitragen.

    Das stimmt natürlich und habe ich nicht bedacht - entschuldige mich hiermit.

    Fand es nur in dieser Situation extrem angebracht.


    Wenn ich mit meiner Qualzucht einen Thread über das Thema Leinenführigkeit aufgemacht habe, ging es auch immer wieder nur um DAS Thema. Fand ich da ebenfalls sehr angebracht und so blickt man oft auch über den Tellerrand hinaus (bspw. dass hinter fehlendem Gehorsam nicht selten auch körperliche Defekte stecken können). Und das Thema Qualzucht kann einfach nicht genug thematisiert werden -> Und so habe ich das hier eben auch gesehen... (Gebrauchshund + Anfänger)

    Hundehalterin hatte Probleme mit Jungmali, bezeichnet sich selbst als sehr erfahren und stellt dann aber ernsthaft die Frage was Papiere bringen. 😶 Ich finde, da sind die Aussagen der Malihalter alles andere als Offtopic, spätestens für Leute außerhalb der informierten Dogforum Community die auf dieses Forum stoßen können solche Infos goldwert sein (und das ist ja der Sinn eines Forums -> Laien abzufangen).


    Ich entschuldige mich aber trotzdem für OT und gebe dir grundsätzlich total Recht... Wie so oft gibt's da wohl keine pauschale Grenze wo OT beginnt und wo es endet.

  • @Eni86

    Zitat

    Tests sind halt nicht gleich Tests. Beispielsweise wird bei den dem VdHangeschlossenen Rassezuchtverbänden das HD-Röntgen anonymisiert und zentral von einem Sachverständigen ausgewertet. Da schiebt also nicht der Tierarzt um die Ecke den Hund unter‘s Uralt-Röntgengerät und befindet, dass alles prima ist, weil Hundebesitzer X ja so ein guter Kunde ist. Selbstverständlich kann aber Besitzer X hinterher damit werben, dass sein Hund HD geröntgt ist.

    Diese Aussage finde ich echt heftig.

    Meine Tierklinik befundet für verschiedene Rassenhundvereine. Und natürlich befunden sie auch die Hunde der hiesigen Schafpudelzüchterin (private Züchtergemeinschaft) oder Doodlezüchterin. Mit der gleichen Sorgfalt und Sicherheit und mit den selben Geräten.

    Mein „Landtierarzt um die Ecke“ befundet nicht für Hundevereine, er ist Pferdespezialist. Ich hab ihn mal gefragt und er hat nur gelacht. Für einen wissentlichen Fehlbefund kann er vor Gericht landen. (Bei Pferden kommt so was ja vor…). Nebenbei ist er Tierarzt. Wenn er eine schlechte Hüfte sieht, versucht er alles, um dem Hund zu helfen…


    Und wozu auch? Du unterstellst Tierärztin eine kriminelle Handlung gegen das Tierwohl - damit Züchter ohne Verein behaupten können, ihre Tiere wären untersucht? Was sie gar nicht müssten? Die würden ihre Welpen auch so los.


    Noch eine Frage: würdest du denn in deinem Beruf pfuschen (und damit Leid erzeugen), nur um einem „guten Kunden“ einen Gefallen zu tun?

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