Tierschutz - Vorkontrollen und Verträge vs. unpassende Vermittlungen

  • Das "gefällt mir" oben ist für den Aspekt, der immer komplett untergeht: Pflegestellen machen Fehler (die ich vielleicht nicht machen würde) und die Infos, die sie in den ersten Tagen über den Hund gewinnen, sind nicht wirklich belastbar.


    Aber gerade viele Hundeanfänger sind vielleicht auch mit einem Direktimport, der sich erstmal gar nix traut, überfordert. In solchen Fällen ist eine Pflegestelle Gold wert.

  • Ja, sorry, aber das kann auch bei nem 12jährigen passieren.


    Und egal, welches Verhalten der Hund zeigt, das muss so oder so gemanagt werden. Auch nen 10kg-Hund würde ich nicht ungemanagt aufs Kind lassen, egal wie alt es ist.

    Du hast das hier geschrieben:

    Und zu ‚Management‘ sind viele Leute nicht bereit, ulkigerweise gerade die mit Kindern nicht - da sollen Hund und Kind gerne mal die innigsten Freunde sein, weil ‚Kind soll mit Hund aufwachsen‘. Diese filtert man da schon mal raus.

    Das hat aber nichts mit standfest oder dem Alter des Kindes zu tun. Und ist es bei einem 10kg-Hund besser, wenn er als Freund für das Kind angeschafft wird als bei nem 30kg-Hund?


    Wenn "viele" Leute nicht zu Management bereit sind, dann kann man wohl an "viele" Leute auch nicht vermitteln, Management ist nämlich immer nötig.

  • Naja, aber auf der anderen Seite ist da dann auch wieder das Problem, dass man als TS ehrlich sein soll.


    Ich finde die Warnung oder den Hinweis auf "der Hund ist oder wird groß und ggf schwer und neigt noch sehr zum (nur mal als Beispiel) anspringen, darum sollte der Hund nicht unbedingt zu kleineren Kindern" durchaus gerechtfertigt, wenns denn so ist.


    Ben ist auch so ein Kandidat (gewesen, jetzt wirds langsam aber sicher besser) - ziemlich groß und hatte als ich ihn bekam auch noch nicht die Murmeln an der richtigen Stelle. Anspringen aus vollem Lauf und den einen oder anderen Kratzer mit seinen Riesenpfoten - hat sich nicht ganz vermeiden lassen.


    Ich bin mir sehr sicher, keiner der hier im DF mitliest, würde das unterschätzen. (auch nicht, dass ein kleiner Hund beim Kleinkind viel Schaden anrichten kann). Und hier weiss auch jeder, was "Management" bedeutet.


    Wenn sich jetzt eine Familie mit noch kleinen Kindern für so ein Jungspundkaliber wie Ben interessiert - dann muss ich sie einfach drauf hinweisen, dass da Management notwendig ist und dass kleinere Kinder da wirklich noch etwas gefärdeter sind. Wenn die Familie mir dann glaubhaft sagt, das ist ok, wir wissen das (vielleicht auch, weil eben schon "Hundeerfahren" oder schon ein Hund in der Familie ist) - dann wär für mich das per se kein Grund, den Hund nicht zu vermitteln, wenn alles andere passt.


    Aber wenns dann eben in die Richtung geht: Keinerlei Hundeerfahrung und eben eher mit ....wie formulier ich das am besten....vielleicht ein bisschen blauäugigen Erwartungen rangeht, dann wär der Ben nix für die Familie gewesen. Bei Ben und seinen Geschwistern steht auch in der Vermittlungsanzeige, was für ein Mix es ist und dass eher HSH-Erfahrene Menschen gesucht werden. Trotzdem haben wir einen Bruder von Ben an HSH-unerfahrene Menschen vermittelt - nach vielen Gesprächen mit ihnen. Sie waren aber auch keine Ersthundehalter sondern hatten schon immer Hunde aus dem TS und waren sich durchaus bewusst, was da alles auf sie zukommen kann (!!). Die sind zufrieden und glücklich mit dem Hund. Und natürlich wussten die auch, was Management bedeutet.


    Haben wir ja sogar hier im DF in letzter Zeit immer mal wieder gehabt, derlei Nachfragen von sagen wir mal Hundeanfängern (Schutzhund und Kind ist z.b. einer der Threads die mir da einfallen). Da hat keiner hier im DF gemeint, wird schon gutgehen mit Management - da hat gefühlt das ganze Forum abgeraten. Sehr vehement. Und das war ja auch gut so.


    Manche THs und Orgas sind da rigoros - und blocken sofort ab, andere wollen erstmal wissen, warum es trotz Info oder Warnung oder Hinweis genau dieser Hund sein soll. Bei den ersteren hast verloren und bei den zweiteren ggf nicht, wenn du dich erklären kannst.


    Jetzt kann man natürlich sagen: wieso muss ich mich überhaupt erklären, was erdreisten sich denn die TS-Uschis mich in irgendeiner Form zu bewerten? Und die THs/Orgas fragen sich, wie sollen wir denn wenigstens einigermaßen sicherstellen, dass Mensch/Hund zusammen passen, wenn wir die Infos die wir haben (vom Hund und vom Interessenten) nicht bewerten dürfen?


    Und dann sind wir genau da, wo es angefangen hat mit der Diskussion: wie kann oder sollte TS/TH/Orga die Vermittlung besser machen, so daß beide seiten was davon haben?


    Weiter oben gings um die Platzkontrollen, da wurden viele mögliche Alternativen vorgeschlagen, was man statt dessen machen könnte. Aber ganz ohne (nicht ohne Platzkontrolle sondern ohne "Vorgespräch und Kennenlernen") geht es tatsächlich nicht. Also ohne eben den Interessenten zu "bewerten". (damit mein ich natürlich das Bewerten im Sinne von: da könnte der Hund gut hinpassen - nicht eine grundsätzliche Bewertung des Menschen an sich, versteht sich!). Da schlägt das Pendel in beide Richtungen auch immer mal wieder - so ärgerlich das auch für mich ist - ins extreme aus: Die einen machen den Eindruck, gar nicht vermitteln zu wollen und die anderen sind schon knapp vom Welpenhandel und geben jedem jeden Hund mit, hauptsache "gerettet". An die, die da irgendwo in der Mitte rumkrebsen, an die sollte man sich wenden, wenn man einen TS Hund sucht.


    Ich glaub, wenn man das ganze (sicherlich zu verbessernde) Auswahlbrimborium so gar nicht will, dann wär man bei einem Züchter besser aufgehoben. (ich mein das gar nicht böse - im Gegenteil, ich glaub tatsächlich dass der eine oder andere Ersthundehalter wirklich besser fährt, wenn er sich eine geeignete Rasse bei einem guten Züchter holt, als ein Überraschungspaket aus dem TS).


    So, wieder ein Roman...ich betone nur zum Schluss nochmal: Ich schreib nur aus meiner eigenen Erfahrung die ich mit den verschiedenen TS/THs gemacht hab. Ich glaub jedem und ich versteh jeden, der schlechtere Erfahrungen im TS gemacht hat. Wie ich auch schon schrieb: da kann man noch ganz viel verbessern, da bin ich mit den meisten hier völlig "d´accord".

  • Ich finde die Warnung oder den Hinweis auf "der Hund ist oder wird groß und ggf schwer und neigt noch sehr zum (nur mal als Beispiel) anspringen, darum sollte der Hund nicht unbedingt zu kleineren Kindern" durchaus gerechtfertigt, wenns denn so ist.

    Warnung oder Hinweis ist auch völlig okay, damit man auch bereits bei der Auswahl das mit einkalkulieren kann. Ein "wird aber nicht vermittelt an" finde ich zu kategorisch, und man nimmt sich dadurch auch potenziell passende Kandidaten.

  • Aber ich erwarte doch, daß ich erstmal schauen kann ob da überhaupt ein Tier ist was mich interessiert - aber nein, bei diesem Verein wird erst nach ausgefüllter Selbstauskunft ein Gespräch mit Interessenten geführt

    Andere Perspektive: Du erwartest ja auch, dass der Verein dir eine ausführliche Auskunft über die Hunde gibt. Warum sollte er das machen, wenn du generell für keinen infrage kommst?

    Wenn es da immer wieder viele Anfragen gibt und keiner der Interessenten passt - dann ist das verschwendete Zeit für den Verein.

    Also im Endeffekt erwartest du etwas, zu dem du selbst nicht bereit bist / keine Lust hast.


    Kein Angriff an dich, nur zum Verständnis.

  • Weil gute Beratung immer besser ist als keine Beratung und wer gut beraten wird empfiehlt vill dann den Verein weiter...


    Wenn das so weiter geht mit den massiven Importen müssen die Vereine eh sich umstellen.

    Denn irgndwan sind die Leute halt auch voll mit Hunden oder ehr gesagt der Markt gesättigt.


    Schaut man in andere Länder freut sich jeder Verein oder Tierheim über ne Beratung weil es so viele Hunde gibt.

    Das es die Chance schon Wert ist, das volle Programm und darüber hinaus zu leisten

  • irgendwas müssen sie ja auf die Website schreiben. Ich hab mich ja um Bonnie auch beworben, egal was da auf der Tierheimseite bei Vermittlung stand. Und dann redet man mit den Menschen und dann hab ich sie bekommen :smiling_face_with_hearts: , auch wenn ich da nicht alles erfüllt hatte, was da halt erst mal stand.

  • Weil gute Beratung immer besser ist als keine Beratung und wer gut beraten wird empfiehlt vill dann den Verein weiter...

    Schon klar und persönliche Gespräche noch besser. Aber was beispielsweise an Anfragen während der Pandemie reinkam, wo jeder einen Hund wollte - irgendwo muss man die Reißleine ziehen und Interessenten ausfiltern, wenn die Nachfrage zu groß ist in dem Moment - davon aber 99 Prozent nicht infrage kommen.

    Und je eher du das ausfilterst, umso mehr Zeit hast du für die Tiere und die wirkliche Vermittlung. Das sollte doch das Hauptaugenmerk sein.


    Bevor jetzt kommt, dann wäre eine genaue Beschreibung doch viel besser - hmmmm, nein, nicht unbedingt. Leider. Ich hab es schon sehr oft erlebt, dass sich jemand in das Bild von einem Hund verliebt und dann sehr geflissentlich die Punkte in der Beschreibung überliest, die hinten und vorne nicht passen. Oder eben die Beschreibung nutzt, um einen das Blaue vom Himmel runterzulügen und sich als perfekter Halter für den gewünschten Hund auszugeben.

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