Tierschutz - Vorkontrollen und Verträge vs. unpassende Vermittlungen

  • Ja von "deine Mutter hat 1992 schon nen Hund von hier". Unser Tierheim macht meines Wissrns nach keine riesige Auswahlgeachichte bei der Vermittlung.

  • Lustigerweise haben wir gerade mit „ach, den kenn ich privat, der kann mitnehmen, was er will“ die miesesten Erfahrungen gemacht…

    Ja, keine Ahnung, wie man das erklären soll. Stellt euch halt vor, ihr müsstet euren eigenen Hund weggeben und würdet ihn irgendwo inserieren.

    Was wurdet ihr die Person fragen/was wissen wollen? Würdet ihr den Hund dem nächsten mitgeben, weil er sagt ‚ich hab mir das gut überlegt, und Arbeit/Vermieter klappt auch‘, oder würdet ihr nicht vielleicht auch wissen wollen, wie?

  • Wozu die ganze Aufregung, wenn es am Ende x-möglichkeiten - genau wie schon 20 Jahre zuvor- gibt , einen Hund aus dem Tierschutz zu bekommen ? Langeweile?

  • Würdet ihr den Hund dem nächsten mitgeben, weil er sagt ‚ich hab mir das gut überlegt, und Arbeit/Vermieter klappt auch‘, oder würdet ihr nicht vielleicht auch wissen wollen, wie?

    Sagt doch keiner was gegen das Wie. Aber dass man das noch belegen soll, finde ich etwas too much. Genauso, wenn man Plan A-F darlegen soll. Da würde es mir reichen, wenn es beispielsweise heißt "Hund kommt mit ins Büro, wenn das nicht klappt, gibt es ne gute Nachbarin, die ihn mittags rauslassen würde". Soll es da dann auch noch ne schriftliche Bestätigung der Nachbarin geben? Klar, vielleicht fällt auch die Nachbarin aus, aber das da nach einer Alternative bereits gesucht wurde, würde mir beispielsweise zeigen, dass die Leute bereit sind, sich auf den Hund einzustellen und selbst, wenn Plan C-F noch nicht stehen, diesen sich zu überlegen, wenn es soweit ist.

  • Erlaubnis vom Vermieter wird allerdings wohl tatsächlich bei fast allen TH/Orgas die ich kenne, abgefragt. Wobei ich eher selten den Eindruck hatte, dass die Interessenten darin ein größeres Problem sahen. Wobei da zwar bei der ersten Kontaktaufnahme nicht gleich ein schriftlicher Nachweis verlangt wird, sondern wenn überhaupt, erst dann, wenn der Interessent tatsächlich den Hund will und bekommt/abholt. Manchmal begegnet man auch Menschen, die sich darüber gar keine Gedanken machen und dann wirklich Probleme haben, wenn der Vermieter doch "Nein" sagt.


    Wir reden ja hier nicht immer von Interessenten, die bereits Hundehalter waren oder noch sind, sondern auch über Interessenten, die vielleicht für den Hinweis/die Frage "erlaubt der Vermieter Hundehaltung" ganz dankbar sind, weil sie noch gar nicht gefragt haben oder es nicht wissen.


    Den "Nachweis" dass ich Homeoffice machen kann - den hat von mir noch nie jemand verlangt. Sehr wohl aber ne Überlegung wie bzw wo der Hund wärend der Arbzeitszeiten betreut werden kann. Wenn dann jemand sagt, ich kann zumindest die erste Zeit HO machen und habe noch Plan B in der Tasche, dann ist ja alles gut. Ebenso wenn mir jemand einigermaßen schlüssig sagt, dass "Oma/Partner/Onkel/Mitbewohnerin ect ect." das übernimmt oder dass man die Erlaubnis hat, den Hund mit in die Arbeit zu nehmen oder einen Hundesitter oder oder - die meisten Orgas/TH sind ja damit zufrieden, dass der Interessent sich wenigstens schomal einen Kopf drüber gemacht hat. Dass jeder Plan schief gehen kann - der Sitter absagt, der Onkel doch nicht will, der Chef irgendwann mal doch keine Hunde im Büro mehr haben will - das ist das Leben.


    Meine Erfahrung ist, dass die Menschen, die sich da vorab Gedanken machen, auch meistens im Fall der Fälle noch einen "Notfallplan" auf die Füße stellen (oder sogar schon einen haben). Die, die einen im Gespräch mit großen Augen angucken und ganz verwundert sind, dass ein Hund eventuell nicht jeden Tag 8 oder 10 Stunden allein daheim bleiben kann - die sind in der Minderzahl aber es gibt sie tatsächlich.


    Ein bisschen Anstregend fnd ich allerdings, dass man ja eigentlich jede Frage, die die Vermittler im TS stellen mit einem "kann man nicht sicher sein" oder mit einem "kann man fälschen" oder mit einem "kann die vohandenen Hunde ja auch im Keller verstecken" oder mit einem "kann ja immer in 2 Wochen ganz anders sein" abschmettern kann. Ja, ich geb jedem komplett Recht: ob in einem Gespräch, einer Vorkontrolle,, einem Fragebogen immer alles wahrheitsgemäß beantwortet wird, ob der Perso gefälscht ausm Darknet ist oder meinetwegen "nur" die Erlaubnis vom Vermieter per Photoshop, selber erstellt wird, ob der jetzt schon 10 Hund im Keller eingesperrt hat und jeden Tag einen in der Pfanne brät und isst oder sonst überhaupt keinen Plan hat - das kannst alles nie zu 100% rausfinden. Wenn ich das allerdings als Argument nehm, um möglichst gar nix über mich sagen oder erzählen zu müssen, dann beisst sich da für mich die Katz in den Schwanz. Da sind wir dann wieder an der Stelle, daß man sich das ganze Prozedere eigentlich sparen könnte.


    Und mich persönlich machts noch ratloser: auf der eine Seite möchte man keine Vorurteile seitens der Orgas, nicht soviel "Kontrolle" und auf der anderen Seite nimmt man die tollsten Beispiele in die Argumentation mit auf ("Hunde im Keller versteckt" usw) um das zu erreichen. Bei mir persönlich löst sowas aber nur aus, dass ich das dringende Bedürfnis verspüre, beim nächsten Vorgespräch doch bitte tatsächlich den Keller gezeigt zu bekommen......(Vorsicht: letzteres war nicht ernst gemeint! Nur überspitzt als Beispiel...vielleicht auch, um ein bisschen die Schärfe rauszunehmen). So ein bisschen wird - ganz subjektiv mein Eindruck - vertrauen gefordert in dem man erklärt, dass man eigentlich nicht auf irgendwas vertrauen darf....


    Vor Jahrzehnten war ich in Ungarn auf einem malerischen Dorfmarkt unterwegs. Da rennt mir ein kleiner Bub nach, zupft mich am Ärmel und drückt mir einen absolut niedlichen kleinen, schneeweissen Kuvaczwelpen in die Arme...und einen Zettel, auf dem der Kaufpreis stand in die Hand. Der Welpe war einer von vielen, die weiter vorne in einem Hasenstall saßen und verkauft wurden. Welpen aller Rassen und Mischungen....PuppyMillWelpen. Viel zu jung. Viel zu viele. Aber genau in dem Moment war mir das für ein paar lange Sekunden völlig wurscht: genau dieser Welpe, der wärs gewesen. Wenigstens den einen retten. Nicht mehr hergeben, ich wollte den einfach nicht mehr hergeben. Aber ich hab den Welpen trotzdem nicht mitgenommen. Meine Gründe muss ich hier eh nicht erklären. Das war trotzdem eine sehr harte Entscheidung für mich, der Welpe läuft mir in Gedanken heute noch nach.


    Warum erzähl ich das? Weil ich damit sagen möchte, dass ich es sehr gut verstehen kann, warum man unglaublich entäuscht ist, wenn man "den einen Hund" im TS gesehen hat und ihn gerne haben würde aber man mit der Orga/dem TH einfach nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommt. Sei es, weil die Orga aus unverständlichen Gründen nicht will, die Messlatte zu hoch legt oder sei es weil man selber mit der Vermittlungspraxis der Orga einfach nicht klar kommt. Ich versteh es wirklich.


    Und darum les/schreib ich hier auch interessiert mit: damit ich nicht den nächsten Menschen versehentlich vergraule, der sich für einen der Hunde interessiert die ich ab und an mitvermitteln darf.

  • Ich habe als alleinstehende Frau, Wohnung im 2. Stock (ohne Aufzug) mitten in der Innenstadt und 35h-Arbeitswoche problemlos einen Hund aus dem Tierschutz bekommen.


    Allerdings hatte ich schon einen (Tierschutz)Hund, dem es anscheinend seit über 7 Jahren bei mir gut geht. Ich habe das Interessentenformular ausführlich und ehrlich beantwortet. Es waren aber auch eher allgemeine Fragen (Warum dieser Hund? Was erwarten Sie von dem Hund? Was möchten Sie mit ihm machen? Haus/Wohnung/Garten? Versorgung im Urlaub/Krankheitsfall? Alle Mitbewohner einverstanden? Erfahrung mit Hunden? usw.).

    Dann gab es ein Telefonat mit der Vermittlerin, wo ein paar wenige Sachen nochmal abgeklärt wurden (Erlaubnis vom Vermieter, bin ich mir über die Kosten im Klaren, usw.).

    Mit der Vorkontrolle habe ich dann einen Termin ausgemacht und wir haben bei mir in der Wohnung ca. ne halbe Stunde gequatscht. Sie hat gesehen, wie Coco drauf ist und wie ich mit ihr umgehe und das hat ihr eigentlich gereicht. Wir haben uns gut verstanden und hatten sichtlich die gleiche Einstellung zur Hundehaltung/-erziehung.

  • So kenne ich das auch, Xsara.


    Was mir auf Fragebögen zu weit geht, sind Fragen wie "Wie stehen Sie zu Impfungen/Entwurmungen?" oder "Wie meinen Sie sollte ein Hund ernährt werden?".

    Hatte ich mal bei einem Hund, der es dann aber doch nicht wurde (man konnte den Fragebogen online einsehen, was ich übrigens auch gut finde).

    Ich habe den Fragebogen also nie abgeschickt, aber es hätte mich aber schon interessiert, ob meine Antworten genehm gewesen wären. 😅

  • Da sich hier alle so an dem Homeoffice hochziehen:


    Ich habe explizit geschrieben "Während Corona" und "in einem persönlichen Gespräch" - wichtig!


    Denn warum wollten den so viele plötzlich zu Corona einen Hund?

    Zum einen aus Langeweile, weil es sonst nichts zu tun gab. Und zum anderen, weil es ganz plötzlich mit dem Homeoffice klappte und das erzwungenermaßen. Man habe sich ja schon jahrelang einen Hund gewünscht und jetzt im Homeoffice kann man sich diesen Traum endlich erfüllen.


    Heißt im Klartext: Es steht und fällt mit dem Homeoffice.


    Und entweder haben sie keine anderen Möglichkeiten der Betreuung, wenn sie sehr lange Arbeitszeiten haben oder lange Arbeitswege. Oder haben nicht die Möglichkeit, den Hund auch mal mitzunehmen. Denn anderenfalls hätten sie sich den Traum vom Hund, den man schon jahrelang wollte, bereits zuvor erfüllen können, ne.


    Und was hab ich denn davon, den Hund für ein paar Monate zu vermitteln, weil der Mensch nicht weiter denkt als bis zum Ende der Auflagen und Einschränkungen?


    Ach ja, man hatte überall überlaufende Tierheime davon.


    Da war die überlegte Anschaffung und die absolute Sicherheit, dass man danach noch im Homeoffice ist oder die Tiere betreuen kann, dann wohl doch nicht so überlegt und sicher. Bei überraschend vielen Menschen.

  • Und entweder haben sie keine anderen Möglichkeiten der Betreuung, wenn sie sehr lange Arbeitszeiten haben oder lange Arbeitswege. Oder haben nicht die Möglichkeit, den Hund auch mal mitzunehmen. Denn anderenfalls hätten sie sich den Traum vom Hund, den man schon jahrelang wollte, bereits zuvor erfüllen können, ne.

    Nö. Vielleicht hätte es vorher die Möglichkeit gegeben, man hatte sich nur nicht damit auseinander gesetzt. Oder man hatte jetzt die Ruhe, sich mit dem Einzug eines Hundes zu beschäftigen. Oder hat jetzt die Möglichkeit für eine entspanntere Eingewöhnung genutzt.


    Gibt viele Möglichkeiten, warum Corona-HomeOffice zur Tierhaltung geführt hat, ohne dass das Tier ohne das HomeOffice direkt zurück gegeben wird oder leidet (was natürlich nicht heißt, dass es die Fälle nicht auch gibt).

  • Oder man hatte jetzt die Ruhe, sich mit dem Einzug eines Hundes zu beschäftigen. Oder hat jetzt die Möglichkeit für eine entspanntere Eingewöhnung genutzt.

    Und genau das kann man bei einem Gespräch kommunizieren. Wer sich aber nur darauf verlässt, dass er danach weiterhin im HO bleiben kann, ohne sich irgendeinen weiteren Gedanken darüber gemacht zu haben oder auch für sich selbst die Sicherheit zu haben - der ist nicht ausreichend vorbereitet und geht zu lasch an die Anschaffung heran.

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