Tierschutz - Vorkontrollen und Verträge vs. unpassende Vermittlungen

  • katzenpfote

    "Zwischen rasch und günstig" und "zwei Jahre Wartezeit für 2000€" gibt es aber noch ein breites Spektrum. Nur weil jemand nicht lange warten und viel Geld investieren will, heißt es ja nicht, dass das Tier dann schlecht versorgt ist. Gibt genug günstige Vermehrertiere, die ein schönes Leben führen. Da kann der TSV halt ne Alternative bieten.


    Und das man nicht an diejenigen vermittelt, die unter dem Mindestmaß ihre Vorstellungen haben, ist klar. Grad bei Hunden ist dieses Mindestmaß aber mitunter diskutabel.

  • Nein, das, was sie bieten, sind Hunde zu relativ günstigen Preisen mit geringen Hürden, ihn zu bekommen, und mit geringer Wartezeit.

    Dein Zitat. Und damit will ich als Vermittlerin nicht konkurrieren, das ist meiner Ansicht nach nicht mein Job.


    Edit: also, Wartezeit ein paar Wochen (falls denn was Passendes da ist) plus relativ günstig, Standard. Nur das mit den niedrigen Hürden, das mag ich nicht. Wir machen sie schon so, dass wir sie niedrig finden - wir wollen ja Tiere loswerden, denn Hundehaltung ist auch für ein Tierheim teuer - aber ein bisschen was bringen muss der Interessent auch. Oder halt woanders hingehen.

  • "Geringe Hürden" ist ja nicht "geschenkt" oder "dem Erstbesten mitgegeben". Und vielleicht arbeitet ihr tatsächlich schon mit den geringsten Hürden. Vermutlich machen das aber nicht alle, nicht mal viele (Beispiel aus dem Thread: 10 Absagen bei 10 Vereinen wegen Kind und kein Garten), und darüber kann man durchaus diskutieren.

  • Nein, das, was sie bieten, sind Hunde zu relativ günstigen Preisen mit geringen Hürden, ihn zu bekommen, und mit geringer Wartezeit. Den meisten Leuten ist die Rasse relativ egal, gerade den Anfängern, die einen netten Begleiter wollen. Die wollen aber eben dann schnell einen Hund und sich nicht erst ein halbes Jahr informieren und dann noch ein Jahr auf den Wurf warten. Hier kann der TSV eben schon was reißen. Nicht alle, natürlich, aber ich denke, es wären einige, die man dann vom Vermehrer "weglocken" könnte.

    Das entspricht nicht meiner Erfahrung.

    Günstig stimmt. Aber schnell stimmt nur dann, wenn man gerne die Hunde nimmt die sonst keiner will.

    Auf meine erste Hündin habe ich ein Jahr lang "gelauert". Und da war ich 2-3 mal pro Woche im Tierheim. Ich war halt Anfänger und wollte nicht irgendeinen sondern den passenden Hund.

    Auf der Suche nach einem Nachfolger habe ich 3 Tierheime in 3 Bundesländern besucht. Jeweils um einen Hund kennenzulernen, bei dem ich von der Beschreibung dachte, es könnte passen. Das waren alles Hunde, die schnell zu haben waren. Aber nur deshalb, weil sie ein paar mehr Ecken und Kanten hatten als die meisten Interessenten haben wollen.

  • "Geringe Hürden" ist ja nicht "geschenkt" oder "dem Erstbesten mitgegeben". Und vielleicht arbeitet ihr tatsächlich schon mit den geringsten Hürden. Vermutlich machen das aber nicht alle, nicht mal viele (Beispiel aus dem Thread: 10 Absagen bei 10 Vereinen wegen Kind und kein Garten), und darüber kann man durchaus diskutieren.

    Ich hab‘s ja schon mal geschrieben - über 700 Vereine/500 TH gibts unter dem Deutschen Tierschutzbund allein. Zehn Vereine (davon ja auch noch Auslandsorgas, die zu zählen sehr schwierig sein dürfte) sagen da nichts aus.

    Und um Gründe für Vorgehen sinnvoll diskutieren zu können, bräuchte man Vertreter genau dieser Vereine - und die scheint‘s hier im Forum nicht zu geben.

  • Selkie

    Ich bin jetzt von einem vorhandenen Hund ausgegangen.

    Es ist nicht so, dass keine Hunde vorhanden waren. Aber es geht doch idealerweise nicht darum, irgendeinen Hund zu vermitteln sondern einen passenden.


    Mit Glück findet man den schnell. Mit weniger Glück und mehr Ausschlusskriterien muss man länger suchen. So ist jedenfalls meine Erfahrung mit den Tierheimen.

  • Puh, ja, dann kann man die Diskussion lassen. Bei schlechten Erfahrungen mit Interessenten ist es eine Begründung, das Auswahlverfahren strenger zu machen, bei schlechten Erfahrungen mit dem Tierschutz ist es nicht repräsentativ. Okay.

  • Verhältnismäßigkeit.

    Ich berichte hier von einem Verein, der Erfahrungen mit hunderten Interessenten hat. Dieser Verein trifft für sich die Entscheidungen zu bestimmten Vermittlungskriterien.

    Ich kann nicht erklären, warum Tierheim XY prinzipiell nicht an Interessenten ohne Garten vermittelt, das weiß ich einfach nicht und kann da nur Vermutungen anstellen.

    Darum meine ich ja - wenn ich bestimmte Regelungen kritisch diskutieren will (und das ist sicher lohnend), dann brauch ich doch jemanden, der mir Argumente sagen kann, die für diesen Verein zu diesen Entscheidungen geführt haben.

  • Fällt mir gerade ein, die einzige Nachkontrolle, die ich jeweils hatte, war bei einem Hamster, den ich aus dem Tierheim geholt habe.

    Beim Besuch im Tierheim musste ich den gleichen Interessentenbogen ausfüllen, wie für einen Hund/Katze (z.B. wie lange ist das Tier regelmäßig alleine?).

    Ansonsten wurde ich Voraus nicht viel gefragt.

    Nach ca. 2-4 Wochen stand dann unangemeldet jemand vom Tierheim vor der Tür und ich habe ihr das Gehege gezeigt (der Hamster hat natürlich geschlafen). Sie war positiv überrascht, weil das Gehege ziemlich groß war (120x60 cm) und sie sonst anscheinend oft was anderes erleben. Aber ehrlich gesagt, würde ich dann da auch vor der Vermittlung genauer nachfragen. Zumindest ein Foto des Geheges könnte man ja vor Vermittlung verlangen.


    Ein Kaninchen habe ich mal aus einem Tierheim geholt, das durfte ich auch sofort mitnehmen. Ich habe nach ein paar Tagen nochmal mit der Vermittlerin telefoniert, für eine Nachkontrolle hatte sie keine Zeit. Da wusste also niemand, wo das Kaninchen wirklich hingekommen ist.


    Als Familie haben wir zwei Hunde aus dem Tierheim. Beim ersten (1998) waren wir zumindest 2-3 Mal im Tierheim, um den Hund kennenzulernen. Vorkontrolle fand aber keine statt. Nachkontrolle war angekündigt, aber es kam nur nach ein paar Monaten jemand vorbei, als nur mein Bruder und ich zuhause waren. Der Hund bellend an der Haustür und wir haben als Kinder den fremden Mann natürlich nicht reingelassen. Danach haben wir nie wieder was vom Tierheim gehört.

    Der zweite Hund durfte 2012 direkt von meinen Eltern beim ersten Besuch mitgenommen werden. Nachkontrolle war angekündigt, auch um da den Übernahmevertrag zu unterschreiben. Dann hatte aber vom Tierheim niemand Zeit und mein Vater ist nochmal hingefahren (ohne Hund) um zu unterschreiben. Auch da haben wir vom Tierheim nie wieder was gehört.


    Beide Male hat es gereicht, dass meine Eltern Haus mit Garten hatten und meine Mutter dauerhaft zuhause war. Das erste Mal gab es noch kleine Kinder, das zweite Mal Hundeerfahrung.


    Ob das jetzt gute oder schlechte Vermittlung war, möchte ich jetzt nicht werten. Die Hürden waren auf jeden Fall gering.

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