Tierschutz - Vorkontrollen und Verträge vs. unpassende Vermittlungen
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Darum meine ich ja - wenn ich bestimmte Regelungen kritisch diskutieren will (und das ist sicher lohnend), dann brauch ich doch jemanden, der mir Argumente sagen kann, die für diesen Verein zu diesen Entscheidungen geführt haben.
Nun, wir wissen nicht, wer mitliest. Und Diskussionen unter dem Aspekt werden halt schwierig. Diskussionen behandeln halt auch Erfahrungswerte, die aber nicht von allen Teilnehmenden geteilt werden müssen. Aber es ist doch schon mal was, wenn man sagen kann "Bei uns ist es so und so nicht" oder "Ich kann das Vorgehen von TSV XY nachvollziehen, weil...". Und gleichzeitig erfährt man, was Hürden für potentielle Interessenten sind, und man kann nochmal reflektieren, ob diese Hürden zwingend notwendig sind, abgemildert oder vielleicht ganz abgeschafft werden sollten.
Und gleichzeitig hat man einen Input wie von Aoleon , dass eine bessere Vernetzung der einzelnen Organisationen wünschenswert wäre, um die Vermittlungsoptionen zu erweitern.
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Hi
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Ja, das fänd’ ich auch gut.
Dann mach ich das mal ganz gemächlich.
- Garten, Kinder, andere Haustiere, Alleinebleiben in humanem Rahmen (übrigens weiter gesteckt als hier in Ersthundehalter-Threads üblicherweise von Usern gesetzt werden) sind bei uns kein Verkaufshindernis wenn der Hund da keine bekannten Vorprobleme hat. Denn gerade Anfänger machen sich oft nicht klar, dass das wirklich so ist.
Beispiel: Rückläufer („bleibt nicht allein“ stand mit rosa Marker überstrichen im Vertrag) nach zwei Wochen, weil man ja nur mal im Kino war, und der hat das ganze Haus zusammen gekläfft, und so schlimm hatte man sich das nicht vorgestellt. Trotz Gesprächen.
Bei der nächsten Vermittlung haben wir dann die Mutter, die immer zuhause ist und den Hund im Zweifel betreut, mit zum Gespräch gebeten und mit beraten, damit auch sie checkt, dass sie während der Betreuungszeiten dann auch nicht rasch einkaufen gehen kann. Fand sie kacke = keine Vermittlung. Die Leute waren sauer, TH stellt sich an.
- Wenn wir einen Hund haben, der nicht mit Kindern kann/ beim Füttern/im Alltag vorsichtiges Handling braucht, weil er sonst beißen wird, und da kommt ausgerechnet jemand, der sagt: „ich hab Kinder und kann das aber managen“ müsste die Person schon wirklich oft kommen (inkl der Kinder übrigens), um das zu ‚beweisen‘. Ich kenne einen Verein, der an Ersthundehalter mit Kindern gar nicht mehr vermittelt.
Wieso? Die kommen zu oft zurück, weil sie doch nicht schnell genug funktionieren und die Leute trotz aller Beteuerungen im Vorgespräch schlicht die Energie/Lust/Zeit nicht haben, die Hunde entsprechend einzugewöhnen. Unfair? Manchmal vielleicht.
Haben viele Menschen an einem Hund, den sie nur kurz kennengelernt/auf ner Internetpräsenz gesehen haben, soviel Interesse, dass sie monatelang immer wieder vorbeikommen? Oft nicht.
Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Je mehr der Interessent bereit ist, auf den Hund zuzugehen, desto flexibler sind wir. Stellt sich jemand dahin und sagt ‚so bin ich, macht es passend‘, kommen wir eher nicht zusammen.
Und dann kommt’s ja noch auf den Hund an, wie flexibel man realistisch sein kann.
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Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Je mehr der Interessent bereit ist, auf den Hund zuzugehen, desto flexibler sind wir. Stellt sich jemand dahin und sagt ‚so bin ich, macht es passend‘, kommen wir eher nicht zusammen.
Und dann kommt’s ja noch auf den Hund an, wie flexibel man realistisch sein kann.
Absolut verständlich. Und das ist es halt, was mir wichtig wäre (und mich bei vielen Anzeigen stört - Beispiel standfest mit 12 Jahren): kein kategorisches Ausschließen, sondern den Einzelfall betrachten. Ich für mich würde zum Beispiel einen Hund mit Beißvorfall schon ausschließen. Mit Kleinkind ist mir das zu gefährlich. Aber nur, weil ein Hund groß und ungestüm ist, wäre das für mich kein Ausschlusskriterium. Das lässt sich über Management gut händeln, und wenn der TSV mich da nicht kategorisch von vornherein ausschließt, beweise ich das auch gerne.
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Versteh ich. Aber wir haben es ja hier im Thread schon gesehen: Selbst wenn du in den Text schreibst ‚bissig, niemals nicht ohne Maulkorb‘ wird kommt sinngemäß als Reaktion „der sieht auf den Bildern viel zu niedlich aus, das ist schwer ernstzunehmen.“ und schreibt man „Pluto gebraucht im Konfliktfall seine Zähne“ ist es wieder Schönfärberei.
Nehmen wir mal an, du suchst einen Hund, siehst so einen und ‚verliebst dich‘, hast aber zufällig ein Kind von elf - würdest du da nicht trotzdem mal anrufen und fragen wieso (falls es nicht eh im Text steht)?
Je nach den Umständen würden unsere Mitarbeiter dich dann trotzdem ranholen, um das zu besprechen.
Ich persönlich mach‘s lieber ein bisschen schlimmer, als es auch nur ein bisschen zu positiv darzustellen. Die Zahl derer, die ihre Fähigkeiten beim Management eher überschätzen ist nämlich naturgemäß höher als die Zahl derer, die das nicht tun.
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Zu den Erfahrungen aus Tierschutzsicht:
Bei 2 Vereinen hatte ich näher Einblick. Der Erste war sehr klein, der Schwerpunkt der Arbeit lag auf Interessensvertretung und Hilfestellung bei Problemen, betreut wurden Listenhunde. Da Eines der Kernanliegen des Vereins war, gegen das schlechte Image der Hunde in der Gesellschaft zu arbeiten, war die Vermeidung jeglichen Risikos bei der Vermittlung und umfassende Aufklärung der Interessenten ein ganz zentrales Anliegen.
Beim Zweiten ist die Vorkontrolle nicht obligatorisch sondern eine individuelle Entscheidung.
Als Halter von Tierschutztieren aus 4 verschiedenen Vereinen hatte ich für ein Tier (Lilly) eine Vorkontrolle und eine Nachkontrolle und für einen Kater eine Nachkontrolle. Letztere hatte einen konkreten Anlass: Ich hatte den Kater nicht beim Tierarzt des Tierheims kastrieren lassen (wäre bei der Vermittlungsgebühr enthalten gewesen), sondern auf eigene Kosten beim eigenen Tierarzt. Der Verein wollte also kurz ein leeres Säckchen begutachten
Gründe, die ich nachvollziehen kann, gibts massenhaft, da schreibe ich einen Wolf, wollte ich die alle aufzählen. Mir persönlich reichts als Grund aber schon völlig aus, wenn der vermittelnde Verein einfach kurz sehen will, wo sein Tier untergebracht ist - ich hab, wie gesagt, kein Thema damit.
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Nehmen wir mal an, du suchst einen Hund, siehst so einen und ‚verliebst dich‘, hast aber zufällig ein Kind von elf - würdest du da nicht trotzdem mal anrufen und fragen wieso (falls es nicht eh im Text steht)?
Je nach den Umständen würden unsere Mitarbeiter dich dann trotzdem ranholen, um das zu besprechen.
Bei elf ja, bei beispielsweise sechs nicht. Nicht, weil ich denken würde, dass der Hund nicht geeignet wäre, sondern weil ich denken würde, der Verein lässt eh nicht mit sich reden, also spar ich mir die Zeit.
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Gut, aber dafür kann dann der Verein nichts. Sprechenden Menschen kann geholfen werden.
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*seufz* Und da sind wir wieder bei den Beschreibungen. Warum das rein schreiben, wenn es "Verhandlungssache" ist? Warum soll ich mich als Interessent auf einen von der Beschreibung her ausgeschlossenen Hund melden? Warum kann man nicht die Beschreibung anpassen ala "Hund ist groß und stürmisch, bei kleineren Kindern bedarf es Management" und dann im Gespräch ausloten, ob es bei den Leuten passt? Warum muss der Interessent um die Ecke denken? Dann macht eine Beschreibung doch überhaupt keinen Sinn, wenn das alles Verhandlungssache ist.
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Monstertier hast du das schon Mal versucht? Also mit TH bzw einer Orga zu reden, in so einem Fall? Ich sehe, du hast einen BorderAussieMix (eine sehr hübsche Maus 🙂) darf ich fragen, woher du sie hast?Und wenn aus dem TS, wie lief die Vermittlung?
Ich kenn ja beide Seiten und ich hatte ja anscheinend echt Glück,trotz zweier Kleinkinder unsere Maja bekommen zu haben. Ohne Garten damals noch. Nur 3 ZKB. Im örtlichen TH haben sie mir zuerst auch von einem adulten Hund mit womöglich unklarer Vorgeschichte abgeraten aber nach ein paar weitern Gesprächen bekam ich einen Anruf, sie hätten jetzt Welpen aus nem UpsWurf und wenn ich will, sollte ich vorbei kommen und sie mir angucken. War damals das Beste, was mir passieren konnte, das Mädel. Bin immer noch froh, auf das TH gehört zu haben, obwohl mein erster Impuls auch war, mich gekränkt zu fühlen. Innerlich hab ich leicht vor mich hingeköchelt, nach der ersten Absage....Dabei hatte das Tierheim einfach nur komplett richtig gehandelt damit. Und trotzdem meinen Hundewunsch erfüllt.
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Weil die Leute nicht genau lesen. In Köpfen von Leuten, deren Leben sich nicht um Hunde dreht, unterstützt von ‚will haben‘, liest sich alles nur halb so schlimm bzw die Folgen einer Beschreibung sind den Leuten nicht klar.
Selbst ohne TSV-Erfahrung, nur aus dem Forum, sieht man das. „Ein Mali ist auch nur ein Hund“ - „ich gehe joggen, also brauch ich einen Husky, die sind sportlich“ - „ich muss immer an komischen Leuten vorbei, also brauch nen Dobermann, die sind mutig“.
Wir schreiben außerdem Beschreibungen für Leute, die nicht bis zum Hals in Hundethemen drinstecken. Und ich sehe ‚eine Rückfrage stellen‘ nicht als ‚um die Ecke denken‘. Ich stell sogar Online-Klamottenhändlern Fragen zu ihren Sachen - kann das passen, ich bin nicht sicher? - das kostet ja nichts.
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