Tierschutz - Vorkontrollen und Verträge vs. unpassende Vermittlungen
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Und, nun ja, wenn man genug Leute hat, die das nicht stört und sonst alles tutti ist, warum heißt es dann, dass die Tierheime überfüllt sind?
Da verstehe ich den Zusammenhang nicht?
Ich glaube, die TH sind voll, weil dort auch jede Menge Hunde sitzen, für die es wenige geeignete Plätze gibt. Die easy Anfängerhunde sind meist schnell weg. Da muss doch oft erst gar nicht aufwändig eine Beschreibung auf die Webseite...
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Hi
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Es ist echt vertrackt, wir wollen ja vermitteln. Passend. Endgültig. Zufriedenstellend für Hund und Käufer.
Aber beinah jedes Tier, das bei uns landet, isr nur dort, weil sich Menschen in Bezug auf ihre Tiere zu wenige, die falschen oder keine Gedanken gemacht haben. Hunderte jedes Jahr. Auch ohne böse Absichten, Beißvorfälle und Quälerei, einfach so - Aufwand unterschätzt, Kosten unterschätzt, Fähigkeiten unterschätzt, und, nicht zuletzt, Interesse überschätzt.
Das macht eben übervorsichtig. Oder, wenn sich das besser anfühlt, nenne man es misstrauisch.
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Der Mäuserich bitte Und nein, er ist ein Fall von "dummer Anfängerfehler", er kommt vom Vermehrer.
Aber dann ist es doch egal, was in der Beschreibung steht? Dann kann man die ehrlich, unübertrieben formulieren. Die falschen Leute lesen eh nicht richtig oder nehmen es nicht ernst, und die richtigen Leute werden durch eine übertriebene Beschreibung nicht verschreckt. Und, ja mei, ich werde nicht bei jedem Hund, der mir gefällt, aber von der Beschreibung nicht passt, nachfragen, ob das tatsächlich so der Fall ist (bevor wieder kommt "nur wer fragt, dem kann geholfen werden").
@Langstrumpf
Also ich hab mal eben ins Tierheim Siegen geguckt, die ersten fünf oder sechs Einträge. Zwei sind vermutlich wegen dem Alter schwer zu vermitteln. Der Rest - joah, jetzt nicht unbedingt was für den Hundeanfänger, aber auch keine schweren Kaliber. Für Leute mit Hundeverstand kein Problem. Und wenn ich mal nach Hunden geguckt habe, liefen mir nur selten die wirklich schwierig zu Vermittelnden über den Weg. Anforderungen waren meist hundeerfahren, braucht noch Erziehung/Beschäftigung.
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Ich sehe einen Unterschied zwischen Standardsätzen (standfeste Kinder, die schon etwas größer sind) und unehrlichen Beschreibungen.
Manche THs nutzen halt Abhaklisten (kann x, y und z / braucht x, y und z) und andere schreiben Texte. Manche neigen zu Klartext (x hatte Beißvorfälle) andere verklausulieren (x ist kein Freund von Artgenossen), dritte schreiben in der Ich-Form.
Es gibt für jede Variante ein Zielpublikum. Ich find Abhaklisten gut und krieg bei Ich-Formen das Grauen. Andere finden dieses Aus-Pseudo-Hundesicht-Schreiben total süß und sympathisch und Abhaklisten herzlos. Ich wiederhole mich, aber: Es gibt nicht den guten Vermittlungstext. Was Interessenten anlockt oder abschreckt, hängt am Individuum.
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Ich sag nicht von unehrlich oder die Art der Formulierung. Wenn man nicht an Familien mit Kindern unter 12 vermittelt, dann soll das mit Grund drin stehen, und nicht mit "Wenn du uns überzeugst, geht es auch jünger" oder "wir übertreiben, damit die Interessenten nicht denken, es wäre zu einfach" oder was auch immer. Ob die Aussage mit Herzchen, in der Ich-Form oder wie auch immer geschrieben ist, ist mir doch wurscht, es geht um den Inhalt.
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Du schreibst doch selbst ‚man kann ehrlich formulieren‘ - heißt doch automatisch, die andere Formulierung ist unehrlich.
Ich fände das einfach umständlich, exakt zu beschreiben was warum. Das artet aus und wird meines Erachtens albern, aber nur mal versucht, so einen Satz gründlich zu erklären.
„der Hund ist im Umgang sehr körperlich, und wir vermitteln ihn - weil wir aus Erfahrung die Sorge haben, dass Eltern ihre Fähigkeiten zur Regulierung von Kind und Hund überschätzen - nur in kinderlose Settings bzw an Eltern mit Teenagern, die in der Regel intellektuell eher in der Lage sind, bestimmte Handlungsanweisungen umzusetzen, und außerdem aufgrund ihres körperlichen Entwicklungsstandes ein geringeres Verletzungsrisiko haben, wenn der Hund sie z.B. anspringt.
Sollten Interessenten mit kleineren Kindern aufgrund von Vorerfahrung/-bildung im Bereich der Hundehaltung wirklich die Fähigkeiten haben, dem Hund das angemessene Verhalten zu vermitteln und gleichzeitig ihre Kinder so zu regulieren, dass es nicht zu Zwischenfällen kommt, bzw. glaubhaft vermitteln können, dass sie im Falle eines Zwischenfalls den Hund nicht drei Tage später zurückgeben, sind auch solche Interessenten gerne gesehen..“
Und diese Kinder-Formulierung ist ja nur eine von vielen.
„X muss Einzelhund sein.“ ist ja z.B. auf jeden Fall Quatsch. Man kann ja - wird hier in Mehrhunde-Problem-Settings oft vorgeschlagen - Hunde nur auf Gassi an der Leine mit Maulkorb zusammenlassen und im Haus konsequent trennen. So gesehen, muss auch der artgenossenunverträglichste Hund nicht in Einzelhaltung. Viel kann man ja auch noch über Gehorsam regeln.
„Kleintiere sollte es nicht geben“, auch so‘n häufiger Satz. Dabei ist es den meisten Hunden vermutlich egal, wenn im Souterrain Ratten und Degus wohnen, weil der Hund da nie hinkommt.
Dann wär wirklich egal, was in der Beschreibung steht. Aber ich kann doch als Verein nicht jedes mögliche Szenario durchdenken, was da bei den Leuten zuhause läuft - das muss mir halt der Interessent sagen, dafür ja „Gespräch auf Augenhöhe“.
Ich bleib dabei - und da kommen wir vielleicht auch einfach nicht zusammen - wenn ich einen Hund finde, bei dem bis auf einen oder zwei Aspekte alles passt, dann muss ich auch den Willen haben, da einmal anzurufen und nachzufragen, wie sehr das in Stein gemeißelt ist. Und wenn mich dann jemand anpampt, kann ich mich immer noch über den TS aufregen und zum Züchter gehen.
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Ich weiß gar nicht, warum bei dem Alter so aufgehängt wird.
Ich betrachte das wie die FSK, wenn mein Kind besonders sensibel ist, kann es vielleicht auch mit 14 noch nicht den FSK12 Film anschauen.
Wenn bei der Vermittler-Seite dabei steht Kinder ab 6, dann interpretiere ich da, dass Kleinkinder problematisch sind. Dann würde ich mit einem Baby oder 2 Jährigem Kind nicht anfragen. Wenn mein Kind fünf ist aber schon recht groß und verständig für sein Alter, dann kann ich ja nachfragen.
Wenn dabei steht ab 12, mein 10 jähriges Kind aber bereits mit dem schwierigen Schäferhund großgeworden ist, und Umgang und Regeln bei problematischen Hunden gut kennt und umsetzt, dann kann ich das ja dem Tierheim genauso schildern.
Wenn dabei steht "nicht zu Kleintieren", dann weiß ich, dieser Hund wird gut Jagdtrieb mitbringen. Da wird eine Vermittlung in eine ein Zimmerwohnung mit Meerschweinchen wenig Sinn machen. Wenn ich allerdings weiß, dass meine Hühner draussen in einem baulich getrennten Gartenbereich leben und keinen Kontakt zum Hund haben werden, dann kann ich ja anrufen und das genau so erzählen.
Und Nein, ich hatte noch keinen Hund aus dem Tierschutz. Aber durchaus schon Vorkontrolle (Katze) und Nachkontrolle (Vögel) und vor Ort Gespräche (Frettchen, Meerschweinchen, ...)
Und ich hab da nur normale Menschen getroffen, die mich ganz normale Sachen gefragt haben. Und ja, vom Rosella Sittich wurde mir z.B. abgeraten, und die Begründung war auch nachvollziehbar und völlig akzeptabel.
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Also ich hab mal eben ins Tierheim Siegen geguckt, die ersten fünf oder sechs Einträge. Zwei sind vermutlich wegen dem Alter schwer zu vermitteln. Der Rest - joah, jetzt nicht unbedingt was für den Hundeanfänger, aber auch keine schweren Kaliber. Für Leute mit Hundeverstand kein Problem. Und wenn ich mal nach Hunden geguckt habe, liefen mir nur selten die wirklich schwierig zu Vermittelnden über den Weg. Anforderungen waren meist hundeerfahren, braucht noch Erziehung/Beschäftigung.
Ähm...ich hab jetzt auch Mal geschaut und frag mich, wie du zu dieser Schlussfolgerung kommst? Ganz ehrlich, ich bin entsetzt...wie viel soll da noch zwischen den Zeilen verpackt werden.
"Fremde Personen werden geduldet wenn diese ihn einfach nur ignorieren. Leider ist dieses im alten Zuhause nicht eingehalten und Akila falsch verstanden worden, sodass es zu Beissvorfällen gekommen ist. Daher muss Akila einen Maulkorb tragen und an der Leine geführt werden"
"Teils wirkt Hunter etwas reserviert. Wenn die Bindung zum Menschen noch nicht voll und ganz gegeben ist, hat er Grenzen die man nicht überschreiten sollte. Durch deutliche Signale die er gibt, kann man ihn aber sehr gut lesen"
"Odin kam als Sicherstellung zu uns ins Tierheim und musste lange warten, doch nun ist es endlich soweit und er sucht seine passenden Menschen. Um Odin kennenzulernen bedarf es viel Zeit, Geduld und Erfahrung. Fremde Menschen werden anfangs überhaupt nicht akzeptiert und von Odin sehr deutlich gebeten sich fernzuhalten"
"Pipax würde für ihre Familie durchs Feuer gehen. Das Zuhause wird bewacht und auch Besucher werden gründlichst unter die Lupe genommen. Fremden Menschen gegenüber zeigt sie sich anfangs reserviert. In ihr unbekannten Situationen reagiert sie teils sehr unsicher, sodass es zu Schnappvorfällen im alten Zuhause kam."
"Ihr Heim und ihre Familie wird natürlich rassebedingt beschützt. Diese Eigenschaft ist bei ihr deutlich ausgeprägt. Pünktchen ist einerseits eine sehr selbstbewusste, stolze, freundliche, verschmuste, verspielte und anhängliche junge Hündin, aber in Situationen die ihr fremd sind auch sehr unsicher, zurückhaltend, vorsichtig und skeptisch."
"Bis vor Kurzem war Rambo in ein wirklich sehr schönes Zuhause vermittelt, doch leider kam er zurück, da er sich nur zu einer Person sehr stark hingezogen fühlte und der anderen Person deutlich zu verstehen gab, dass er diese nicht um sich rum haben möchte"
"Balou kam als Abgabehund zu uns ins Tierheim. Er hat eine Weile gebraucht um hier richtig anzukommen und jeden Tierpfleger und Mitarbeiter zu akzeptieren. Fremde Menschen reagiert er sehr skeptisch gegenüber und verbellt und bedroht diese vehement. Auch beim Thema Futter ist er sehr speziell. Leckerchen und Trockenfutter ist kein Problem, doch wenn es um Nassfutter o.ä. geht, zeigt er eine starke Futteraggression."
"Leider hat Spike in seiner Vergangenheit viel Schlechtes erleiden müssen und hat gelernt seine Zähne einzusetzten, somit ist es auch im Tierheim schon zu Beissvorfällen mit Menschen gekommen"
"Nur ist bei der Haltung einiges zu beachten. Fremden gegenüber zum Beispiel ist Lando anfangs sehr reserviert und “sein” Grundstück verteidigt er lautstark. Mit anderen Hunden hat Lando so seine Schwierigkeiten. Dieses Verhalten zeigt sich auch beim Spazierengehen. Durch seine Größe hat er einiges an Kraft, die er deutlich bei Hundebegegnungen zeigt. Dieses muss unbedingt trainiert werden, da er auch zu Übersprungshandlungen neigt."
"
Die ersten Tage im neuen Zuhause benimmt sich Max noch wie ein Musterschüler, doch dann testet er seine Grenzen massiv aus und stellt die Rudelordnung in seinem neuen Zuhause in Frage. Da wird geknurrt, gezickt, gefletscht und sogar auch gebissen.
Grundsätzlich braucht Max Hundehalter, die konsequent sind und eine Ausstrahlung besitzen, die Max nie in Frage stellen würde."
"Falco ist ein selbstbewusster, nicht ganz einfacher Hund, der nur in erfahrene Hände kann. In seinem früheren Leben ist ihm das Knurren abtrainiert worden, sodass er nicht mehr warnt, wenn ihm etwas nicht gefällt"
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Nein, da kommen wir wohl nicht zusammen, wenn du meinst, dass so überspitzt formulieren zu müssen. Mehr als zu sagen "bewusste Übertreibungen sehe ich als unnötig" kann ich halt auch nicht machen.
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Der Rest - joah, jetzt nicht unbedingt was für den Hundeanfänger, aber auch keine schweren Kaliber. Für Leute mit Hundeverstand kein Problem.
Naja, Leute mit Hundeverstand sind wohl generell nicht das Problem. Die können auch zwischen den Zeilen lesen.
Schwierig wird es bei Ersthundehaltern, die einfach keine Ahnung haben KÖNNEN.
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