Tierschutz - Vorkontrollen und Verträge vs. unpassende Vermittlungen

  • katzenpfote

    Nein, da kommen wir wohl nicht zusammen, wenn du meinst, dass so überspitzt formulieren zu müssen. Mehr als zu sagen "bewusste Übertreibungen sehe ich als unnötig" kann ich halt auch nicht machen.

    Ich hab das ‚nicht Zusammenkommen‘ ja auf was anderes bezogen, aber gut.


    Was die Überspitzung angeht… vielleicht hätte ich etwas umgangssprachlicher formulieren können, aber wenn ich nicht die Bedingung erklären will, sondern auch Grund, Hintergrund und Ausnahmen, naja, dann sieht das für mich so aus. Deswegen find ich simple Richtlinien einfacher und frage dann nach. Menschen sind verschieden, Episode 147.


    Und es ist, wie @Langstrumpf sagt - die Hundekenner sind nicht der Punkt, sondern eben die vielen Anfänger oder „hatte schon immer Hunde, versteh aber nix davon“-Typen.

  • Ich dachte hier passt der Erfahrungsbericht vielleicht. Kurzform: Kira wurde an ein Ehepaar mitte 50 vermittelt, Tochter im TS tätig, hatten vorher schon Hunde, mehrere Besuche/Gassigänge über Wochen im TH, Vorkontrolle - und nach 7 Tagen haben sie den Hund zurückgebracht.


    Bei uns: im Internet gesehen, verliebt, hingefahren, gedacht „die passt“, spontan zugesagt und ne Woche oder so später ohne Vorkontrolle mitgenommen. Nächste Woche lebt sie ein Jahr hier und hat sich einfach so toll entwickelt. :herzen1:


    Soll kein Plädoyer gegen Vorkontrolle sein. Aber manche Orga hatte so viele Vorgaben - eine wollte, dass wir den Garten mit Stabmattenzaun einzäunen lassen. Ne andere wollte uns keinen jungen Hund vermitteln, weil Garten nicht eingezäunt ist, aber die Listenmixe hätten wir problemlos bekommen. Andere hatten Probleme, weil wir im Mehrfamilienhaus wohnen. Die nächste PS wollte, dass wir schon vorm Besuch zusagen, dass wir den Hund nehmen weil ihr kennenlernen zu anstrengend ist und für 2 Besuche hätte sie erst keine Zeit.


    Da frag ich mich schon, ob es so wenig zwischen überzogenen Ansprüchen und Direktimport gibt oder ob wir einfach bei der Suche Prch hatten.

  • Ahso..... ich bin in NRW, hier ist das so

    Nee, brauchste hier nicht. Wär - zumindest für die, die wir im TH gesehen haben, in unserer Situation zwingen notwendig. Hat bei der Vermittlung da aber keine Rolle gespielt, andere (Nicht-Listen-) Hunde wollte das gleiche TH uns aber wegen fehlendem Zaun nicht geben.

  • Hier in Bayern kannst den Garten 10m hoch einmauern - da dürfen Listis Kat 1 so gut wie überhaupt nicht vermittelt oder gehalten werden (Ausnahmegenehmigung ist theoretisch möglich aber eher unwahrscheinlich...)

  • Monstertier


    Bei den Vermittlungstexten ist halt Einiges zu bedenken: Die werden geschrieben, wenn Zeit dafür da ist. Wann das ist, ist von Verein zu Verein unterschiedlich. Und es macht der, der es kann. Da werden üblicherweise keine ausgebildeten Texter sitzen, die sich bei jedem Satz überlegen können, wie er bestmöglich ankommt und am Sichersten verstanden wird. Wenn sie zu lang sind, wird viel überlesen. Und Menschen lesen je nach geistiger Brille und Vorerfahrung völlig unterschiedliches Dinge aus einem Text heraus.


    Informationsverluste gibts ja alleine schon zwischen zuständigem Pfleger und Textverfasser, wenn die nicht identisch sind. Nicht weil da jemand schlampt, sondern weil das menschlich ist. Und der, der den Job hat, Texte zu verfassen - zwischendrin, wenn mal Zeit dafür ist und unter Druck, damit der Hund auch ja zügig auf die HP kommt - der wird es sich einfach machen. Und dafür gibts Standardformulierungen, die hat jeder. Auch das ist nicht gschlampert oder mangelnde Sorgfalt, sondern die Art, wie Menschen arbeiten. Überall. Mal mehr, mal weniger ausgeprägt, je nachdem, wie viel Ressource da ist. Aber es sind überall nur Menschen, deren Arbeitsschwerpunkt meistens ein Anderer ist. Es sei denn, man hat einen Ehrenamtler oder Mitarbeiter bei der Hand, der entsprechende Vorerfahrungen hat. Das ist aber nicht selbstverständlich.


    Und es ist egal, wie man schreibt: Kritik findet sich an jeder Formulierung, wenns 3 verschiedene Möglichkeiten sind, wird auch an jeder was auszusetzen sein. Wie auch an jeder Vermittlungspraxis, ich kenne äußerst heftige Kritik, wenn ein Tier ohne Vorkontrolle vermittelt wird.


    Und noch etwas - ein selbst miterlebtes Extrembeispiel: Wenn man einmal einen halb verhungerten Hund (ich rede hier wirklich von einem Hund, der vielleicht die Hälfte seines Sollgewichts hatte) aus erbärmlichen Umständen (Kellerloch ohne Decken oder Ähnliches, nur mit einer Europalette) rausgeholt hat, den mit Anderen gepäppelt, wieder hochgebracht und vermittlungsfähig gemacht hat, dann ist das für Einen nicht einfach eine Ware, die man verkauft. Dann will man bei der Vermittlung verdammt sicher sein, dass er es diesmal besser getroffen hat. Und alles dafür tun, was man kann. Ja, auch mir war es da wichtig, dass wenigstens einmal jemand geguckt hat, wo das Körbchen steht. So unverständlich finde ich das jetzt nicht. Und ja, es ist ein Extrembeispiel und nicht der Standard, aber das oder Ähnliches gibts immer wieder, das sind keine seltenen Erfahrungen.


    Es sind Lebewesen, an denen nimmt man Anteil. Und das fließt in die Vereinsregeln mit ein - bei jedem Verein halt auf eigene Weise, weil die Erfahrungen, Erwartungen und Ressourcen unterschiedlich sind.

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