Tierschutz - Vorkontrollen und Verträge vs. unpassende Vermittlungen

  • Da es ja nicht "den Tierschutz" gibt, sucht man sich die Organisationen raus, wo es passt.

    :ka: Inzwischen bin ich so vernetzt in der lokalen Hundeszene, dass ich von mir bekannten Hündlern angesprochen werde ob ich nicht Bock auf Hund X oder Y habe der ein neues zu Hause sucht.


    Ehrlich gesagt fand ich bisher jeden Züchterkontakt anstrengender. Keine Ahnung wieso. Vielleicht weils da mehr um die Befindlichenkeit vom Gegenüber geht ob ich einen Hund bekomme und je nach Rasse die Warteliste gefühlt ist mit Leuten.



    Ich habe selbst für eine Orga schon Vorkontrolle gemacht. Ich hab da auch keine Ansprüche an die Leute gestellt, weil ich ja nur beauftragt wurde mir das ganze anzugucken. Hab ich. Haupträume wo man sich aufhällt (Flur, Küche, Wohnzimmer) und den Garten.

    Ich war in 10-15min wieder raus. Es geht ja mehr um den Gesamteindruck.

  • Ich kann den Eindruck der „Mühsamkeit“ schon verstehen. Den habe ich aber genauso :smile:


    Neben Anregungen und Vorschlägen sind hier halt auch Begriffe gefallen wie „Misstrauen“, „Unterstellungen“, „unlogische Eingriffe in die Privatsphäre“, „Bittsteller“ - ich fände es ziemlich viel erwartet, darauf nicht einzugehen. Und natürlich versucht man dann, zu erklären, warum etwas wie sein könnte (was nicht automatisch heißt, dass es damit abgeschmettert wird). Ich habe hier doch sogar vor einigen Seiten den Deutschen Tierschutzbund verlinkt, wo man mit solcher Kritik eine durchaus auch mal eine größere Reichweite erzielen kann.


    Auch und gerade beim Vertragsthema z. B. Ich kann die Kritik daran gut nachvollziehen. Mich selbst störts aber nicht (also zur Frage „Wer unterzeichnet sowas?“ - Ich. Und zwar mehrfach. Und ich würde es tatsächlich sogar wieder tun :smile: )


    In der Tierheimordnung steht, dass die Abgabe nach den in den Musterverträgen angegebenen Standards zu erfolgen hat. Es ist aber kein Mustervertrag angehängt. Im Juraforum gibts einen recht aktuellen, es sind im Web aber auch ganz andere, deutlich restriktivere Angebote zu finden. Das wäre z. B. eine Initiative: Eine E-Mail an den Tierschutzbund zu schreiben mit der Schilderung, dass uneinheitliche Abgabeverträge potenzielle Interessenten abschrecken und deshalb angeregt wird, dass der Deutsche Tierschutzbund seinen Mitgliedsvereinen aktuelle Muster zum Download zur Verfügung stellt. Und seine Mitglieder darauf hinweist und dafür sensibilisiert, auch nur diese Muster zu nutzen.


    Und es ist doch durchaus auch sinnvoll, zu erklären, dass ein Verein bei seinem Vorgehen halt auch nicht nur eigenem Ermessen unterliegt, sondern Auflagen und der Verpflichtung zur Rechenschaftslegung über seine Tätigkeit und deshalb manche Sachen einfach auch machen muss. Gerade beim Thema Vor- und Nachkontrolle (abgesehen davon, dass ich die persönlich sinnvoll finde und mir nur ein paar mehr Standards dafür wünschen würde - was aber wiederum auch Kritikpotenzial für Interessenten bietet): Ich sehe deutlich auf uns zurollen, dass die gesetzliche Verpflichtung dazu ausgeweitet wird.


    Ich meine, dass katzenpfote sogar geschrieben hat, dass sie was mitnimmt: Aber zur Anforderung, zu sagen: „Danke, ich nehme es mit“ - die Frage ist halt: „Was“ und „wohin“? Kritik aus persönlichen Erfahrungen ist wichtig. Aber der Verein, wo man was mit hinnehmen könnte, ist ja üblicherweise nicht der, mit dem der Andere die Erfahrungen gemacht hat. Und bei allgemeinen Themen kann es ein eigene Verein halt unter Umständen gar nicht ändern. Bzw. will es auch nicht. Und dann hat man wiederum auch nur die Möglichkeit, zu erklären, warum der eigene Verein es wie macht.


    Den Vorschlag von Aoleon finde ich übrigens interessant (wenn auch organisatorisch kaum umsetzbar, weil nicht jeder Interessent an einem festen Termin jeden dritten Freitag im Monat Zeit hat). Aber dass der den Vereinen Kritik erspart bzw. Interessenten sich dadurch weniger übergriffig behandelt fühlen, da habe ich mein Zweifel.

  • Ich hab mal 'ne Frage zur Nachkontrolle (und irgendwie finde ich die Wörter Vor- und Nachkontrolle schon so negativ). Wenn da jetzt jemand zur Nachkontrolle kommt, was passiert da?

    Welchen Zweck hat denn so eine Nachkontrolle?

  • Ich hab mal 'ne Frage zur Nachkontrolle (und irgendwie finde ich die Wörter Vor- und Nachkontrolle schon so negativ). Wenn da jetzt jemand zur Nachkontrolle kommt, was passiert da?

    Welchen Zweck hat denn so eine Nachkontrolle?

    Ungefähr den gleichen zweck wie die VORKONTROLLE der Interessenten oder ggf. Käufer -

    wenn sie neugierig beim Züchter , Pflegestelle oder im Tierheim aufschlagen.

    Ein bisschen über Hunde schnacken , Realitäts-check.

  • Welchen Zweck hat denn so eine Nachkontrolle?

    Auch das kann sehr unterschiedlich sein.

    Die beiden Tierheime, aus denen ich meine Hunde habe (hatte), haben Nachkontrollen angekündigt.


    Beim ersten Tierheim war die Aussage: es wird eine Nachkontrolle geben, sie müssen aber niemanden in Ihre Wohnung lassen, wir wollen dann nur kurz den Hund sehen. Die wollten durch diese Ankündigung eine kleine Hürde einbauen für Menschen, die über Dritte versuchen, einen Hund zu bekommen. Die tatsächliche Nachkontrolle fand dann per Telefonat statt, bei dem meine Freundin dem Anrufer die Auskunft gab: Selkie ist grad nicht da, die ist mit dem Hund im Wald. Sie können es in 3 Stunden noch mal versuchen, dann ist sie vielleicht wieder da. Damit waren die zufrieden und haben sich nie wieder gemeldet.


    Bei Dina wurde mir gesagt, dass ich unterschreiben muss, dass ich eine Nachkontrolle auch in die Wohnung lasse. Die Pflegerin sagte aber auch, dass eine solche Nachkontrolle nur dann stattfindet, wenn sie Hinweise bekommen, dass was im Argen liegt. Ist bei denen wohl eine Auflage vom VetAmt, das in die Verträge aufzunehmen. Für mich klang das so, als würden sie das selbst eher unangenehm finden. Ich habe auch nichts wieder gehört, habe aber selbst noch zwei oder drei mal Kontakt zum Tierheim gehabt.


    Insofern: ich gehe davon aus, dass es auch für Nachkontrollen genauso viele Gründe wie Vereine gibt.

  • Ich hab mal 'ne Frage zur Nachkontrolle (und irgendwie finde ich die Wörter Vor- und Nachkontrolle schon so negativ). Wenn da jetzt jemand zur Nachkontrolle kommt, was passiert da?

    Welchen Zweck hat denn so eine Nachkontrolle?

    Ungefähr den gleichen zweck wie die VORKONTROLLE der Interessenten oder ggf. Käufer -

    wenn sie neugierig beim Züchter , Pflegestelle oder im Tierheim aufschlagen.

    Ein bisschen über Hunde schnacken , Realitäts-check.

    Hintergrund meiner Frage war: was, wenn der Nachkontrolleur der Meinung ist, dass es dem Hund auf der neuen Stelle doch nicht so gut geht. Welche Handhabe hat man dann?

  • Dass man dadurch eine Weitergabe an Dritte verhindern will, macht Sinn.

    Obwohl ich persönlich nicht glaube (wissen tu ich es nicht), dass das so oft vorkommen dürfte, dass sich jemand den Hund aus dem Tierschutz gezielt über einen Mittelsmann holen will. Oder habt ihr da einschlägige Erfahrungen?

  • Ungefähr den gleichen zweck wie die VORKONTROLLE der Interessenten oder ggf. Käufer -

    wenn sie neugierig beim Züchter , Pflegestelle oder im Tierheim aufschlagen.

    Ein bisschen über Hunde schnacken , Realitäts-check.

    Hintergrund meiner Frage war: was, wenn der Nachkontrolleur der Meinung ist, dass es dem Hund auf der neuen Stelle doch nicht so gut geht. Welche Handhabe hat man dann?

    Bitte etwas konkreter , weil "doch nicht so gut geht " kann vieles bedeuten.

  • KayaFlat


    Nachkontrolle hatte ich bisher nur als Tierhalter (Vorkontrolle hatte ich sogar beides). Hab ja schon geschrieben, dass beim Kater gezielt nach dem leeren Säckchen geguckt wurde, weil ich den beim eigenen Tierarzt hab kastrieren lassen und nicht beim Verein.


    Bei Lilly wurde sie kurz begrüßt, wir sind eine kleine Strecke zusammen gelaufen und es wurde in den Impfpass geguckt, ob ich eine anstehende Impfung erledigt habe. Ich wurde auf einen fehlenden Eintrag angesprochen. Der bezog sich aber auf die Wurmkur. Die trägt mein Tierarzt nicht im Impfpass ein, die mache ich auch selbst. Habe ich erklärt, damit war das Thema abgehakt, wurde auch nicht nachgebohrt.


    Handhabe? Wenn Du fragst, ob sie einen Hund gleich wieder mitnehmen dürfen: Meines Wissens nach nein.

  • was, wenn der Nachkontrolleur der Meinung ist, dass es dem Hund auf der neuen Stelle doch nicht so gut geht. Welche Handhabe hat man dann?

    Wenn man belegen kann, dass der Hund so gehalten wird, dass die Klauseln in der Tierschutz-Hundeverordnung verletzt werden, kann man dem Veterinäramt Bescheid sagen und die prüfen das. Mehr Handhabe hat man nicht.

    Der Hund ist nach Bezahlung und Übergabe Eigentum und Besitz des Käufers.


    Da fällt mir noch eine schöne Klausel ein, die oft in Verträgen steht und streitbar ist: Eigentumsvorbehalt. Also dass das Eigentum am Hund erst nach einer bestimmten Frist komplett in die Hände des Käufers fällt oder auch je nach Vertrag niemals.

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