Tierschutz - Vorkontrollen und Verträge vs. unpassende Vermittlungen

  • Schade, dass der Thread so abdriftet und eine anfangs spannende Brainstorming-Erfahrungs-Ideen-Runde ins pro-contra-whataboutism-mein-Hamster-hat-ne-Tante-Gemetzel zerfällt.


    Es ging mir hier nie um Überzeugungskraft und nie darum, dass Pläne einzementiert und übergreifend umgesetzt werden. Wie soll das auch gehen? Es ging - zumindest mir - darum, fruchtbare Ideen zu sammeln, im Kopf flexibel zu bleiben, andere Positionen und Gedanken zu hören, die mein Kopf nicht produziert.

    Und ich würde gern sagen, dass ich auch ‚raus‘ bin, nur kann man einen Thread, den man gestartet hat, vermutlich nicht verlassen. Aber ich finde es auch in vielen Abschnitten hier schmerzhaft und auf persönliche Ebenen überführt, die wenig Möglichkeiten haben, irgendwen weiterzubringen. Total schade.


    Ich danke euch auf jeden Fall für das viele Sinnvolle, was hier angefacht wurde. Sollte ich irgendwann einen Verein gründen, werde ich da einiges von im Kopf haben und versuchen, zu berücksichtigen.

  • In dem Thread les ich ja schon von Beginn an sehr interessiert mit. Mit meinem begrenzten Wissen über die Thematik hab ich es bis jetzt aber nie gewagt, ernsthaft mitzuschreiben. Ein paar Gedanken dazu lassen mich aber nicht los und ich hoffe, ihr verurteilt mich nicht dafür:


    Um aufs Ursprungsthema zurückzukommen, was ich mir wünschen/vorstellen würde auf der Suche nach dem passenden Hund aus dem Tierschutz (ohne Prioritätenreihung).


    Ich würde gerne selbst entscheiden, ob ich den Hund kastrieren lasse oder nicht (seit 27 Jahren leben Hunde bei mir, noch nie ist es zu einem Deckakt oder einer Trächtigkeit gekommen, ich werde das auch weiterhin schaffen)


    Ich würde weiters gerne selbst entscheiden, wer, wann in meinem Bett oder auf meiner Couch schläft. Daran eine Abgabe zu knüpfen find ich extrem übergriffig. Auch die Fütterung würde ich gerne selbst bestimmen. Hier ein Negativ-Beispiel, das mich extrem abschreckt, auch mit dem ganzen Tütitütischatzimausibettschlafhasi-Getue


    Will teilen: https://www.willhaben.at/iad/kaufen-und-verkaufen/d/geretteter-verspielter-schmusewelpe-lisi-sucht-fuer-immer-familie-640780806/


    Mit einer Vor- oder Nachkontrolle hätte ich hingegen kein Problem. Hätte ich auch beim Züchter nicht, wenn der eine machen wollen würde.


    Wenn kritisiert wird, dass von Tierschutzvereinen/Tierschutzhäusern Dankbarkeit gegenüber dem Interessenten erwartet wird, dann würde ich vorschlagen, dass auch Aussagen über dankbare, gerettete Hunde auch mehr getätigt werden. Dankbarkeit ist der völlig falsche Zugang, von beiden Seiten mMn.


    Btw: Ich trage mich ernsthaft mit dem Gedanken, dass ich Pflegestelle werde, wenn unsere beiden erwachsen und gefestigt sind und hoffe, dass ich dann vieles, das ich hier an Input mitnehme, umsetzen kann.


    Was mich aber tatsächlich schockiert, ist die Verbissenheit und Biestigkeit mit der hier zum Teil hochemotional diskutiert wird. Wenns da draussen im echten Leben auch in dem Ton abgeht, von beiden Seiten, dann liegt aber ganz grob was im Argen wie ich finde. :( :

  • Naja, ich bin eigentlich auch schon ein bissi durch mit dem Thema....


    Irgendwie schreiben wir hier so viel aneinander vorbei.


    Kann mich nur noch wiederholen: Wo der Hund schläft, ist mir im Prinzip egal, solange es nicht der sprichwörtliche Eiskeller oder die Tiefgarage ect. ist. Die allermeisten Interessenten zeigen einem eh voller stolz sofort das neugekaufte Hundebett....und ja, sollte mir auffallen, das das an einer ungünstigen Stelle steht, werd ich das auch erwähnen aber deswegen mach ich sicherlich kein grosses "bohei" drum rum und schon gar keine Vorschriften, ob der Hund nun mit ins Bett muss oder nicht - würd ich mir ehrlich gesagt auch nicht vorschreiben lassen. Aber das ist mir auch tatsächlich noch nicht untergekommen, dass mir jemand vorschreiben wollte, wo der Hund zu schlafen hat. Futter wird nur dann erwähnt, wenn der Hund auf irgendwas bekanntermaßen reagiert und wir empfehlen (!!) am Anfang immer, vielleicht nicht gleich das gehaltvollste Futter zu nutzen. Grad die Spanier werden im TH fast ausschliesslich mit, naja, nicht so hochwertigem Trockenfutter gefüttert - da weisen wir drauf hin, dass man sich bei der Umstellung ein bisschen vorsichtig rantasten sollte. Auf der Homepage steht bei zwei Vereinen was übers Barfen, aber eben nicht als "muss" sondern als Info.


    Kastration: steht bei uns / bei der Orga schon seit vielen Jahren nirgends mehr, wenn unkastriert abgegeben wird, wie jetzt beim Ben, dann kann er das bleiben. Bei Sam und bei Joey stand es damals noch im Vertrag mit drinnen - und beide sind viele Jahre später mitsamt ihren "Kronjuwelen" über die Regenbogenbrücke gegangen, beide Vereine wussten das und ich hab trotzdem deswegen nie irgendwelchen "Ärger" gehabt. Wie gesagt, wir habens schon lange gar nicht mehr im Vertrag mit dabei. (Ich glaub aber, dass die in Spanien direkt übers Tierheim vermittelten Hunde das noch immer im Vertrag haben...muss ich echt mal nachfragen...)


    Ich mag diese zu süsslichen Vermittlungstexte auch nicht - und ehrlich gesagt, wenn ich auf sowas stoße, dann les ich da auch gar nicht mehr weiter sondern such tatsächlich wo anders. Ist bei mir aber ganz generell so, ich kann mit "süßlich-herzig-himmelblau" nix anfangen. Und, wenn ich so drüber nachdenke, kenn ich auch niemand, der sowas gut fände...komisch, dass trotzdem immer wieder solche Vermittlungstexte auftauchen, das ist direkt manchmal gruselig.


    Bin da auch mehr für einen eher sachlichen Text, am besten eine kurze Beschreibung (wenn möglich von der Pflegestelle oder der Bezugsperson im TH) und ich mags auch ganz gern, wenn da gleich steht, was geht und was nicht. (ja, auch wenn da dann steht, dass der Hund nicht Kleinkindkompatibel ist oder Einzelhund bleiben sollte oder nicht mit Katzen kann...und auch, wenn der eine oder andere das komplett überliest - ich finds schon wichtig, das wenigstens in den Grundzügen in den Text mit rein zu bringen.)


    Das negativste Beispiel das mir in letzter Zeit untergekommen ist, steht bei dem Tierheim von dem ich Joey hatte: sie wollen mitspracherecht bei der Auswahl des Trainers bzw der Hundeschule. Das war damals bei Joey glaub ich noch nicht so - und das find ich auch nicht in Ordnung. (rechtlich nicht und "moralisch" nicht). Wenn ich da mal wieder hinfahre, werd ich sicherlich nachfragen, wer denn auf die dumme Idee gekommen ist...find ich schade, denn eigentlich ist das wirklich ein Vorzeigeverein gewesen.


    Ich seh die ganze Geschichte tatsächlich von beiden Seiten aus - hab alle meine Hunde aus dem TS und hab und werde immer wieder beim Vermitteln helfen. Daher hab ich eigentlich wie auch schon hier mehrmals geschrieben, so einiges mitgenommen aus dem Thread. Aber eben nur für mich und die Orgas, die ich unterstütze.


    Vielleicht konnte man ja hier auch dem einen oder anderen nahebringen, dass die böse Frage "wo soll denn das Hundebett hin?" normalerweise nix unterstellt, sondern nur ein (vielleicht auch ungeschickter) Einstieg in ein Gespräch ist, wo und wie der Hund denn beim Interessenten leben soll? Ich werde sicherlich diese Formulierung nie verwenden.


    Ich finde auch immer noch, dass die Idee einer wie auch immer "übergeordneten" Kontrolle der TSO gar nicht so schlecht ist - mit ein paar Standarts, die alle einhalten müssen. Das würde wenigstens für ein bisschen weniger "Wildwuchs" sorgen und eventuell die seltsamsten Auswüchse verhindern.

  • Ich kenne keinen Züchter bei dem es keinen Vorbesuch bzw. ein Beratungs-/ Kennenlerngespräch gibt. Aber eben beim Züchter.


    Ich finde es aber sehr anmaßend, jedem der schlechte Erfahrungen mit einer Orga gemacht hat jetzt ein Egoproblem zu unterstellen.


    Und die Grundfrage hier im Thema war ja ursprünglich „was man verbessern kann“ und natürlich gibt es immer etwas zu optimieren. Dementsprechend kamen Vorschläge, die du aber im Kein abwiegelst. Du vermittelst - mir zumindest - aber den Eindruck als wäre alles perfekt wie es ist und wir zu doof das zu verstehen.

    Aber jeder darf seine Meinung haben, auch wenn du den Sinn oder Unsinn einiger Dinge noch 100 mal erklärst.

  • Ich würde gerne selbst entscheiden, ob ich den Hund kastrieren lasse oder nicht (seit 27 Jahren leben Hunde bei mir, noch nie ist es zu einem Deckakt oder einer Trächtigkeit gekommen, ich werde das auch weiterhin schaffen)

    Das kann ich verstehen, ich habe auch einen unkastrierten Rüden aus dem Tierschutz hier und finde es gut, dass er nicht kastriert wurde, obwohl er ein Jahr im Tierheim war! Was mich wundert, denn meines Wissens nach ist das in Italien Pflicht...
    Offensichtlich konnten die hier im Tierheim die Hunde gut separieren und beobachten und festellen, dass es bei DIESEM Hund nicht notwendig ist.
    Mir einer Kastrationsauflage wäre ich ebenfalls nicht einverstanden und würde das auch sagen. Da die Hunde, für die ich mich interessiere, aber in der Regel bereits kastriert sind, hat es für mich bisher keine Rolle gespielt.
    Jedenfalls gab es so eine Auflage für meinen Hund nicht, also kann ich sagen, dass das nicht von jedem Verein verlangt wird.


    Ich würde weiters gerne selbst entscheiden, wer, wann in meinem Bett oder auf meiner Couch schläft. Daran eine Abgabe zu knüpfen find ich extrem übergriffig. Auch die Fütterung würde ich gerne selbst bestimmen.

    Ich hatte 7 Hunde von 5 Vereinen, und das war bisher noch nie Thema! Ich habe auch schon viele Vorkontrollen gemacht, und ich kann mich nicht daran erinnern, dass irgendein Verein von mir verlangt hätte, das abzuchecken. Da ging es eher um Aufklärung über Mittelmeerkrankheiten, Sicherung etc.

    Das scheint also nicht die Regel zu sein!

  • Ich kenne keinen Züchter bei dem es keinen Vorbesuch bzw. ein Beratungs-/ Kennenlerngespräch gibt. Aber eben beim Züchter.

    Ich präzisiere: Vorbesuch im künftigen neuen Zuhause des Tiers.

    Ich finde es aber sehr anmaßend, jedem der schlechte Erfahrungen mit einer Orga gemacht hat jetzt ein Egoproblem zu unterstellen.

    Ich schrieb: Bei einigen scheint das so zu sein. Nicht bei allen.

    Es gibt sehr, sehr viele, die haben schlechte Erfahrungen mit einer! Organisation gemacht - und haben dann weitergeschaut.

    Es gibt auch hier in diesem Thread mehrere, die ihre positiven und negativen Erfahrungen geteilt haben. Das haben sie vollkommen ohne Verallgemeinerung gemacht. Verein A gefällt mir nicht - da bin ich eben zu B oder C. Verein X hat mir nicht sofort einen Hund gegeben - dafür dann aber angerufen, als ein passender Hund da war.


    Einige haben in diesem Thread aber sehr allgemein gegen den TS als solchen gewettert und das nach einer oder auch noch gar keiner direkten Erfahrung mit einem Verein, geschweige denn mit mehreren.

    Vorschläge, die du aber im Kein abwiegelst

    Ich habe bei einer einzigen Sache gesagt, dass ich glaube, das bringt nichts. Bei einer. Das war der schriftliche Test zu den absoluten Basics.


    Bei anderen Sachen habe ich die andere Seite erklärt. Nicht mehr, nicht weniger.

    Ich kann beispielsweise nachvollziehen, dass man sich eine ausführliche, detaillierte Beschreibung des Tiers wünscht. Ebenso kann ich nachvollziehen, warum manche eine solche nicht online stellen.

    Hab ich erklärt. Hab ich damit diesen Wunsch im Keim erstickt? Nein.

    Es gab lediglich einen Hinweis darauf, warum manche das bewusst nicht machen.

    Diese Info kann man mitnehmen oder auch nicht.


    Die Liste kann ich noch verlängern, im Keim erstickt habe ich nichts.

  • Ich hatte 7 Hunde von 5 Vereinen, und das war bisher noch nie Thema! Ich habe auch schon viele Vorkontrollen gemacht, und ich kann mich nicht daran erinnern, dass irgendein Verein von mir verlangt hätte, das abzuchecken. Da ging es eher um Aufklärung über Mittelmeerkrankheiten, Sicherung etc.

    Das scheint also nicht die Regel zu sein!

    Der Verein ist in unserer Gegend recht aktiv und die Auflage steht bei jedem! Hund drinnen, den sie vermitteln. Hier auch, dass sich der Welpe von der Katze eine gefangt hat, bravo Katzi. Dass der Welpe stundenlang in Haus und Garten herumflitzt. Dass man Wurfgeschwister am liebsten gemeinsam vermitteln würde zu einem bestehenden Hund dazu.


    Das sind Sachen, da kräuseln sich bei mir die Zehennägel. Wenn dann jemand, der im Thema überhaupt nicht drinnen ist, oder Ersthundehalter, solche Vorgaben und Beschreibungen aufs Aug gedrückt bekommen, wirft das leider ein sehr schlechtes Bild auf "den Tierschutz". Und es müssen alle, die vernünftig vermitteln, auch drunter leiden.


    Das find ich so wahnsinnig schade, weil diejenigen, die ihre Arbeit gut und richtig machen, von Laien nicht mal wirklich rausgefiltert werden können.

  • Seh ich auch so. Hat sich hochgeschraubt und das ging für mein Empfinden nicht darauf zurück, dass irgendwer hier sich vehement gegen Verbesserungsvorschläge gewehrt hat, sondern darauf, dass das so empfunden wurde, wenn die Vermittlungsseite auf die Schwierigkeiten in der Umsetzung aufmerksam gemacht hat.

    Ist egal, es ist kein Schlagabtausch nötig.

    Erst mal finden ja alle gut gemachten Tierschutz gut. Und was man ‚gut gemacht‘ findet, ist ggf unterschiedlich (und unterschiedlich realistisch).


    Aber ich glaube, dass es unnötig ist, sich jetzt gegenseitig zu sagen du-hast-aber-das-gesagt. Das bringt nix. Nicht mal karthasis. Und zu gewinnen gibt’s hier auch nix.


    😘😄

  • Das sind Sachen, da kräuseln sich bei mir die Zehennägel. Wenn dann jemand, der im Thema überhaupt nicht drinnen ist, oder Ersthundehalter, solche Vorgaben und Beschreibungen aufs Aug gedrückt bekommen, wirft das leider ein sehr schlechtes Bild auf "den Tierschutz". Und es müssen alle, die vernünftig vermitteln, auch drunter leiden.

    Deshalb ist es ja so wichtig, dass Menschen wie ich, die in den letzten fast 18 Jahren mit sehr vielen Vereinen zu tun hatten, betonen, dass so ein Vorgehen eben NICHT gang und gäbe ist und es genügend Vereine gibt, die das vernünftig machen.

    Auch wenn es sicher niemand allen recht machen kann.

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