Leinenführigkeit

  • Ich weiß, es gibt inzwischen unendliche viele Themen bezüglich der Leinenführigkeit, dennoch erhoffe ich mir ein paar spezielle Tipps.

    Herr Schröder ist ja inzwischen 12 Monate. Altersbedingt haben wir natürlich einige Diskussionen, aber eigentlich halten sie sich in Grenzen.

    Die gängigen Kommandos kann er und setzt sie auch um, das Zusammenleben hat sich inzwischen eingespielt, so das oftmals noch nicht mal mehr Worte notwendig sind, und auch im Freilauf klappt es absolut super.

    Nur das Laufen an der Leine bereitet uns und ihm immense Probleme.

    Solange wie er die Aufforderung hat bei mir zu laufen, ist er mit dem Fokus auch bei mir und die Leine ist locker. An der Straße bleibt er stehen und geht erst nach Aufforderung "bei mir" an lockerer Leine neben mir über die Straße , kommen uns Leute entgegen, kommt er inzwischen auch schon von alleine zurück und sortiert sich an der gegenüberliegenden Seite an lockerer Leine ein.

    Aber, sobald er "frei" also ohne jedwedes Kommando, an der Leine laufen darf um wirklich einfach nur spazieren zu gehen, zu schnuppern und halt Hundedinge zu machen, setzt sein Kopf Thema Leine komplett aus.

    Er nimmt ein Tempo auf, wie im wirklichen Freilauf, welches wir Zweibeiner absolut nicht einhalten können. Ich erinnere ihn immer wieder daran, das seine Leine nach 5m zu Ende ist, aber das hält max. 3 Sekunden.

    Blocken o.ä. ist in dem Abstand nicht möglich, da er zu weit vorne ist. Selbst ein ständiges stehen bleiben oder in die andere Richtung gehen interessiert ihn nicht, dann ist das halt so und er bleibt einfach stehen oder kommt mit in die andere Richtung.

    Rufe ich ihn zurück und lasse ihn bei mir laufen, ist der Fokus wieder bei mir und er läuft an lockerer Leine neben mir.

    Da ich hier im Umkreis leider die Leine dran lassen muss, sind es am Tag mindestens 2 Gassigänge an der Leine, die sich nicht vermeiden lassen.

    Nun möchte ich ungern, das jeder Leinenspaziergang daraus besteht, das er konsequent bei mir läuft. Denn davon hat weder der Hund etwas noch ich.

    Wie bekomme ich ihn dazu, sein Tempo zu drosseln wenn die Leine dran ist.

    Im Freilauf ist er ständig in schnellem Tempo unterwegs, verliert mich dabei aber nicht aus den Augen und reagiert auf die Hinweise von mir. Da kann er in seinem gewählten Tempo laufen, aber an der Leine funktioniert das leider nicht.

    Von daher, wie bekomme ich einen Hund mit einem sehr viel schnellerem Grundtempo dazu, sich meinem Tempo anzupassen?

    • Neu

    Hi


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    • Mein Schneeflöckchen hat da auch ein Thema gehabt mit.

      ich schaue erstens dass der Hund genau weiss, wie lang die Leine ist. Heisst ich erwarte nicht, dass Hund an der 5m Leine 2,5m Radius einhält.

      Hunde können sich meiner Erfahrung nach die Länge der Leine recht gut und schnell merken.


      Schneeflöckchen ist ja nun eben ein Schneeflöckchen, ich erinnere sie dran bevor die Leine zu Ende ist, dass die Leine bald zu Ende ist.

      Das hat sie erstaunlich schnell drin gehabt.

      Und so mache ich das, wenn sie sich mal vergisst dann erinnere ich sie dran, dass sie doch bitte nicht reinbrettern soll.


      Die 5m Leine soll und kann den Freilauf ja weder ersetzen noch simulieren, Hund darf ruhig wissen dass es mich auch noch gibt und bissel Rücksicht nehmen :smile:

    • Heisst ich erwarte nicht, dass Hund an der 5m Leine 2,5m Radius einhält.

      Nein, wenn er schnuffeln darf, dann auch immer der 5 m Radius.

      Die 5m Leine soll und kann den Freilauf ja weder ersetzen noch simulieren,

      Nein, den erhält er ja, aber muss ja zum lösen auch raus.

      Hund darf ruhig wissen dass es mich auch noch gibt und bissel Rücksicht nehmen :smile:

      schön wäre es :woozy_face:

    • Für ganz ähnliche Anforderungen (freestyle Leinenspaziergang in der Stadt, mit 2 m Leinenlänge) hat für uns das Training nach Turid Rugaas sehr gut funktioniert.


      Ist eine reine Wattebauschgeschichte, lässt sich schön aufbauen und kleinschrittig üben, mit Leckerlies, ich hoffe, das passt für euch.


      Mit Elvis hatte ich das damals per Unterscheidung der Leinenbefestigung geübt. Also Leine am Halsband/vorne am Geschirr = freestyle Leinenführigkeit. Das hat wirklich extrem gut geklappt, wir haben damit sogar Eichhörnchensichtungen gemeistert, ohne dass er sich gewürgt hat. Reife Leistung für den Hypersuperjagdhund.


      Lustigerweise bin ich dann für bestimmt zwei Jahre komplett davon abgekommen. Nach einer OP im letzten Jahr hatte er eine Naht, auf der das Geschirr gescheuert hätte, darum waren wir dann für einige Wochen nur am Halsband unterwegs. Und ich war baff, dass nach all der Zeit das Eingeübte noch so gut saß.


      Soweit ich mich erinnere, schwirrt im Internet ein PDF mit der Anleitung rum. Ich habe mir damals auch das kleine Büchlein von Frau Rugaas gekauft und sogar die DVD. Üben kann man m. E. easy peasy nach dem PDF, Buch und DVD waren für mich damals trotzdem gute Ergänzungen, das Buch hilfreicher als die DVD.


      Ich schau gleich mal, ob ich das PDF noch finde, dann kannst du mal reinspieken :)


      Ob mit dieser oder einer anderen Methode, viel Spaß und Erfolg beim Üben euch und schöne Spaziergänge!

    • Hello again,

      das scheint das PDF zu sein, von dem ich oben schrieb:#http://www.hundezeit.com/pdf/Leinenfuehrigkeit.pdf


      Bei uns ist das Üben inzwischen so lange her, dass ich nicht ganz sicher bin, ob wir das so geübt haben.

      Denn im PDF sieht das so aus, als übe man, dass der Hund neben einem geht. Das war bei uns nicht der Fall, gewollt und das Ergebnis war, dass Elvis sich im Leinenradius frei bewegen kann, aber stoppt, bevor er die Leine stark anspannt und sich leicht durch mich in eine andere Richtung leiten lässt.


      Das Buch von Frau Rugaas heißt "Hilfe, mein Hund zieht", habe ich jetzt beim Googlen auch gesehen.

    • Sehr gerne. Und hier kommen bestimmt auch noch andere Anregungen.


      Ich habe mir damals auch mehrer unterschiedliche Ansätze angeschaut und den rausgepickt, der mir am passendsten erschien. Viel Spaß euch beiden dabei!

    • Leinenführigkeit hast Du ja noch nie geübt, wenn ich das richtig lese. Alltags-Fuß-gehen und Freilauf. Das war's. Da ist es logisch, dass er es nicht kann. Woher auch ...


      Insofern ist es eventuell doch sinnvoll in den reichlich vorhandenen Threads zum Thema Mal zu stöbern.

    • Ich finde den Ansatz von Turid Rugaas sehr positiv, weil sie wohlwollend auf den Hund blickt und ich bin mir sehr bewusst geworden, dass in der Regel dann, wenn etwas suboptimal läuft, ich die Ursache bin (zu lahm, zu abgelenkt, zu viel gewollt in der Situation usw.) Das Signal und Umwenden zu mir konnten wir rasch erfolgreich aufbauen, die Ablenkung hier städtisch ist aber einfach herausfordernd, sodass wir sicherlich noch eine Weile daran arbeiten werden müssen, bis Emmi in den meisten (alle erwarte ich gar nicht, ist ja ein Hund, keine Maschine) Situationen ruhiger (= locker an der Leine) unterwegs sein kann.

    • Wenn ich als hampelige, komplett unerfahrene Ersthundehalterin es mit dem Vollblutjagdhund, der alles spannend findet und erkunden will, geschafft habe, dann schafft ihr das auch. Stadt ist wirlkich schwierig und nach den ersten Erfolgserlebnisse in Wohnung und Hinterhof manchmal echt demotivierend.


      Ich bin selbst erstaunt, dass wir offenbar so lange drangeblieben sind, anfangs und recht lange wirklich mit kleinen Einheiten und in den wenigen ruhigeren Straßen und Grünflächenabschnitten, bis wir uns Schritt für Schritt merh zumuten konnten - wir leben im Herzen der Großstadt, das ist echt herausfordernd. Später waren wir dann ganze Spaziergänge so unterwegs. Und versprochen, ich habe das Training garantiert alles andere als perfekt durchgeführt ... scheint also recht fehlerfreundlich zu sein.


      Hehe, und die Anleitung, wie man vorgeht, wenn der Hund in die Leine gelaufen ist, habe ich auch immer und immer wieder umsetzen müssen.

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