Was bedeutet für Euch Hundeerfahrung

  • Vielleicht hat man die typischen Probleme als Kind nicht selbst gelöst (z. B. dem Hund nicht die Stubenreinheit beigebracht). Aber man kennt das typische Problem live und in Farbe.

    Das kommt darauf an, ob die Familienhunde das Problem gezeigt haben. Unsere Familienhunde (mittlerweile haben meine Eltern Nr. 5) liefen alle so nebenher. Groß erzogen oder gar trainiert wurde da keiner.

    Es konnten zB aber alle allein bleiben. Einfach so. Geübt wurde das nie. Hund Nr. 4 bspw. wurde freitags aus dem Tierheim geholt, am Montag bin ich zur Uni und meine Eltern gingen arbeiten. Der Hund war nach 2,5 Tagen im neuen Heim einfach 4 Stunden allein und hatte auch kein Thema damit.

    Dass das nicht selbstverständlich ist, wurde mir erst bewusst, als ich mich dann auf den Einzug von Hund Nr. 1 vorbereitet hab.

  • Filz

    "Null Hundeerfahrung" =/= "hundeunerfahren".


    Nur weil jemand mit Hunden aufgewachsen ist und grundlegend weiß, was da auf einen zukommt, heißt es nicht, dass er in der Lage ist, einen eigenen Hund zu erziehen und einzuschätzen. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar tendenziell größer, aber eigenständig verantwortlich zu sein ist nochmal was anderes, als bei den Eltern zuzugucken.

  • Filz

    "Null Hundeerfahrung" =/= "hundeunerfahren".


    Nur weil jemand mit Hunden aufgewachsen ist und grundlegend weiß, was da auf einen zukommt, heißt es nicht, dass er in der Lage ist, einen eigenen Hund zu erziehen und einzuschätzen. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar tendenziell größer, aber eigenständig verantwortlich zu sein ist nochmal was anderes, als bei den Eltern zuzugucken.

    Das kann ich mir echt nicht vorstellen, wenn man nicht seine gesamte Jugend bewusstlos war. Ich war mit dem Hund draußen, ich musste wissen, mit welchen anderen Hunden es krachen würde. Ich musste den Hund notfalls halten können. Ich war auch mal mit dem Hund beim Tierarzt.

    Juristisch hätte man, falls was schief gegangen wär, vermutlich meine Eltern belangt statt mich, aber das waren keine Gedanken, die mir damals durch den Kopf gingen.

  • Die Eltern von meinem Freund hatten Hunde, seit er acht Jahre alt war. Als er alt genug war, ist er natürlich auch mit denen Gassi gegangen und hat sich mit ihnen beschäftigt, aber er war nicht für sie und ihre Erziehung zuständig. Im Kontakt mit meinem Hund hat man dann auch gemerkt, dass er zwar Hunde kennt, aber eben nicht hundeerfahren ist. Das ist halt was ganz anderes als den Hund selbst zu erziehen und zu 100% verantwortlich zu sein.

  • Finde ich ein schwieriges Thema.

    Hundeerfahrung definiert sich für mich eben nicht nur über die Art und Weise, wie man den Hund versteht und händelt, sondern auch im gesundheitlichen Bereich zum Beispiel. Hinweise bei Beschwerden o.ä. Oder bei schweren Verhaltensproblemen, da sie mit solchen Hunden arbeiten bzw. sie resozialisieren.


    Früher hätte ich gesagt, "hundeerfahren" sind für mich die Menschen, die einen Hund haben. Punkt. Heute betrachte ich das ganze doch ganz anders.

  • Das kann ich mir echt nicht vorstellen, wenn man nicht seine gesamte Jugend bewusstlos war. Ich war mit dem Hund draußen, ich musste wissen, mit welchen anderen Hunden es krachen würde. Ich musste den Hund notfalls halten können. Ich war auch mal mit dem Hund beim Tierarzt.

    Juristisch hätte man, falls was schief gegangen wär, vermutlich meine Eltern belangt statt mich, aber das waren keine Gedanken, die mir damals durch den Kopf gingen.

    Die Eltern von meinem Freund hatten Hunde, seit er acht Jahre alt war. Als er alt genug war, ist er natürlich auch mit denen Gassi gegangen und hat sich mit ihnen beschäftigt, aber er war nicht für sie und ihre Erziehung zuständig. Im Kontakt mit meinem Hund hat man dann auch gemerkt, dass er zwar Hunde kennt, aber eben nicht hundeerfahren ist. Das ist halt was ganz anderes als den Hund selbst zu erziehen und zu 100% verantwortlich zu sein.

    Früher war alles anders oder so. Und sicher war meine Mutter für Welpenerziehung verantwortlich und mein Hund, war eher "mein" Hund, aber als Hundeerfahrung würde ich das trotzdem zählen.

    Bis auf, dass "mein" Hund nicht mit in die Schule durfte hat sich da recht wenig zu unserem späteren Zusammenleben geändert und ich habe meinen Hund dann auch völlig selbstverständlich mitgenommen als ich ausgezogen bin. War ja auch mein Hund. Den Familienhund nicht, war ja auch der Familienhund und nicht meiner.


    Klar war da die echte Verantwortung nicht meine und immer jemand im Hintergrund der ein Auge auf mich hatte. Aber ganz ehrlich, gerade bei medizinischen Themen rufe ich heute noch als Erstes Mama an.

    Es würde aber niemand auf die Idee kommen, dass ich deshalb keine eigenen Erfahrungswerte habe :ka:

    Für mich gehört aber auch sich Hilfe suchen, entscheiden wer kompetent genug ist zu helfen und wissen, wann man Hilfe braucht zu Hundeerfahrung dazu. Diese Selbstreflexion fehlt mir aber oft bei "Experten".

  • Vriff

    Ja, ist ja auch völlig legitim. Aber ich würde nicht generell (!) jemanden als hundeerfahren bezeichnen, nur weil die Familie Hunde hatte. Es hängt halt enorm davon ab, wie involviert man war.

  • Da sind wir wieder beim Thema hundeerfahren.

    Ich würde mich selbst nie als hundeerfahren sehen, aber ich weiß dann doch wo's beißt und wo's scheißt.

    Und für die ganzen Hundenebenkonsequenzen reicht es sogar nur mit einem Hund in einem Haushalt gelebt zu haben. Da muss man sich nicht mal drum kümmern.

    Aber man entwickelt ein Gespür oder Verständnis für Körpersprache. Der Eine mehr, der Andere weniger. Gilt aber auch für Hundebesitzer und erschreckenderweise auch für Trainer.

    Man weiß mit welchem Dreck, Reinungs- und Pflegeaufwand zu rechnen ist.

    Man lernt eine gewisse Form von Handling und entwickelt Routinen. Und sei es nur vom Sofa schieben und Wurst aus dem Kühlschrank fallen lassen.

    Und da fallen mir noch ganz viele Kleinigkeiten und Selbstverständlichkeiten ein, die man einfach so hat ohne sich dessen vielleicht bewusst zu sein. Natürlich gibt es die Extremfälle, die ignorant und blind durchs Leben gehen und trotzdessen schwer erstaunt sind, dass so ein Tier atmet. Nur sind das hoffentlich meistens auch diejenigen die keinen Hund haben möchten.

  • Naja, um das zu wissen, muss ich nicht zwingend einen Hund gehabt haben, logisches Denken und ein wenig Verstand reicht. Und dann ist man aber trotzdem nicht hundeerfahren.


    Also, ich schätze, es gibt eine Diskrepanz zwischen "hundeerfahren = ich weiß, wie es in der Praxis ist, mit einem Hund zusammen zu leben" und "hundeerfahren = ich weiß, verschiedene Hundetypen soweit einzuschätzen, um entscheiden zu können, dass ich sie händeln kann oder eben auch nicht ".

  • Ich erlebe es hier. Mein Partner ist mit Dackeln aufgewachsen aber hundeerfahren ist er nicht. Die Erziehung, die Futterwirtschaft, Tierarztbesuche, lange Gassirunden etc.ist meines.

    Er ist da mehr für Streicheln und mit Leckerlie vollpropfen zu haben.


    Die Erfahrung sammel ich derweil.was zu Folge hat, das ich den Hund besser einschätzen aber auch händeln kann sowie ihn schneller und effektiver in schwierigen Momenten im Griff habe


    Da ist bei mir erheblich mehr feeling für Frau Wau da.

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