Probleme auf Hundeplätzen

  • Ich habe auch schon einige Vereine durch, weil ich tierquälerische oder einfach unsinnige Methoden nicht tolerieren kann und möchte. Wurfgeschosse, Eimer mit Wasser über den Hund gegossen, Leinenrucke usw. Egal, ob es mich direkt betrifft (das wäre ja noch schöner) oder einen anderen Hund/Halter.


    Wer schweigt, stimmt zu. Von daher ist es für mich nicht möglich, solches Tun zu unterstützen, indem ich Mitglied in dem Verein bin. Dass man mit solchen Leuten nicht sinnvoll diskutieren kann, ja, das ist wohl so - aber das heisst noch lange nicht, dass man einfach zugucken muss. Das ist Mitläufertum, sonst nix.

    Sehe ich genauso und daher habe ich auch wirklich lange suchen müssen, bis ich mal eine Gruppe gefunden hatte, wo man wirklich Spaß haben konnte. Das war aber wohl weit entfernt, von Hundesport. Aber selbst in den Spaßgruppen werden oft komische Methoden angewandt. Eine Trainerin die auf ihrer Seite ihr "gewaltfreies und rein positives Training" anpreist, wies die Besitzerin eines kleinen Beagles an, ihn mit Wasser zu korrigieren, wenn er buddelt. Da goss die ihrem Hund unter Anleitung der "Trainerin" einen halben Liter Wasser über den Kopf. Wegen buddeln!:crying_face: Mag für viele eine Kleinigkeit sein, mir tat es schrecklich leid und vor allem war die Trainerin bei mir einfach sympathiemässig unten durch. Solche Sachen habe ich reihenweise erlebt und dafür dann einfach wegzusehen bin ich nicht abgebrüht genug.

    Ja, diskutieren bringt meist nichts, aber mitmachen oder zuschauen möchte ich da auch nicht.

  • Dass hier ständig SV steht, nur weil's der größte RZV ist, gefällt mir natürlich nicht :tropf:

    Wo steht das?

    Der Eingangspost handelte von Agility und RO.

  • Alles was gesetzwidrig ist, ist ja eh indiskutabel, da verboten.

    Alles was in Richtung verprügeln geht, ist für mich indiskutabel, da viel zu emotional, als dass es fair ablaufen könnte.

    Und die Frage, die hier im Thread gestellt wurde, ist:


    Was tust du, wenn du so etwas beobachtest?

  • Ich sage es mal so: Es gibt einen gesetzlich definierten Rahmen und an den muss man sich in Hundetraining und -sport halten. Ganz egal, wie fair oder verständlich man eine Korrektur findet, die gesetzlich nicht erlaubt ist - wenn man sie anwendet, macht man sich vor dem Gesetz strafbar.

    Darauf verständigen wir uns doch hier alle, oder?



    Sicherlich gibt es dann auch noch eine Grauzone, was gesetzlich nicht klar definiert ist. Da wird jeder moralisch anders eingestellt sein, andere Grenzen für sich ziehen etc. Heißt natürlich nicht automatisch, dass man stillschweigend danebenstehen muss, wenn man Trainingsmethoden mitansieht, die man dem Hund ggü unfair, potentiell schädlich etc findet. Es gibt da auch da die mMn sehr wichtige Freiheit, den Mund aufzmuachen, denn Diskussionen und Austausch können uU durchaus was bewirken. Man muss ja nicht "missionieren", kann aber nachfragen, ob ein Austausch erwünscht ist und seinen eigenen Standpunkt vertreten und begründen, warum man zB nicht mit einem Schreckreiz wie Wasserspritzpistole an Verhalten X arbeiten würde.

  • Und nochmal: wo genau ist der Unterschied zwischen Alltag und Sport?

    Das Thema hier istnun mal Hundesport im Verein.... Was die Leute hinter verschlossenen Türen machen, ist noch mal ne andere Geschichte, aber es geht halt darum:

    Wie verhalte ich mich, wenn mir auf dem Hundeplatz Dinge begegnen, die ich falsch oder inakzeptabel finde?


    Was machst du, wenn du auf dem Hundeplatz Sachen mitbekommst, die nach DEINER persönlichen Definition zu weit gehen?

  • Was machst du, wenn du auf dem Hundeplatz Sachen mitbekommst, die nach DEINER persönlichen Definition zu weit gehen?

    Mein anderer Beitrag wurde gelöscht, weil ich Clown ausversehen auf den zurück-Funktion des Handys bin, daher kurz:


    Auf solchen Plätzen ist mMn nach der Übungsleiter die Ansprechperson. Also ab zu ihm und die Sache mit ihm klären. Dieser soll dann mit dem Typen reden. Würd ich so machen, ja. Habe ich schon so gemacht und es hat mehr bewirkt, als wenn ich selbst was gesagt hätte.

  • Sollte bei uns jemand auf dem Platz Strom am Hund haben und ich sehe das, gibt es eine Meldung an den Vorstand und ich spreche den Menschen an.

    Bei Kralle würde ich erstmal nur den Menschen ansprechen und überlegen, ob es andere Möglichkeiten des handlings gibt.

    Zugstoppwürger nutze ich selber an meinen Hunden, komplette würger würde ich auch das Gespräch suchen. Bei Tritten oder Schlägen gäbe es ebenfalls eine Meldung an den Vorstand und ich würde das Gespräch suchen. Faire Korrekturen, durchaus auch aversiv, haben ihre Berechtigung je nach hundetyp.


    Die Situation mit dem Riesenschnauzer war mitten in einer Fuß Übung zur BH Prüfung.

    Übrigens würde ich nicht den Verein wechseln, weil ein anderes Mitglied seinem Hund eine Ohrfeige gibt. Ansprechen würde ich es allerdings schon.


    Lg

  • Dass hier ständig SV steht, nur weil's der größte RZV ist, gefällt mir natürlich nicht :tropf:

    Wo steht das?

    Der Eingangspost handelte von Agility und RO.

    Wird oft erwähnt im Laufe des Threads. Ich habe mich nicht auf den Eingangspost bezogen.

  • Und die Frage, die hier im Thread gestellt wurde, ist:


    Was tust du, wenn du so etwas beobachtest?

    Ach ja, zur Ausgangsfrage wollte ich ja auch noch was schreiben. :smiling_face:

    Als ich meinen ersten Hund im Erwachsenenalter bekam (ziemlich genau vor 20 Jahren), bin ich in einen Verein gegangen, der sich eigentlich auf die Fahne geschrieben hatte, weg von den altertümlichen Methoden zu wollen. Ich hatte null und keine Ahnung von Hundeerziehung, geschweige denn von großen Hunden. Ich hatte eine erwachsene Neufundländerhündin übernommen.

    Gang und gäbe dort waren ordentliche Leinenrucke, z.T. hoben die Hunde mit allen Vieren vom Boden ab, weil sie in der Fußarbeit unaufmerksam waren. Komisch kam mir das schon vor, aber es wurde auch viel positiv gearbeitet und irgendwie dachte ich naiverweise, das muss so sein.

    Irgendwann nahm das Gerucke aber Überhand und mit einem Schlag haben ganz viele Vereinsmitglieder gekündigt. Ich hab da dann viel mit meinem Mann drüber geredet. Ich selber hatte mit der Neufundländerin mit Hilfe einer weiteren Hundeschule längst einen netteren Weg eingeschlagen. Auch aus der Not heraus, da sie dann irgendwann mit Wobblersyndrom gesegnet war. Auch wenn die Tierärzte sagten, dass so etwas angeboren ist, sage ich bis heute, auch wenn das Rucken möglicherweise nicht ursächlich war, gut getan hat es der eh kaputten Halswirbelsäule mit Sicherheit nicht.

    An diesem Punkt wollte ich mir a) die fliegenden Hunde nicht mehr ansehen und b) nie wieder den eigenen vor Schmerzen schreienden Hund vor mir liegen haben. Ich habe mir das bis heute nicht verziehen, dass ich da nicht eher die Reißleine gezogen habe.

    Zurück zum Gespräch mit dem Gatten: er meinte seinerzeit, entweder du kündigst auch, oder Du machst es besser.

    Ich hab mich zu zweitem entschieden und bin Trainer in diesem Verein geworden. Ich konnte ziemlich zügig motivierte, sauber arbeitende Hunde "vorzeigen". Die Teams waren mit Spaß bei der Sache. Und trotzdem hatte ich ständig Diskutiererei mit den anderen Trainern a la "Du kannst nicht alles wegstreicheln" - "man muss auch mal ordentlich durchgreifen" (ja, wenn der Hund wirklich Mist baut und ne Ansage braucht, bekommt er die auch - aber keine Flugstunde für einmal kurz weg gucken).

    Es hat Jahre gedauert, bis das Rucken nicht mehr Standardprogramm war. Ich bin mit Trainern hart aneinander geraten, wenn der liebestolle Golden bewusst mit Kette in die 10m Schleppleine rennen gelassen wurde.

    Letztes Jahr habe ich dort wegen anderer Vereinsklüngelei hin geschmissen. Und ja, es hat sich viel verändert in den Ausbildungsmethoden. Aber es war wirklich wirklich mühsam und mit viel Schweiß und Tränen verbunden. Ich habs meiner Höppi damals versprochen und war es ihr auch schuldig. Aber ich würde den Weg heute nicht noch mal gehen. Das muss man wirklich wollen und ein dickes Fell haben.

    Jetzt kann man heutzutage aber Glück haben, dass es leichter wird, weil insgesamt ein Umdenken stattgefunden hat. Aber ich brauchs nicht noch mal. Und auch deshalb tu ich mich im Moment sehr schwer, mich noch mal einem Verein anzuschließen. Derzeit ist es noch ein Tingeln und Suchen nach meinem Platz.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!