Probleme auf Hundeplätzen
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Komplette harte Gewalt schließt bei uns schon die Satzung aus Genau wie Dinge die Gesetzeswidrig sind.
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Komplette harte Gewalt schließt bei uns schon die Satzung aus Genau wie Dinge die Gesetzeswidrig sind.
Und trotzdem ist die Grauzone leider riesig.
Bei uns war z.B. Schutzdienst rigoros verboten, weil zu gewalttätig.
Aber erwähntes Beispiel = an Kette in 10m Schlepp brettern lassen war Standard.
Es ist echt schwierig, weil Menschen, Hunde, deren individuelle Empfindungen, etc. so unterschiedlich sind. So habe ich mit unserer aktuellen Schäferhündin durchaus mit Wasser und Disks gearbeitet. War für sie in der Situation verständlich und um es mit Rüdiger Hoffmann zu sagen "hat sie es auch gleich eingesehen". Dasselbe wäre mit unserer zweiten Bouvierhündin fatal gewesen. Für die wäre die Welt zusammen gebrochen.
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Und das Argument, dass es im Alltag uU gefährlich werden kann -- wenn ein Hund nur unter Ausübung von Gewalt ungefährlich für die Allgemeinheit WÄRE (ich will und kann nicht beurteilen, ob das tatsächlich zutrifft oder nicht! ich beziehe mich nur auf das was hier geschrieben wurde) aber wenn es so wäre - dann halte ich die Anschaffung und Haltung solcher Hunde zum Freizeitvergnügen und als persönliches Hobby schlicht für unmoralisch.
Hm... Ich habe ja nicht "so" einen Hund. Nur einen sehr körperlichen und sehr dummen Hund.
Ich denke mal so ziemlich jeder hier im Forum hat schon mitbekommen das Arren mein Baby ist. Mein kleiner Bär, mein Herzchen, das ich diesen Hund liebe bis sonstwohin und auch so ziemlich alles für ihn tue, inklusive mein Leben komplett auf ihn einzustellen weil er das eben braucht. Viel Geduld, viel Humor, er ist halt nicht die hellste Kerze auf der Torte und rafft vieles einfach nicht.
Und dieser Hund, mein Herzchen, hat ihm Laufe der Jahre durchaus "Gewalt" von mir erfahren. Bis heute.
Weil er anderes schlicht nicht versteht oder mitbekommt.
Ist er im Tunnel merkt der ein "Nein!" schlicht nicht mehr. Weil seine 4 Hirnzellen so auf was auch immer fokussiert sind das die Umwelt völlig ausgeblendet ist. Er ist geistig schlicht nicht mehr in der Lage irgendetwas mitzubekommen außer relativ grobe körperliche Einwirkung.
Und das kann bei ihm alles sein, von einem Schmetterling der vorbeiflattert bis zu er hat irgendwo ein Kind gehört und will da jetzt hin, weil Kinder sind das allerbeste ever.
Ich mein, klar, ich kann ihn nur noch an der Leine führen und ihn dann halt in die Leine rennen lassen, sicher. Ich kann Baum spielen und warten bis er sich bewußtlos würgt an der Leine, klar. Weil nichts ankommt im Hirn.
Halte ich aber weder für sinnvoll noch für fair.
Fair diesem Hund gegenüber ist ein "Hey!" gepaart mit einem Schlag auf den Brustkorb. Er guckt mich an und freut sich "Oh Frauchen, du auch hier?" weil er schlicht so ist. 4 Hirnzellen, gepaart mit der Sturheit und dem "etwas nicht loslassen" der Terrier.
Gutes Beispiel, Rohre. Das ist ein Ding der Rasse, vermutlich aus den alten Zeiten wo sie den Dachsen nachgeschickt wurden. Minibullis und Röhren, eine ganz miese Kombi!
Klar kann ich nun den Hund reinlaufen lassen, weil er im Tunnel von "Ich riech was! Ich riech was!!!" ist. Der gesamte Hund ist nur noch darauf fokussiert, es existiert nichts anderes mehr.
Ihm muss der Himmel auf den Kopf fallen. Oder halt ein Fuß der ihn eher unsanft aus der Richtung schubst, eine Hand die ihn deutlichst aus der Richtung schubst oder auch schon mal ein Frauchen das sich auf ihn wirft weil das blöde Kanalrohr so versteckt war das ich es nicht gesehen habe.
Das ist alles Gewalt, aber ist halt auch Alltag bei uns.
Der Kleine ist so ein Blümchen seelisch, der bricht zusammen wenn er merkt man ist ihm böse. Aber aus dem Weg kicken? Kein Problem, geht er halt fröhlich in die andere Richtung weiter.
Und für ihn ist das fair. Das ist einfach voll sein Ding. Er ist absolut körperlich und sieht das auch garnicht als Strafe, oder auch nur als Korrektur. Es ist ne Richtungsänderung, mehr nicht.
Würde ich ihn strafen wollen, so daß es ankommt und er Dinge nicht mehr macht, dafür müsste ich ihm böse werden. Dann bricht er innerlich zusammen, bis hin das er anfängt zu weinen und ehrlich, ich habe noch nie einen Hund so jämmerlich weinen sehen wie diesen Hund. Wenn er merkt er hat was falsch gemacht wird er hektisch, bricht zusammen, weiß nicht mehr weiter.
Alle weichen Methoden prallen an ihm ab oder schaden ihm. Direkte, feste Körperlichkeit hingegen ist voll sein Ding.
Mein Terriermix früher war übrigens völlig anders. Die war so weich, so orientiert an mir. Die Papillon war eigensinniger, aber auch weich. Niemals wäre Körperlichkeit für eine der beiden in Frage gekommen.
Arren? Ohne körperliche Korrektur versteht er es schlicht nicht. Als Beispiel: Ich habe monatelang Sitz versucht, er hat das nicht gerafft das seine Bewegung, das Hinsetzen, die Belohnung auslöst. Erst als ich ganz old school seinen Hintern runter gedrückt habe beim Wort "Sitz" ging ihm ein Licht auf. Das hat er dann recht schnell verstanden.
Wir üben seit Monaten Bellen auf Kommando. Inzwischen kläfft er einfach sobald ich ein Leckerlie in der Hand habe, weil er immer noch nicht die Verknüpfung gerafft hat. Mein "Sag was!", er bellt, es gibt Lecker, das hat er noch nicht verstanden. Nur das es irgendwann was gab als er gebellt hat, also bellt er nun ständig sobald er auch nur glaubt wir machen was zusammen.
Noch ein Beispiel seiner 4 Hirnzellen? Er hat nach 10 Jahren in diesem Haus noch nicht verstanden das 2, ganze 2 Türen nach innen und nicht nach außen aufgehen. Wir gehen mindestens 3mal täglich da durch! Versteht er nicht. Jeden Tag, jedes mal ist er verwirrt das die Tür nicht aufgeht wenn er davorsteht, sondern das er erst ein wenig Platz machen muss damit ich die Tür aufkriege.
Jeder Hund ist anders. Und was fair für Hund A ist kann unfair für Hund B sein.
Gesetzlich verbotenes ist verboten, klar. Aber dieses direkte "Gewalt ist immer böse" geht halt doch arg an der Realität für viele Hunde vorbei.
Besonders wenn man sich mal anguckt wie Hunde untereinander gerne mal agieren, denen ist Gewalt nämlich absolut nicht fremd....
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Ein Beispiel … ich übe die Ablage unter massiver Ablenkung im Sport. Mein Hund hat verstanden, dass Platz heißt, Bauch am Boden. Nun steht er doch mal auf, einfach mal so am Tag X, weil die Ablenkung zu verlockend war. Ja, dafür gibts eine Korrektur! Und zwar genau in dem Maß, dass Hundi es sich überlegt, ob er nochmal aufsteht.
Ich finde auch, dass ein Hund das gelernte befolgen soll wenn man es von ihm verlangt. Aber die Frage ist halt wie weit man mit der Korrektur geht.
Jetzt nicht auf dich bezogen. Ich habe immer wieder das Gefühl, dass zu starke und vermehrte Korrekturen Hunde aggressiv machen. Manche Hundehalter sind ja auch sehr stolz auf ihren unfolgsamen, aggressiven Hund den sie dann korrigieren können und damit zeigen wie gut sie den Hund im Griff haben. Ist jetzt aber nicht auf das Beispiel vom Riesenschnauzer bezogen.
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Ich glaube nicht, dass man mit systemischer Gewalt dieses Ziel erreicht, nämlich einen freundlichen Hund, der problemlos frei rumläuft. Wenn ein Hund sich so verhält, ist das für mich ein Indiz, dass er fair ausgebildet wurde - und da kann durchaus auch mal ne scharfe Korrektur dazugehören, ohne Zweifel. Aber nicht als "Methode" sondern als seltene und situative Antwort.
Das sehe ich genau so.
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Aber was hat das mit Gewalt zu tun? Konsequente Erziehung muss ja nicht mit Gewalt einhergehen (also Gewalt von der Kategorie Stachler, Tritte, Schläge). Ich gehe davon aus, dass du das auch nicht machst.
Das Problem ist die Wahrnehmung.
Ja, es gibt Punkte, da braucht man nicht diskutieren, aber es wird ja einfach in vielen Situationen "Das ist Gewalt!!!1!!1"!zwölf!" geschrieen, wo ich mir denke, hör auf rumzuspinnen. Ich hab bei diesen Diskussionen immer das Gefühl, dass man teilweise von zwei verschiedenen Dingen schreibt.
Beispiel Leinenruck - einige werden jetzt aufheulen - ist für mich per se nichts schlimmes. Wenn jemand da mal am Halsband ein wenig lästig, ist das für mich jetzt kein Drama. Ebenso wenn jemand beim durchstartetenden Hund hinlangt und statt dem Halsband nur das Nackenfell erwischt.
In den Augen vieler ist aversiv per se gleich Gewalt und da sag ich einfach, da braucht man dann nicht weiter diskutieren.
Mein Lieblingsbeispiel ist da das künstliche Drama, dass eine Person vor Weihnachten bei uns auf dem Platz veranstaltet hat (lustigerweise auch ein gast in der RO Gruppe). Wir haben eine neue Hündin im Training, die im alten Verein blöd gedreht wurde. Unser erster Trainingsansatz ist also, den Hund ruhig zu kriegen und das sieht nunmal so aus, dass wir einfach mit dem Hund auf dem Platz stehen, Hund in der Fußposition und warten bis der Hund aufhört zu kreischen.
Wir stehen weit im Platz, um die Ablenkung zu minimieren. Hund sitzt 99% der Zeit an lockerer Leine (ich halte die Leine, HF steht einfach nur), wenn er versucht aus der Position zu rutschen, wird mit dem Bein geblockt (nicht getreten, ich schieb den Fuß einfach nur einen Schritt nach vorn und nehme so den Platz ein, dass der Hund nicht rutschen kann.
Was wurde da draus bei der Person? Wir würden uns so weit wegstellen, dass man nicht sehen kann, was wir für Qualhalsbänder drauf haben würden (eine Kette sonst nix), ich würde den Hund ständig treten und deshalb würde er so schreien.
Ich frag mich wirklich immer, wenn ich diese ganzen Geschichten lese, geht da mit den Leuten manchmal vor Empörung oder aus Unwissen die Fantasie durch, oder geht es außerhalb von Bayern wirklich noch so extrem zu. Ich trainiere wirklich viel auswärts und hab einiges gesehen darunter auch viel unschönes, gerade in den letzten Jahren in denen ich viel in Ö unterwegs war, wo es teilweise wirklich grob zugeht.
Ich sage nicht, dass alles wattebauschig rosa heile Welt ist, aber dieses hirnlose draufhauen, reintreten und rumreißen kenne ich in dieser Menge, die hier immer dargestellt wird, einfach nicht.
Die Frage ist: Was tust du, wenn ein Vereinskollege seinen Hund vor deinen Augen tritt oder schlägt?
Wenn wir hier wirklich von Gewalt reden, da gehe ich dazwischen und schmeiße denjenigen vom Platz.
Aber wie gesagt, hab ich im letzten Jahrzehnt genau einmal erlebt.
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Alles was gesetzwidrig ist, ist ja eh indiskutabel, da verboten.
Alles was in Richtung verprügeln geht, ist für mich indiskutabel, da viel zu emotional, als dass es fair ablaufen könnte.
Und die Frage, die hier im Thread gestellt wurde, ist:
Was tust du, wenn du so etwas beobachtest?
Das habe ich schon beschrieben. Ich habe es im Ausland gesehen, wo man rein rechtlich nix machen braucht.
Da bleibt nur wegschauen und mit dem eigenen Hund durch Leistung überzeugen, dass es auch anders geht.
Innerhalb Deutschland ...
In meiner Gruppe gibts das nicht. Sollte jemand so ausbilden wollen, fliegt er aus der Gruppe. Das dulde ich nicht.
Hatten wir schon, derjenige ist recht schnell weg gewesen.
Außerhalb meiner Gruppe ... ich würde das Gespräch suchen und auch hier als gutes Beispiel voran gehen.
Wo die Grenze erreicht ist, dass ich rechtliche Schritte einleiten würde, ist schwer zu sagen. Müssen dann schon wirklich Misshandlungen sein.
Sowas habe ich aber noch nicht sehen müssen.
Die im Ausgangspost beschriebenen Situationen hätte ich allesamt vermutlich einfach ignoriert.
Und nochmal: wo genau ist der Unterschied zwischen Alltag und Sport?
Das Thema hier istnun mal Hundesport im Verein.... Was die Leute hinter verschlossenen Türen machen, ist noch mal ne andere Geschichte, aber es geht halt darum:
Wie verhalte ich mich, wenn mir auf dem Hundeplatz Dinge begegnen, die ich falsch oder inakzeptabel finde?
Was machst du, wenn du auf dem Hundeplatz Sachen mitbekommst, die nach DEINER persönlichen Definition zu weit gehen?
Mir geht es nicht um "hinter verschlossenen Türen". Mir geht es darum, dass sich hier geäußert wurde im O Ton: Hundesport ist Hobby, das muss Spaß machen, deshalb brauchts da keine solchen Korrekturen. Es wurde getrennt zwischen Alltag und Sport.
Ich wollte nur verdeutlichen, bei mir gibts da keine Trennung. Gehorsam ist gehorsam, egal ob Alltag oder Sport.
Und nochmal: Um MEINE persönliche Definition, was zu viel ist und was nicht, sollte es nicht gehen.
Alles, was das Gesetz verbietet, ist verboten, alles was erlaubt ist, ist erlaubt. Verbotenes sollte unterbunden werden, erlaubtes nicht.
Und nur weil ich Sachen bei anderen mitbekomme, muss ich ja selbst nicht so arbeiten und kann mit dem Hund trotzdem Spaß am Hundeplatz haben.
Nochwas zum Thema Stärke der Korrektur:
Nicht mein persönliches Empfinden bestimmt die Stärke der Korrektur, die der Hund bekommt. Wenn es danach ginge, bekämen meine Hunde garkeine.
Der Hund bestimmt, wie stark die Korrektur sein muss, damit das unerwünschte Verhalten abgestellt werden kann.
So kann eine Korrektur bei Hund A angemessen und fair sein und für mich akzeptabel und die selbe Korrektur kann bei Hund B völlig überzogen sein.
So würde ich bei Hund A nix sagen, bei Hund B vielleicht schonmal nachhaken, obs das braucht.
Ich finde man kann das alles pauschal nicht beantworten.
Nur Aussagen, wie "ich suche mir einen Verein, wo immer nur positiv gearbeitet wird" ... sorry Leute, aber das ist eine Blümchentraumwelt
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im O Ton: Hundesport ist Hobby, das muss Spaß machen, deshalb brauchts da keine solchen Korrekturen. Es wurde getrennt zwischen Alltag und Sport.
Das habe ich so nicht gelesen.
Sollten gewaltsame Korrekturen (also wirklich Gewalt, nicht mal "Buh" sagen) wirklich notwendig sein, um ein Hobby mit einem Tier auszuüben und/oder ein Tier aus rein egoistischen Motiven zu halten (Haustierhaltung), empfinde ich das als unmoralisch, aber das muss man ja nicht teilen. Ist auch nicht das Thema hier.
Nur Aussagen, wie "ich suche mir einen Verein, wo immer nur positiv gearbeitet wird" ... sorry Leute, aber das ist eine Blümchentraumwelt
OK, für manche Sportarten vielleicht. Kann ich nicht beurteilen. Hier gings im Eingangspost um RO und Agility, da finde ich das nicht so abwegig. Wobei "nur positiv" auch wieder so eine Sache ist... andere Diskussion.
Warum ist das ganze in die reflexartige Verteidigung des Gebrauchshundesports abgeglitten? Es ging doch gar nicht um IPG etc.
In meiner Gruppe gibts das nicht. Sollte jemand so ausbilden wollen, fliegt er aus der Gruppe. Das dulde ich nicht.
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Ich finde, die Fragestellung bzw. der Knackpunkt ist ein anderer:
Fühle ich mich wohl?
Ganz unabhängig davon, wie irgendwo gearbeitet wird - als Gedankenanstoß: man kann ja auch gestresst davon sein, dass auf Biegen und Brechen alles mit einem Wattebausch versucht wird zu lösen - suche ich mir für mich ein Umfeld, in dem ich mich wohlfühle. In meiner Freizeit habe ich da ja zum Glück die Wahl. (Ich habe das sogar in meinem Beruf, aber den Luxus hat ja nicht jeder ...)
Klar, wenn ich mich in irgendeiner Form in eine Gruppe Menschen begebe, dann sind da immer welche, mit denen ich mehr konform gehe und welche, wo es weniger ist. Die Frage ist, wie weit "triggern" mich die, wo es nicht so gut passt. Und das ist ja individuell. Währen der eine gut ausblenden kann, gelingt es dem anderen weniger gut. Ist das ein so großer Störfaktor, dass es mir das Hobby versaut? Dann suche ich nach einem neuen Umfeld.
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Beispiel Leinenruck - einige werden jetzt aufheulen - ist für mich per se nichts schlimmes. Wenn jemand da mal am Halsband ein wenig lästig, ist das für mich jetzt kein Drama. Ebenso wenn jemand beim durchstartetenden Hund hinlangt und statt dem Halsband nur das Nackenfell erwischt.
Da bin ich deiner Meinung. Ich glaube es ging nicht um solche Beispiele. Im RO oder Agility hat man den Hund doch eh nicht an der Leine....
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