Probleme auf Hundeplätzen

  • Gehorsam ist doch hier und da das selbe

    Finde ich nicht. Beim Hundesport kommt es mir drauf an, der Hund hat wahnsinnig Spaß dran. Und lernt, exakt so bekommst du den. Ein "ok, dann brechen wir hier mal ab" wäre da "Strafe". Und neue Chance. Aber anderer Sport als bei dir, schätze ich.

    Im Alltag nicht, da sind gewisse Dinge NoGos und fertig.

    Ja klar möchte ich eine freudige Arbeit.

    Machen meine auch.

    Aber sie dürfen ja trotzdem nicht sagen: ach weißt, heute mal nicht ... (außer sie sind krank, bevor mir da jetzt einer kommt ...)

    Wenn sie diese Entscheidung "nö, heute mal nicht" im Sport treffen dürfen, dann werden sie es irgendwann auch im Alltag tun.

    Sie dürfen einfach eigene Entscheidungen nicht treffen, weil es immer Situationen gibt, wo deren eigene Entscheidung mit meiner weit auseinander geht.


    Meine sind so ausgebildet, dass ein "nö, heute habe ich keine Lust" faktisch niemals vorkommt.

    Aber es gibt Tage wo sie bewusst ausprobieren, ob man wirklich alles genauso machen muss, wie Frauchen das sagt.


    Ich rede hier aber auch von sehr hohen Trieblagen.

    Eine wirklich starke Korrektur sollte wenn überhaupt nur als passivierender Zwang angewendet werden und das sollte in der Ausbildung eines Hundes eher die Ausnahme sein.

  • Ich finde auch, dass man bei tierschutzrelevanten Methoden und Vorfällen einfach nicht zuschauen darf. Das geht gar nicht. Ich wär da auch sofort wieder weg... (Ich verstehe es durchaus, dass man bei echten Zugriffshunden auch mit aversiven Reizen arbeiten MUSS. Aber im Sportbereich... Nein, einfach nein. Es geht auch anders!)


    Ich würde der TE raten einfach weiter in Vereinen zu schnuppern bis sie einen gefunden hat, der ok ist. Hier im Umkreis wüsste ich gleich drei zu denen man echt mit gutem Gewissen gehen kann.


    Wenn du verrätst, wo du her bist, kann dir vielleicht auch Jemand hier einen Tipp geben.

  • Da kann eine harmlose Disk oder Wasserflasche für den Hund schlimmer sein, wenn er nicht weiß, wofür, als eine klare Korrektur über ein Tele, für eine Sache, die er versteht.

    Ich weiß nicht ob ich das jetzt verständlich rüber bringe/formuliere…..

    Bezogen auf den Hundesport, besteht denn nicht die Form einer anderen Kommunikation mit dem Hund bzw. ein anderes Aufbauen, "erklären" was ich gerne möchte.

    Korrektur ja, aber ohne Schreck- oder Schmerzreize.


    Vielleicht lebe ich da auch in einer Blase, (habe mit Hundesport nichts zu tun, möchte aber verstehen) aber generell reden wir hier doch über eine Freizeitbeschäftigung, die beiden (!) Spaß machen soll.

    Wird Punkteverlust oder eine Wiederholung einer Prüfung denn so engstirnig gesehen, dass so verbissen da ran gegangen wird?

  • Das hat mit Punkteverlust nichts zu tun.

    Und glaub mir! Das Training macht den Hunden Spaß.

    Aber trotzdem … was ist an einem Kommando im Sport anders, als im Alltag. Der Hund weiß nicht, dass es im Sport um nix weiter geht, im Alltag eine korrekte Ausführung eines Kommandos sein Leben retten kann.


    Also fordere ich beide mit der selben Konsequenz ein. Aber beide machen dem Hund auch gleich viel Spaß, weil bei korrekter Ausführung ja immer auch was positives folgt.

  • Wird Punkteverlust oder eine Wiederholung einer Prüfung denn so engstirnig gesehen, dass so verbissen da ran gegangen wird?

    Nein, absolut nicht. Es gibt sehr führharte Hunde, da hast du mit allen Mitteln verloren wenn du nicht bereit bist diesen Hunden anders ganz klare Grenzen zu setzen. Wobei das nicht mal bei diesen Hunden der Fall sein muss. Es reicht, wenn der Hund heute den Mittelfinger zeigt und damit durchkommt. Das wird er also immer wieder durchziehen, der Hund wird stur. Im Alltag ist das mit Gebrauchshund u.U gefährlich wenn er nicht lernt, dass es ganz klar nicht erlaubt ist auf den HF heut zu sch...


    Allerdings erleben diese Hunde dann, wenn sie Dinge richtig machen, viel viel positive Bestätigung. Will aber irgendwie kaum jemand sehen.


    Wie gesagt, mMn machen sich so einige das Urteil viel zu einfach. Mit dem Finger zeigen und "Tierschutzrelevant" schreien, ist leicht wenn man keinen Hund hat, der dies herausfordert.

  • was ist an einem Kommando im Sport anders, als im Alltag. Der Hund weiß nicht, dass es im Sport um nix weiter geht, im Alltag eine korrekte Ausführung eines Kommandos sein Leben retten kann.

    Nein, Kommando ist Kommmando. Und es kann im Alltag Leben retten, da bin ich auch ganz bei.

    Mir geht es da mehr darum, warum sogar zu verbotenen Mitteln gegriffen wird.

    Klar soll der Hund sich nicht austesten oder einen auf "Zirkus" machen, aber genau wie bei Menschen, passieren doch mal Unfälle oder man ist vom Kopf her nicht bei der Sache….. verstehst du wie ich das meine?


    Ah, edit: Ich brauche zu lange zum tippen und sehe grad das Alsatian auch noch was geschrieben hat.

  • Hmm, wir hatten einen Hund der jahrelang an der Kralle geführt wurde, aus kontrollgründen und um überhaupt irgendwie in der Öffentlichkeit unterwegs zu sein.

    Aber ihr wart nicht auf dem Hundeplatz bzw. habt Hundesport gemacht? Bzw. den Stachler als Ausbildungswerkzeug im Sport genutzt bzw. dazu geraten, als Trainer?

    Denn darum geht es ja hier.


    Das Sichern eines gefährlichen Hundes in der Öffentlichkeit ist ja nun ein ganz anderes Thema. Und hat mit dem Problem, um das es hier geht, gar nichts zu tun.


    Misshandlungen an Tieren sind kein Training.

    Das sehe ich auch so.

    Es gibt Grenzen. Und ja, sie sind nicht immer ganz klar gezogen, aber bei den hier genannten Bsp - Stachler, würgen, Schmerzen zufügen, bewerfen, runterdrücken - kann ich mich nur sehr wundern, dass die Grenze da nicht eindeutig erreicht ist.

    Dann muss man halt damit leben oder gehen.

    Genau. Gehen, und zwar sofort.


    Es gibt noch die dritte Möglichkeit, nämlich etwas von innen zu verändern: Respekt, wer das will und kann und schafft. Finde ich großartig.


    Aber "damit leben"?

  • Genau. Gehen, und zwar sofort.

    Und du glaubst, das schert jemanden?


    So wie ich den Eingangsbeitrag verstanden habe, ist es eben genau das, was bezweifelt wird, ob gehen der richtige Schritt ist.

  • Ich weiß echt nicht was ich machen soll. Wie erreicht man ein Umdenken? Bin echt am überlegen, ob ich den Hundesport einfach sein lasse.

    Ich habe auch verschiedene Welten kennengelernt (mehrere selbständige Hundetrainer, zwei Hundeschulen und einen Verein).


    Letztendlich arbeite ich mit meinen Hunden eigentlich nur über positive Verstärkung, das Krasseste, was ich an Korrekturen ausübe, ist ein mittellautes "nein" oder mal ein wirklich eher leichter Block.

    Das reicht bei meinen Hunden einfach; Wasserflasche, Trainingsdiscs, Schepperketten etc. würden sie traumatisieren.

    Deswegen kommt eigentlich nur eine Hundeschule bei uns in Frage, die nicht mal mit einem "nein" arbeitet ;-)


    So, aber nun zu Deiner Frage: Vielleicht gibt es ja bei Dir auch eine solche Hundeschule, die positiv arbeitet und die eben auch Hundesport etc. anbietet?

    Bei uns gibt es total viel. Sind halt nicht diese BGH und Vereinssachen, aber andere Dinge wie Hundeführerschein, Mantrailing, Trick Dog etc.

  • Achso nein, ich denke niemand von uns hier verwendet verbotene Mittel.

    Aber ich wollte nur erklären, dass diese teils weniger schlimm für den Hund sind, als nicht verbotene Korrekturen mit falschem Timing oder falscher Emotion.

    Ich wollte nur aussagen, dass für mich die Fairness dem Hund gegenüber entscheidend ist und nicht die Stärke der Korrektur.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!